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Paillard-Grammophon: Kurbel fehlt - was kann ich tun
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PaillardGr
Sa Apr 20 2013, 18:44 Druck Ansicht
Gast
Mein Grammophon:
* Koffergrammophon
* Paillard
* Schweiz
* Vermutlich ~1940
Mehr weiß ich nicht.

Hallo,

unten seht ihr das Grammophon ohne Teller. Den habe ich gerade runter bekommen.

Leider fehlt die Kurbel. Was kann ich tun?

Im zweiten Foto im Anhang seht ihr, wie die Öffnung ausschaut, wo die Kurbel rein muss. Aber ich habe keine Ahnung, was ich da hinein tun kann. Einfach ein Rohr? Das hält wohl nicht.

Wie kann ich probehalber das Grammophon mit der Hand aufziehen? Habe versucht, an der Kurbelwelle zu drehen, geht aber nicht.

Übrigens: Habe ich mit der Hand die Platte gedreht, als das Grammophon noch zusammengebaut war, um zu schauen, ob ein Ton herauskommt. Irgendwann hat sich die Feder wohl "überschlagen" und es einen Knacks gemacht. War das sehr schlimm?

Viele Grüße,
Klaus





Hier das zweite Foto:



[ Bearbeitet Sa Apr 20 2013, 19:08 ]
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Gast
Sa Apr 20 2013, 19:00
Gast
Hallo,

so wie das aussieht, hat die Kurbel vorn ein Gewinde.

Das kannst Du sehen, ob eben in der Kurbelaufnahme ein Gewinde ist.
Hier kannst Du auch gleich mal probieren, ob Du eine Schraube findest, die sich gut hineinschrauben läßt.

Dann hätte man schon mal das nötige Maß !

Es beschädigt die Feder, wenn sie ganz abgelaufen ist, aber man per Hand den Teller einfach weiterdreht.
Da muß jetzt das Federhaus geöffnet werden. Bestenfalls ist das Federauge (innere der Feder) ausgehakt und verbogen, oder es ist sogar ein Stück abgebrochen.

Keine schöne Reparatur...

Gruß, Nils

(Wenn schon aufziehen über den Plattenteller unbedingt sein muß, sollte man den Teller GEGEN die Laufrichtung drehen. Dadurch wird die Feder etwas aufgezogen und nicht beschädigt.
Das kannst Du jetzt mal probieren. Mit GROßEM RIESENGLÜCK hakt die Feder wieder ein...)
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joha
Sa Apr 20 2013, 19:07
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Nun das sollte man so nicht machen ,die Feder ist etweder ausgehackt oder am Federauge ausgerissen,was einen Motorschaden hervorruft.
Eine Kurbel mit Innengewinde wird sich finden lassen ,eine Motorreperatur ist da schon sehr aufwendig,auch die Beschaffung einer neuen Feder je nach Ausführung muss erst gefunden werden.Du hast ja ein schweizer Fabrikat aus den 30iger Jahren mit Endabschaltung.
Gruss joha
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PaillardGr
Sa Apr 20 2013, 20:18
Gast
Herzlichen Dank für die Antworten!

1. Schritt: Ich habe den Plattenteller gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Nach einer Weile dreht sich dann die Platte im Uhrzeigersinn wieder von alleine zurück, recht schnell sogar, allerdings hat der Teller nicht genügend Kraft, die Musik abzuspielen - bis auf ein kurzes Stück. Ich traue mich nun auch nicht weiter zu drehen in die Gegenrichtung, um hier nicht den ähnlichen Fehler zu machen.

2. Schritt: ? Ich würde gerne Ersatz schaffen für die Kurbel. Der Durchmesser ist 1 cm, wenn ich richtig gemessen habe. Kann ich mir das Innere als Bolzen mit Gewinde vorstellen?
So wie auf diesen Bildern? So dass ich im Baumarkt ein Gegenstück finden müsste?

Herzlichen Dank auch für die Zeitdiagnose: also 30er Jahre, nicht 40er.
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Gast
Sa Apr 20 2013, 20:41
Gast
Das vordere Stück der Kurbel hat einfach ein Stück Gewinde - wie eine Schraube.

Das mit dem Rückwärtsdrehen war gut ! Es sieht so aus, als wenn Du ganz großes Glück hast und das Federinnere sich jetzt wieder richtig eingehängt hat.

Du kannst nichts kaputt machen. 100 x rückwärtsdrehen ist och gar kein Problem. Mach das ruhig nochmal, damit man sich sicher sein kann, daß der Schaden wirklich behoben ist.
Die Geschwindigt kann nicht mit der Sache zusammenhängen, das ist wahrscheinlich eine andere Baustelle oder Einstellungsfrage.

Messen ist zwar gut bei dem Gewinde, aber ausprobieren eindeutig besser !
Mein Tip mit der Schraube war schon mit Bedacht, denn alte Gewinde aus dem Ausland haben keineswegs immer die deutsche Norm. Zum Beispiel kann die Gewindesteigung völlig anders sein.
Deswegen solltest Du wirklich irgendeine passende Schraube suchen und probieren, ob sich diese richtig einschrauben läßt.
Dann weiß man nicht nur das Schrauben-Maß, sondern auch, ob das Grammo überhaupt die Gewindesteigung von heutigen Normschrauben hat.

Das Grammo kann ebenso von 1938 oder auch 1945 sein.

Gruß, Nils

[ Bearbeitet Sa Apr 20 2013, 20:46 ]
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GrammophonTeam
Sa Apr 20 2013, 21:43
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Eine Kurbel mit Innengewinde wird sich finden lassen...


Müsste natürlich eine Kurbel mit Außengewinde sein

Grüße
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PaillardGr
So Apr 21 2013, 05:46
Gast
Ich muss die Kurbel draufstecken wie einen Fingerhut auf den Finger. Der "Finger" steckt in einem Rohr, das Rillen hat. Deshalb wohl "Kurbel mit Außengewinde". Dreht die Kurbel dann den "Finger" oder das Rohr außen?

Nun tue ich mir schwer mit "Schraube": Könntest Du mir bitte, auf Google Bilder, zeigen, wie so eine Schraube aussehen soll? (Einfach suchen, dann die URL vom Suchergebnis hier hereinkopieren). Es müsste ein Rohr sein, das außen gerillt ist? Ich sehe leider auch mit Taschenlampe nicht genau hinein.
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Gast
So Apr 21 2013, 07:51
Gast





In das Teil mit dem Pfeil wird die Aufzugskurbel gesteckt oder geschraubt.

Ob in dem runden Teil mit dem Pfeil ein Gewinde ist ist (wie bei einer Schraubmutter) weiß ich nicht ! Das hast Du doch direkt vor Dir und müßtest es sehen können.

Für mich sah es zumindest nach dem Foto so aus, als ob in dieses "Loch" mit dem Pfeil eine Aufzugskurbel geschraubt wird.
Dann hätte die Kurbel vorn entsprechend ein Stück Gewinde, damit man sie in das Loch mit Pfeil einschrauben kann.
Sobald die Kurbel dann da eingeschraubt ist (als festgeschraubt ist) dreht
sich alles mit, auch der Schneckengang, den Du hinter dem Loch siehst. So wird das Grammo dann aufgezogen.

Die Mechanik hat eine Vorrichting, daß nur Im Uhrzeigersinn gedreht werden kann. (Auch die Kurbel in das Loch einschraubt). Die Gegenrichtug blockiert.

Deswegen kann man die Kurbel zu Transport des Gerätes auch wieder aus dem Loch (Pfeil) drehen.

Das Loch (Pfeil) ist also eine Mutter, in welches die Kurbel (die vorn ein Stück Außengewinde hat) mit ein paar Umdrehungen eingeschraubt und zieht bei weiterem Drehen den Motor auf.

Genauer kann ich es einfach nicht erklären, tut mir leid.

In das Loch mit dem Pfeil, müßte man zum Test eine ganz normale Gewinde-Eisenschraube einschrauben können. Praktisch wie in eine Schraubenmutter .
Das Loch müßte ergo ein Innengewinde haben.

Genau kannst das aber nur Du sehen - ich habe das Gerät nicht vor mir.

Gruß, Nils
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PaillardGr
So Apr 21 2013, 18:56
Gast
Nils, herzlichen Dank für die geduldige und ausführliche Antwort!

Innen ist ein Bolzen, so dass ich keine Schraube rein bringe.



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Gast
So Apr 21 2013, 19:05
Gast
Ok, dann vergiß das mit dem Gewinde! :-)

Das Problem: ich kenne den Motor nicht, kann deswegen jetzt keine genaue Angabe zur Kurbel machen.

Wahrscheinlich ist die Kurbel vorn wie ein Rohr, welches über den sichtbaren Bolzen geschoben wird.
Damit sich das Ganze dann auch arretiert, ist wahrscheinlich ein Querschlitz in dem Rohr der Kurbel.

Schade, daß Du nicht sehen kannst, ob hinten am Ende des Bolzens zwei Stifte sind, die dann in den Querschlitz des Kurbelrohrs passen.

Gruß, Nils
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Rundfunkonkel
So Apr 21 2013, 19:35
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Vielleicht würde ja so eine passen (die gehört aber zu einem Gerät, und ist nicht abzugeben):







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joha
So Apr 21 2013, 21:45
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Ich glaub da fehlt was ,ein Verlängerungsstück, die Kurbel läuft nicht direkt auf die Schnecke da fehlt irgend was.
Beim Aufziehen ist die Automatik fest und der Teller gebremst,beim bewegen des Arms muss die Gabel,die Laufachse mit Motor freigeben,bis zur Abschaltung.
Irgendetwas mit der Mechanik stimmt da nicht da muss ein Freilauf sein.Ich kenn leider das Werk in dieser Ausführung nicht.Fag mal bei den schweizer Sammlern nach ,da gibts sicherlich
genaue Bestimmung für diesen Typ.
Gruss joha

[ Bearbeitet So Apr 21 2013, 21:50 ]
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grammofar
Mo Apr 22 2013, 09:40
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 02 2012, 23:11
Wohnort: 24364 Holzdorf
Beiträge: 264
Es ist recht ungewöhnlich, das bei diesem Koffer die Kurbel fehlt. Die Kurbel wurde hier nämlich fest verbaut und wurde zum Transport abgeklappt. Das Gerät müsste anscheinend das Nachfolgemodell oder sogar ein Zeitgenosse des Modells 760 von 1929. Ich habe das Gerät im Bestand und werde später mal Fotos nachreichen. So oder ähnlich müsste es dann ausgesehen haben.
Also muss hier nach einer fest verbauten Klappkurbel gesucht werden. Diese Modelle wurden auch in der letzten Phase von Ultraphon vertrieben!
Gruß
NP
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joha
Mo Apr 22 2013, 10:18
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Ja Nico wenn wir dich nicht hätten,den Herrn der 1000 Kurbeln,
hatte sowas schon vermutet.
Gruss joha
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PaillardGr
Mo Apr 22 2013, 18:09
Gast
Wenn ich mit der Nadel seitlich reinsteche, also neben dem Bolzen, dann komme ich 1,5 cm hinein.

Wenn ich mit der Nadel um den Bolzen herum fahre, dann stoppt etwas, aber nur einmal, es muss ~5 mm lang sein (links unten, etwas bei "8 Uhr") - ich ziehe die Nadel etwas 5 mm heraus, schiebe sie dann wieder hinein, dann geht es weiter.

Vorne hat der Bolzen keine Furchen.

Durchmesser des Lochs: 1 cm.
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grammofar
Mo Apr 22 2013, 20:10
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 02 2012, 23:11
Wohnort: 24364 Holzdorf
Beiträge: 264
Habe mal die Fotos meines Modells 760 beigefügt. Es sieht doch etwas anders aus, sollte aber das gleiche Prinzip sein. Ich glaube nicht, das man hier eine Kurbel abnehmen konnte, dafür ist die ganze Sache zu komplex gestaltet.

Ich würde empfehlen:
Koffer einpacken, auf Ersatz warten und dann richtig loslegen. Fummelei führt hier nicht zu einem befriedigendem Ergebnis (so wäre es bei mir).





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PaillardGr
Mi Apr 24 2013, 19:51
Gast
Also, wenn ich nichts tue, dann geschieht nichts.

Ich werde ein Rohr kaufen, etwas einsägen, so ungefähr <, 5 mm eben, dann versuchen es hineinzubekommen, dann das Rohr rechts abbiegen (und eventuell noch einmal) - und eine Kurbel improvisieren.

Es gibt Kurbeln, auf Ebay, in Deutschland, in England, ich würde sie auch gerne kaufen - aber welche?
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Gast
Mi Apr 24 2013, 19:56
Gast
Eine selbstgemachte "Probekurbel" ist schon eine ganz gute Idee, denn dann hast Du ein Maß und Muster, wie die Kurbel vorn beschaffen sein muß.

Ich würde es genauso probieren!

Gruß, Nils
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PaillardGr
Mi Apr 24 2013, 20:01
Gast
Danke für den Zuspruch!

Wenn ich nicht scheitere, werde ich hier davon berichten. Wenn doch, dann werde ich schweigen ...
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