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Auf ein Neues: Mein neues HMV Original aus Schweden
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ndsob1985
Mo Mär 24 2014, 20:44 Druck Ansicht
Gast
Ich möchte mich nochmal bei allen herzlichst entschuldigen, die ich vor den Kopf gestoßen habe! Nach mehreren ptivaten Gesprächen kann ich es jetzt sehr gut nachvollziehen.
Bin endlich daheim und habe selbst Bildr gemacht und möchte es euch nochmal vorstellen. Tondose habe ich bereits wegen Membrane mit Loch überholt und sie klingt ganz gut finde ich. Leider hat der Motor ne Macke, da er bei jeder Umdrehung der Federdose, an einer Stelle langsam wird und deswegen leiert! Ich weiß keinen Rat mehr, da ich den ganzen Motor schon gereinigt und geschmiert, sowie die Federdose geöffnet und ebenfalls mit Autol TopTech 2000 gereinigt und gefettet habe.
Das andere Grammo des Verkäufers ging übrigens für 917 raus und er hat bereits wieder ein weiteres im Angebot mit Hexenhut. Rate aber von Geschäften mit ihm jetzt eher ab, da er mir auch versprochen hat, daß alles 100% funktioniert usw usw usw...........und vor Ort hatte ich weder Zeit noch das Hintergrundwissen um es alles sofort zu merken. Die Motorgeschichte war dort nämlich noch nicht und er drehte kräftig durch.







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krammofoon
Mo Mär 24 2014, 21:00
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Ich hoffe, dass die Platte nur zur Deko aufliegt...... die stammt aus den 50ern und nimmt Abspielen mit der Stahlnadel richtig übel. Hier war der Anteil der Schleifmittel in der Schellackmasse schon viel zu gering, um den Nadeln dauerhaft Widerstand zu bieten.
Auch war der Rillenabstand wesentlich enger, als wie er das bei den Platten der akustischen Ära war. Hier macht die Nadel mit jedem Umlauf die Rille breiter und somit unbrauchbarer.
Abspielen sollte man hier eigentlich nur Platten aus der Vorkriegszeit und wenn überhaupt, dann sicher nicht die besten Exponate. Grammophone können regelrechte Rillenfräsen sein; vor allem dann, wenn sie nicht sauber eingestellt sind.

Ein paar ausgenudelte Platten zu Vorführzwecken sind okay, aber das normale Abspielen sollte man mit einem modernen Leicht-Tonabnehmer machen.

Gruss

[ Bearbeitet Mo Mär 24 2014, 21:01 ]
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Starkton
Di Mär 25 2014, 03:09
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Du kannst Deinem Grammophon einen Namen geben. Es ist das Horn Modell B von 1912.

Da der Motor, bei einwandfreier Feder, sehr zuverlässig ist, tippe ich auf folgende Möglichkeiten:
1. Die Motoraufhängung ist durch den Transport verspannt. Abhilfe: Entferne den Teller und lockere die Schrauben welche die Motorplatte am Deckel halten. Läuft der Motor jetzt besser? Dann bei laufendem Motor die Schrauben nacheinander etwas fester ziehen. Nicht ganz fest, sonst verspannt sich das Ganze wieder.
2. Der Drehzahlregler läuft nicht richtig in seinen Lagern. Er muss absolut leicht laufen sonst bremst er den Motor. Abhilfe: Kleine Schrauben lösen welche die Lager des Drehzahlreglers sichern. Die Lager sind asymmetrisch gebohrt. Lager leicht drehen bis die ideale Position erreicht ist, festschrauben und mit Nähmaschinenöl schmieren.

[ Bearbeitet Di Mär 25 2014, 03:46 ]
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Gast
Di Mär 25 2014, 05:06
Gast
Wenn das Leiern wirklich exakt an jeder Stelle der Umdrehung eines Zahnrades auftritt, muß auch an einen beschädigten Zahn am Rad gedacht werden. Ein verbogener oder beschädigter Zahn kann eine Klemmung beim Eingriff ins nächste Rad verursachen.
Eingriff nennt man die Stelle, wo das Zahnrad in den "Trieb" des nächsten Rades eingreift. Der Trieb ist die kleine Radfräsung direkt an der Welle (Achse) des Rades.
Auch die Federdose hat ja einen Zahnkranz.

Hier hilft es nur, die Stelle am Zahnrad genau zu lokalisieren und die Stelle zu markieren.
Filzstift, Kreide etc.

Dann ausbauen und die Stelle sehr genau untersuchen, zweckmäßigerweise mit Lupe.
Falls keine Schäden zu finden sind, auch darauf achten, ob sich an der Klemmstelle keine hartnäckigen Ablagerungen in den Zahngründen finden. Hier hilft dann eine Stahl-oder Messingbürste.

Diese Hinweise sind für den Fall, falls die Tips von Starkton nicht weiterführen sollten.

Gruß, Nils
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Willi-H-411
Di Mär 25 2014, 08:16
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Starkton schrieb ...
2. Der Drehzahlregler läuft nicht richtig in seinen Lagern. Er muss absolut leicht laufen sonst bremst er den Motor. Abhilfe: Kleine Schrauben lösen welche die Lager des Drehzahlreglers sichern. Die Lager sind asymmetrisch gebohrt. Lager leicht drehen bis die ideale Position erreicht ist, festschrauben und mit Nähmaschinenöl schmieren.

Hierzu sollte die Feder aber zunächst vollkommen entspannt sein. Also den Motor solange laufen lassen, bis sich der Teller nicht mehr dreht.

Hat der Motor ein Pertinaxrad? Das könnte dann vielleicht beschädigt sein. Mach doch mal ein Foto von dem Motor. Vor allem eins, auf dem der Fliehkraftregler zu sehen ist.

VG Willi
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Starkton
Di Mär 25 2014, 11:34
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Willi-H-411 schrieb ...

Hierzu sollte die Feder aber zunächst vollkommen entspannt sein. Also den Motor solange laufen lassen, bis sich der Teller nicht mehr dreht.

Danke für den Hinweis. Es genügt jedoch wenn die Tellerbremse aktiviert ist.
schrieb ...

Hat der Motor ein Pertinaxrad?

Zu der Zeit war es schon Messing.
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ndsob1985
Di Mär 25 2014, 22:09
Gast
Habe am nächsten Montag einen Termin in Augsnurg bei einem Spezialbetrieb, der alte Nickelschickten mit Elektrolyse entfernt und dem Antikwert gerechtes, neues aufträgt. Da werde ich die vernickelten Teile machen lassen. Denn, das Gehäuse ist anders als auf den Bildern zu sehen, nach einer Behandlung bei meinem Restaurateur heute, wieder so geworden, als hätte ich es gerade neu gekauft. Ist eine Spezialmischung aus Italien, mit der Barockmöbel in Kirchen restauriert werden. Leider gibt er die Zusammensetzung nicht bekannt. Muss aber vom Geruch her eine Wachs-Kombination sein. Vielleicht auch Amoniak drin in geringem Anteil, da es ein ganz klein Wenig heller wurde. Deswegen passen die abgeplatzten Metallteile nicht mehr so optimal dazu. Bin mal gespannt wie das dann wird.
Motor funktioniert einfach nicht. Bringe ihn am Freitag zu nem Reparaturbetrieb für diese Motoren.
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alang
Mi Mär 26 2014, 03:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 659
Gratuliere zu diesem schoenen Geraet. Bitte ueberleg Dir nochmal, ob Du es wirklich durch neu-vernickeln entwerten willst. Ich finde es ist auf den Photos in wunderschoenem 100 Jahre alten Zustand, ich waere stolz darauf es wie es ist in mein Wohnzimmer zu stellen. Jede Beschichtung ist nur einmal original, einmal entfernt und sie ist fuer immer verloren. Sicher ist es Dein Eigentum und Du kannst damit machen was Du willst, aber bei einem solchen schoenen Geraet sollte man die Historie nicht zerstoeren. Und ich bin mir sicher, dass anedere hier auch zustimmen werden, durch neu-vernickeln wirst Du den Wert verringern, nicht erhoehen.
Gruss
Andreas
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Hedensö
Mi Mär 26 2014, 07:25
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 881
Ich gebe Andreas recht - ich würde es auch so lassen. Aus meiner Sicht ist der Zustand doch überdurchschnittlich gut!
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Gast
Mi Mär 26 2014, 08:56
Gast
Dein Grammophon ist wirklich sehr gut erhalten!

Es besteht die dringende Gefahr, daß Du dem historischen Gerät jeden Charme durch zuviel an "Erneuerungen" nimmst.

Neulich wurde hier ein Grammophon vorgestellt, bei welchem auch alle Teile neu vernickelt wurden.
Es sah danach einfach nur grenzwertig aus....




Gruß, Nils

[ Bearbeitet Mi Mär 26 2014, 08:57 ]
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ndsob1985
Mi Mär 26 2014, 13:33
Gast
Puh......jetzt macht ihr mich aber echt alle samt platt :) Da werde ich mir das wohl nochmal gaaaaanz kräftig überlegen. Wobei mein Galgen ja keine solchen Verzierungen hat. Das Gehäuse ist halt jetzt so toll geworden (man sieht aber trotzdem daß es sehr alt ist). Übrigens ist bei dem Restaurieren des Holzes auf der Unterseite eine eingedrückte Seriennummer zum Vorschein gekommen, die ich fast übersehen hätte.
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ndsob1985
Mi Mär 26 2014, 13:35
Gast
Weiß zufällig jemand, ob zu der Zeit diese Kanonebremsen schon verbaut waren? Meine ist leider sehr unbrauchbar wegen starker Korrosion und ich muss sie tauschen. Werde es zwar vorher mit Elektrolysebad versuchen, jedoch nur so zur Vorsicht gefragt.
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alang
Mi Mär 26 2014, 20:10
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 659
Kanonenbremsen waren in verschiedenen Formen die ersten Bremsen, die Anfang des Jahrhunderts bei Victor und HMV in Benutzung waren. Starton kann Dir warscheinlich besser sagen, ob sie fuer Deine Maschine korrekt ist.

Ich wuerde zuallererst ein ausgedehntes Bad in Kriechoel empfehlen (fuer die Kanonenbremse *brille ). Die von meinem Victor II war total verrostet und festgefressen, aber nach einigen Wochen (!!!) in Kriechoel habe ich sie wieder gangbar machen und auch vom Rost befreien koennen. Kanonenbremsen sind als original Ersatzteil relativ teuer, es rentiert sich also die Arbeit reinzustecken. Im schlimmsten Fall gibt es zumindest fuer die Victor Kanonenbremse hier in USA Replika-Ersatzteile. Kostet so zwischen 80-100$. Ein gutes Original kostet mindestens doppelt soviel.

Gruss
Andreas
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ndsob1985
Mi Mär 26 2014, 21:37
Gast
Bilder vom Gehäuse nach der Restauration. Der Glanz ist in Wirklichkeit nicht so arg wie auf den Bildern! Finde es ist verdammt gut geworden.
Habt mich übrigens überzeugt, da das auch unser Spezialist vor Ort gesagt hat! Werde das mit dem Vernickeln bleiben lassen und habe den Termin abgesagt. Einzigst den Außenring der Exhibition Dose werde ich machen lassen. Der ist sehr sehr schlecht und fast schon Schwarz. Habe übrigens in Amerika (meine Eltern leben dort) einen Gummiflansch samt Schrauben für die Dose bestellt. Angeblich original Nachbau. Bin gespannt, ob die Qualität passt.
Kurbeldurchführungen als Originalteil bieten die auch an für ca. 40 Dollar.





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ndsob1985
Mi Mär 26 2014, 21:39
Gast
Ach ja: Besser als neu Vernickeln ist ein altes Hausmittel meiner Mutter. Das sind nämlich diese Stahlwolleschwämme namens "Abrazzo" vom Discounter. Habe die Metallteile damit richtig schaumend geschruppt und sie sehen schonmal etliches besser aus. Vielleicht als Tip, wenn gleich ich auch denke, daß ihr das bestimmt schon kennt.
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krammofoon
Mi Mär 26 2014, 21:51
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus,

"Abrazzo"-Schwämmchen sind Stahlwolle, welche verseift wurde. Bleiben aber Stahlwolle und verursachen so Mikrokratzer in der - noch - vorhandenen Oberfläche. Bei entsprechender Luftfeuchtigkeit fängt das dann um so schneller an zu oxidieren.
Für solche Fälle bietet sich eine Polierwatte, welche übrigens auch Oberflächenoxidation prima entfernen kann, namens "Nev´r Dull". Diese Polierwatte gibt´s für ein paar Euro in verschiedenen Gebindegrößen in jedem gut sortierten Baumarkt, bzw. Autozubehörhandel und geht wesentlich schonender zu Werke, bei viel besserem Ergebnis.

Muskelkraft ist hier halt angesagt und etwas Geduld. Am Schluss mit einer guten Autopolitur ohne Schleifpartikel auspoliert - wie z. B. "Rot-Weiss", verhindert das einige Monate lang das Anlaufen und Wiederoxidieren.

Gruss
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Starkton
Mi Mär 26 2014, 22:33
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
ndsob1985 schrieb ...

Weiß zufällig jemand, ob zu der Zeit diese Kanonebremsen schon verbaut waren?

Die Kanonenbremse wurde bis 1912 eingebaut. Würde also gerade noch passen.

Allerdings zeigt das Bild des überarbeiteten Gehäuses eindeutig die Schraublöcher und Umrisse der Dennison Bremse, zuerst eingebaut von 1912 bis 1914. Da frage ich mich natürlich warum die nicht dabei war?! Irgendwelche Erklärungen des Verkäufers?

Hier der Umriss ...



... und hier die fehlende Bremse.



Mein Tipp: Richte die Kanonenbremse schön her, die verkauft sich nämlich gut, und kaufe Dir von dem Geld die Dennison Bremse. Die wird sich schon finden lassen.

[ Bearbeitet Mi Mär 26 2014, 22:41 ]
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ndsob1985
Do Mär 27 2014, 09:03
Gast
Servus Starkton!

Ich habe genau die Bremse, die Du hier abgebildet hast, an meinem Grammophon. Habe sie nur entfernt, da sie extrem hässlich und unbrauchbar ist. Deswegen habe ich ja gefragt, ob ich da eine andere anschrauben kann. Hat jemand solch eine Dennison Bremse? Versuche heute Nachmittag, diese mit Elektrolysebad herzurichten. Sie liegt seit paar Tagen im Interflon-Bad und wirkt ein.
Danke für die Infos
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Starkton
Do Mär 27 2014, 09:27
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
ndsob1985 schrieb ...

Meine ist leider sehr unbrauchbar wegen starker Korrosion und ich muss sie tauschen.

ndsob1985 schrieb ...

Ich habe genau die Bremse, die Du hier abgebildet hast, an meinem Grammophon.

Deinen ersten Satz oben hatte ich missverstanden. Nicht viele Leser dieses Threads werden mitbekommen haben, dass Du eine andere Bremsenbauart montieren willst. Ich würde es definitiv nicht über mich bringen neue Löcher in die Deckplatte zu bohren. Damals hätte kein Mensch eine Bremse gegen eine ältere Bauart ausgetauscht, ist also auch historisch gesehen Nonsense.

Ich habe diese Bremse nicht vorrätig weil ich frühere Geräte suche.
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