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His Master's Voice Model 251
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Da_Anda
So Apr 16 2017, 16:11 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2017, 19:24
Wohnort: Starnberger See
Beiträge: 140
Servus Beinand,
nachdem ich jetzt endlich einmal dazu gekommen, mein HMV 251 herzurichten, präsentiere ich dieses nun hier im Forum. Vielleicht interessiert's ja den einen oder anderen. Zu allererst die ausgefüllte Maske:

HERSTELLER: His Master's Voice
MODELL: 251
SERIENNUMMER:
JAHR: zwischen Oktober 1925 und Mai 1927
DAMALIGER PREIS: 35 Pfund
GEHÄUSE: Mahagoni
PLATTENTELLER: 30 cm (12")
TRICHTER: geschwungener Eisentrichter mit hölzernem Trichtermund
MOTOR: No. 32 Doppelfedermotor
SCHALLDOSE: No. 4
INTERESSANTE DETAILS: Geschwindigkeitsanzeige, Schwanenhals-Tonarm; Abschaltautomatik. Von dem Modell 251 wurden laut Brian Oakley und Christopher Proudfood 509 Stück in Mahagony gebaut und 231 mit Eichengehäuse.

Und so schaut's aus:














Hier der geschwungene Trichter:



Und noch ein Foto vom Motor




Da das Grammophon beim Abspielen laute, rumpelnde Geräusche von sich gab, liegt bei HMV der Verdacht sehr nahe, dass das Fett im Federgehäuse verharzt ist. Ich habe also erst einmal den Motor komplett auseinander genommen, gereinigt und neu gefettet bzw. geölt (siehe: http://grammophon-platten.de/e107_plugins/forum/forum_viewtopic.php?41131.post.

Dann habe ich alle Metallteile mit Chrompolitur behandelt, damit sie wieder schön glänzen. Mit meinem laserbasierten Drehzahlmesser habe ich die Geschwindigkeit auf 78rpm eingestellt und den Zeiger der Geschwindigkeitsanzeige auf 78 gestellt. Ferner habe ich den Tonarm zerlegt, das alte Öl und Fett entfernt und neu geölt bzw. gefettet. Jetzt sind alle Gelenke des Tonarms wieder leichtgängig, was die wertvollen Schellackplatten beim Abspielen doch schont..

Am Gehäuse habe ich nichts gemacht außer mit etwas Möbelpolitur behandelt, da dieses m.E. noch in Ordnung ist.

Nun läuft es wieder einwandfrei ohne Rumpeln und mit konstantem Gleichlauf bei 78rpm. Der große geschwungene Trichter führt dazu, dass es auch sehr gut klingt.

[ Bearbeitet So Apr 16 2017, 16:18 ]
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VoxHumana
So Apr 16 2017, 18:36
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
Hallo Da Anda,
das hast du ja ganz prima wieder hingekriegt - ein tolles Gerät.
Das Gehäuse ist für sein Alter auch noch super in Schuss - herzlichen Glückwunsch!!!!
Annette
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PONOPHON
So Apr 16 2017, 19:40
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
Sehr hübsch, ich gratuliere! Die alte Oberfläche des Gehäuses finde ich besonders schön.
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Ollebosco
Mo Apr 17 2017, 09:59
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Sep 23 2014, 13:38
Wohnort: 31171 Nordstemmen
Beiträge: 42
Gratulation! Ein wunderschönes Gerat als Hingucker und Klangbeispiel!
Rainer
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Da_Anda
Mo Apr 17 2017, 13:26
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2017, 19:24
Wohnort: Starnberger See
Beiträge: 140
Danke, danke. Das Grammophon gefällt sogar meiner lieben Frau so gut, dass es bei uns im Wohnzimmer stehen darf
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Starkton
Mo Apr 17 2017, 17:22
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Die "Buckel"-Konsolen gelten als hässliche Entlein unter den Grammophonen und werden deshalb von vielen Gerätesammlern, besonders in den USA, links liegen gelassen. Sicher auch deshalb, weil sie relativ viel Platz wegnehmen und man wegen der geschwungenen Oberfläche nichts (z.B. keine Tischgrammophone) darauf abstellen kann.

Die etwas frühere Version, bei der ebenfalls der Deckel in der Mitte gewölbt ist, ist bei amerikanischen Hausfrauen wohl geradezu berüchtigt: "Da kann man noch nicht mal eine Vase draufstellen," wie Oakley und Proudfoot schreiben.

Die Buckel-Konsole gehört zur Entwicklungsgeschichte des Grammophons dazu und man sollte sie zeigen. Ich finde es nur grundsätzlich schade, dass die europäischen Grammophongesellschaften zwischen etwa 1910 und 1925 ihr eigenständiges Gehäusedesign weitgehend aufgegeben und sich dem amerikanischen Geschmack untergeordnet haben.
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