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HMV Standmodell 13 (G.E.O.)
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Hedensö
Sa Mär 17 2018, 11:26 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 881
HERSTELLER: Gramophone Company
MODELL: 13 (G.E.O.)
SERIENNUMMER:
JAHR:
DAMALIGER PREIS:
GEHÄUSE: Eiche (mittel bis dunkel)
PLATTENTELLER: 30cm
TRICHTER: Gusseisen
MOTOR: 3-Feder-Motor (1907-1915)
SCHALLDOSE: Gramophone Co. Exhibition

INTERESSANTE DETAILS: Vorbereitung für Elektromotor auf der Rückseite hinter dem Plattenfach.

Hier wurde schonmal ein späteres Modell davon vorgestellt: Link - Hier klicken

Dieses Grammophon habe ich vor gut 2 Jahren von einem Mann aus dem Badischen gekauft, welcher es im Auftrag seiner nunmehr alt gewordenen Eltern veräußerte. Es ist ein mords Teil und geht mir von der Höhe her bis zur Brust. Es nimmt also einen ordentlichen Platz weg - allein aufgrund der Maße.

Das interesante ist die Vorbereitung für die Installation eines Elektromotors auf der Rückseite hinter dem Plattenfach.
Victor hat das Modell unter dem Kürzel XVI "E" 1912 herausgebracht. Unter Link - Hier klicken ist zur lesen:

The XVI was the first Victrola to add the electric motor option in December 1913 (electric versions use a VE-XVI tag) for an extra $50.00. Serialization for the electric versions was independent of the spring wound models, and began at 501. Factory records indicate that approximately 9,000 VE-XVI's were produced; however, huge blocks of serial numbers were skipped during production, and thus the highest VE-XVI serial number is uncertain at approximately s/n 16100. Electric models are easily identified by the "VE" prefix on the dataplate, and the unique rear panel with power cable and cooling vents (left).

Nun ist anzunehmen, dass auch die Gramophone Company ab 1913/1914 einen Elektromotor für das Gerät bzw. mit dem Gerät anbot. Ich frage mich, ob die Gehäuse identisch waren bzw. durchgängig in dieser Art hergestellt wurden und je nach Kundenwunsch der Elektromotor eingebaut wurde.
Nichts an diesem Gerät zeugt für einen erfolgten Umbau/Rückbau o.Ä.









[ Bearbeitet Sa Mär 17 2018, 19:30 ]
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DGAG
Mo Mär 19 2018, 17:24

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 648
Ich glaube nicht, dass die Gramophone Co. vor dem 1. Weltkrieg eine elektrifizierte Version im Angebot hatte. Dafür war das Stromnetz noch viel zu unzuverlässig. In den USA war man da schon wesentlich weiter.

Während des Kriegs war das Werk der Gramophone Co. dann sowieso für andere, kriegswichtigere Produkte belegt.

Ich frage mich wo diese großen Standgeräte hergestellt wurden. Nach amerikanischen Bauplänen in England und/oder Deutschland? Hat man sie anfangs aus den USA importiert?

Mit diesem Design nach amerikanischem Geschmack stehe ich auf Kriegsfuß. Ich bedauere es sehr, dass es Eldridge Johnson, Chef der Victor Talking Machine Co., gelungen ist, das eigenständige Gehäusedesign der europäischen Grammophongesellschaften nach 1910 völlig zurückzudrängen und eine amerikanisierte Monokultur zu etablieren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das amerikanische "Urnendesign" (wie @Alang vor längerer Zeit schrieb) auf viel Gegenliebe in Europa stieß.

Dieses Design finde ich einfach altbacken und langweilig. In den USA gab es noch viel schlimmere Auswüchse mit Schnitzereien, Malereien und Vergoldungen an jeder Ecke. Der goldene Kuhschwanzbommel am Deckelschlüssel darf da natürlich heute nicht fehlen. "Stil-los", aber verkauft sich dort immer noch gut und teuer, so lange weiße, reiche Amerikaner der Generation 65+ im Markt sind.
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PONOPHON
Mo Mär 19 2018, 19:07
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
Hallo Jan,
sehr imposantes Gerät, in top Qualität und sehr schön anzuschauen.
Da gratuliere ich dir dazu. Wenn es auch in Amerika verbreitet war, so ist es doch bei uns schwer zu bekommen und daher selten.
Meines in Mahagoni (hier bereits vorgestellt), hat übrigens hinten die gleichen Lüftungsöffnungen mit Metallgitter und die Türen. Möglicherweise war das die Standard Ausführung.
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Hedensö
Di Mär 20 2018, 15:47
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 881
Danke für die Keule und die Blumen.
Ein reisen Fan des Designs bin ich auch nicht. Wenn es jemandem gefällt - gerne melden.
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