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Deutsche Grammophon AG
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monokel
Mi Jul 18 2012, 14:29

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jul 09 2012, 14:03
Wohnort: im brandenburgischen bei Berlin
Beiträge: 126
Mit Erlaubnis von Yannick hier nun die andere Grammophon-Hülle



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Starkton
Mi Jul 18 2012, 21:08
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Hier ist eine Übersicht von Plattenhüllen der Deutschen Grammophon A.G. zwischen 1901 und 1909. Die Daten sind geschätzt. Vielleicht hat jemand zur Ergänzung noch andere Hüllen.

Hier ist die früheste Form, in Gebrauch zwischen 1901 und 1904:



Nachdem die Deutsche Grammophon A.G. im Jahr 1905 den Vertrieb der Condor-Nadel übernommen hatte änderten sich auch die Hüllen. Diese sind vergleichsweise häufig zu finden, aber auch hier gibt es interessante Varianten. Hier ist Variante 1 mit dem "Schreibenden Engel" auf einer Höhe mit dem Mittelloch für 25 cm Platten:



Hier ist Variante 1 für 30 cm Platten:



Hier ist Variante 2 mit hochgerutschtem "Schreibenden Engel" und leicht modifiziertem "Die Stimme seines Herrn"-Firmenzeichen für 25 cm Platten:



Zwischen Oktober 1907 und Februar 1908 wurden beide Firmenzeichen gründlich überarbeitet. Meine Vermutung ist dass der "Schreibende Engel" nach 1909 nicht nur von den Etiketten sondern auch von den Plattenhüllen verschwand. Hier die Version für 25 cm Platten von 1907/08:



[ Bearbeitet Mi Jul 18 2012, 21:38 ]
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Musikmeister
Mi Jul 18 2012, 22:11
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1079
@Starkton: Herzlichen Dank für die Datierungen.
Ich war bisher der Meinung, dass es Hüllen erst ab 1909/10 gab (siehe Herbert Haffner "H.M.V.-Die Geschichte der Schallplatte" Seite 98). Geglaubt habe ich es nicht so richtig. Bis auf Hülle Nr.1 habe ich auch alle, zum Teil in Rot für Red Seal-Platten. Wurde der Condor-Werbetext von Grammophon zu Zonophon oder umgekehrt ca. ab 1906 auf die Hüllen gebracht? Die Zonophon-Hüllen haben diesen Text ja genauso abgebildet.

Der schreibende Engel wurde 1909 aufgegeben und die schon früher beworbene Marke "Die Stimme seines Herrn" eingeführt.
Ausserdem wurde 1909 die Tochtergesellschaft Grammophon Spezialhaus GmbH gegründet, die in vielen großen Städten Geschäfte mit Vorführräumen eröffnete. So konnten sich Käufer bereits im Geschäft über die Vorzüge der Grammophon-Apparate und -Platten überzeugen.

Könntest du zum Vergleich die Serie ab 1910 fortsetzen? Meines Wissens wurde erst nach dem 1.WK das Design deutlich verändert. Oder bereits früher?

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Starkton
Mi Jul 18 2012, 22:42
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Hallo @Musikmeister, ich habe mich vor allem auf die Frühzeit spezialisiert und deshalb keine späteren Hüllen aufgehoben - leider. Hast Du auch frühe Hüllen im Format 17 cm die dem Design der 25 und 30 cm Plattenhüllen entsprechen?

Mit dem Kauf der International Zonophone Company durch die Gramophone Company Mitte 1903 gehörten beide Gesellschaften zusammen. Der Condor-Nadeln-Werbetext müsste also bei Grammophon- und Zonophon-Plattenhüllen ziemlich zeitgleich eingetreten sein.
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Musikmeister
Mi Jul 18 2012, 23:06
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1079
leider habe ich keine frühen Grammophon-Hüllen im Format 17cm.
Gab es da schon Hüllen? *Hmm)

Schade, dass du keine späteren Hüllen hast.
Dann werde ich demnächst einige Grammophon-Hüllen von 1916-1925 hier präsentieren.
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Aristodemo
Mi Jul 18 2012, 23:56
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 21 2012, 01:07
Beiträge: 426
Ich habe eine französische Händlerhülle.....für 17cm Platten
im Tread GRAMMOPHON / Hüllen.
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Musikmeister
Do Jul 19 2012, 21:16
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1079
2 Händlerhüllen eines Grammophon-Spezialhauses, ca.1912

(Logo der 1.Hülle bitte vergleichen mit -> Link - Hier klicken )





Hamburger Grammophon-Händlerhülle um 1910




Grammophon "Red Seal"-Plattenhülle, 1916




Grammophon Plattenhülle Grün Etikett, 1919



Grammophon Plattenhülle Schwarz Etikett, 1920




Grammophon Plattenhülle Schwarz Etikett mit mehr Auswahl an Klassikplatten, 1922




Hamburger Händlerhülle Grammophon Spezial-Vertrieb, ca.1924



mehr demnächst ....
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Barnabás
Do Jul 19 2012, 21:22
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
@ Musikmeister:
deine Hüllen sind ja wirklich toll.
Ein echtes Stück Musikgeschichte.
Schön daß man sowas noch sehen kann.

Danke für die Infos um die Grammophon.

Gruss B.
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Starkton
Fr Jul 20 2012, 21:54
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
@Musikmeister - Sehr schöne Ergänzung! Die Händlerhüllen sind noch einmal ein ganz eigenes Thema wert. Deine "Red Seal" Hülle könnte durchaus auch früher sein, hast du das Datum "1916" von einer Neuerscheinungsliste auf der Rückseite? So stelle ich mir das Design der Plattenhüllen nach Wegfall des "Schreibenden Engels" vor. Das "Die Stimme seines Herrn"-Logo ist gegenüber meiner Hülle von 1907/08 erheblich verändert, vielleicht gibt es noch eine oder mehrere Varianten dazwischen.
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Musikmeister
Fr Jul 20 2012, 22:47
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1079
@Starkton: Die "Red Seal"-Hülle ist mein bisher ältester Beweis für das spätere System der Grammophon, auf Hüllen immer unten links Auflagenhöhe und Pressadatum mit anzugeben.
Dies wurde ja bis 1934 so beibehalten. Die Hülle wurde im März 1916 mit 17.000 Exemplaren gedruckt.
Deine letzte abgebildete Hülle in weiss habe ich auch in grün für das Grün-Etikett. Mir fehlen noch Anhaltspunkte für die Hüllen der Grammophon-Braun-Etiketten der 16000- und 18000-Serie, die ja Ende 1909 sowie ca. 1914 eingeführt wurden.

---

undatierte Plattenhülle des "Gramola"-Spezialhauses Winter & Co. in Wien.
Dieses Musikhaus existiert noch heute und ist deshalb hier interessant, weil dort noch heute eines der 16 Originale des Gemäldes "His Master`s Voice" von Francis Barraud hängt. Die Brüder Berliner hatten sich gleich 16 Bilder des berühmten Hund namens Nipper anfertigen lassen.
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berauscht
Fr Jul 20 2012, 23:41
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1956
Solche "Gramola"-Spezialhaus Hüllen hab ich auch. Aufgrund der holzigen Papierqualität würde ich sie auf Kriegszeit/Frühe Nachkriegszeit schätzen.
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Starkton
Sa Jul 21 2012, 00:21
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Musikmeister schrieb ...

Die Brüder Berliner hatten sich gleich 16 Bilder des berühmten Hund namens Nipper anfertigen lassen.

Das hört sich interessant an, wenn ich es auch nicht ganz glauben kann. Wo hast du das gelesen?
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Musikmeister
Sa Jul 21 2012, 01:20
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1079
Starkton schrieb ...


Das hört sich interessant an, wenn ich es auch nicht ganz glauben kann. Wo hast du das gelesen?



Hatte das schnell online recherchiert.

Meine Bücher sagen aber nach Prüfung was anderes:

1. nicht die Brüder Berliner sondern Mister William Barry Owen von der Gramophone Company London hat das Bild und alle Rechte für 100 Pfund Sterling von Barraud gekauft sowie weitere Kopien bestellt.

2. Es waren wohl nicht 16 sondern 12 Kopien.

12 Kopien
Quelle:
1.) Große – Von der Edisonwalze zur Stereoplatte, Seite 39
2.) Haas/Klever – Die Stimme seines Herrn, Seite 67

24 Kopien (!!!)
Quelle: Haffner – His Master`s Voice , Seite 43

weitere Kopien, ohne Nennung einer genauen Zahl
Quelle: Riess – Knaurs Weltgeschichte der Schallplatte, Seite 64




[ Bearbeitet Mi Feb 28 2018, 19:45 ]
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Starkton
Sa Jul 21 2012, 01:42
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Musikmeister schrieb ...

24 Kopien (!!!)
Quelle: Haffner – His Master`s Voice , Seite 43

Das dürfte stimmen, denn laut meiner Quelle hat Barraud in der Tat von 1913 bis 1924 vierundzwanzig offizielle "Kopien" in verschiedenen Formaten und Techniken angefertigt. (Edge/Petts, the Collector's Guide to "His Master's Voice" Nipper Souvenirs, S. 2)

Es gibt also das eine Original von 1899, vierundzwanzig offizielle "Kopien" und übrigens bis 1911 etwa 10,000 frühe Drucke des HMV-Motivs. Einer dieser Nachdrucke würde mir ja schon reichen ...
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Musikmeister
Sa Jul 21 2012, 11:23
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1079
ein Nachdruck des Bildes wäre mir egal, ich hätte lieber Originale oder Nachdrucke der Kataloge bis 1918.

[ Bearbeitet Sa Jul 21 2012, 11:24 ]
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Starkton
Mo Aug 06 2012, 20:56
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Ich hatte doch noch eine frühe Hülle für 17 cm Platten der Deutschen Grammophon A.G. Die Datierung der Hülle wäre 1901 bis 1904, kurz darauf sind die kleinen Platten sowieso nicht mehr gepresst worden. Sehr sehr selten, keine Frage.



[ Bearbeitet Mo Aug 13 2012, 16:45 ]
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Limania
Do Aug 01 2013, 15:43

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mai 21 2012, 15:14
Beiträge: 1106
Hallo,

hier eine Händlerhülle vom gleichen Grammophon- Spezial- Vertrieb wie die Hülle von Musikmeister. Ich vermute das diese Hülle hier älter sein dürfte...








LG Limania
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Starkton
Fr Aug 02 2013, 10:51
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Limania schrieb ...

Ich vermute das diese Hülle hier älter sein dürfte...

Seltene Hülle, die 1907 hergestellt worden sein muss. Wichtig für die Datierung ist die Nennung der Piano-Nadel und der The Gramophone & Typewriter Ltd. Siehe diesen Thread: Link - Hier klicken

PS: Man kann den Zeitraum sogar noch weiter eingrenzen, da diese Hülle für doppelseitige Schallplatten der Marke Grammophon hergestellt wurde, welche die D.G.A.G. erst ab dem 1. Juli 1907 auslieferte,

[ Bearbeitet Fr Aug 02 2013, 10:57 ]
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Limania
Sa Aug 03 2013, 16:38

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mai 21 2012, 15:14
Beiträge: 1106
@Starkton, vielen Dank für die Informationen.

LG Limania
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