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His Master`s Voice Model 102 - Vorstellung mit Video
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Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Gast
Do Feb 16 2012, 21:41 Druck Ansicht
Gast
Seit einigen Tagen bin ich stolzer Besitzer dieses wunderschönen
His Master`s Voice Model 102 und dem Schellackfieber völlig erlegen...

HERSTELLER: His Master`s Voice
MODELL: 102
SERIENNUMMER: 102020484
JAHR:1931/1932
DAMALIGER PREIS: 6 Pfund / 140 Reichsmark
GEHÄUSE: Holz - mit schwarzem Kunstleder bezogen
PLATTENTELLER: brauner Filz
TRICHTER: 43``
MOTOR: Type 271D von The Gramophone Co. Hayes Middx
SCHALLDOSE:Schalldose No.16

INTERESSANTE DETAILS:

Das Besondere an diesem HMV-Model 102 ist die mechanische Endabschaltung, die auch Platten ohne Auslaufrille abschalten soll (s. Photo). Diese bewegt einen Tastmechanismus, der Bewegungen des Tonarmes registriert.
Dieses Spezialbremse wurde nur von Juli 1931 bis Ende 1932 hergestellt, sodass sich das Grammophon ziemlich genau datieren lässt. Leider funktioniert bei meinem Modell dieser unglaubliche Mechanismus nicht mehr - dies ist aber der einzige Wehmutstropfen, da es ansonsten in einem sehr schönen Zustand ist und wunderbar spielt.

Weitere Besonderheiten hat Nils in seiner Beschreibung des baugleichen Electrola-Kofferapparats 102 im Forum schön beschrieben.

Link - Hier klicken

Da ich es selbst nicht besser zusammenfassen könnte, darf ich hier hoffentlich zitieren:

Der Koffer 102 löste das viel verkaufte Modell 101 ab.
Die Neuerungen am Modell 102 waren : vollautomatische Bremse für ALLE Platten, selbst ganz alte ohne Auslaufrille, einsteckbare Kurbel(statt einzuschrauben), vergrößerter Trichter, 4 Minuten-Motor, Plattentablett für 10-12 Schallplatten (statt Deckelfach), neuartige Ganzmetall-Schalldose Nr. 16 (spätere Modelle mit Nr. 5a) mit Alumembran. Dieser Koffer wurde in der Werbung als "der weltbeste Kofferapparat" angepriesen.
Er ist in seiner hochwertigen Machart auch vorbildlich. Kugelgelagertes Gelenk des Tonarms auf der Grundplatte, Feingewinde im Gelenk zum Umlegen des Tonkopfes.

Er wurde bis 1960 hergestellt.

















...zur Geschichte diese schönen Grammophons habe ich eine interessante Information
auf Englisch gefunden:

Link - Hier klicken




hier ein Video mit der schönen Platte:
Schau mich bitte nicht so an (La vie en Rose) - Heinz Buschhagen mit seiner Swing-Band - Gesang: Otto Falvay





hier noch die Bedienungsanleitung, die mir ein freundlicher Sammlerkollege aus Australien hat zukommen lassen:









[ Bearbeitet Sa Mär 31 2012, 18:58 ]
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Gast
Do Feb 16 2012, 21:51
Gast
Ein sehr schönes Exemplar, Glückwunsch dazu.
Gruß Gerhard
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Hedensö
Do Feb 16 2012, 22:23
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 881
Tolles Gerät in optisch sehr gutem Zustand.
Es handelt sich um ein sehr frühes Modell mit der Universal Brake No.5 (schätzungsweise 1931 bis 1933). Toll, dass auch das Plattentablett dabei ist - fehlt meistens. Funktioniert denn alles einwandfrei?

Viele Grüße
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Hedensö
Do Feb 16 2012, 22:26
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 881
Nachtrag: Der Verschluss kommt mir komisch vor - scheint nicht original zu sein. *haarereiss Normalerweise ist der Bügel am Unterteil des zweiteiligen Verschlusses zu finden. Tut aber sonst nichts zu Sache... *piece
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Gast
Do Feb 16 2012, 23:01
Gast
Es funktioniert ganz wunderbar - läuft ruhig und regelmäßig und hat einen tollen Klang! Leider funktioniert die Spezialbremse nicht...es stoppt nur bei Platten mit Auslaufrille. Es fehlt wohl eine Feder. Ich werde das vielleicht mal richten lassen; da ich beim online-Kauf nicht wusste, dass es sich um ein Modell 102 mit der Spezialbremse handelt, ist das angesichts des guten Gesamtzustands verkraftbar. Als Schellack-Neuling hatte ich keine Ahnung welch ein unglaublich schönes und edles Gerât das HMV 102 ist - ich bin völlig begeistert!

[ Bearbeitet Do Feb 16 2012, 23:05 ]
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Gast
Do Feb 16 2012, 23:04
Gast
...ich habe die Photos auf etwa 200 KB komprimiert, hoffe das passt so, was die Ladegeschwindigkeit angeht?

[ Bearbeitet Fr Feb 17 2012, 05:38 ]
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Gast
Fr Feb 17 2012, 07:51
Gast
Hallo Gast,

Glückwunsch zum "weltbesten Koffer" !

Ja, ich sehe schon, wo eine ZUugfeder fehlt. Diese Feder muß an dieser Stelle keine kritische Arbeit verrichten, es ist ein Ersatz durch jede halbwegs weiche Zugfeder möglich. Ansonsten sieht die Mechanik gut aus. Hier werden sicher nur ganz kleine Einstell- und Wartungsarbeiten nötig sein.

Gruß, Nils
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Gast
Fr Feb 17 2012, 08:25
Gast
Hallo Nils,

danke, bin auch ganz beseelt. Mir wurde erst durch Deinen schönen Beitrag im Forum bewusst, dass ich wirklich den schönsten Koffer gefunden hatte - habe wohl doch den "Schellack-Instinkt" ;-) ...auf jeden Fall Dir ganz herzlichen Dank für Deine Aufklärungsarbeit in Sachen 102 - es war für mich ein großes Glück auf Deinen Beitraf gestoßen zu sein.

zum Reparaturproblem:

weißt Du jemanden, der das richten könnte?

[ Bearbeitet Fr Feb 17 2012, 08:26 ]
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Hedensö
Fr Feb 17 2012, 08:55
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 881
Hallo Gast,

ich hatte das Problem mit exakt der gleichen Bremse vor kurzem auch.
Link - Hier klicken

Mit ein wenig Unterstützung der Forumsmitglieder und ein bißchen Geduld bekommst du es hin. Allzu schwer ist es nicht, wenn man die Funktionsweise erstmal durchschaut hat.
Schau doch mal nach, ob die Feder nicht im Koffereinneren herumfliegt. Bei meinem Gerät hat sie auch gefehlt und ich habe Sie später im Koffer wiedergefunden.

Viel Erfog
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Gast
Fr Feb 17 2012, 09:32
Gast
Der Tip von Hedensö ist natürlich völlig richtig ! Oft findeen sich Kleinteile auch in den Tiefen des Trichters.

Dazu kannst Du mal vorsichtig den ganzen Koffer bewegen -in alle Richtungen- wenn Du leise Kratzgeräusche hörst, können alte Nadeln oder gar Teile im Trichter umherrutschen. Er sollte zur guten Wiedergabe natürlich sowieso leer sein!

Dein Motor sollte unbedingt mal an den richtigen Stellen geölt und gefettet werden, damit Dein Koffer lange, verschleißfreie Freude verbreiten kann.

Einen professionellen Experten für diese Bremse kenne ich nicht. Ich bin mit Mechanik recht gut vertraut. Wenn Du mal eine Fahrt in Richtung Nordharz hast, kann ich mit Dir die nötigen Arbeiten gern zusammen machen. Eine passende Zugfeder habe ich mit Sicherheit unter meinen Kleinteilen.

Mit Gruß
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Gast
Fr Feb 17 2012, 15:17
Gast
Danke für das nette Angebot - Grammophonliebhaber sind einfach die sympathischeren Menschen
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Gast
Do Feb 23 2012, 10:01
Gast
Klappern in der Tondose -

nachdem ich von Nils erfahren habe, dass der Tonarm des 102er sich nicht langsam absenken sollte, wie das meiner getan hat, sondern sehr leichtgängig sein muss, habe ich ihn demontiert, das verharzte Fett aus dem Gelenk entfernt und neu geölt - jetzt geht er wieder wunderbar leichtgängig (Danke Nils für die Ferndiagnose!) - allerdings habe ich während der Reparatur ein anderes Problem entdeckt: In der Tondose klappert etwas - vermutlich eine Nadel, die irgendwann jemand dort versenkt hat - sie lässt sich hin- und herschütteln - laut hörbar, kommt aber nicht heraus. Leider lässt sich die No 16 - Dose ja nicht öffnen. Nun frage ich mich, ob ich es weiter versuchen soll - und wie?? oder ob ich sie lieber drinlassen soll. Ich habe doch etwas Sorge durch meine Versuch etwas zu zerstören - weiß aber auch nicht, welchen Einfluss das auf die Klangqualität hat??
Vielleicht hat jemand einen Rat??

[ Bearbeitet Do Feb 23 2012, 10:04 ]
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Rundfunkonkel
Do Feb 23 2012, 14:30
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Hallo,

was reingekommen ist, muss auch wieder raus zu bekommen sein. Wo zwischen hängt denn die Nadel? Ist sie magnetisch? Vielleicht lässt sie sich mit einem Neodymmagneten führen??

Gruß

RFO
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Gast
Do Feb 23 2012, 14:58
Gast
Ich antworte mal stellvertretend:

Nein. Mit Magnetismus verschlimmern wir es, weil die Schutzkappe über der Membran (siehe Foto oben) aus Eisen ist.

Hier nützt wirklich nur schütteln und hoffen, daß man die Nadel wieder aus der kleinen Öffnung am Nadelhalter herausbekommt.

In einem anderen Beitrag beschreibe ich das Problem auch. Mir ist es auch mal passiert.

Gruß, Nils

[ Bearbeitet Do Feb 23 2012, 15:00 ]
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Rundfunkonkel
Do Feb 23 2012, 15:46
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Nils, bei Bandgeräten gibt es Entmagnetisierdrosseln - das wäre also nicht das Problem, den Magnetismus wieder aus dem Eisen herauszubekommen :). Fragt sich nur, wo die Nadel denn nun steckt. Ich dachte da an ein Angeln mit so einem Magneten, wenn die Nadel im Inneren hängen sollte. Man muss natürlich erst einmal schauen, wo sie sich befindet. Wenn sie in einem Zwischenraum hängt, und nur durch die Öffnung des Nadelhalters "eingefüllt" werden kann, grenzt das ja dann an einen Lottogewinn, wenn man sie da irgendwie heraus bekommt (dort hlft auch kein Magnet).

Gruß

Rundfunkonkel

[ Bearbeitet Do Feb 23 2012, 15:51 ]
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Gast
Do Feb 23 2012, 15:55
Gast
alles Schütteln hilft nichts und ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob es nicht ein Schräubchen ist, das im hinteren Teil hängt - dort wo der Tonarm aufgesteckt wird... Es ist zum Greifen nah und ich habe dan Eondruck, ich müsste es mit einem magbetischen Draht einfach herausziehen können... weshalb meinst Du dass es nicht funktioniert??

Habe auch noch eine Frage: auf den Photos zu Deinem (Nils) Electrola steht die Nadel sehr schräg - ich dachte eigentlich sie müsste senkrecht auf der Platte stehen...? Ist das nicht so?
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Rundfunkonkel
Do Feb 23 2012, 16:06
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Hallo,

vielleicht kommen heute Abend noch Tipps von weiteren Freunden hier, wie und wo da etwas klappert, und wie heran zu kommen ist.

Wenn Du die Nadel senkrecht stellst, wirst Du keine Freude an den Platten haben. Ich schätze mal, dann ist die Musik gelöscht, weil rausgekratzt. Vergleiche mal Fotos von einigen anderen Geräten hier!

Gruß

RFO
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Gast
Do Feb 23 2012, 16:10
Gast
alles Schütteln hilft nichts und ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob es nicht ein Schräubchen ist, das im hinteren Teil hängt - dort wo der Tonarm aufgesteckt wird... Es ist zum Greifen nah und ich habe dan Eondruck, ich müsste es mit einem magbetischen Draht einfach herausziehen können... weshalb meinst Du dass es nicht funktioniert??

Habe auch noch eine Frage: auf den Photos zu Deinem (Nils) Electrola steht die Nadel sehr schräg - ich dachte eigentlich sie müsste senkrecht auf der Platte stehen...? Ist das nicht so?
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Gast
Do Feb 23 2012, 17:22
Gast
Magnetismus war bei mir kontraproduktiv, weil etliche Bestandteile der Schalldose Nr. 16 aus Eisen sind. Diese magnetisierst Du.
Und daran bleibt dann die Nadel/Schraube kleben und läßt sich noch schwerer herausschütteln.

Ich habe eine(etwas ramponierte) Dose Nr. 16 mal gewaltsam geöffnet. Kleine Schrauben hat sie nicht.

Wenn hinten etwas drin ist, müßte sich das eigentlich durch die relativ große Öffnung sehen lassen, sei es beim Schütteln.

Vorn eine Nadel reinplumpsen zu lassen, kann leider schnell geschehen - wie schon beschrieben habe selbst ich das schon fertig gebracht :-//

Die Membrane besteht aus sehr dünnem Alu. Mit einem Draht in der Dose rumzustochern...das halte ich für keine gute Idee. Du hast im Nu die Membrane perforiert und das ließe sich nicht mehr reparieren.

Nein, die Nadel soll auf keinen Fall senkrecht auf der Platte stehen. (Aufsicht seitlich)
Dazu hat die Schalldose eigentlich einen Anschlag.

Die Nadel soll etwa auf "7 Uhr" stehen.

Ich würde Dir gerne weiterhelfen, aber ich befürchte, es gibt da keinen tollen Trick außer Schütteln und hoffen...

Gruß, Nils

[ Bearbeitet Do Feb 23 2012, 19:46 ]
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