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Edison Diamond Disc auf modernem Plattenspieler wiedergeben?
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Autor Eintrag
maxphenol
Fr Sep 14 2012, 17:30 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Feb 11 2011, 08:47
Beiträge: 58
Hi,

wer hat konkrete Infos, wie man am Besten Edison Diamond Discs auf einem modernen Plattenspieler wiedergibt?

Als Plattenspieler habe ich einen Pro-ject P 0.5 mit zwei Ortofon-Tonabnehmern: den "78" für Schellackplatten und den "5E" für Vinyl. Das Ganze ist umgerüstet auf 78 oder 33 Umdrehungen.

Mit dem "78"er und Stereo-Modus am Verstärker klingt das was aus den Boxen heraus kommt, zwar hörbar, aber doch arg verrauscht und leise im Vergleich zu Schellack. Im Mono-Modus wird das noch schlimmer. Ebenso bei Verwendung des dünneren Tonabnehmers.

Nun weiß ich, dass die DD mit 80 U/min. aufgenommen ist. Das läßt sich mit meinem Gerät nicht lösen.

Aber unabhängig davon habe ich gehört, dass die Wiedergabe der DD via moderne Tonabnehmer kein gutes Ergebnis liefern kann, weil ein Kanal dann "out of phase" ist. Hängt wohl irgendwie mit dem Tiefenschriftverfahren zusammen. Was heißt das und wie kann man es beheben bzw. was bräuchte man an zusätzlicher Technik (ohne irgendwelche vorhandenen Geräte technisch verändern zu müssen, als eher etwas Externes)?

Schöne Grüße
Helmut
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Willi-H-411
Fr Sep 14 2012, 20:09
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Du mußt bei einem Kanal die Kabel vertauschen. Das System quasi "gegenphasig" schalten.

VG Willi
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Formiggini
Fr Sep 14 2012, 20:14

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Du findest in diesem Eintrag Moderne Magnettonabnehmer auf MONO Link - Hier klicken
auch dieses Bild



Viele Grüße

[ Bearbeitet Fr Sep 14 2012, 20:14 ]
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maxphenol
Fr Sep 14 2012, 20:25
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Feb 11 2011, 08:47
Beiträge: 58
Erst mal vielen Dank für die beiden TIpps!

Wenn ich das Bild richtig deute, dann gibt es aber zwei unterschiedliche Schaltungen für Seitenschrift und Tiefenschrift. Insofern müsste ich beim Wechsel der Platte auch jedesmal die Steckverbindungen am Tonabnehmer umklemmen - oder? Gibt es da nicht eine einfachere Lösung? Ich mag mir auch nicht unbedingt zwei Plattenspieler hinstellen - einen für Tiefen- und einen für Seitenschrift.
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Formiggini
Fr Sep 14 2012, 20:28

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Außer du bastelst dir mittels einiger Schalter und einem Lötkolben solch einen Umschalter - Nein...
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maxphenol
Fr Sep 14 2012, 20:39
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Feb 11 2011, 08:47
Beiträge: 58
Ich bin leider kein Elektriker/Elektroniker. Es müsste schon etwas "Fertiges" sein, dass auch vom Laien angeschlossen und bedient werden kann.
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Formiggini
Fr Sep 14 2012, 20:54

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Fertiges gibt es schon - in den USA, ab so 400.-$ aufwärts... leider!

Eine andere und wesentlich günstigere Möglichkeit besteht darin eine Tiefenschrift Platte in Stereo in den Rechner einzuspielen und dann mittels Software auf die Tiefenschrift Information zu rechnen.
Ich benutze dazu das kostenlose Programm Equalizer Link - Hier klicken
Wenn man nicht viele Tiefenschriftplatten hat. finde ich die Software Lösung fast praktikabler.

Viele Grüße
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maxphenol
Fr Sep 14 2012, 21:42
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Feb 11 2011, 08:47
Beiträge: 58
Ich habe mir die Seite speziell zum Thema Schaltungen jetzt mal durchgelesen und die Bilder studiert, aber so wirklich schlau werde ich daraus nicht. Ist halt nicht für jemanden geschrieben/gezeichnet, der null Ahnung von Verkabelungen hat. ;-)

Ich würde schon gerne mal die Schaltungen ausprobieren, aber ich verstehe sie nicht so ganz ...

An meinem Tonabnehmer gehen vier dünne Kabel ab, die demnach R+, L+, RG und LG sind. Je nach Schaltung muss ich dann also den R+ entweder mit LG oder L+ verbinden (kurzschließen) - soweit richtig?

Alle Kabel des Tonabnehmers bleiben aber an den bisherigen/vorgesehenen Steckplätzen, richtig?

Jetzt geht von meinem Plattenspieler ein Stereo-Cinchkabel zum Vorverstäker (von wo aus ein weiteres Stereo-Cinchkabel in den Verstärker geht). Dort kann ich dann Stereo oder Mono wählen. Nun wäre meine Frage, ob ich beim Cinchkabel vom Plattenspieler zum Vorverstärker die Kabel so verbinden (also kurzschließen?) soll, wie in der Zeichnung - also R und L zusammenlegen und RG und LG ebenfalls? Oder erst bei den Kabeln, die vom Vorverstärker zum Verstärker gehen? Oder etwas ganz anderes? Ich bin absolut planlos.

Vielleicht wäre eine weitere Zeichung unter Berücksichtung meiner Angaben hilfreich?! :-)

Besten Dank für die Hilfe!
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Formiggini
Fr Sep 14 2012, 21:45

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Ich versuche es am Wochenende mal - außer mir kommt jemand zuvor...
Grüße
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maxphenol
Fr Sep 14 2012, 22:32
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Feb 11 2011, 08:47
Beiträge: 58
Ich habe mal etwas skizziert, was nach meinem laienhaften Verständnis die aktuelle Schaltung/Verkabelung bei mir zeigt. Vielleicht kann das ja als Basis für eine Anleitung oder Zeichnung dienen ...



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Willi-H-411
Fr Sep 14 2012, 23:03
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Du brauchst jetzt einfach nur hinzugehen, und entweder das weiße und das blaue Kabel zu vertauschen oder das grüne und das rote Kabel. Dann ist ein Kanal "phasenverkehrt", und du kannst die Tiefenschriftplatte abspielen.

VG Willi
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maxphenol
Fr Sep 14 2012, 23:51
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Feb 11 2011, 08:47
Beiträge: 58
Hi Willi,

okay, das würde sich mit dem decken, was ich schon mal irgendwo im Netz gelesen hatte (allerdings auf Englisch, daher war ich mir nicht ganz sicher). Das werde ich auf alle Fälle ausprobieren, auch wenn es keine komfortable Lösung ist, wenn man oft zwischen Platten mit unterschiedlichen Rillenformaten wechselt.

Die Schaltungsänderungen auf den Zeichungen weiter oben im Thread sollen aber auch bei Seitenschriftplatten etwas bringen. Von daher würde ich auch dieses gerne versuchen, wenn mir jemand noch mal beschreibt, was genau ich (in meiner Zeichnung) tun muss.

Schönen Dank einstweilen!
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Willi-H-411
Sa Sep 15 2012, 09:20
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Moin maxphenol!

Bei der obigen Zeichnung werden die beiden Spulen nicht "in parallel", sondern "in Reihe" geschaltet.

Für die Seitenschrift ergibt sich dadurch, daß der "Minus-Pol" der ersten Spule mit dem "Plus-Pol" der zweiten Spule verbunden wird. Auch wenn es technisch jetzt nicht richtig erklärt ist, kann man sagen, daß der Strom vom Plus-Pol der ersten Spule zum Minus-Pol wandert, dann in den Plus-Pol der zweiten Spule aus dem Minus-Pol derselbigen herauskomme. Das soll jetzt nur bildhaft beschrieben sein.

Für die Tiefenschrift heißt das dann, daß die beiden Plus-Pole der Spulen verbunden werden. Hier, wiederum nur bildhaft beschrieben, fließt der Strom Minus-Pol der ersten Spule zum Plus-Pol und dann vom Plus-Pol der zweiten Spule zum Minus-Pol.


Ob die Qualität bei der Serien-Schaltung nun wirklich besser ist (weniger Knistern usw.), kann ich nicht sagen, da ich sie noch nicht ausprobiert habe. Da sich die Impedanz bei dieser Schaltung verdoppelt, kann es auch sein, daß dadurch die Anpassung an den darauf folgenden Verstärker nicht mehr stimmt und somit die Höhen deutlich leiser wiedergegeben werden, wodurch es zu dem vermeintlich "weniger Knistern" kommt. Man müßte demnach hiebei den Eingangswiderstand des Verstärkers von ca. 50 KOhm auf ca. 100 KOhm vergrößern. Erst dann hätte man ein genaues Ergebnis.

VG Willi
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maxphenol
Sa Sep 15 2012, 09:33
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Feb 11 2011, 08:47
Beiträge: 58
Hi WIlli,

Danke für die Erklärungen, die ich auch halbwegs verstehe. Aber es bleibt die Frage, was ich genau umklemmen oder zusammenklemmen muss auf der Basis meiner Zeichnung. :-) Anders kapiere ich das wirklich nicht, sorry!

Gruß
Helmut
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Willi-H-411
Sa Sep 15 2012, 09:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Upp, vergesssen, zu schreiben.

Die Plus-Pole sind:
L = linke Spule
R = rechte Spule


Die Minus-Pole sind:
LG = linke Spule
RG = rechte Spule

("G" steht für "Ground", also quasi "Masse")


Für deine Schaltung heißt das:

Seitenschrift:
LG mit R zusammenschließen
L und RG gehen dann an den Verstärker.

Tiefenschrift:
L und R zusammenschließen
LG und RG gehen dann an den Verstärker.

Du mußt also in beiden Fällen auch noch die Anschlußkabel des Tonabnehmersystems zusammenfriemeln. Das wäre also das weiße und das rote sowie das grüne und das blaue Kabel. Allein deshalb mag ich persönlich diese Anschlußform nicht.

VG Willi
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maxphenol
Mo Sep 17 2012, 09:04
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Feb 11 2011, 08:47
Beiträge: 58
Hi,
vielen Dank! Ich schaue mal, was ich hin bekomme. Aber das hört sich schon relativ kompliziert an für jemanden, der nur einen Plattenspieler besitzt und den dann gleichermaßen oft für Schellack in beiden Rillenschriften und auch noch Stereo-Vinyl verwenden möchte. Was mir vorgeschwebt hatte, war eher so etwas wie die berühmte "eierlegende Wollmilchsau", und das dann auch noch bezahlbar. :-) Wir wohl schwieriger als erhofft.

@ Formiggini: Weißt du mehr über die Geräte aus den USA ab $400 - hast du vielleicht auch einen Link?

Schönen Gruß
Helmut
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berauscht
Mo Sep 17 2012, 12:40
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Die Lösung des Problems ;)
Man verwendet für sowas einen alten Dual Plattenspieler. Da lässt sich das Headshell samt Tonabnehmer ganz leicht austauschen. Dann kann man in sekundenschnelle hin und her tauschen.
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maxphenol
Mo Sep 17 2012, 12:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Feb 11 2011, 08:47
Beiträge: 58
Hm, warum eigentlich nicht. Wie sieht so was denn aus? Hast du mal einen Link auf ein Foto so eines Dual Systems?
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berauscht
Mo Sep 17 2012, 13:54
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Einfach bei einer großen Suchmaschine dual+headshell eingeben, und dann die Bilder anschauen.
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