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Ersatzteile für Edison Gem
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Gast
Sa Sep 22 2012, 15:09
Gast
Dieses kleine Rad nennt sich übrigens Sperr-Rad und der die kleine (fehlende) Nase Sperr-Klinke.

Ich kenne Deinen Apparat nicht, aber die Feder scheint gebrochen und eigenwillig repariert.

Gruß, Nils
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el_rubi
Sa Sep 22 2012, 18:35
Gast
Hallo Nils,

Danke erstmal für deine Antwort und Aufklärung :-) Möglicherweise funktioniert die reparierte Feder sogar noch, denn wie gesagt in einer Richtung lässt sich die Federspannung aufbauen, aber da ich absoluter Laie bin, weis ich nicht ob es die richtige Richtung ist (siehe oben)
Auch weis ich nicht wo die Sperr-Klinke, die offensichtlich fehlt, angebracht sein sollte, hat die Bohrung an dem großen Zahnrad (siehe Foto) etwas damit zu tun? Hast Du evtl. auch einen GEM? Falls ja, wäre mir mit einem Foto von dieser Stelle sehr geholfen. Ansonsten, falls jemand im Forum einen solchen GEM besitzt, wäre super wenn ich ein Foto von der Stelle wo die Sperr-Klinke angebracht ist und speziell von der Sperr-Klinke selbst, bekommen könnte. Dann ist da noch so ein Stück "Feder", kann deren Funktion auch nicht wirklich deuten...

Vielen Dank schon mal.

Gruß
Klaus



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Gast
Sa Sep 22 2012, 19:08
Gast
Nein, ich habe kein solches Gerät.

Aber das ist genau wie bei der Aufzugsfeder einer Uhr gelöst.

In der Bohrung sitzt normalerweise ein kleiner Stift (Niete, Schraube etc) auf diesem Stift sitzt die Sperrklinke und greift in das Sperrad.
Dadurch kann sich die Feder nicht wieder rückwärtsdrehen.
Auch das Aufziehen geht dann nur in eine Richtung.

Die Sperrklinke (2) wird durch eine Feder (das ist das Stück Federblech auf Deinem Bild) immer leicht gegen das Sperrad (1) gedrückt. Diese Feder ist bei Deinem Gerät noch vorhanden.
Es fehlt die Sperrklinke und deren Befestigung in der Bohrung.

Gruß, Nils


[ Bearbeitet Sa Sep 22 2012, 19:20 ]
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el_rubi
Sa Sep 22 2012, 21:33
Gast
Hallo Nils,

Danke erstmal für deine Antwort und Aufklärung :-) Möglicherweise funktioniert die reparierte Feder sogar noch, den wie gesagt in einer Richtung lässt sich die Federspannung aufbauen, aber da ich absoluter Laie bin, weis ich nicht ob es die richtige Richtung ist (siehe oben)
Auch weis ich nicht wo die Sperr-Klinke angebracht sein soll, hat die Bohrung an dem großen Zahnrad (siehe Foto) etwas damit zu tun? Hast Du evtl. auch einen GEM? Falls ja, wäre mir mit einem Foto von dieser Stelle sehr geholfen. Ansonsten, falls jemand im Forum einen solchen GEM besitzt, wäre super wenn ich ein Foto von der Stelle wo die Sperr-Klinke angebracht ist bekommen könnte.

Vielen Dank schon mal.

Gruß
Klaus
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Gast
So Sep 23 2012, 11:02
Gast
Mit Fotos kann ich nicht dienen.

In der Bohrung sitzt normalerweise ein Niet oder eine Schraube. (a)




Mit dieser Niete/Schraube ist die Sperrklinke (b) beweglich befestigt. Die Spitze der Sperrklinke ist nach oben und unten beweglich.

Diese Nase legt sich in die Kerben des Sperrades.

Auf der Sperrklinke (b)(siehe Pfeil) liegt die Andruckfeder (c) und sorgt dafür, daß die Sperrklinke (b) immer richtig in die Kerben des Sperrades rastet.




Genauer kann ich das einfach nicht erklären.
Ehrlich gesagt ist so ein sehr renovierungsbedürftiges Objekt meiner Meinung nach nur mit feinmechanischen Kenntnissen und Fertigkeiten und auch Werkzeugen zu reparieren.

Für einen "Anfänger" und Laien wird das kaum zu machen sein.

Auch wenn die Aufzugsfeder mit dieser schlechten Flickstelle noch gerade so hält, lange wird das nicht gutgegehen.

Zu einer vernünftigen Instandsetzung gehört also auch eine neue Aufzugsfeder.

Ich habe Zweifel, ob Du die Befestigung einer neuen Sperrklinke so einfach hinbekommst.
Von dem Besorgen der Teile mal noch gar nicht zu reden.

Tut mir leid...

Gruß, Nils
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el_rubi
So Sep 23 2012, 11:19
Gast
sorry, da ging was beim hochladen daneben ;-) aber trotzdem besten dank für die Skizze und die Erklärung, hilft mir schon weiter. Ich möchte das Gerät wenn irgend möglich wieder zum laufen bringen, ich denke, dieser Sperrriegel speziell für dieses Modell ist einzeln wenn wirklich wieder nur in den USA zu bekommen. Die andere Lösung wäre, ihn selbst anzufertigen. Ich versuch mal, die kostspieligere zu vermeiden, und durch recherche, Fotos usw. herauszubekommen, wie dieser aussieht, evtl. maßlich beschaffen sein soll, und selbst anzufertigen. Ich bin gelernter Werkzeugmacher, sollte deswegen keine unlösbare Herausforderung sein.
in der Bohrung des großen Zahnrades befindet sich kein Gewinde, war dann höchstwahrscheinlich genietet. es liese sich hier nachträglich sicher ein Gewinde anbringen. Ich weis, ist bestimmt nicht die authentischte Lösung, aber naja, ein akzeptabler Kompromiss. Material und Werkzeug könnte ich bei bedarf bei mir in der Arbeit bekommen/benützen. Was die große Feder betrifft, ich versuchs einfach mal, wenn wirklich muss auch diese noch ausgetauscht werden.
Ich schreib dem Herrn von Victroladoctor.com mal eine Mail, mir scheint, die sind sehr kompetent und vielleicht in dieser Hinsicht auch hilfsbereit.

ich meld mich wieder.

schönen Sonntag und nochmal vielen Dank

Gruß
Klaus
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Rundfunkonkel
So Sep 23 2012, 12:14
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Eine Idee zur gebrochenen Feder: liesse sich diese nicht vielleicht an der Bruchstelle etwas ausglühen, zwei Bohrungen anbringen, und mittels Nieten/Schrauben wieder zusammenfügen? Ich meine das mal irgendwo gesehen zu haben... Sicher auch eine Notlösung, aber zumindest stabiler als die jetzige Ausführung :).
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Schlich2004
Mi Sep 26 2012, 21:02
Gast
Ich glaube nicht, dass so ein Flicken der Feder viel Freude machen wird. Ein Uhrmacher kann hier sicher helfen. Ich würde dabei auch eine komplette Reinigung empfehlen. Mein GEM schlägt auch gern zurück, also die Sperrklinke rastet nicht ein
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Starkton
Mi Sep 26 2012, 23:20
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Zuerst einmal ist wichtig zu sagen dass die Feder im Uhrzeigersinn aufzuziehen ist. Beim frühen Modell A war das noch anders.

Ich habe Dein Gerät auch nicht und kann deshalb keine Fotos beisteuern. Es gibt jedoch bebilderte Listen von Einzelteilen für alle Edison Phonographen. Für das späte Modell A dürfte das nicht so schwer zu bekommen sein. Ich habe hier die Liste für das Modell B abgebildet das Deines abgelöst hat. Ich kann deshalb nicht dafür garantieren dass die Teile identisch sind. Zur Erklärung reicht die Liste aber allemal.



Hier habe ich eine Detailaufnahme der Teile die für Dich wichtig sind. Die Nr. 1070 ist die Sperrklinke. Sie sieht wie eine Adlerkralle aus und hakt in das Sperrad (Nr. 1068) ein. An einem Ende ist etwas das wie ein Faden aussieht. Das ist eine von zwei Federn (die andere ist Nr. 1072) die dafür sorgen dass die Sperrklinke in Kontakt mit dem Sperrad bleibt. Die Nr. 1073 ist der Bolzen mit der die Sperrklinke in der Bohrung im Zahnrad befestigt ist.



Das Kanten des Sperrades an Deinem Gerät sind schon ziemlich angegriffen. Die Gefahr besteht dass die Sperrklinke immer wieder durchrutscht. Ist halt ein Verschleißteil. Es wäre zu überlegen ob man die ganze Baugruppe austauscht. Dann hast Du lange keinen Ärger mehr damit.
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el_rubi
Do Sep 27 2012, 12:32
Gast
mittlererweile habe ich den ganzen Block des Antriebs ausgebaut und eine der beiden Seiten abgeschraubt die die große Feder und Zahnräder zusammenhalten. Ich weis, ist nicht ganz ungefährlich, aber nur so konnte ich erkennen, wie die Feder an der Antriebswelle eingeklinkt wird. An der Antriebswelle befindet sich eine art "Mitnehmernase" die in ein Loch am anfang der Feder eingehängt wird und somit aufgezogen werden kann.Der Anfang der Feder muss so gebogen sein, das die Nase gut eingreift, was bei meinem Gerät nicht der Fall war. Die MitnehmerNase war nicht eingerastet. desswegen ging die Antriebswelle "leer" durch. ich habe die Feder an besagter Stelle mit einer Spitzzange so hinbiegen können, damit sie wieder stabil an der Nase einhakt. Die Feder kann, so wie sie eingebaut ist, nur gegen den Uhrzeigersinn aufgezogen werden. Handelt es sich dann doch um ein "frühes" Modell A ?

Was die Sperrklinke betrifft, habe ich jetzt ein M4 Gewinde in das Zahnrad geschnitten. Eine Sperrklinke habe ich inzwischen auch hergestellt (nach einer Schablone ausgesägt und in Form gefeilt). Das Rasten funktioniert verhältnismäßig gut, aber wie Starkton bereits geschrieben hat, beim Sperrrad sind die Zähne schon recht verschlissen.
Es rastet somit nicht bei jedem Zahn gleich gut ein.

Übrigens danke für die Liste mit den Einzelteilen, hatte sie auch schon bei victorola.com gefunden.

Was mir noch nicht so klar ist: Wenn ich die große Feder aufziehe baut sich eine menge Spannung auf. Wird diese alleine durch das Einstellrad und deren Mechanismus, was die Laufgeschwindigkeit regelt, gehalten?

Es ist sehr schwierig, bei einem defekten Gerät Funktionen einzelner Teile zu deuten, wenn man kein funktionierendes Gerät im Vergleich hat. Bei einem Standard-Phonograph gibt es einen Hebel um den Abspielvorgang zu starten. beim GEM gibts nur die Drehschraube zum Einstellen der Geschwindigkeit, bzw. wie wird beim GEM der Abspielvorgang ausgelöst?

Danke sehr für euere Hilfe, ohne dieser wäre ich mit diesem Gerät überfordert, hab mir da eine ziemliche "Baustelle" eingehandelt :-)

Schönen Gruß
Klaus

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Starkton
Do Sep 27 2012, 23:06
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
el_rubi schrieb ...

Die Feder kann, so wie sie eingebaut ist, nur gegen den Uhrzeigersinn aufgezogen werden. Handelt es sich dann doch um ein "frühes" Modell A ?

Nein, es ist kein "frühes" Modell A weil das GEM das Du abgebildet hast alle Merkmale der späten Ausführung zeigt. Wenn es so ist wie Du schreibst hat jemand den Motor bzw. die Feder umgebaut. Kann schon sein. Der GEM war der mit Abstand billigste Edison Phonograph und nicht für die Ewigkeit gebaut. Die Reparatur an der Feder die Du fotografiert hast zeigt ja dass nicht mehr alles so aussieht wie 1902.

Ich habe allerdings Deine früheren Beiträge nochmal in dieser Hinsicht durchgelesen und da schreibst Du an einer Stelle was ganz anders, nämlich, dass die Federspannung nur steigt wenn Du den Schlüssel im Uhrzeigersinn drehst:
el_rubi schrieb ...

Wenn ich gegen den Uhrzeigersinn drehe, geht die Spindel lehr durch und man hört ein seltsames klacken pro Umdrehung. Im Uhrzeigersinn merkt man wie der Widerstand zwar stärker wird, jedoch hält die Spannung nicht bei loslassen des schlüssels, dieser dreht sich dann sofort wieder zurück.

Das lässt mich etwas ratlos zurück.

Zur nächsten Frage:
el_rubi schrieb ...

Was mir noch nicht so klar ist: Wenn ich die große Feder aufziehe baut sich eine menge Spannung auf. Wird diese alleine durch das Einstellrad und deren Mechanismus, was die Laufgeschwindigkeit regelt, gehalten? [...]
beim GEM gibts nur die Drehschraube zum Einstellen der Geschwindigkeit, bzw. wie wird beim GEM der Abspielvorgang ausgelöst?

Die Spannung wird problemlos gehalten wenn der Fliehkraftregler blockiert ist.

Durch Drücken bzw. Ziehen des kleinen gerändelten Knopfes ("Drehschraube") an der linken Schmalseite wird der Fliehkraftregler gelöst bzw. blockiert. Der GEM startet bzw. bremst ab. So ein multifunktionales Bedienelement gibt es auch bei einigen deutschen Phonographen.
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MagnatDebon
Do Jan 24 2019, 10:11
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jan 10 2019, 21:06
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 2
Hallo,
Ich würde gern diesen alten Thread wieder etwas "aufwärmen"
da ich mich gerade auch mit der Restaurierung eines GEM, Model A beschäftige.
Ich muss folgende Fehlstellen bearbeiten:
Die Bremse, bzw. die Rolle fehlte, das ganze war zur Hälfte abgebrochen.
Habe jetzt Ersatz, aber wahrscheinlich von einem späteren Model, hat jemand Erfahrung mit der Spannung der Rolle auf den Riemen ?
Der orginale "Reproducer" war nicht dabei, leider handelte es sich wohl bei meinem um ein früheres Model, d.h. der Aufnahmearm passte nicht für die im Netz erhältichen Klangdosen. Oder anders, die wenigen die für mein GEM angeboten wurden waren teuerer als der gesamte Apparat.
Abhilfe, ich habe mir erstrmal einen anderen Arm mit der passenden Dose besorgt. Nicht ideal, aber....

Was mir bis dato fehlt sind noch Kleinteile wie 2 orginale Rundkopfschrauben die den Motor im Gehäuse halten.

Und die Rändelschraube die die Klangdose im Arm fixiert.

Hat da jemand evtl. eine Idee wo ich sowas im Orginal bekommen könnte ?

Photos folgen am WE.

Viele Grüsse,
Nils

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