Foren
Foren > Künstler > Orchesterleiter und Musiker
Willi (y) Steiner - Die gute Seele des Berliner Funkorchesters
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Barnabás
So Apr 14 2013, 00:21 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Willy Steiner

Die gute Seele des Berliner Funkorchesters


Ein Dank geht an den Musikmeister.
Danke für die Zusammenarbeit an dieser Kurzbiographie






[justify]Willy Steiner wurde als zweiter Sohn eines Musikdirektor in Berlin Lichterfelde geboren.
Seine Vater erkannte frühzeitig die musikalische Begabung seines Kindes und ermöglichte ihn das Spiel auf der Geige. Es folgte ein Studium an der Berliner Musikhochschule, wo Willy Steiner ein Schüler von Gustav Havemann wurde. Unter dem Regelwerk für Hochbegabte, konnte Steiner schon als Fünfzehnjähriger die Universität besuchen und wurde dem gesagten Musikpädagogen Havemann zugeteilt.
In den Anstrengungen von mehren Jahren wurde Steiner, unter seiner Führung ein sehr guter Violinist.
Nach drei Jahren verließ Willy Steiner die Berliner Hochschule als ausgebildeter Geiger und Dirigent.
Aufgrund seiner überdurchschnittlichen Leistungen wurde er direkt nach der Übergabe seines Diplom von einem Berliner Konzertorchester als Dirigent unter Vertrag genommen.

Dort spielte sich der junge Mann sein ersten beruflichen Erfolge ein.
Mit der technischen Entwicklung des Rundfunk ab den 20er Jahren, wurden zahlreiche Stellen an den Rundfunkanstalten geschafften, die nach Besetzung suchten.
Im Jahr 1933 nahm Willy Steiner ein Angebot des „Reichssenders Berlin“ an. Als Dirigent hatte er dort die Aufgabe das frisch aufgebaute kleine Funkorchester zu organisieren und zu führen.
Im Jahr 1933 stelle Steiner sein Orchester aus den Musiker

Johannes Boni – Violine
Alfred Schattschneider - Cello
Heinrich Loose – Baß
Fritz Drewitz – Flöte
Georg Geißler – Oboe
Ernst Hätl – Klarinette
Richard Gryschka – Posaune und
Gustav Patzschke – Schlagzeug zusammen.

Zwei Jahre später, 1936 erweiterte Steiner sein Orchester auf fünfzehn Musiker.
Der ausgebauter Klangkörper setzte sich nun aus

Carl Bohn – Violine, Mandoline
Alfred Meyer Wianko - Violine, Mandoline
Hans Becker – Violine, Bratsche, Posaune
Friedrich Mahlke – Cello, Gitarre
Heimann Deichmann – Baß, Saxophon
Hans Kleinath – Oboe, Tenorsaxophon
Hans Schubert – Violine, Baritonsaxophon
Hans Lieske – Klarinette, Altsaxophon
Willy Grundmann Trompete, Harmonika
Karl Emmerlich – Violine, Trompete
Rudolf Walczyk – Violine, Posaune
Hans Steinbock – Violine, Harmonika
Walter Bender – Schlagzeug
Hans Gottschalk – Klavier, Harmonium und
Karl Rockstroh - Klavier, Harmonium zusammen.

(Karl Rockstroh war ja schon als Pianist und Orchesterleiter durch die Plattenmarke Kalliope bekannt.
Nach 1933 komponierte dieser auch diverse Märsche.
Laut Prieberg wurde Rockstroh 1943 auch zur Truppenbetreuung verpflichtet.
Rockstroh starb 1961 85-jährig in Berlin.)





(Das Foto zeigt des Cellist Hermann Deichmann bei einer Rundfunkübertragung mit dem Steiner-Orchester.Das Foto entstand 1936)



(Das Bild zeigt den Saxophonsatz des Funkorchesters bei einer Übertragung.
Auf dem Bild sind zu sehen vlnr. Hans Schubert, Hans Schipulle, Willi Kleinath und Hans Lieske. Das Foto entstand 1936)



(Auf dem Bild ist der Schlagzeuger des Orchester Walter Bender zu sehen.
Das Bild entstand 1936 in Berlin.)

Schnell gewann die Formation um Steiner eine beeindruckende Reputation durch die Hörerschaft, so daß er zu einem beliebten Radio- Dirigent wurde. Diese Achtung des Publikums ging sogar so weit, daß dem jungen Dirigenten von einer vermögenden Dame aus Potsdam eine große Summe Geld hinterlassen wurde. Die großen musikalischen Erfolge der Rundfunkarbeit ließen Steiner wagen, neben seinem Hauptberuf als Dirigent beim Rundfunk, als Privatmann und daher als Unternehmer eigene Konzerte zu geben.
Auch hier zeichnete sich der Erfolg ab.
Willy Steiner spielte auf seinen Konzerten ausschließlich Sinfonien und Kammermusik.
Durch diese Arbeiten wurde die Schallplattenfirma „Deutsche Grammophon“ auf das Orchester aufmerksam und nahm Steiner 1937 unter Vertrag. Es entstanden bis 1939 zweiundzwanzig Aufnahmen für das Unternehmen.
Der Arbeit beim Rundfunk blieb Willy Steiner bis zum Kriegsende 1945 treu.
Nach dem Zusammenbruch ging Steiner nach Hamburg, wo er mit der Bitte des NWDR aufgesucht wurde, ein Funkorchester aufzubauen. Im Jahr 1946 konnte eine kleine Formation zusammengestellt werden, die in der Lage war im Rundfunk zu spielen. Nur drei Jahre später hatte es Willy Steiner geschafft eine großes Sinfonie-Orchester ins Leben zu rufen. Es folgen Arbeiten für den Hamburg und Hannover NWDR-Ableger. Von den enormen Anstrengungen Steiners beeindrucke, wurde ihm durch die „Behörden“ die Leitung des ebenfalls neu erstellten Niedersächsischen Landes-Orchester übertragen. Mit Übernahme dieser Aufgabe gab Steiner die Leitung des Hamburger Orchesters an den Musiker Kurt Wege ab.



(Das Bild zeigt eine Autogrammkarte der Schallplattenfirma "dt. Grammophon" aus dem Jahr 1937.)



(Die Platte ist ein Belegt für die Schallplattenarbeit des Orchester.
"Chinesischer Hochzeitszug" eine Aufnahme aus dem Jahr 1937)



(Das Bild zeigt die Schallplatte Nr. 47130. "Serenade" Eine Aufnahme aus dem Jahr 1937.)

Über den weiteren persönlichen und beruflichen Weg von Willy Steiner ist bisher nicht weiter bekannt.



[ Bearbeitet Mo Feb 02 2015, 14:40 ]
Nach oben
Musikmeister
So Apr 14 2013, 00:50
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1079
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder
Nach oben
Barnabás
So Apr 14 2013, 12:25
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
@ Musikmeister:
#
Danke nochmal.
Super Bild. Darf ich es in meinen Text mit aufnehmen? *armen
Wäre toll von Dir.
gruss B.
Nach oben
Musikmeister
So Apr 14 2013, 15:57
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1079
@Barnabás: sehr gerne . Dies gilt auch für folgende Ergänzungen:

Karl Rockstroh war ja schon als Pianist und Orchesterleiter durch die Plattenmarke Kalliope bekannt.
Nach 1933 komponierte dieser auch diverse Märsche.
Laut Prieberg wurde Rockstroh 1943 auch zur Truppenbetreuung verpflichtet.
Rockstroh starb 1961 85-jährig in Berlin.

Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder
Nach oben
Barnabás
Mo Apr 15 2013, 12:59
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
@ Musikmeister:

Danke fürs zeigen.

Wie kann ich Deine Bilder in meinen Text setzen?
Wie geht denn dass?
Bei den Vorgang Bearbeitung fehlt die Möglichkeit später war einzufügen, oder?

gruss b.

[ Bearbeitet Mo Apr 15 2013, 13:00 ]
Nach oben
snookerbee
Mo Apr 15 2013, 13:30
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1676

@Barnabás: Nachträglich Bilder einfügen geht nur über Umwege.

Du mußt eine neue Antwort durch Klick auf Voransicht öffnen. Dort kannst Du das Bild einfügen.

Dann wieder Voransicht drücken (niemals Antworten !!) und der Link des Bildes erscheint in der nächsten Voransicht.

Diesen Link kopieren und in den Quelltext des alten Beitrags einfügen. Die als Upload genutzte Antwort kannst Du einfach durch Schließen des Fensters beenden.

Etwas umständlich, aber wirkungsvoll.

Grüße
Claus

[ Bearbeitet Mo Apr 15 2013, 13:30 ]
Nach oben
humoresk
Mo Aug 19 2013, 10:25
Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: So Jun 10 2012, 16:06
Beiträge: 351
Ein weiteres Bild ist mir beim Wühlen noch untergekommen:




Liebe Grüße,

Josef
Nach oben
Musikmeister
Sa Jul 11 2015, 18:42
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1079
Kapelle Willi Steiner im Film Die Stimme aus dem Äther, 1939
Nach oben
 

Forum:     Nach oben

Über Uns

Wir sind mehr als ein Forum! Als eingetragener Verein arbeiten wir an der Beständigkeit unserer Leidenschaft.

Über uns

Wir suchen Dich!

Du schreibst Artikel, möchtest im Forum als Moderator aktiv werden? Dir liegt Social Media. Bewahre Wissen! Wir warten auf dich.

Schreib uns

Tipps

Einsteiger-Ratschläge für optimale Nutzung und wichtige Aspekte beim Grammophon und Schellackplatten-Kauf.

Zu den Informationen