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Pathe Olophone
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Autor Eintrag
krammofoon
Mi Mai 01 2013, 09:02 Druck Ansicht
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

bitte mal bei diesem Video bei ca. 40 Sekunden darauf achten, wie hier die Schalldosen stehen. Vor allem die linke. Die läuft nämlich gegen die Platte!

War das in diesem Fall die einzig technische Möglichkeit, weil es ja ein Spezialgrammophon ist, oder hat der Anbieter des Gerätes sie einfach falsch aufgesetzt?
Alledings sollte man ja gerade ihm ein wenig Kompetenz unterstellen können, was mich dann aber in obige Zweifel bringt.

Gruss
Georg

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[ Bearbeitet Di Dez 17 2013, 14:55 ]
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Formiggini
Mi Mai 01 2013, 09:28

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
GuidoPhonograph kennt sich eigentlich mit Geräten aus...

Man sollte meinen, der linke Tonabnehmer gehört auf die andere Plattenseite. So lägen beide Tonabnehmer in Laufrichtung. So steht der linke gegen die Laufrichtung. Bei Seitenschrift würde dies massive Schäden an der Platte verursachen.







Genau wissen tue ich es nicht, aber ich denke bei Tiefenschrift Platten/Geräten ist gegen die Laufrichtung nicht ganz so tragisch:
  • Bei der Tiefenschrift liegt die Toninformation am Rillenboden. Es kann keine seitliche Rillenauslenkung "ab gefräst" werden.

  • Bei Pathe (Tiefenschrift) gibt es keine spitze Nadel, sondern einen fast runden Saphir als Tonabtaster. Den "Bergen und Tälern" am Rillenboden dürfte es relativ egal sein, in welche Richtung der Saphirball über sie hin wegfährt.


Um Sicherheit zu haben, müsste man sich die Patentschrift zu diesem Gerät ansehen.
Ich fürchte aber fast, Pathe hat sich dies bei dem Grammophon tatsächlich so gedacht. Läge der linke Tonabnehmer auf der anderen Plattenseite, wäre der Hall viel zu groß durch die Zeitversetzung. Ziel dieses Gerätes (gab es auch noch in anderen Ausführungsformen) war es vor allem die Lautstärke zu erhöhen.

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Grüße



[ Bearbeitet Fr Jan 05 2018, 19:18 ]
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Gast
Mi Mai 01 2013, 09:59
Gast
Bleibt die Frage offen, warum bei allen "normalen" Pathé der Saphir immer eine deutliche Neigung in Laufrichtung hat.
Nur bei diesen Doppeltrichtern soll es bei einer Schalldose gegensätzlich sein?

Ich kann das kaum glauben.


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Willi-H-411
Mi Mai 01 2013, 11:38
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Eine bayrische Platte aus Frankreich.

Eine interessante Sache, die alten Aufnahmen akustisch "aufzupeppen". Für meinen persönlichen Geschmack jedoch zu verwaschen. Trotzdem nicht ohne.

NIls, ich weiß jetzt nicht, wie so eine Abtastnadel bei diesen Platten aussieht. Wenn es aber wirklich eine "dickere" Kugel ist, so dürfte der Widerstand bei der zweiten Dose für die Mechanik zwar etwas größer, für die Abnutzung der Platte jedoch nicht ganz so schlimm sein. Ist jedoch nur eine Vermutung.

VG Willi
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Limania
Mi Mai 01 2013, 12:04

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mai 21 2012, 15:14
Beiträge: 1106
Hallo,

ich hab da auch noch was gefunden

Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder


Wie die Schalldosen nun aber auf die Platte gehören, wird dort auch nicht beschrieben.

LG Limania

[ Bearbeitet Fr Jan 05 2018, 19:18 ]
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joha
Mi Mai 01 2013, 12:08
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Hallo,
schon ein imposantes Gerät dieser Pathe Salon,die Technik nur dürfen wir keinen Denkfehler machen.
Die Platte läuft von Innen nach Außen,beide Saphire haben einen Einschliff in Laufrichtung.
Wenn es auch so ausschaut, als würde die Dose gegen die Laufrichtung agieren,ist es aber nicht so.
Die Saphire waren drehbar und konnten aus den Pathegeräten so eingesetzt werden.
Der Trick des ganzen ,ein leichtes Echo wurde verstärkt,so klang die Aufnahme sehr kräftig und laut.
Die 7 Uhr stellung der Dose ist schon richtig,nur wurde der Saphir gedreht,somit konnten beide in Laufrichtung abtasten.
Diese Geräte konnten 50 cm Platten bedenkenlos abspielen.
Gruss joha
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Aristodemo
Mi Mai 01 2013, 13:51
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 21 2012, 01:07
Beiträge: 426





Hier Bilder meiner PATHE Concert Schalldose. Der Saphir ist gleichmässig rund geschliffen.
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Calle
Mi Mai 01 2013, 14:13
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 18 2011, 10:57
Wohnort: Emmerich am Rhein
Beiträge: 292
Formiggini & Limania; vielen Dank für die Bilder vom Olophone No. 5; ich habe ein (fast) gleiches Gerät in der Sammlung (muß noch restauriert werden).
Was mich wundert daß diese Geräte immer doch ein wenig unterschiedlich sind; so hat mein Olophone einen Plattenteller von etwa 32 CM sowie (derzeit leider nur) einen Tonarm mit einen Teil wodurch das Gesamtgewicht des Tonarms leichter wird; ich kann mal nachsehen ob ich davon heute oder morgen einen Bild einstellen kann.

Es ist überigens ein SEHR sperriges Grammophon; ich schätze etwa 50 x 80 CM bzw. 40 CM Hoch

[ Bearbeitet Fr Jan 05 2018, 19:19 ]
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GrammophonTeam
Mi Mai 01 2013, 16:16
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Noch im Netz gefunden:

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Im Portal siehe auch Pathe "Duplex"

[ Bearbeitet Fr Jan 05 2018, 19:20 ]
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Gast
Mi Mai 01 2013, 16:30
Gast
Auf dem Bild der Gebrauchsanweisung sieht man recht deutlich, daß der Nadelhalter des rechten Tonarms deutlich anders geneigt ist, nämlich doch etwas in "Fahrtrichtung".

Die Annahme, daß eine Schalldose/Saphirhalter voll gegen die Laufrichtung geneigt ist, scheint also doch falsch zu sein.

Eventuell ist das also auch falsch in dem YT Video

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GrammophonTeam
Mi Mai 01 2013, 16:32
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Sieht fast so aus.
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Gast
Mi Mai 01 2013, 16:46
Gast
Auf dem Foto von Gasts Dose sieht es nicht so aus, als ob sich der Saphirhalter verändern/umklappen ließe - wozu auch.
Eventuell war eine Schalldose an diesen Doppelgeräten anders konstruiert.
Das Gerät im Video und auch jene auf den Bildern sehen sehr renoviert aus, also ist gut möglich, daß auch die etwas andere Schalldose durch eine falsche ersetzt wurde.

Vielleicht ist das Gerät von Calle noch im Originalzustand und wir können sehen, ob einfach zwei normale Dosen laufen, oder eine von ihnen eben doch eine etwas andere Neigung in Laufrichtung der Platte hat.

Gruß, Nils
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GrammophonTeam
Mi Mai 01 2013, 17:00
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Bei diesem Bild aus dem Netz sieht man deutlich das die ursprüngliche Bestückung zwei verschieden aufgebaute Schalldosen besaß:



"Die Biegung der beiden Saphire entspricht der Drehrichtung der Platte"
Quelle: grammophon.ch Link - Hier klicken


Dies ist in dem Video nicht zu erkennen. Also eine falsche Bestückung der Schalldosen.
Zwar ist die falsche Laufrichtung bei Tiefenschriftplatten mit einer Kugelförmigen Spitze (Saphir) nicht ganz so gravierend wie bei Seitenschrift mit Stahlnadel, sollte aber natürlich trotzdem unbedingt vermieden werden!
Für das Gerät aus dem Video müsste also noch eine passende Schalldose besorgt werden, was nicht ganz einfach sein dürfte.

Grüße
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Gast
Mi Mai 01 2013, 17:23
Gast
Danke, dann ist das wohl eindeutig geklärt.

Wenn es sein muß, ließe sich so eine Zweitdose eventuell aus einer "normalen" herstellen.
Käme drauf an, ob der Membranfinger lang genug ist, um durch Biegung eine etwas optimalere Stellung zu bekommen.
(keine Bastelanleitung! Ohne genaue Materialprüfung und thermische Behandlung bricht das Ding einfach nur !)

Gruß, Nils
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joha
Mi Mai 01 2013, 17:31
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Das Video zeigt uns kein Pathe -Platte die aus der Zeit stammt,er spielt von Außen nach Innen und somit passt das nicht so ganz.
Die Platte die da gespielt wird,ist schon nach der Umstellung der Pathe Geräteproduktion,später waren Pathe-Geräte universel für alle Platten geeignet.
Gruss joha
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GrammophonTeam
Mi Mai 01 2013, 17:55
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Ab den späten 1910er Jahren wurden Pathe Platten auch von außen nach innen abgespielt. Amerikanische Pathe´s noch etwas eher.
Zu diesem Zeitpunkt war jedoch die gesamte Geräteproduktion der Pathe in Europa noch für reine Tiefenschrift.
Für die USA baute Pathe Geräte die teilweise (!) durch Drehung des Tonkopfes und einfügen einer gewöhnlichen Stahlnadel anstatt des abgerundeten Saphirstiftes auch Seitenschrift spielen konnte.

Um 1930 gab Pathe die Tiefenschrift auf und stellte ebenfalls auf Seitenschrift um. Diese Geräte wurden dann nur für Seitenschrift gebaut. Natürlich gab es Übergangszeiten in denen beide Geräteserien hergestellt wurden.

Universell einsetzbare Grammophone mit nur einem Tonkopf ohne die Möglichkeit diesen um 90 Grad zu drehen gab es nie.
In den USA gab es jedoch sog. "Universial Cut Records".
Diese Platten kombinierten Tiefen und Seitenschrift, z.B. frühe Emerson Platten.
Diese waren dann sowohl auf Tiefen- wie auch auf Seitenschrift Grammophonen abspielbar.

Grüße
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Starkton
Mi Mai 01 2013, 20:06
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Formiggini schrieb ...

Guido Phonograph kennt sich eigentlich mit Geräten aus...

Sollte man meinen, ja. Das Pathe Gerät, bzw. die fehlerhafte Schalldosenbestückung, ist ein typisches Beispiel. Ich kann nur empfehlen, sich vor dem Kauf bei einem Händler, so renommiert er auch sei, genau zu informieren wie ein Grammophon oder Phonograph im Originalzustand aussieht.

Man darf sich nicht darauf verlassen, dass der Händler im Angebot auf solche Mängel hinweist, Fragen zum Originalzustand und zur Vollständigkeit wahrheitsgemäß beantwortet, oder anschließende Reklamationen in Eurem Sinne abwickelt. Lasst Euch nicht von schön aufgemachten Webseiten täuschen - Händler wollen nur Euer "Bestes," d.h. die Kohle.

[ Bearbeitet Mi Mai 01 2013, 20:08 ]
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Gast
Mi Mai 01 2013, 20:24
Gast
Stimmt wohl.

Noch ein Fehler: im Video müßten die beiden Arme auch von vorn gesehen hinten auf der Platte llaufen.

Im Video laufen die Schalldosen vorn, dadurch liegen sie weiter auseinander. Man sieht ja auch, daß die Trichter deswegen am hinteren Teil des Gerätes befestigt sind.

Wie es zu sein hat, sieht man ja nun schön an der Originalbedienungsanleitung.

Wahrscheinlich ist der Ton durch diesen weiteren Fehler auch manchmal sehr jämmerlich...
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alang
Mi Dez 18 2013, 02:05
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 657
Ich habe vor ein paar Monaten ein solches Geraet im Haus von Charlie Hummel (USA) gesehen und gehoert. Es wurde schnell klar, warum sich das System nicht durchgesetzt hat. Es ist sehr schwierig beide Nadeln in derselben Rille abzusetzen. Falls das nicht gelingt, hat man staendig ein deutliches Echo. Dummerweise habe ich mir die Schalldosen nicht genau angeschaut.
Andreas
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