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Bayreuth Schellackplatten
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Autor Eintrag
Janek55
Mi Mai 08 2013, 17:06 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 13 2013, 22:47
Wohnort: Bielefeld
Beiträge: 145
Habe 4 Schellackplatten von den Festspiellen in Bayreuth, wer könnte mir dazu was schreiben? aus welchem Jahr sind sie?, wer hat sie gepresst?
Gruß
Janek





Admin: Bilder bitte nur als JPEG einstellen und keine WinRAR Dateien.


[ Bearbeitet Mi Mai 08 2013, 17:12 ]
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Aristodemo
Mi Mai 08 2013, 17:31
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 21 2012, 01:07
Beiträge: 426
Die Platten wurden 1936 von TELEFUNKEN in Zusammenarbeit mit der DEUTSCHEN GRAMMOPHON (sie hatte Maria Müller undFranz Völker unter Vertrag) im Bayreuther Festspielhaus produziert.
In einer Spezialhülle wurden die neun Platten , es gibt auch ein Spezialalbum, von TELEFUNKENPLATTE und GRAMMOPHON ausgeliefert.Die Platten waren wohl lange im Katalog, es gibt auch ein anderes Etikett.
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Janek55
Mi Mai 08 2013, 17:35
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 13 2013, 22:47
Wohnort: Bielefeld
Beiträge: 145
Die Platten wurden kaum benutzt, weil es fast wie neu sind. Schade nur das Wagner für mich zu schwer ist. Ich mag auch Klassische Musik aber eher Mozart, Rossini.
Danke für die Infos
Gruß
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Aristodemo
Mi Mai 08 2013, 17:41
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 21 2012, 01:07
Beiträge: 426
Ich würde sie trotzdem aufheben, sie zählen mit zu den besten Wagneraufnahmen.
Und der persönliche Musikgeschmack ändert sich ja auch !

Grüße
Michael
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Barnabás
Mi Mai 08 2013, 20:28
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Hallo Janke 55
Du hast mit den zwei Platten sehr schöne Aufnahmen aus dem Jahr 1936.


Bayreuth – Festspiele 1936


Die Festspiele waren das große Konzept des Komponisten Richard Wagner
(22.05 1813 in Leipzig bis 13. 02. 1883 ), das über Jahre hinweg zu einen Kulturbegriff in Deutschland und der Welt ausgebaut wurden!


Winifred Wagner führte im besagten Jahr 1936, wie alljährlich die „Bayreuth – Festspiele“ durch.
Sie übernahm 1930 nach dem Tod des Wagner Sohnes Siegfried die Leitung der Festspiele und des Hauses Bayreuth. (Haus Wahnfried)


Die Schallplattenfirmen Telefunken GmbH und deutsche Grammophon entschlossen sich für das Jahr 1936 die Festspiele auszugsweise auf Schallplatte für die Nachwelt kulturell festzuhalten.

Den Hauptakt der Durchführung dieses Projektes übernahm die Telefunken. Sie stelle die Aufnahme, die Pressungen der Schallplatten sicher. Der Vertrieb wurde über die Grammophon und die Telefunken in gleichen Teilen abgewickelt.

Für dieses musikalische und kulturelle Großprojekt gab die Telefunken neun fortlaufende Nummern ihrer Sonderserie SKB frei. Für das Wagner-Projekt wurde eigens die Preisklasse „Sonder Klasse Bayreuth SKB“ geschaffen, die mit dem Preis von Fünf Reichsmark die teuersten und qualitatuivsten besten Schallplatten auf den deutschen und internationalen Musikmarkt war!!!

Zum Verkaufskonzept der Firmen gehörte die Erstellung eines Albums mit allen SKB –Platten der Festspiele in blauen Leineneinband.
Im Einzelverkauf wurden die Platten mit einer Sonderhülle der Serie „ Bayreuther Festspiele 1936“ abgegeben.

Chronologisch wurden die Festspielaufnahmen in der Folge von

SKB 2047: Siegfried heiß´ich – Gralserzählung Teil 1.
SKB 2048: Winterstürme wichen dem Wonnemond Teil 1. und 2.
SKB 2049: Gralserzählung Teil 1. Und 2.
SKB 2050: Köniksbebet – Zug der Frauen zum Münster
SKB 2051: Vorspiel zum 3. Aufzug - Brautchor
SKB 2052: Das süße Lied verhallt Teil 1. und 2.
SKB 2053: Höchstes Vertrau´n – Lohengriens Abschied
SKB 2054: Schmelzlied – Schiedelied
SKB 2055: Walweben Teil 1. und 2.

abgegeben.




Für die Aufführung 1936 wurden einige neue Sänger unter Vertrag genommen.
Unter ihnen waren der Kammersänger Max Lorenz ( Heldentenor) und Walther Stolzing. Beide sangen den Lohengrin im „Ring“.
Weitere Sänger waren Franz Völker, Magarete Klore, Jaro Prohaska, Josef von Manowarda, Maria Müller uvm.
Diese waren um 1936 die Auslese der deutschen Klassik und erhielten durch ihre Festspielauftritte den musikalischen Ritterschlag.
Die künstlerische Leitung lag in den Händen des Dirigenten Heinz Tietjen, der der Generalintendant des Preußischen Staatstheater war. Schon in den Jahren 1933/34 arbeitete Tietjen für das Haus Wagner und dirigierte den „Ring“ und den „Lohengrin“.


Mit diesen Aufnahmen wurde ein Stück Musikgeschichte bis in unsere Gegenwart sichergestellt.
Nach meiner Meinung ein unumgängliches Zeitdokument deutscher und klassischer Musikgeschichte.

Meinen Glückwunsch zu den Platten und viel Freude damit.

LG Lars




Das Bild zeigt das Telefunken Schallplattenalbum zu den Festspielen 1936




Das Bild zeigt die Spezial Schallplattenhülle zu der SKB Serie 1936



[ Bearbeitet Do Mai 09 2013, 00:55 ]
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Aristodemo
Mi Mai 08 2013, 21:35
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 21 2012, 01:07
Beiträge: 426
Die Platten waren mit 5,- RM zumindest für TELEFUNKEN höchstpreisig.
COLUMBIA hatte zur gleichen Zeit immer noch die große Serie von 30 cm und 25 cm Aufnahmen der Bayreuther Jubiläumsfestspiele 1927 im Katalog (z. T. ganze Auszüge !) .
Die Altistin 1936 war Margarete Klose.
DiePlatten wurden bei GRAMMOPHON in Hannover gepresst, TELEFUNKEN benutzte ja die Anlagen von GRAMMOPHON mit (im Weltkrieg wurde dann noch das ULTRAPHON Werk in Prag mit dazugenommen , was wegen der Kontingentierung zu internen Streitigkeiten mit GRAMMOPHON führte).
Einige Platten sind selten , andere tauchen oft in Auktionen auf.

Grüße
Michael

[ Bearbeitet Mi Mai 08 2013, 21:44 ]
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Rundfunkonkel
Mi Mai 08 2013, 22:21
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Sind die neun genannten alle Platten die es gibt?
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Aristodemo
Do Mai 09 2013, 06:30
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 21 2012, 01:07
Beiträge: 426
Hallo RFO, ja es gab 9 Platten. "Gralserzählung I." kommt zweimal vor.

Gruß
Michael

P.S. . Suchst Du Doubletten ?

[ Bearbeitet Do Mai 09 2013, 06:45 ]
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Musikmeister
Do Mai 09 2013, 11:30
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1078
Rundfunkonkel schrieb ...

Sind die neun genannten alle Platten die es gibt?


Wenn du die SKB-Serie an sich meinst, so wurde diese im Herbst 1941 fortgesetzt, allerdings als Sonderserie La Scala, überwiegend mit Einspielungen des Orchesters der Mailänder Scala unter dem Dirigenten Gino Marinuzzi. Diese Serie wurde bis Ende 1943 fortgesetzt und hat mindestens nochmal so viele Platten wie die 1936-Serie hervorgebracht. Die Platten wurden weiterhin in der höchsten Telefunken-Preisklasse für 5 RM verkauft. Nähere Informationen zu einzelnen Platten incl. Erscheinungsdaten kann ich bei Bedarf gerne beisteuern.



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Rundfunkonkel
Do Mai 09 2013, 12:27
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Danke für eure Antworten. Es ging mir rein um die "Bayreuth 1936" Plattenserie. Drei habe ich mittlerweile (glaube ich zumindest); es besteht demnach eine Chance, diese im Laufe des Rest-Lebens vielleicht mal zu komplettieren .
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