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Edison Home - Irgendwie ja auch ein Trichtergerät.....
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
krammofoon
Do Mai 09 2013, 14:19 Druck Ansicht
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

seit gestern weiß ich wieder, wie man sich freuen kann, wenn man etwas endlich in Händen hält, worauf man schon lange Zeit gewartet und vor allem gespart hat!

Nach kurzer Schrecksekunde auf Grund live gesehener rüder Behandlung durch den Paketmann eines renommierten großen Logistikunternehmens, welches gelbe Autos mit roten Buchstaben fährt, konnte ich endlich meinen analog/archaischen Tonerzeugertraum in natura sehen......

Einen EDISON-Phonographen, Typ HOME aus geschätzten 1905 nenne ich seit gestern nachmittag mein Eigen!

Leider hat ihm das oben erwähnte rauhe Absetzen dann wohl doch einen Schaden zugefügt, denn seitdem suche ich nach den richtigen Einstellungen für einen halbwegs sauberen Lauf, weil durch das Aufknallen hat sich wohl die Mechanik wohl verstellt - und dies trotz erwähnenswert genialer Verpackung!!!
Aber mir wird super von Forenkollegen geholfen; dazu demnächst mehr, denn dies wird garantiert nicht unerwähnt bleiben!

Gruss
Georg

P. S.: da es im Forum keine eigene Rubrik für Phonographen gibt, habe ich ihn mal dementsprechend unter "Trichtergeräte" eingestellt, denn einen sog. "Hexenhuttrichter" hat er ja auch ;-)

P. P. S.: mir ist bekannt, dass hier einige Forenkameraden einen oder mehrere Phonographen haben. Ggf. könnte man ja tatsächlich eine Rubrik dafür eröffnen und so kämen wir auch zu einiger Walzenmusik.










[ Bearbeitet Do Mai 09 2013, 16:25 ]
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gramofan
Do Mai 09 2013, 15:06
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Wenn ein Phonograph nicht rund läuft gibt es ein paar notorische Fehlerquellen, die als erstes mal im Verdacht stehen:
- genauso wie beim Grammophon gibt es einen Regulator, dessen Filz- oder Lederbremse mit einem Tropfen Öl versorgt werden sollten,
- oft rutscht der Antriebsriemen. Wenn er noch intakt und das Leder felxibel ist, kann man versuchen, ihn mit Sandpapier auf der Innenseite wieder ausreichend aufzurauhen, damit er fasst (ansonsten muss ein neuer her). Auf keinen Fall dürfen Innenseite oder Laufflächen der Räder auf denen er läuft mit Fett oder Öl in Kontakt kommen.
- ein Tropfen sehr dickflüssiges Motoröl auf der Vorschubschraube (feedscrew) verteilt ist immer gut,
- je nach Modell liegt der Wagen für den Trichter beim Abspielen auf einem kleinen Rädchen oder einer Metallachse. Da sollte man mal überprüfen, ob sich alles leicht dreht, ggf. lösen und ölen.
Wenn das alles nicht hilft, bleibt wohl nur gründliche Demontage und Reinigung des Antriebs.

[ Bearbeitet Do Mai 09 2013, 17:05 ]
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GrammophonTeam
Do Mai 09 2013, 15:15
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Phonographen sind von der Mechanik wesentlich anspruchsvoller als vergleichsweise "einfache" Grammophone. Eine gründliche Wartung und Pflege aller beweglicher Teile bringt aber meist den gewünschten Erfolg.
Besorge dir unbedingt das Buch The Compleat Talking Machine. Dort sind fast alle möglichen Arbeiten in teilweise Schritt für Schritt Anleitungen erklärt die bei einem Phonographen anfallen können - bis hin Fehlerhafte Teile neu zu formen. Sicherlich wird mit entsprechender Arbeit das gute Stück in einiger Zeit wieder wie neu laufen.

Grüße
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alang
Do Mai 09 2013, 16:22
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 657
Gratuliere zu Deinem Edison Home Phonographen. Dieses fruehe "Banner Model" ist sehr attraktiv, auch wenn es nur 2 Minuten Zylinder abspielen kann. Ich hab ein "Banner Standard Model A", was aussieht wie Deins in kleiner. Wie bereits gesagt, Phonographen sind etwas komplizierter als Grammophone, und gerade die kleineren Modelle laufen selten 100% gleichmaessing. Trotzdem kann man sie mit etwas Aufmerksamkeit sehr gut einstellen.

Grundsaetzlich gilt, von unten nach oben arbeiten. Das heist, den Antriebsriemen entfernen und dann sichersellen, dass unterhalb des Motorboards alles einwandfrei leichlaeufig ist. Beim Regulator nicht nur gut oelen, sondern auch sicherstellen, dass die Lagerhuelsen an beiden Enden nicht zu streng zusammen druecken. Die Regulatorachse soll absolut frei laufen, aber nur kaum merkbares Spiel haben. Wenn Regulator und Zahnraeder frei laufen sollte der Motor voll aufgezogen mindestens 6-8 Minuten durchlaufen.

Die naechste Station sind die Antriebsraeder, auf denen der Lederriemen laeuft. Auch diese muessen frei und mit fast unmerkbarem Spiel laufen. Ein haeufig uebersehenes Problem kann das kleine Spannraedchen mit dem Spannarm sein. Diese halten den Antriebsriemen gespannt, dabei darf aber auch nur leichter Druck ausgeuebt warden und das kleine Raedchen muss absolut frei laufen.

Als nachstes geht man alles oberhalb des Motorboards durch - immer noch ohne Antriebsriemen. Auch hier muss alles absolut frei laufen mit nur minimalem Spiel. Alle Achsen etc sind an beiden Seiten in kleinen Huelsen gelagert. Sicherstellen, dass die alle sauber und geoelt sind. Wenn man die Mandrel (?) manuell schnell anschiebt, sollte die ganze Mechanik eine ganze Weile (etliche Umdrehungen) frei laufen ohne deutlich abzubremsen.

Als naechstes den Antriebsriemen wieder einlegen. Vorher untersuchen wie von Gramofan beschrieben. Nach vollem Aufziehen sollte die ganze Mechanik immer noch ca 6 Minuten durchlaufen.

Der letzte Test ist mit aufgelegtem Schlitten. Die Metallkante vorne, auf der der Schlitten laeuft sollte auch etwas geoelt werden. Der Schlitten laeuft entweder auf einer Achse oder auf einem kleinen Raedchen. Dieses ist oft schon seit Jahrzehnten festgerostet und hat sich deshalb unrund abgenutzt. Wirklich nicht viel was man da machen kann, ausser gut oelen und sicherstellen, dass es frei laeuft.

Falls immer noch eine deutliche Verlangsamung eintritt, koennte es entweder eine verschmutzte Antriebschraube (feed screw) sein, oder die Halbmutter (half nut) sitzt nicht korrekt auf der Antriebsschraube. Diese Halbmutter ist mit ein paar Schraeubchen befestigt. Normalerweise genuegt es, die Schraeubchen ein wenig zu lockern und dann die Halbmutter ganz leicht anpassen, so dass sie gerade locker im Gewinde aufsitzt. Schraeubchen wieder befestigen.

Das sind alle ueblichen Verdaechtigen. Hauptverdaechtige sind Regulator, zu strammer oder zu loser Antriebsriemen und verschmutzte oder beschaedigte Antriebsschraube.

Ach ja, ich empfehle Dir moderne Zylinder von Vulcan zum vorfuehren. Man will ja die alten Wachsteile nicht komplett zerspielen...

Viel Erfolg und viel Spass mit Deinem neuen Schmuckstueck.
Andreas
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GrammophonTeam
Do Mai 09 2013, 16:55
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825


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Limania
Do Mai 09 2013, 17:45

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mai 21 2012, 15:14
Beiträge: 1106
Ein sehr schönes Gerät, meinen Glückwunsch

LG Limania
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krammofoon
Do Mai 09 2013, 20:16
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

woran merkt man, dass ich nicht da bin? Ich sitz´ im Keller und brüte über meinem EDISON :-)

Also.... zuallererst mal "Danke schön" für Eure Mitfreude an meinem neuen alten Erwerb. Tut gut, wenn man so viel Unterstützung bekommt, mit dem Gerät doch weiter zu machen, denn insgeheim hatte ich mir schon überlegt, den Phonographen wieder zu verkaufen, da ich irgendwie im Nebel gestochert habe.

Jetzt habe ich mich heute nachmittag nochmal stundenlang mit der Mechanik beschäftigt und mal die Tips nacheinander ausprobiert und umgesetzt.

ich mach´s kurz..... er "zittert" immer noch deutlich bei der Wiedergabe, aber das hat sich im Gegensatz zum ersten Abspielen merklich gebessert. Nach bildlichen Anweisungen von unserem Forenkameraden Norman Bruderhofer hatte ich schon eine wesentliche Verbesserung hinbekommen. Ansonsten habe ich heute nachmittag mal i. d. Hs. die Tips von Andreas, unserem USA-Auswanderer ausprobiert.

Hier sei zu sagen, dass bei abgenommenem Riemen die Mandrel sich ca. 6 bis 8 Mal um die eigene Achse dreht, ohne dass ich dem Ding richtig Zunder gebe beim Andrehen! Einfach kurz angeworfen. Von daher gehe ich aus, dass das so gut ist. Auch die Lager rechts und links habe ich nochmal nachjustiert in denen die Feedscrew samt Mandrel drin läuft. Geht extrem leicht jetzt. Auch läuft der Schlitten vollkommen ruckfrei durch und auch die hintere Führungsstange der Schalldose gleitet fast ohne Widerstand.

Aber jetzt kommt´s:

schaut euch mal unten an, wie lange die Feder mit abgenommenem Riemen den Motor antrieb. Ich konnte es nicht glauben, aber habe zwei Bilder als Beweis. Einmal mitten drin, einmal am Ende dann. Zwei, drei Lagen habn sich rumpelnd voneinander gelöst, aber das war eigentlich alles.
Außerdem nochmal gefettet und geölt was ging, auch den Filz der Messingscheibe und den Regulator immer wieder justiert. Der läuft schön ruhig und gleichmäßig ohne Unwucht.

Außerdem habe ich noch als kleines Gimmick das Händlerschild vorne abfotografiert und das Top-Plate mit der Seriennummer oben auf der Platte.
Wer mir auf Grund dieser Seriennummer sagen kann, wann das Gerät das Werk verlassen hat, dem spendiere ich bei Gelegenheit einen Mohrenkopf ;-)

Eines ist mir dann aber zum Schluss doch noch aufgefallen:
die Riemenscheibe unten eiert etwas hin und her. Als ich mir das genauer ansehen wollte, stellte ich fest, dass die Nabe, mit welcher man die Scheibe auf der Regulatorwelle fixiert und die an der Riemenscheibe mit angegossen ist, gerissen ist. Von daher kann ich nicht sagen ob das "zittern" ggf. daran liegen könnte.
Außerdem weiß ich nicht um die Riemenspannung, also wie stramm der eigentlich sitzen muss/soll/kann. Im Moment ist er eher ziemlich locker auf den Rollen. Für meinen Geschmack zu labbrig, aber das kann auch richtig so sein. ich weiß es nicht; habe ja keinen Vergleich.....

Wer noch weitere Ideen hat, immer her damit..... allerdings auseinander bauen ist erst Plan Z!!!

Gruss
Georg









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Charleston1966
Do Mai 09 2013, 21:44
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 416
Hallo Georg,
Also erstmal Glückwunsch zu diesem tollen Gerät. Aus meiner Erfahrung mit einem Standard Modell A kann ich dir sagen, daß ein ganz leicht zittriger Klang normal ist bei diesen Geräten, ist bei meinem auch so. Die Laufleistung von knapp 20 Minuten ohne Last ist schon beachtlich, natürlich ist der Antrieb sehr viel aufwändiger als bei einem Grammo, daher braucht er Kraftreserven, du wirst sehen mit Belastung schrumpft auch die Lauf lange auf geschätzt 10 Minuten was auch noch sehr gut ist. Die Spannung des Riemens sollte so sein, dass wenn du vorsichtig am Riemen ziehst, er nicht durch rutscht, sonst sind Gleichlaufschwankungen vorprogrammiert. Du solltest allerdings den Plan Z nicht ganz aus den Augen verlieren, wegen der Feder, ein ruckartiges Entspannen beim Abspielen kann Schäden an der Feder, ggf. An den Zahnrädern, am Saphir und letztlich bei den Walzen verursachen.

LG
Karlheinz



[ Bearbeitet Do Mai 09 2013, 21:45 ]
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krammofoon
Do Mai 09 2013, 21:54
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

ach du Gott, dann ist mein Riemen ja ein weich gekochter Spaghetti! Der lässt sich auf jeden Fall ganz leicht ziehen.
Da muss ich was tun.......

Die Laufzeit mit 10 Minuten belastet kommt ca. hin. 3 Walzen nach meinen ganzen Justagen und Schmierungen gehen gut drüber. Dann wäre immer noch etwas Reserve, aber die Geschwindigkeit geht halt eminent runter.

Ich denke, was das Rumpeln betrifft, dass die Feder noch nie soweit abgelaufen war, denn nach unten hin hatte sie ja quasi keine Kraft mehr, auch wenn der Motor immer noch lief und lief.

Ich habe sie jetzt noch mal ablaufen lassen um einfach eine Gegenprobe zu haben und das Rumpeln war definitiv weg! Auch dieses Ablaufen ergab noch einmal 18 Minuten plus ein paar Sekunden unbelastet und ohne Riemen. Eine Walze würde sich soweit entspannt auch nicht mehr abspielen lassen. Von daher habe ich da keine Angst.

Trotzdem vielen Dank für Deinen Hinweis, denn ein Auge werde ich da natürlich trotzdem drauf haben.
Je mehr ich jetzt weiß und lerne, um so besser kann ich reagieren und mit dem Gerät umgehen.

Dann werde ich mich wohl mal die Tage trauen und ein Tonbeispiel ins Forum einbringen.

Hab´s grad Norman geschrieben: ich habe mir gut 20, 25 Edison-Phonographen-Videos auf YT reingetan und die Hälfte bis zwei Drittel haben mehr oder weniger "gezittert". Ich bin also nicht alleine auf der Welt und so unfähig wie ich langsam von mir dachte, wohl auch nicht ;-)

Gruss
Georg
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alang
Do Mai 09 2013, 21:59
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 657
Wow, die Laufzeit ist super. Mein Standard Phonograph macht's nicht so lange. Evtl ist die Feder beim Home laenger.

Wenn ich das mit dem Zittern richtig verstehe, deutet das aber doch wieder auf den Regulator. Soviel ich Weiss haben die Regulatorfedern ein rundes loch auf der einen Seite und ein ovales auf der anderen. Zum Zittern koennte fuehren, wenn die Federn wegen dem ovalen Loch minimal unterschiedlich festgeschraubt worden sind und deshalb unterschiedlich reagieren.

Vorsicht, unbedingt vor Arbeit am Regulator den Motor ganz ablaufen lassen! Dann vorsichtig die kleinen Schraeubchen mit denen die Regulatorfedern angeschraubt sind leicht locker (1/2 Umdrehung oder so). Dann den Motor kurz laufen lassen, damit sich die Federn alle gleichmaessig hinjustieren. Dann die Schraeubchen alle wieder festschrauben und hoffen, dass das Zittern weg ist.

Moegliche Fehlerquelle waere auch, wenn jemand nicht darauf geachtet hat und das ovale Loch nicht immer auf derselben Seite eingebaut hat. Eine weitere Zitterquelle koennte eine minimal gebogene Regulatorachse sein .

Nochmals viel Glueck bei der Fehlersuche.
Andreas
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krammofoon
Do Mai 09 2013, 22:39
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

sodele, komme grad wieder aus meinem Dungeon hoch, wo ich das Ding mit den Regulatorfedern mal probieren wollte.

Problem: die Schräubchen der Federn sind dermaßen verballert, dass sie sich für Geld und gute Worte nicht öffnen lassen!
Ich habe sie jetzt letztendlich mal für heute nacht mit Rostlöser getränkt und werde morgen nochmal sehen, ob ich die auf bekomme. Sieht aber wegen der Köpfe nicht gut aus. Passende Schraubendreher hätte ich zwar genügend, aber ich kann kein Drehmoment drauf geben, weil die Schlitze rundgedreht sind.

Schau´n mer mal, dann seh´n mer´s.

Gruss
Georg
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alang
Fr Mai 10 2013, 01:06
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 657
Also bevor was kaput geht vielleicht doch nochmal vergleichen, ob das Zittern wikrlich unnormal ist, oder ob das einfach halt anders ist als bei einem Grammophon. Denselben Gleichlauf wie bei einem guten HMV wird man warscheinlich nicht hinkriegen. Nicht, dass die Methode die ich geschildert habe nicht funktioniert, aber die Gefahr den kompletten Regulator kaputt zu machen sollte angesichts der verballerten Schrauben schon bedacht werden.

Der zu loose Riemen kann auch noch was ausmachen, obwohl ich mit zu loose weniger Probleme hatte als mit zu streng. Ich hab den originalen Antriebsriemen in meinem Diamond Disc A-80 mit Alkohol gereinigt bis er wirklich damit getraenkt war. Dann einen Tag trocknen lassen und der Riemen war soweit geschrumpft, dass er gerade nicht mehr durchrutschte. Ansonsten muesste man einen neuen Riemen machen, weil Kuerzen sonst kaum moeglich ist.

Weiterhin viel Erfolg
Andreas
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alang
Fr Mai 10 2013, 02:06
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 657
krammofoon schrieb ...


Außerdem habe ich noch als kleines Gimmick das Händlerschild vorne abfotografiert und das Top-Plate mit der Seriennummer oben auf der Platte.
Wer mir auf Grund dieser Seriennummer sagen kann, wann das Gerät das Werk verlassen hat, dem spendiere ich bei Gelegenheit einen Mohrenkopf ;-)



Deine Maschine ist ein Home Model A im dritten Gehaeusestil. Im Edison Forum hab ich gefunden, dass die Seriennummer H122121 im Januar 1905 das Edison Werk verlassen hat. Da im Nov/Dez 1905 bereits das Home Model B rauskam liegst Du bei Deinem H131841 mit 1905 genau richtig, warscheinlich erstes Halbjahr. Wann's tatsaechlich verkauft wurde ist nicht genau festzustellen, weil Edison nie was weggeschmissen hat und Altbestaende auch spaeter weiter verkauft hat. Gerade in Europa koennte das der Fall gewesen sein.

Qualifiziert mich das jetzt fuer den Mohrenkopf - oder heist das politisch korrekt heutzutage nicht Schokokuss???

Gruss
Andreas
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Starkton
Fr Mai 10 2013, 06:47
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Andreas hat ins Schwarze getroffen und ich kann das Auslieferungsdatum lediglich noch etwas präzisieren. Gerade hat mir George Paul, der die Auslieferung aller Home Phonographen vor Juni 1908 mit Hilfe alter Unterlagen bestimmen kann, geschrieben, dass Home No. 131841 die Edison Fabrik etwa im April 1905 verlassen hat.

[ Bearbeitet Fr Mai 10 2013, 06:54 ]
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krammofoon
Fr Mai 10 2013, 08:10
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Sauber, Männer!

Danke für den vielen Input........ ich bin ganz sprachlos und irgendwie auch gerührt!
Da gibt´s Informationen noch und nöcher und ich weiß nicht mal ansatzweise, wo ich danach suchen soll, da ich anscheinend zu wenig "vernetzt" bin, obwohl ich das WWW schon seit 1995 nutze. Gut, das sind jetzt nicht gerade Infos die bei Tante Gockel ganz oben auf der 1. Seite stehen, aber anscheinend kommt man ja doch dran.

Auf jeden Fall weiß ich meinen Edison jetzt zu datieren und das freut mich ungemein.

Auch werde ich ihn jetzt so lassen wie er ist, denn es gibt wesentlich schlimmere was das zittern angeht, wie sich ja auf YT gezeigt hat.
Auch muss ich sagen, dass ich meine Ansprüche für diese Art der Musik- und Tonübertragung auch etwas reduzieren muss! Wo so viel justierbare Mechanik ineinandergreift, da gibt´s eben Toleranzen und damit kann ich leben.
Ich habe ja schon viel verbessern können und das zählt. Alles andere wird sich finden. Und das man keine mp3-Qualität erwarten sollte/darf, das weiß man ja spätestens als Sammler, seit man die erste Schellackplatte aufgelegt hat, nicht wahr ;-) ?

@ Andreas: natürlich richtig mit dem Schokokuss, aber wenn Du im Saarland in eine Bäckerei/Konditorei gehst, dann sagst du - politisch vollkommen unkorrekt natürlich - "Vakaaf mir mol do so e Mohrekopp.........!". Mit was anderem an Bezeichnung kennen wir uns da gar nicht aus, höchstens die Verkäuferin wäre zugereist ;-) Dann übersetzen wir gerne.
Also sieh´ es bitte nach..... und ja, Du bist jetzt qualifiziert dafür! Bloß, wie bekomm´ ich das Ding heile und vor allem noch essbar nach JU-ES-ÄI???

Gruss
Georg

[ Bearbeitet Fr Mai 10 2013, 10:45 ]
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Graf_Phono
So Mai 12 2013, 20:46
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 24 2012, 13:50
Wohnort: Bad Ischl/Österreich
Beiträge: 34
Für den Fall, dass der Phonograph ohne Bedienungsanleitung geliefert wurde: Nipperhead hilft - hier klicken.

Eine neuere Ausgabe, aber kleiner gedruckt, bietet World of Gramophones: Link - Hier klicken. Hier steht auch, was ich zur Geschwindigkeitseinstellung im Hinterkopf hatte: Auf der hinteren Stange (auf der der Schlitten gleitet) sind zwei Ringe eingeritzt. Wenn das Gerät mit 160 Umdrehungen läuft, braucht der Schlitten genau eine Minute vom ersten zum zweiten Ring. (Mir ist das aber etwas zu langwierig...)

[ Bearbeitet So Jan 21 2018, 12:05 ]
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_-_-_
Di Sep 19 2017, 22:10
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Mai 12 2011, 09:46
Beiträge: 252
Foto aus einer Austellung in der Zeche Zollverein in Essen:


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