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Abspielen von Tiefenschriftplatten Pathe und Edison
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Autor Eintrag
Tulipan
Fr Mai 31 2013, 19:57 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Nov 09 2011, 13:18
Beiträge: 7
Frage an das Forum:

Meine Schellacks spiele ich auf moderne Plattenspieler ab (Elac Miracord 50 h MIT
entsprechender Nadel, 65 my, 2 Gramm Gewicht.
Vorhandene Trichter und Kastengrammophone dienen in erster Linie zur Demonstration und werden wegen des hohen Gewichtes der Tonarme wenig benutzt.

Für das Abspielen von Füllschriftplatten der Marke Pathe besitze ich ein
Grammophon von Pathe.
Gibt es eine Möglichkeit, Platten von Pathe oder Edison auf moderne Systeme
abzuspielen? Welche Möglichkeiten bestehen da? Wie halten es andere
Schelllackfreunde?
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snookerbee
Fr Mai 31 2013, 20:30
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1676

Soweit ich weiß, kann man eine Tiefenschriftplatte mit einem normalen Stereoabnehmer und Schellacknadel abspielen. Man muß nur an der Polung der Stereo-Kanäle etwas ändern.

L=Linker Kanal
R=rechter Kanal
LG=Masse linker Kanal
RG=Masse rechter Kanal

Zur Wiedergabe von Tiefenschrift müssen die beiden Kanäle "antiseriell" geschaltet werden. Dabei liegen beide "heißen" Adern der Anschlußleitung an L des Abnahmesystems und beide Abschirmungen der Anschlußleitung an R des Abnahmesystems. Die beiden Masseanschlüsse LG und RG des Tonabnehmers werden kurzgeschlossen.

Quelle: Fox auf 78, heft 23

Grüße
Claus
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Willi-H-411
Fr Mai 31 2013, 20:59
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Man braucht nur einen Kanal umzupolen. Normalerweise haben die Kabel für den linken Kanal die Farben:

weiß = linker Kanal
blau = Masse linker Kanal

Also steckt man das blaue Kabel auf "L" und das weiße auf "LG"

VG Willi
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Gast
Fr Mai 31 2013, 21:02
Gast
Danke für den Tip, da werde ich mir mal ein System für meine indischen Pathe Platten basteln :-)
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Tulipan
Sa Jun 01 2013, 12:29
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Nov 09 2011, 13:18
Beiträge: 7
Hallo Excelsion,

lasse mich gelegentlich einmal über Deine Erfahrung mit dem
Abspielen der Pathe Platten wissen.

Mit Grüßen aus Lippstadt,

Detlev Kolb - Tulipan -

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GrammophonTeam
Sa Jun 01 2013, 12:41
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825



Aus diesem Link - Hier klicken Eintrag. Funktioniert gut!
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gramofan
Sa Jun 01 2013, 16:53
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Ich muss jetzt mal dumm fragen: Warum soll ich mir die Mühe mit der Verschaltung machen? Ich höre auch ohne das durchaus was aus meiner Stereo-Anlage. Sie bietet zudem eine Mono-Taste, so dass der Effekt auch so hergestellt werden kann (?).
Viel problematischer finde ich den Umstand, dass (vermutlich wegen der nicht wirklich zu den Pathé-Platten passenden Spitzenverrundung der N-Diamanten) der Tonabnehmer dazu neigt, aus der Rille auszusteigen und dann einfach über den Rest der Platte wegzurutschen, obwohl ich das Anti-Scating bereits abgeschaltet habe.
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Rundfunkonkel
Sa Jun 01 2013, 17:16
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Teste es - und Du wirst diese Frage vermutlich nicht mehr stellen .
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Willi-H-411
Sa Jun 01 2013, 17:31
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
gramofan, bei der Reihenschaltung treten weniger Nebengeräusche auf, als bei der Parallelschaltung. Andererseits kann das aber auch daran liegen, weil die Spulen, da sie in Reihe geschaltet sind, als Tiefpassfilter wirken und somit die höheren Frequenzen wegfiltern - was, meiner Meinung nach, nicht erstrebenswert sein sollte. Ich persönlich stehe der Reihenschaltung äußerst skeptisch gegenüber.

Schaltet man die Kanäle parallel zusammen, werden auch alle phasenverkehrten Töne ausgelöscht, ohne die Höhen zu beeinflussen.

Ist aber lediglich meine persönliche Ansicht.

VG Willi
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gramofan
So Jun 02 2013, 17:51
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Danke für den Tip. Die Frage stelle ich jetzt wirklich nicht mehr. Mit einem überzähligen Shure M 75 D auf einer Dual-TK120-Headshell lässt sich der Umbau leicht machen. Man nimmt einfach die beiden nun überflüssigen Stecker samt Kontaktstellen für den Übergang zum Tonarm raus, trennt eine der beiden Buchsen vom Kabelchen und lötet es anstelle des gefederten Kontaktstifts an das andere Kabel, so dass man ein kurzes Kabel mit zwei Buchsen hat. Das kann man dann als Brücke nutzen, ohne am System löten zu müssen. Flugs noch den einen Kontakt zum Tonarm in die daneben liegende Ausbuchtung der Headshell umgelegt und es läuft, natürlich dann nur auf einem Kanal aber das gleicht die Mono-Taste aus.
Nun aber doch noch eine Fage: Welche Spitzenverrundung würde man denn korrekterweise für Pathéplatten verwenden? Die 78er-üblichen 65 my sind doch wohl nur ein Notbehelf?

[ Bearbeitet So Jun 02 2013, 17:52 ]
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Rundfunkonkel
So Jun 02 2013, 22:31
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
gramofan schrieb ...


Nun aber doch noch eine Fage: Welche Spitzenverrundung würde man denn korrekterweise für Pathéplatten verwenden? Die 78er-üblichen 65 my sind doch wohl nur ein Notbehelf?


Das würde mich auch interessieren, die Verrundung ist ja anscheinend sehr grob.
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Willi-H-411
So Jun 02 2013, 22:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Hatte veritas nicht mal die Kugel einer Kugelschreibermine dazu benutzt?
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Rundfunkonkel
So Jun 02 2013, 22:56
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Eben drum!
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Willi-H-411
Mo Jun 03 2013, 08:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Aber es funktioniert doch.
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gramofan
Mo Jun 03 2013, 21:53
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Eigentlich hatte ich ja gehofft auf meine Frage nach der richtigen Spitzenverrundung ein ernsthafte Antort zu kriegen!
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GrammophonTeam
Mo Jun 03 2013, 22:03
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Die Kugelschreibermine ist in akustischen Tonabnehmern für Tiefenschrift tatsächlich nicht die schlechteste Wahl. Vielleicht wurde dies von den Vorrednern nur verwechselt.

Bei elektrischer Abtastung eignet sich fast jede Nadelverundung, da die Toninformation ja im Rillengrund liegt.
Eine große Nadel (z.B. 120µM) erreicht den Rillenboden kaum.
Man kann bei elektrischer Abtastung selbst mit einer normalen LP-Nadel gute Ergebnisse erzielen.
Es gibt spezielle Mono-Nadeln für frühe EP´s, die eine Verrundung von c. 25µm haben - auch mit dieser gelangen gute Ergebnisse.

Wesentlich wichtiger ist ein Plattenspieler mit Antiskating. Vor allem Patheplatten haben eine "runde" Rille die nicht sehr tief geschnitten ist.
Durch die Nadelgröße ist ein "rutschen" über die Platte kaum in den Griff zu bekommen.
Hier spielt eine experimentell ermittelte Antiskating Kraft und entsprechendes Auflagegewicht eine wesentlich größere Rolle.

Grüße

[ Bearbeitet Mo Jun 03 2013, 22:04 ]
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krammofoon
Mo Jun 03 2013, 22:15
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

da kann ich nur zupflichten! Ich habe eine einzige EDISON Tiefenschriftplatte mit Jagdhornsignalen drauf. Ein Bild vom Label geistert sogar irgendwo hier in der Galerie rum....

Natürlich war ich neugierig und wollte mal hören was da drauf ist. Jetzt habe ich da so einen Billig-China-Dudler, welchen ich mir vor Jahren mal in der Bucht gekauft hatte.
Die Nadel von dem armen Kerl ist sowas von runter, dass die auf jeden Fall schon mal dem Abspielideal sehr nahe kam .

Auch ist der Tonarm aus Kunststoff und daher so super leicht, dass er selbst in den flach ausgeprägten Rillen ordentlich verbleibt.
Trotzdem habe ich ein wenig experimentiert und am Ende das - für mich - beste Ergebnis erzielt, indem ich auf den Tonkopf direkt über der Nadel 2 Stück 1-Cent-Münzen fixiert habe.
So hörte sich das Ergebnis dann an wie eine mittelmäßig verrauschte Schellackplatte.

Für manchen hochgerüsteten Kollegen hier im Forum mag das der Aufschrei nach der Todesstrafe für mich sein, aber kaputt ging ohnehin nix, da das ganze Ensemble so leicht war, dass es nicht die Rille beschädigte, andererseits aber so stabilisiert, dass es nicht aus der Rille getragen wurde und so über die Platte ratschte. Außerdem ist es jederzeit reproduzierbar und so kann ich - falls mal gewünscht - das Ergebnis gerne im Schellack-Radio einstellen.

Gruss
Georg
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Willi-H-411
Mo Jun 03 2013, 22:20
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
gramofan schrieb ...

Eigentlich hatte ich ja gehofft auf meine Frage nach der richtigen Spitzenverrundung ein ernsthafte Antort zu kriegen!

Meine Antwort mit der Kugelschreiberminenkugel war durchaus ernst gemeint. Veritas, den du ja kennen müßtest, hat damit experimentiert und gute Ergebnisse damit erzielt. Wenn ich mich nicht irre, hat er diese Kugel auf den Nagelträger eines Stanton-Systems geklebt. Hier im Forum müßte auch noch der dazugehörige Thread zu finden sein.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt, es ist aber auch nicht alles Witz, was sich als solcher anhört.

VG Willi
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Rundfunkonkel
Mo Jun 03 2013, 22:23
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Meine Antwort bezog sich auf ein damaliges Experiment von mir, siehe auch das Bild der angefertigten Abtastnadel für mein umschaltbares Grammophon (mit Kulispitze):



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