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Die ersten Schallplatten 1889/1890 - Emil Berliner in Deutschland
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Di Jun 04 2013, 22:50 Druck Ansicht
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Der Anfang der Grammophonplatten als kommerzielles Produkt ist ausnahmsweise nicht in den USA sondern in Deutschland zu suchen.
Der eigentliche Durchbruch gelang Emil Berliner jedoch erst wieder in Amerika



Emil Berliner, c. 1871


Analog zu dem Artikel Emile Berliner und sein Grammophon noch einige Ergänzungen als Diskussionsgrundlage.


Am 11. September 1889 kam Emile Berliner mit seiner Frau Cora und seinen vier Kindern in Hannover an. Dort, in der Hedwig Strasse 6, lebte seine weitläufige Verwandtschaft.

Berliner hatte die Rechte des am 8. November 1887 bereits patentierten Grammophons zuvor vergeblich Investoren in den USA angeboten. Er bezog zunächst ein Laboratorium in der Telephonfabrik seines Bruders Joseph und begann dort, Schallplatten mit dem aus den USA mitgebrachten „Aufnahme-Grammophon“ herzustellen.

Am 26. November 1889 hielt Emile Berliner in Berlin einen Vortrag zu seiner neuen Erfindung. Anwesend waren u.a. auch Werner von Siemens.
An dem gleichen Abend wurde auch Edison´s verbesserter Phonograph (praktisch) vorgeführt. Berliner jedoch, ohne Apparaturen, konnte nur theoretisch von seiner Erfindung berichten.
Dies dürfte, wiedergegeben in Sonderdruck "Elektrotechnische Zeitschrift 1889, Heft 23 jedoch die erste Erwähnung des Grammophon in Deutschland gewesen sein.






Vereinsversammlung am 26. November 1889


Alsdann brachte das zufällig anwesende Vereinsmitglied, Herr E. Berliner aus Washington, die Leistungen seines „Grammophons“ der Versammlung zu Gehör; er leitete die Vorführung mit folgenden Worten ein:

„Es ist mir die unerwartete Ehre zu Theil geworden, aufgefordert zu werden, über das Grammophon und das Verfahren desselben, Schallregister aufzunehmen, zu fixieren und zur Schallwiedergabe zu bringen, vor diesem Vereine zu berichten.

Obwohl ich momentan nur ungenügend vorbereitet bin, hoffe ich doch, daß es mir nicht schwer fallen wird, auch ohne demonstrierende Experimente, zu denen mir die Apparate hier fehlen, das Wenige zu erläutern, welches zum Verständnisse der mechanischen und chemischen Prozesse gehört, die beim Grammophon zu Geltung kommen.

Wenn wir die Anstrenungen in Betracht ziehen, die in den letzten 8 Jahren besonders von den Herren C.S. Tainter, Dr. C.A. Bell und Professor A.G. Bell gemacht wurden, um den Phonographen zu verbessern, und hierbei finden, daß derselbe trotzdem nur auf Rechnung der abnehmenden Lautheit deutlicher und naturgetreuer den Schall wiedergab, so kommen wir zu dem Schlusse, daß es ein Prinzip in der Physik gibt, welches durch die Erwartungen, welche man auf den alten Phonographen setzte – nämlich daß er den Schall laut und zugleich naturgetreu wiedergäbe – einen Strich machte.
Dieses Prinzip besagt negativ, daß, wenn ein eindrückbaren Körper von einem eindrückenden Körper durchstrichen wird, der Widerstand, welchen der erstere dem letzteren entgegengesetzt, nicht in dem Verhältnisse zur Tiefe des Eindrucks steht.
Daraus ergibt sich, daß, weil die Tiefe des Eindrucks der Nadel im Wachse des Phonographen oder Graphophons fortwährend wechselt, die Wellenform eine Modifikation erleidet, die den Charakter derselben verändert, je tiefer die Nadel eindringt.
Beim Grammophon existiert dieser wechselnde Widerstand nicht, oder doch nur in unberechenbarem Maße; denn die Schallwellen werden, wie in dem schon sehr alten Scott´schen Phonautographen, parallel zur Registerfläche als Wellenlinien aufgezeichnet, und diese Wellenlinien werden nachher verkörpert beziehungsweise als Furchen automatisch eingraviert.
Dies geschieht beim jetzigen Verfahren durch Einätzen mittels Chromsäure. Das Verfahren ist folgendes:
35g gelbes Wachs werden in ½ l Petroleumbenzin so lange umgerührt, bis sich ein homogen erscheinender käseartiger Niederschlag von Wachsfetten in dem unteren Theile des Gefäßes abgesetzt hat. Die darüber befindliche gelbe, klare Lösung wird dann in eine Flasche abgehoben. Wenn von dieser gelben Lösung etwas auf eine reine Metallfläche gegossen wird, so bildet sich eine zarte, fettige Haut, die mechanisch geringen Widerstand hat, jedoch ziemlich stark säurige Lösungen abhält, das Metall anzugreifen.
Diese Haut bildet den Ätzgrund beim gramophonischen Verfahren. Eine reine Metallplatte, gewöhnlich aus Zinkblech, wird mit diesem Ätzgrunde gedeckt, auf eine Drehscheibe geschoben und regelmäßig bei einer Geschwindigkeit von etwa 50 Umdrehungen in der Minute gedreht.
Mittels eines sogenannten Schallschreibers, eines modifizierten Phonautographen, welcher auf einem Schlitten durch eine mit der Drehscheibe verbundene Schraube langsam über die Metallscheibe vor seiner Peripherie der Mitte zu sich bewegt oder geführt wird, werden dann phonautographische Schallregister spiralförmig aufgezeichnet. Während dieser Operation wird der Ätzgrund mit Spiritus nass gehalten, erstens um den schon geringen Widerstand desselben noch zu verringern, zweitens, um zu verhindern, daß sich etwaige Staubfäden oder sonstige Unreinlichkeiten an der Spitze des Schallschreibers festsetzen und die Reinheit der Linien stören.
Nach dem Registrieren (Anm.: Aufnehmen) wird der Spiritus mit Wasser abgespült und die Platte dann in eine Schale gelegt, die verdünnte Chromsäurelösung enthält.
Diese Lösung wird hergestellt, indem man 50g sog. 75% technische Chromsäure in ½ l Wasser löst. Durch dieses Verfahren, werden die Schallregister (Anm.: Rillen) in 5 bis 30 Minuten, je nach der Größe der Wellen, eingeätzt und die Platte ist dann nach Abwaschen mit Wasser fertig zur Wiedergabe des Originalschalles.

Von dieser eingeätzten Platte können plastische Kopien aller Art mit Leichtigkeit hergestellt werden. Ferner kann sie als Druckplatte benutzt und von solchen Schalldrucken können auf gewöhnlichem oder auch Pauspapier – deren ich einige hier habe – vermittels Photogravüre mit der Originalplatte genau übereinstimmende und übereintönende Schallplatten hergestellt werden.
Die gedruckten Schallregister können, wie jetzt in Frankfurt am Main geschieht, photographisch vergrößert und von dieser Vergrößerung wieder vergrößerte Schallplatten durch Photogravüre gemacht werden, die alsdann lauter sein sollen als die Originalplatte.

Das ganze System ist vieler Ausarbeitungen fähig."





Neben vielen (technischen) Informationen liest sich hier sehr interessant, das zu diesem Zeitpunkt Schallplatten noch in photo-technischem Verfahren hergestellt wurden.
Hier eine Aufnahme vom November 1889 hergestellt in Hannover:

Es spricht Louis Rosenthal in Hannover, November 1889





.


Dazu noch mehr in dem Eintrag Die ersten Grammophonplatten 1889 wieder hörbar!

Das Patent des Grammophon wurde für Emil Berliner unter der DRP-Nummer 45045 eingetragen.




Weitere Informationen:





Die wohl seltensten existierenden Schallplatten sind die allerersten von ca. 1890 bis ca.1893 hergestellten 12,5 cm Berliner Records die in Deutschland hergestellt wurden. Die älteste bis heute erhaltene Berliner-Schallplatte ist ein am 25. Oktober 1887 in Washington von Berliner selbst angefertigtes Zink-Positiv.

Die frühesten kommerziellen Berliner Platten von 1889 bis 1892 sind auszugsweise unter The Berliner 12.5 cm Records zu hören und zu sehen.

Kurz vor seiner Abreise in die USA im September 1890 bevollmächtigte Emile notariell seinen Bruder Joseph ihn in allen Angelegenheiten zu vertreten, welche sein Grammophonpatent betreffen. Die ersten Grammophone standen Weihnachten 1890 zum Verkauf. Die Pressung der zunächst aus Zelluloid hergestellten Platten besorgte die „Rheinische Gummi- u. Celluloid-Fabrik Mannheim- Neckarau.“ Nach wenigen Monaten zeigte sich, dass Zelluloid nicht widerstandsfähig genug war, ab Anfang 1891 sind die Pressungen in Hartgummi ausgeführt worden.

Die frühe Vermarktungsgeschichte des Grammophons in Deutschland kann mit ca. 14.500 verkauften Geräten, 600 verschiedenen Aufnahmen in acht verschiedenen Sprachen und schätzungsweise 100.000 verkauften Schallplatten bis Anfang 1893 durchaus als Erfolg bezeichnet werden.

Fehlende Infrastruktur und Erfahrung in der Organisation, verhinderten jedoch den großen Durchbruch für das Grammophon, der erst einige Jahre später in den USA erfolgen sollte.
Es wurden zwar namentlich nach England größere Posten von
Grammophonen geliefert, doch die Plattenproduktion endete nach etwa vier Jahren, die Grammophonfabrik wurde kurz darauf geschlossen. Emil Berliner vermarktete seine Platten stattdessen in den USA (ab 1895) und ab 1898 von London aus auch in Europa.

Quellen: Emile Berliner in Deutschland 1889-1890/(Starkton), Die allerersten Schallplatten der Welt/Michael E. Gunrem, SCHALLTRICHTER, Deutscher Grammophonclub e. V., Nr. 32, April 2008, Berliner "Scrapbooks" u.a.


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Auf archive.org findet sich dieses (englische) Buch von 1926 - eine Art Biographie Berliners mit Schwerpunkt auf seiner Erfindung eines Mikrophons 1877 für das "junge" Telephon.

Es wird jedoch auch auf das Grammophon sowie den Menschen Emil Berliner eingegangen.

Emile Berliner
Maker of the Microphone
(1926)

Für die, die sich nicht durch das Buch "arbeiten" wollen noch einige Abbildungen:

Berliners Eltern




Emil Berliner 1872



Berliner Mikrophon 1877






Die ersten Grammophone 1888/89






Berliners Wohnhaus von 1884 - 1924 in Washington




1923













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Kurz vor seiner Abreise im Herbst 1890 erteile Emile Berliner seinem Bruder Joseph die Vollmacht all seine Interessen das Grammophon betreffend in Deutschland (praktisch durch die J.Berliner Telephon Fabrik in Hannover) zu vertreten.

26. August 1890





Nach seiner Auswanderung in die USA kehrte Berliner erstmals 1881 wieder nach Deutschland und zu seiner Familie zurück. Zwischenzeitlich hatte Berliner in Amerika ein Patent für ein verbessertes Telephon Mikrophon erworben.
Ein weiterer Grund in seine Heimat zu reisen, war zusammen mit seinem Bruder Joseph (der zuvor ihm nach Amerika folgte), eine Fabrik zur Vermarktung seines Mikrofon auch in Deutschland zu gründen. Er setzte seinen Bruder Joseph Berliner als technischen Leiter ein, seinen Bruder Jacob Berliner als Geschäftsleiter. Hieraus entstand die Telephon-Fabrik J. Berliner in Hannover, die später als Geburtsstätte der Schallplatte in Deutschland Pate stand.

Vollmacht Emile Berliners an seinen Bruder Joseph im August 1881 seine Interessen (das Mikrophon betreffend) in Deutschland zu vertreten






Berliner trug nicht viele Patente direkt in Deutschland ein. Mit der Patentschrift Nr.53622 ergänzte er am 20. November 1889 sein Hauptpatent Nr.45048 mit einer verbesserten Wiedergabe Schalldose.








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Ende 1885 taten sich der Modelleur Ernst Kämmer und der Kaufmann Franz Reinhardt zusammen, um in Waltershausen (Thüringen) die Puppenfabrik „Kämmer & Reinhardt“ zu gründen. 1889 trat Emil Berliner mit der Firma in Verbindung, um mit ihr einen Vertrag zur Herstellung von Grammophon-Apparaten und –Platten und die Fertigung von sprechenden Puppen einzugehen. Die am 19. Mai 1890 gegründete Firma „Grammophon-Spielwaren-Fabrik Kämmer, Reinhardt & Co.“ (hinter dem Co. verbarg sich der Teilhaber Julius Heinrich Zimmermann) wurde in das örtliche Handelsregister eingetragen und erhielt von Emile Berliner die Lizenz zur „Herstellung von sprechenden Puppen und der Errichtung einer Grammophon-Fabrik zwecks Fertigung von handgetriebenen Grammophon-Apparaten für den Neuheiten-Geschenkartikel-Handel.“ Sechs Wochen später wurde die Firma gelöscht und neu gegründet unter dem Namen Grammophon-Fabrik Kämmer, Reinhardt & Co

Das Patent des Grammophon wurde für Emil Berliner unter der DRP-Nummer 45045 eingetragen, die Sprechpuppe selbst wurde durch das DRGM 26570 geschützt. Die Erfindung war kein durchschlagender Erfolg, weil der kleine Mechanismus in dem engen Raum des Puppenkörpers nicht genügend funktionierte.

7cm Hartgummiplatte für Berliners sprechende Puppe



In der „Sprechmaschine“ erschien am 9. August 1913 unter der Überschrift
„Aus der Entwicklungsgeschichte der Sprechmaschine“, 4. Fortsetzung, verfasst von Albert Költzow, folgender Artikel:

„Auch Berliner war nicht untätig, sein Grammophon dem allgemeinen Publikum zugänglich zu machen. Rechte aus den Patenten wurden der Firma Kämmer, Reinhardt & Co., Puppenfabrik in Waltershausen in Thüringen, übertragen und diese Firme fabrizierte und vertrieb in Deutschland durch ihren Generalvertreter Hugo Henning in Berlin die ersten Grammophone. Auch eine Aufnahmestation, wo jeder seine Stimme grammophonisch aufnehmen lassen konnte, richtete die Firma Hugo Henning in Berlin ein, leider war der Zuspruch gleich null. Die Fabrikation und der Vertrieb dieser Apparate währte nur ca. zwei Jahre, und bald hörte man von diesen Apparaten nichts mehr, da die Phonographen, welche wesentlich bessere Wiedergaben hervorbrachten, diese ersten Grammophone bald verdrängten, denn um die damaligen Platten anzuhören, dazu gehörten eiserne Nerven. Immerhin war dieser Apparat hochinteressant und im Vergleich zu heute kann man sehen, welche gewaltigen Fortschritte insbesondere Grammophon getätigt hat."


Das nachstehende Inserat aus der Wochenschrift „Prometheus“ vom Dezember 1891 war das erste Grammophon-Inserat in Deutschland. Im Gegensatz zu den frühen amerikanischen (ab 1895) und den deutschen ab (1898) Berliner Records war keine dieser frühen Platten datiert, obwohl es sein könnte, dass die Nr. 64, die handgeschrieben 1290 aufweist, dies das Aufnahmedatum sein könnte - entweder 1. 2. 1890 oder Dezember 1890 ! Insgesamt wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren etwa 600 Platten in acht Sprachen (vor allem: Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Russisch) in kleinen Auflagen von je maximal 100 Exemplaren hergestellt.


Trotz dieser geringen Zahl gibt es viele „Label“-Varianten. Auch sind einige Original-Zink-Platten aus dem Jahre 1890 erhalten. Die Platten trugen keine Papieretiketten, vielmehr waren alle Angaben direkt in die Platte eingeritzt, bzw eingepresst und versenkt („sunken and embossed“). Bei den ersten Celluloid-Platten war der Firmenname auf der Rückseite rund um den Rand eingepresst. Der zweite Typ bestand aus schwarzem Hartgummi (vulkanisiertem Kautschuk = „Ebonit“), aber ohne Angaben auf der Rückseite. Bei dem dritten Typ befand sich auf der oberen Etiketten-Hälfte der übliche Firmenkopf „E. Berliner's Grammophon D.R.P. 45048“. Links neben dem Spindelloch sieht man die allererste Schutzmarke der Plattengeschichte – das Wahrzeichen von „Kämmer & Reinhardt“: ein Balkenkreuz. Im Kreuz steht im Mittelfeld ein „W“, darum jeweils drei Buchstaben des Wortes „Waltershausen“. In den Nischen des Kreuzes stehen die Buchstaben „G-F-K-C“ als Anagramm für „ Grammophon- Fabrik Kämmer & C o“.

Serien: 5 Zoll (=12,5cm) Ø, einseitig
Eigentümer: Grammophon-Spielwaren-Fabrik Kämmer, Reinhardt & Co.
Hersteller: Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik Mannheim-Neckarau
Vertrieb: Direktvertrieb und Fachhandel
Repertoire: Puppen / Grammophon-Platten
Zeitraum: 1889-1893 (1895 ?)
Labels Farbe: schwarz
Motiv: Beschriftung und /oderAnagramm



Viele Platten der zweiten Variante tragen das Anagramm mittels eines Gummistempels auf einem aufgeklebten Rückseiten-Zettel. Meist enthielt der rückseitige Zettel auch Hinweise auf den Titel, die Katalog- bzw Bestell-Nummer, Patent-Angaben, den Text der Darbietung sowie Besetzungsangaben (zB „Tenor-Solo“, die mitwirkenden Interpreten werden zumeist nicht genannt, bisweilen war es Emil Berliner selbst). In den ersten Jahren seiner Beschäftigung mit dem Grammophon hat Berliner auch Miniatur- (Puppen-)Plättchen hergestellt, die eine Größe von nur 3“ (inch=Zoll) = 7½ cm hatten, daneben aber auch die Plattengrößen 5“ = 12½ cm ; deren Geschwindigkeit schwankte von etwa 90 UpM (Sprachaufnahmen) zu etwa 150 UpM (Gesang). Hergestellt wurden Platten mit 7,5 cm Durchmesser für die Sprechpuppe und 12,5 cm Durchmesser für das Grammophon. Die Pressungen waren in Zelluloid-, Hart-Gummi-, und Zink-Ausführung erhältlich, wobei nicht bekannt ist, inwieweit Zelluloid und Hart-Gummi zueinander in zeitlicher Abfolge standen; die Zinkplatten wurden offenbar gegen Aufpreis verkauft.

Quelle: Michael E. Gunrem ("Michelmegu" im Forum), SCHALLTRICHTER, Deutscher Grammophonclub e. V., Nr. 32, April 2008
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