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Johann Baptist Bauer
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Franz
Mo Sep 23 2013, 12:58 Druck Ansicht
Gast
Salut zusammen,

gerade bin ich über einen Beitrag zu Fritz Mühlhölzl in diesem Forum gestolpert ( Link - Hier klicken ), und wollte zum Thema noch einen anderen Blickwinkel beitragen. Vielleicht ist es ja für jemand von euch von Interesse.

Der Komponist des von Mühlhölzl gespielten Stücks ist Johann Baptist Bauer, über dessen Leben und Werk als Zitherkomponist ich gerade Nachforschungen betreibe.
Den Beitrag habe ich hier unter Volksmusik eingestellt, obgleich der Rahmen eigentlich etwas weiter gefasst sein müsste, man könnte vielleicht generell von Unterhaltungsmusik sprechen. In der Zeit, als diese Musik aufgenommen wurde, hat man sich gerne bei der (alpenländischen) Volksmusik bedient. "Waldveilchen" erinnert vielleicht eher wegen des Klangs des Instrumentes als durch die Komposition selbst an die Volksmusik. Von Bauer gibt es auch einige andere Kompositionen, die viel stärker die Volksmusik zitieren (z.b. "Miesbacher Schnackler"). Davon sind mir allerdings keine Aufnahmen bekannt.

Bauer hat von 1865 bis 1954 gelebt, einen größeren Teil davon in den USA. Er hat dort studiert und war fast zwanzig Jahre als Pfarrer in West Virginia tätig, bis er schließlich noch vor dem ersten Weltkrieg wieder nach München zurückkehrte. Seine Kompositionen, soweit ich davon weiss, datieren bis in die 1890er Jahre zurück. Über Dismarc konnte ich vier Aufnahmen zu Werken von Bauer identifizieren:

1+2) A Fescher Weana
einmal von Fritz Mühlhölzl enigespielt (rec 1932), Grammophon 1364), die andere Aufnahme ist von Ludwig Damberger (rec 1928), Grammophon 21422 / B 48610

3) Waldveilchen von Mühlhölzl
siehe anderer Beitrag im Forum von snookerbee

4) Abschied, aufgenommen mit Frtiz Mühlhölzl (rec. 1932), Grammophon 1364, auf der Rückseite von der Aufnahme A fescher Weana)

Während Bauer nach meinem bisherigen Wissen nach dem ersten Weltkrieg nichts mehr veröffentlicht hat, scheint sein Werk doch darüberhinaus recht bekannt gewesen zu sein (das gilt zumindest für Mühlhölzl, der wiederum von Bauer als Zithervirtuose sehr hoch geschätzt und gelobt wurde). Heute ist er weitgehend in Vergessenheit geraten, daher auch meine Nachforschungen.

Das Stück "A Fescher Weana" kenne ich nur von meinen Zithernoten und vom eigenen Spielen. Es ist ein recht fetziger Walzer, wurde von Bauer eigentlich mehrstimmig gesetzt (für 4 Zitherstimmen, 2 Violinen, Bratsche, Cello, Gitarre) und ist, wie viele seiner Kompositionen, ziemlich kunstfertig komponiert. Ich vermute, dass die Aufnahmen von Mühlhölzl und Damberger nur eine oder zwei Stimmen abdecken.

Es hat mich sehr gefreut, mit Waldveilchen jetzt erstmals eine historische Aufnahme eines Stücks von Bauer zu hören, vielen Dank an snookerbee! Falls jemand von euch im Besitz der anderen Aufnahmen sein sollte, so wäre es natürlich herrlich, auch davon einmal eine akkustische Kostprobe vernehmen zu können!


[ Bearbeitet Sa Jan 27 2018, 10:47 ]
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snookerbee
Mo Sep 23 2013, 13:28
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1676
Es hat mich sehr gefreut, mit Waldveilchen jetzt erstmals eine historische Aufnahme eines Stücks von Bauer zu hören...


Gern geschehen

Die Einordnung dieser Art von Musik in den Bereich Volksmusik/Folklore finde ich auch - sagen wir mal - schwierig. Jedoch wird wahrscheinlich eher in dieser Kategorie nach Namen wie Bauer und Mühlhölzl gesucht und damit die Chance erhöht, an mehr Informationen zu kommen.

Grüße
Claus
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