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Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
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GrammophonTeam
Do Okt 10 2013, 19:06
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Gast
Sa Okt 12 2013, 20:09
Gast
Hallo Edi,

ich habe das Bild hier reingemacht, da dann alle was davon haben.
Es zeigt die Wechslerachse des PW 2, die aber auch in den PW 1 passt.
Sie ist nicht, wie ich geschrieben hatte, geschlitzt, sondern es ist nur ein kleine Nut von ca. 0,5mm Tiefe.



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Edi
Sa Okt 12 2013, 23:08
Gast
Ist in der Motorachse ein Gegenstück zu der Nut, welches eine Drehbewegung verhindert ?

Ich muß jetzt erst mal die Sache beiseite lassen, Urlaub vorbei...
Soweit ist PW 1 ok, die Mechanik funktioniert einwandfrei, schön leise, alles leichtgängig.

Ich warte auf die Kristallsysteme- der Tip war gut (Danke!), der angegebene Restaurator schrieb mir, ich solle ihm die Systeme zuschicken.

Mit Gewalt kriege ich die Steckachse nicht schadlos herunter, da komme ich also erstmal nicht weiter.
Ich habe es mit Wärme versucht- nichts- mit leichten Hammerschlägen probiert, was mir das Antriebsrad an der Motorschnecke 2 Millimeter verschob, und den Motor schwergängig machte- glücklicherweise sind nur 3 Schrauben zu lösen, bzw. festzuziehen.

Bevor ich Schaden anrichte, werde ich einen 2- teiligen Abdrücker bauen, ein Teil wird fest auf die Steckachse geschraubt, 1 Teil kommt auf den Plattentellerkonus- und das Steckachsen- Teil wird mit Schrauben gegen das Teil auf demPlattentellerkonus abgedrückt.

Für den Konus muß ich ein Extra- Teil bauen, um nicht gegen den Plattenteller selbst abdrücken zu müssen, wenn die Konuspassung mit Gewalt aufeinandergedrückt wird, läßt sich der Plattenteller nicht mehr von der Steckachse lösen- dann habe ich auch nichts gekonnt.

Das Ding bauen, dürfte eine Weile dauern, es dauert sicher auch eine Weile, bis ich ein Kristallsystem aus der Restaurierung zurück habe.

Edi



[ Bearbeitet So Okt 13 2013, 17:19 ]
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Gast
So Okt 13 2013, 16:25
Gast
Bei mir dreht die Achse frei durch. Die Nut hat keine Mitnahmefunktion.
Der Sinn weshalb sie rausgehen muß liegt darin, den durchgewechselten Stapel Platten leicht wieder entfernen zu können. Es ist falsch zu glauben, dass die Platten über die ganze Stange nach oben gehoben werden müßten, wo die Abwurfklappen dann auch noch im Weg sind.
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Edi
So Okt 13 2013, 17:30
Gast
Das war mir schon klar- darum muß ich ja die Steckachse entfernen können, ich bekomme ja weder einen Stapel, noch eine einzelne Platte vom Teller.

Einzig das Totlegen oder Demontieren der Abwurfklappen und Messer ermöglicht dies, dann muß man aber die Platte(n) über die gesamte Steckachsenhöhe heben, uind dann kann man die Tonarm- Auflege- Automatik nicht mehr nutzen, weil der Durchmesser der Platte nicht mehr von der Automatik erfaßt wird, und die Anfangsrille verpaßt wird..

Bleibt also nur, die Achse mit speziellem Werkzeug zu lösen, dann sind aber auch alle Funktionen nutzbar.

Ob ich die Wechslerfunktion nutze, ist was ganz anderes- ich werde wohl meist Einzelplatten abspielen- der Wechsler ist eben einfach mal da.

Edi
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Edi
Fr Nov 15 2013, 16:57
Gast
Es geht weiter mit dem PW1... !

Ich berichte nur kurz, bin dieses Wochenende nicht zu Hause.

Und es geschehen noch Wunder... kam gestern ein Paket. Was war drin ? Die beiden PW1- Systeme.
Mit neuem Kriställchen und neuer Nadel.

Hat der Spezialist "HSE" aufgearbeitet, der mir hier empfohlen wurde.
Wie man sieht, recht schnell. Preislich... ziemlich genau das, was ich für 2 moderne Systeme der mittleren Preislage hätte ausgeben müssen- ich finde das absolut nicht zu teuer.
Und dafür kann ich den Tonarm mit seinen 30- 40 Gramm Auflagegewicht ohne aufwendige Umbauten und evtl. schlechterer Führung/ Abschaltung verwenden- wie der Hersteller es einst erdachte.

Auf meine Bitte, weil es für andere Mitleser interessant sein könnte, hat Hr. Schmidt für die Veröffentlichung auf meiner Seite und hier im Forum (ich habe ihn gefragt) Vorher/ Nachher- Fotos gemacht. (Vielen Dank an Hr. Schmidt !!!)
Hr. Schmidt hat beschränkte Internet-Möglichkeiten, die Fotos sind auf Normalpapier ausgedruckt, geben nicht viele Details her, aber es ist schon erkennbar, wie zerfallen der alte Kristall war.

Nochmals vielen Dank für den Tip !

Ich habe die festgekeimte Wechslerache noch nicht lösen können, habe erst Material für den Bau eines Abziehers (Abdrückers) beschafft.
Ich berichte weiter.
Hier die Fotos.
Die Nadel ist eine Stahlnadel mit Saphir.


Paket



Die beiden Systeme



Bißchen näher ran



Nadel- mit Lupe vor dem Fotoapparat. Der in die Stahlnadel eingearbeitete Saphir ist gut zu erkennen.



Vorher. In der Mitte der ausgebaute, total zerfallene Kristall.



Nachher


[ Bearbeitet Fr Nov 15 2013, 22:02 ]
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Edi
Sa Nov 30 2013, 14:00
Gast
Der Komplettizität halber ergänze ich noch den Bericht, evtl. kann dies ja mal nützelich sein.

Wie beschrieben, ist die Steckachse dermaßen fest- da geht gar nichts- jeder Versuch im Guten scheiterte.
Aber... "Schwer geht !"... gibt's. "Geht nicht !"... gibt's nicht.
Frisch draußen- da kommt man auf gute Gedanken.

Ist 'ne Achse fest wie Hulle,
macht der Edi sich `ne Stulle.
Solcherart gestärkt und frisch
geht's dann an den Werkstatt- Tisch.


Die Lösung für festgegangene Teile bei Autos wäre ein Abzieher/ Abdrücker.
Habe ich auch verschiedene, aber die sind zu groß.
Also- muß einer gebaut werden.
Von Arbeit habe ich mir Stahlteile mitgebracht. Richtig dickes Zeug. 10 mm Stahl"blech".
Und mit dem Material und Bohrmaschine geht's in die Autowerkstatt, ich habe früher Auto- und Motorrad- Oldtimer restauriert.

Die Motorachse hat einen Konus für den Plattenteller, darüber ist sie 7,0 mm.
Dann einen dünnen Abschnitt, 5,0 mm.
Dann wieder einen 7 mm- Abschnitt, bis zur Spitze.

Ich gedenke, die Stackachse gegen den Konus abzuziehen/ abzudrücken, Gegenhalt muß auf dem 5 mm- Abschnitt sein, dieser muß sich formschlüssig gegen den 7 mm- Abschnitt abstützen, ein rein kraftschlüssiger Gegenhalt würde auf der Achse geschoben werden, und häßliche Längsriefen verursachen.
Der Plattenteller kann kein Gegenhalt werden, sein Konus würde auf den Achskonus gedrückt werden.
Konuspassungen können sich ineinander regelrecht verkeilen- wennmittig des Plattentellers keine Möglichkeit für das Ansetzen eines Abziehers ist, ist Schluß mit lustig- der Plattenteller würde nicht mehr heil abgezogen werden können.

Also... 2 Stahlklötzer gesucht.
3 Bohrungen rein- 7 mm in der Mitte, 6,5 die anderen.
Da soll Gewinde rein, M8. Benötigt 6,5er Bohrung. (Genauer eigentlich: Gewinde- Nennduchmesser mal 0,8 nehmen= Bohrungs- Kerndurchmesser= 6,4 mm).
Dann Gewindevorschneider rein.
Jetzt- Gewinde schneiden.

Beim Gewindeschneiden immer 2 Umdrehungen vor, eine zurück- das nennt man "Span- Brechen", sonst geht's nach einigen Drehungen extrem schwer, und dann bricht der Gewindeschneider, und das abgebrochen Stück bleibt drinnen.

Nachschneider rein, fertigstellen

Dann von einem Stahlstreifen 2 kleinere Streifen abgeschnitten.
2 Bohrungen durch beide Streifen gleichzeitig, 4,2 mm links und rechts.
Dann in der Mitte, genau Trennkante zwischen den beiden Teilen, die 5 mm- Bohrung für die verjüngte Steckachse.
Letztere Bohrung bohrt sich bescheiden- weil der Schraubstock drückt- selbst bei so dickem Zeug ist da ein heftiger Widerstand- 1 Bohrer verliert eine Schneide.

ABer- geht.

Dann Schrauben M8 Inbus ins Gewinde.
Inbusschrauben sind meist bessere Qualität, weil der Kopf unter schwerem Druck verdichtet ist, das Gewinde ist sowieso gerollt, außerdem läßt sich ein Schlüssel in den Schraubenkopf einstecken- das spart Platz, bei Sechskant ist der nicht immer einfach zu schaffen.
Schrauben M4 durch die Gegenhalter- Bohrungen durchstecken, Mutter rauf- ich habe gerade Gewindehülsen, die sind ganz gut für den Zweck.

Jetzt wird's ernst.

Abdrücker- Unterklotz aufgesteckt, bis unten geschoben, genau auf dem Konus plaziert.
OK, geht genau bis zum Konus- dann ist Ende- paßt.
Dann der obere Klotz mit den Inbusschrauben auf die Achse geschoben, Schrauben runtergedreht, Klotz nach oben gedrückt, paßt.
Dann der Gegenhalt auseinandergeschraubt, auf die Achse, zusammengeschraubt, paßt.
Inbusschrauben eindrehen, der obere Klotz stützt sich nun gegen den Gegenhalt.
Perfekt.

Dann Inbusschlüssel rein, und die beiden M8- Schrauben wechselseitig je 1/8 Umdrehung drehen.

Geht gar nicht schwer...Wat'n dat... die Achse war doch wie festgeschweißt... !

Oh- da tut sich was. Und... es geht noch leichter...
Schrauben hoch, Klotz anheben- Kontrolle.

Ja- super- ein Spalt wird sichtbar- die Steckachse kommt !
Also... wieder Inbusschrauben runter auf den Gegenhalt, weiter drehen.

Nach 1 Minute liegt die Steckachse da- ganz unschuldig.
Und ging sooo leicht runter...

Abdrücker ab, den PW 1 wieder zurück in die Wohnung, alles nochmal saubermachen, Achse entkeimen, fetten.

Ja, ich denke, das hat sich gelohnt.
Aufwand: 2 Stunden.

Und jetzt habe ich einen Abdrücker für Plattenspieler- Steckachse- falls jemand genau das beschriebene Problem mit einer festgegammelten Steckachse hat... ich geb' das Ding gern mal rüber.

Fotoserie folgt gleich.

[ Bearbeitet So Dez 01 2013, 00:56 ]
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Edi
Sa Nov 30 2013, 14:04
Gast
Fotoserie

Material.



Klotz bohren.



Gewinde schneiden.



2 x vor, 1 x zurück,
sonst verläßt dich schnell das Glück...



Die fertige Abdrückvorrichtung.



Abdrückvorrichtung angesetzt.



Kontrolle- die Steckachse ist gekommen, ein Spalt wird sichtbar (dicht unterhalb des Klotzes)



Die Steckachse ist draußen,



Alles da, unbeschädigt.



DieSteckachse mit der Nut, wie @Gast beschrieb.

(Verdammt... die dünne Strecke sieht irgendwie länger aus... hab' ich die Steckachse in die Länge gezogen.... ???)


[ Bearbeitet Sa Nov 30 2013, 16:45 ]
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Edi
So Dez 01 2013, 12:47
Gast
Hier noch die Handskizze der Abdrückvorrichtung, um zu verdeutlichen, wie das genau funktionierte.
Leider krumm und schief- eben handgemalt- aber sollte die Funktionsweise verdeutlichen.


Detailansicht alller Teile

[ Bearbeitet So Dez 01 2013, 12:59 ]
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Edi
Sa Jan 18 2014, 16:01
Gast
So... Eeeeeeendlich fertig.
*year *tee

Ich kam erst Donnerstag-Nacht nach Hause, inzwischen waren die Kristallsysteme des PW1 gekommen, da hatte es ein Problem mit der Nadelhalterung der restaurierten Kriställchen gegeben, welches Hr. Schmidt aber gelöst hat. (Vielen Dank !)

Eingebaut- die Kristalle spielen mit der Saphirnadel, wie neu..

Der Klang ist... phänomenal !
Ich hätte nie gedacht, was eine 66 Jahre alte Anlage herzugeben vermag.

Der Besitzer war Orchester- Musiker, und wollte damals das Beste haben, was für Geld zu haben war, und ließ sich seine Traum- Anlage von Fachleuten zusammenstellen.
Man muß jetzt also den Klang der so existierenden Gesamt- Anlage sehen- mit einem anderem Verstärker- (Radio-) Gerät ist es... eine andere Anlage.

Die Schatulle als Platten- Verstärker bringt so abgrrrrrrrundtief rrrrrrollende Bässe... unglaublich.
Der mörderliche Tiefton- Lautsprecher (30 cm Durchm.) bringt mit 4 Watt (!) alles zum Beben.

Da halten die PW1- Kristalle nicht gegen, das gibt ein gleichmäßiges Hintergrundrumpeln.
Auch der obenauf stehende HiFi- Vinylplattendreher von Ziphona (DDR, 80er Jahre) mit Magnetsystem und elektronischem Entzerrer ist hin- und mitgerissen, das hatte ich schon nach der Restauration der Schatulle, und Einspeisung von Vinylplatten festgestellt.

Selbst das herunterdrehen der Tiefen ist nicht genug- so habe ich, mangels geeigneter Unterlagen, die Geräte auf alte, sehr dicke Autositzbezüge gestellt.
Damit geht es.
Später kommen natürlich besere Unterlagen her, etwa dicke Filzmatten, vielleicht Gummi.
Immerhin wiegt die Schatulle... fast 30 KG ! (original 27,5 Kg, aber ein UKW- Teil wurde nachträglich eingebaut)

Gute Schellacks der 30er Jahre werden mit einem hervorragenden Baßfundament versehen- es ist nicht die geringste Anhebung der Tiefen nötig, wie in einigen Schaltungen empfohlen, im Gegenteil, ich muß Tiefen zurücknehmen.
Das Nadelgeräusch kann man mit sehr geringem Herunterdrehen der Höhen stark gedämpft werden, ohne merkliche Verluste der Höhen des Musikinhalts.

Ich habe mein "Büro" umgeräumt, um der Anlage einen Ehrenplatz zu geben, gegenüber Fernseher und Anlage steht die Couch.
Ist noch nicht optimal, wird später sicher noch anders gestellt.
Geblieben ist noch die sehr in Mitleidenschaft gezogene Furnierung, das mache ich in der warmen Jahreszeit.
Ich werde dann noch ein Verteilerfeld für die verschiedenen Schallquellen bauen.





[ Bearbeitet Sa Jan 18 2014, 16:07 ]
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Edi
Sa Jan 18 2014, 16:18
Gast
Um mal zu zeigen, was der Tiefton- Lautsprecher pustet... ich habe ein Stück Video zu einem animierten GIF gemacht.
Kein Trick, der Schallwandstoff bebt wirklich so.
OK... der Schallwandstoff könnte vielleicht straffer sein, ich werde gelegentlich mit einem Hausmittel (Spraydose, "Sprühstärke") dafür sorgen- aber der Stoff dieses Gerätes ist nicht "labberig", die alten Tieftöner lassen auch straffste Bespannungen deutlich zittern.




[ Bearbeitet So Jan 19 2014, 11:49 ]
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Gast
Sa Jan 18 2014, 16:35
Gast
Gratulation, Edi !

Da ist eine historische "High-End-Einheit" wieder auferstanden.

Die Siemens Kammermusik-Schatulle ist einfach nur zum Anbeten *armen

Danke für den Bericht und die Fotos!

Gruß, Nils
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Edi
Sa Jan 18 2014, 17:21
Gast
Hallo, Nils,

Danke.

Ist übrigens keine Kammermusik- Schatulle, die Schatullen it diesem Namen sind die Vorkriegs- Kisten, mit der berühmten 2 x AD1- Gegentakt- Triodenendstufe, und einem noch größeren Lautsprecher )60 cm).
Wenn der 30 cm- Lautsprecher schon so abgeht... der 60er räumt dann wohl die Bude um...

Ich versuche mal, die Wechslerfunktion darzustellen. Nachdem ich ja die Wechslerachse anziehen kann, kann ich die Funktion ja nutzen, wenngleich ich es eher selten tue.

Funktioniert schon genial. Siemens bewarb den PW1- Wechslertrieb als narrensicher.

PW1 schiebt ein "Messer" zwischen die unterste und die darüberliegende Platte- man kann unten links an der Platte das vordere Messer gut beoabachten.
Danach wird die Platten- Auflage einfach weggeklappt ("Abwurfklappen"), die jeweils unterste Platte stürzt ab, und der Tonarm auf sie.

(Hier ist ein Video als GIF, wenn nicht zu sehen, bitte warten... kostet etwas Ladezeit)





[ Bearbeitet So Jan 19 2014, 10:36 ]
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Edi
Sa Jan 18 2014, 17:39
Gast
Ich habe das GIF zur Wechslerfunktion auf meinen Webspace hochladen müssen- Dateigröße zu groß. Ich hoff, das geht mal.
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Edi
So Jan 19 2014, 16:00
Gast
So, nun noch mein abschließender Beitrag zum Thema.

Test der alten Siemens- Schatullen- "Anlage", eine Schellackplatte aus den 30er Jahren.



Mit Mikrophon sehr dicht vor dem Lautsprecher der Schatulle aufgenommen.
Beim Abspielen bitte die Tiefen Ihrer Anlage auf Null drehen, keine Absenkung, keine Anhebung- die Schatulle hebt ja bereits die Tiefen an, und das nicht wenig.
Auch die Höhen bitte auf Null.

So sollten Sie genau das hören, was man mit dem Ohr so dicht am Lautsprecher hört.

Anders ist es übrigens nicht möglich- der Hall des Abspielraumes (die sog. "frühen Reflexionen"), auch wenn dieser vom Hörer an der Stelle des Mikrophons nicht wahrgenommen wird, würde bei größerer Distanz Mikrophon- Lautsprecher einen "Waschküchen- Klang" hervorrufen.

Die Geräusche beim Aufsetzen und Einschwenken in die Auslaufrille/ Auslösung der Abschaltung habe ich belassen.

Ich habe mit leichter Höhenabsenkung durch den Radio- eigenen Klangregler aufgenommen, um das Nadelgeräusch zu dämpfen- so, wie man es als Hörer wohl einstellen würde.

Beide Testaufnahmen umgewandelt in MP3, 320 Kb/sec.

"Eine kleine Nachtmusik- Hören am Lautsprecher"

Hier die gleiche Platte, Ton abgegriffen direkt vom Kristall- Tonabnehmer zum Computer (Soundkarte).
Nicht bearbeitet.

"Eine kleine Nachtmusik- am TA"

Ich finde, ohne Filterung durch Mischpult/ Klangregler oder nachträgliche Bearbeitung reißt die Aufnahme den Hörer eher nicht vom Hocker.

Bei den vorstehenden Aufnahmen bitte beachten:

Es handelt sich bei den Tondokumenten NICHT um Digitalaufnahmen in guter Qualität zwecks Download- Angebot !

Die Musikstücke sind oft durch das wiedergebende Gerät stark verändert, insbesondere der Frequenzgang, möglicherweise aber auch die Geschwindigkeit, der Anteil an Verzerrungen, Nebengeräuschen, usw..

Die hier eingestellten Musikstücke sind als Meßergebnisse zu werten, die in Zusammenhang mit der Restauration erstellt wurden, als Demonstration, zum Vergleich, usw.


Fazit:

Siemens "Maestoso" SB780 Schatulle, vereint mit einem Polydor- Plattenspieler PW1, eine Anlage, die 1948 das Ende der Fahnenstange war, kann es heute, 66 Jahre später, immer noch.

Grüße an die Familie des Erstbesitzers, die ja die Restauration mitverfolgte !


[ Bearbeitet Di Jan 21 2014, 01:06 ]
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