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HMV Tischgerät, mutmaßlich Modell 6 / T.B.B.O. ca. 1920
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Hedensö
Fr Feb 07 2014, 19:36 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 881
Hallo zusammen,

hier ein Bild eines jüngst erstandenen Tischmodells. Der Zustand ist besser, als er erst einmal aussieht. Das Scharnier ist vorhanden und es ist nichts ausgebrochen. Offensichtlich brauchte jemand die Schrauben.




Ich bin mir nicht sicher welches Modell es tatsächlich ist. Ein Papieretikett auf der Unterseite des Gehäuses ist nicht vorhanden. Daher kann ich nur nach Bildern anderer Geräte ausschließen...

Der Motor sagt "nach 1918". Es könnte das Modell 6 / 6b in dunkler Eiche sein. Dieses gab es seit 1925 und ist eigentlich Eiche mittel, wurde aber ab 1920 in Eiche dunkel angeboten - das würde passen.

Hinweise und Katalogauszüge werden erbeten. Auch ist mir nicht klar, was für eine Exhibition darauf gehört.

[ Bearbeitet Sa Feb 15 2014, 18:45 ]
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Starkton
Sa Feb 08 2014, 13:51
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Laut dem Standardbuch "His Master's Gramophone," Seite 176 ist das eindeutig das "Model 6." Neben der Farbe datiert auch die aus Stahl gepresste Tonarmbasis dein Grammophon auf frühestens 1920. Du musst Dir eine "His Master's Voice" Exhibition Schalldose dafür besorgen.
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Hedensö
So Feb 16 2014, 10:19
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 881
HERSTELLER: The Gramophone Company Ltd (HMV)
MODELL: 6 / T.B.B.O.
SERIENNUMMER: ?
JAHR: 1920-1922
GEHÄUSE: Eiche dunkel (ab 1920, vorher Eiche mittel)
PLATTENTELLER: 25cm
TRICHTER: Metall mit angesetztem Holztrichter
MOTOR: HMV No. 15
SCHALLDOSE: HMV Exhibition

INTERESSANTE DETAILS: Früheres Modell mit "Nipper on red base - Trademark". Messing vernickelte Türknöpfe, früher Doppel-Feder-Motor.

Bilder nach Überarbeitung.

Vorgehensweise im Bezug auf die Holzteile/Furnierteile:
- Furnier an gelösten Stellen wieder angeleimt
- Deckel neu verleimt
- Einlassen des Holzes, der z.T. gerissenen und geschrumpften NC-Lackes mit Baolin (Danke für den Hinweis - super Tip!)
- Überarbeiten der Fehlstellen mit Lack-Lasur in Nussbaum dunkel
- Überlackieren mit NC-Sprühlack
- Polieren der Lackoberfläche mit Autopolitur

Der extreme Glanz lässt mit der Zeit nach und ist der Endpolitur zuzuschreiben (...wem´s zu glossy ist *grins ). Die Beizung war so dunkel - hier habe ich nichts weiter getan, als die Oberfläche gereinigt und mit Klarlack überzogen. Es ist auch dunkler als mein 145er!

Ansonsten wurden natürlich alle vernickelten teile gereinigt und aufpoliert. Anhand des Fotos am Anfang des Threads ist ersichtlich wie schmutzig und korrodiert die Teile waren.











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Limania
So Feb 16 2014, 11:29

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mai 21 2012, 15:14
Beiträge: 1106
Super Arbeit! Das sieht ja aus wie neu

LG Limania
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Starkton
So Feb 16 2014, 12:18
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Jetzt müsstest Du nur noch die verrostete Kurbel polieren und vernickeln lassen, dann sieht es wirklich aus wie neu.
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joha
So Feb 16 2014, 15:54
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Sehr schöne Arbeit,es spielt sicherlich auch wieder sehr gut.
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alang
So Feb 16 2014, 18:30
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 657
Ein echtes Schmuckstueck. Gratuliere!

Andreas
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Hedensö
So Feb 16 2014, 19:39
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 881
Vielen Dank euch allen. Ich bin auch wirklich happy mit dem Ergebnis.

@ joha: Der Motor läuft, wie eine Eins! Ich liebe die HMV Doppel-Feder-Motoren. Diese sind so spitzenmäßig und verlässlich, dass es jedesmal regelrecht Spass macht. Allein der Sound beim Aufziehen klingt für mich nach Perfektion eines Schweizer Uhrwerks.
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joha
Mo Feb 17 2014, 11:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
@Hedensö,diese gut durchkonstruierten Motoren und die verschleißarmen Bauteile machen immer wieder Freude,leider kamen in den 30iger Jahren Metallteile zum Einsatz die uns heute Probleme machen,der Zinkfrass sowie die Zersetzung von Fliehkraftregler,Schalldosen,minderwertigem Gussteilen,sowie Zahnräder aus Pertinax verhinderten zunehmend die Langlebigkeit der Produkte

Bei hochpreisigen Geräten HMV,Electrola,Columbia,hat man sehr lange Freude wenn man sie regelmäßig wartet und pflegt.
100 Jahre sind so spielend zu meistern.
Ob das , das Ziel der Hersteller, war wage ich zu bezweifeln.

Diese alten Maschinen sind der heutigen Technik,immer noch weit überlegen,Solidität und Haltbarkeit sind ja heute schon Fremdworte für die Firmen,heute gilt billig und kurzlebig aber was wird man in 100 Jahren über die heutige Technik sagen,und funktioniert sie dann noch??? *lino

Ich glaube da bleibt so gut wie nichts übrig was mal sammelwürdig sein wird.

Darum genießen wir das ticken ,und knarren,das schnurren und summen,das klicken und knistern der soliden Technik von damals.
Gruss Joha *grins
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