Foren
Foren > Grammophone > Diskussionskreis Grammophonmodelle > Koffergeräte und Spielzeuggrammophon
Electrola Modell 99 (B 99)
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Hedensö
Fr Mai 09 2014, 21:11 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 881
HERSTELLER: Electrola
MODELL: 99
SERIENNUMMER: B 99 980
JAHR: > 1931
DAMALIGER PREIS: 90 RM, 95 RM für das farbige Modell (rot oder blau)
GEHÄUSE: Holzkoffer mit Kunstlederbezug, Deckelinnenseite Papierbezug
PLATTENTELLER: 20 cm
TRICHTER: Blech
MOTOR: HMV No. 23b
SCHALLDOSE: Electrola Nr. 16

INTERESSANTE DETAILS:
Ich behaupte mal, dass das Modell 99 und dann noch von Electrola vglw. selten ist. Es wurde erst Ende 1931 in GB auf den Markt gebracht hat, in Deutschland ggf. später, sodass zu vermuten ist, dass es bis zum Handelstop mit dem Briten nicht all zu viele Electrola-Exemplare gegeben hat. In England war dieses Modell offiziell auch nur bis 1933/34 erhältlich.
Einordnung in die Modellreihe: Die Gramophone Company entwickelte an Nachfolgemodellen für den Verkaufsschlager 101 und wollte neben dem unmittelbaren verbesserten Nachfolger auch ein Gerät für schmales Geld heraus bringen - das war das Modell 99.


Auffällig ist die Modellbezeichnung (hier B 99) - im Original ist ein blauer Kofferbezug ein "LB" (light blue). Dies lässt darauf schließen, dass sich Electrola NICHT den Farbkürzeln der Briten angeschlossen hat.

Schön ist hier, dass das Plattenbuch vorhanden ist. Oftmals fehlt es. Der "Witz" daran ist, dass es "nur" sechs Platten vorsieht. Mehr konnte also nicht mitgeführt werden.

Die Verarbeitung ist eher minderwertig und natürlich kein Vergleich mit dem Modell 102, welches ja sozusagen das hochwertige Pendant zum Modell 99 ist. Die Deckelinnenseite ist sogar anstatt mit Kunstleder mit geprägtem Papier bezogen.
Schön ist die perfekt erhaltene und unbeschädigte Schalldose Electrola No. 16. Häufig fehlend oder defekt und irreparabel.

Auffällig ist, dass der Koffer sich der länge nach öffnet (damals ein Novum - HMV folgte damit den Beispielen diverser anderer Hersteller). Ferner ist zu bemerken, dass sich der Trichter nicht wie gewohnt einmal um den Motor schlängelt, sondern eine kleinere 180 Grad Drehung vor dem Motor macht. Dies hing wohl mit der Anordnung des Motors/Plattentellers zusammen. Weiterhin interessant ist, dass hier bereits ein gerader/einteiliger Tonarm (nach dem Columbia-Vorbild) verbaut wurde.










Nach oben
LoopingLoui
So Dez 26 2021, 21:09
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 652
Das Modell 99 musste mit Inkraftsetzung der vierten Notverordnung vom 9.12.31 auf 81 RM reduziert werden und war daher genauso teuer wie der 98. Beide wurden für kurze Zeit parallel verkauft, wobei der 99 bekanntlich den Kürzeren zog.

Ich sah den Koffer auch einmal mit No.4a Schalldose. Ob diese als Ersatzteil für die No.16 nachträglich aufgesteckt wurde oder die letzten 99er ab Werk damit in die Geschäfte kamen, weiß ich nicht.
Der Koffer ist wie bereits beschrieben nicht unbedingt schön, aber selten

Ich erhielt folgendes Werbeblättchen in einem
kompletten Brief, mit der Preisliste vom Juni 1932. Dort wird nur der Koffer 98 aufgelistet, obwohl in der weiter beiliegenden Werbung ausschließlich der 99 gezeigt wird. Entweder war der Koffer bereits bis auf allerletzte Reste ausgelaufen oder man machte sich einfach nicht mehr die Mühe ihn aufzulisten.
LG





[ Bearbeitet Mo Dez 27 2021, 10:19 ]
Nach oben
Webseite
 

Forum:     Nach oben

Über Uns

Wir sind mehr als ein Forum! Als eingetragener Verein arbeiten wir an der Beständigkeit unserer Leidenschaft.

Über uns

Wir suchen Dich!

Du schreibst Artikel, möchtest im Forum als Moderator aktiv werden? Dir liegt Social Media. Bewahre Wissen! Wir warten auf dich.

Schreib uns

Tipps

Einsteiger-Ratschläge für optimale Nutzung und wichtige Aspekte beim Grammophon und Schellackplatten-Kauf.

Zu den Informationen