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Golgowsky-Quartett
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Barnabás
Fr Aug 29 2014, 22:03 Druck Ansicht
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Beiträge: 651
Das Golgowsky-Quartett

Eine späte Gesangsgruppe und ihr früher Anfang



Will man etwas über das Gesangsquartett Golgowsky in Erfahrung bringen kommt man nicht an den Namen Rudi Schuricke vorbei. Nicht nur aus der Tatsache heraus, daß Golgowsky Mitglied des Schuricke-Terzett war, nein auch aus dem Umstand heraus, daß das Schuricke-Terzett wegweisend für viele andere Gesangsgruppen war.


Das Schurikce-Terzett war das Fundament des späteren Golgowsky-Quartett.
v.r.n.l. Golgowsky, Schuricke, Rosenberg


Die Geburtsstunde des Golgowsky-Quartett lag 1947 in den Räumen des NWDR –Berlin.
Der damalige Leiter der Abteilung Tanzmusik, William Greihs gab im besagten Jahr die Bildung von zwei Gesangsgruppen in Auftrag.
Zu dieser Zeit gingen viele Musiker und Sänger im Haus des Rundfunk in Berlin ein und aus und gaben so eine umfangreiche Auswahl von Personal ab.
Greihs hatte die Vorstellung eine Frauen – und eine Männergesangsgruppe für den Rundfunk zu schaffen. So kam es zu ersten Kontakten mit dem Sänger Carl Golgowsky und dem Komponisten Eberhard Nickel.
Nickel stand mit Helga Wille in guten Verbindung und baute mit ihr die Gesangsgruppe „ Helga Wille und die Nicolets“ im besagten Jahr 1947auf. (Nickel – Nicolets)

Carl Golgowsky hatte im Krieg während eines Luftangriffs auf Berlin seine Stimme verloren und stieg Ende 1944 schwer traumatisiert zwangsweise aus dem Musikgeschäft aus.
Seine Frau umsorgte und pflegte ihn, bis er 1946 wieder zu Kraft kam und seinen Lebenswillen wieder fand.
Da Carl Golgowski 1930 ein Musikstudium angeschlossen hatte, ein guter Geiger war, als Operettentenor gearbeitet hatte und Mitglied des besagten Schuricke-Tertett war, brachte er eine umfangreiche Berufserfahrung für das William Greihs Gesangs- Projekt mit.


Golgowsky in einer Paganini Parodie Anfang der 1950er Jahre

Auch Golgowsky griff auf seine „Vorkriegskontakte“ zurück um eine Gruppe nach den Vorstellungen von William Greihs ins Leben zu rufen..
Die erste Vision der Golgowsky Gruppe war ein Terzett, daß mit zwei Frauenstimmen arbeitet. Doch diese Vorarbeiten wurden zu Gunsten eines Quartett aus Männerstimmen verworfen.
Um Gologowsky versammelten sich nun die Reste des Schuricke-Terzett und der Kreis wurde mit Hans Rosenberg (Baßbariton), Hermann Klein (Bariton) und Rudi Stemmler (Tenor) geschossen.
Für die musikalische Begleitung wurde Jonny Liljeberg mit seinem Liljeberg-Ensembles gewonnen, der das Terzett bei Auftritt im Berliner Rundfunk unterstützte.
Greihs setzte das Golgowsky-Terzett probeweise in das Rundfunkprogramm ein und prüfte den Sound der Gruppe. Den Berlinern gefielen die Zusammenstellung der Stimmen und sie gewöhnten sich an ihre Radiopräsens.


Das Quartett in einer Aufnahme von 1953

Die erste große Feuertraufe erlebte das Terzett in einem Live-Auftritt in Hannover, wo eine Messe abgehalten wurde. Mit der Begleitung vom Orchester Eugen Wolff eroberten die vier Männer die Gunst der Zuschauer.
Das Messepublikum nahm die Gruppe begeistert auf.
Nach der Beendigung der Tournee ging das Terzett zurück nach Berlin, wo die Karriere des Golgowsky-Terzett weiter ausgebaut wurde.

William Greihs hatte 1946/48 nicht nur den Posten des Abteilungsleiters am NWDR inne, sondern arbeitete auch als Programmdirektor für die Lindström Odeon.
Im Januar 1949 kam es zu der ersten Schallplattenaufnahme der Golgowsky Gruppe, die dort als Trio und Quartett eingesetzt wurde.
Unter der Bestellnummer O-31 854 wurden die Titel „Schade um die Zeit“ und „Vielleicht ein andermal“ verkauft.
Im März 1949 kam es zu einer zweiten Aufnahmesitzung, wo die Titel „Mama sagt, ich soll nicht küssen“ und „Eine Frau, wenn sie will kann alles“ aufgenommen wurden. Es entstand damit die Platte O- 31 823.
Im Mai 1949 fand die dritte und vierte Sitzung statt. Es wurden die Titel „O, Donna Juliana“ und „Ein Stern muß man haben“ aufgenommen. Die Odeon vergab die Nummer O- 31 828.
Weiter wurden die Stücke „How do you do“ und „Swing Swing Swing“ geschnitten.
Im Juni 1949 wurden die Schallplattenarbeiten fortgesetzt und die Titel „Manana! Manana! und „Am Zuckerhut“ aufgenommen.

Lass mich heut abend nicht allein! .-Golgo Trio
Wünsch dir was - Golgo Trio
Ein Cowboy aus Texas - Golgo Trio
Auf Wiederseh´n Jackie - Golgo Trio
Regenpfeifer, sing dein Lied - Golgo Trio
Tanz, Balarina tanz - Golgo Trio
Ein Stern muss man haben - Golgo Trio
O, Danno Juanita - Golgo Trio
Warum fuhr Columbus nach Amerika - Golgowsky Quartett
Wer bist du, den ich liebe - Golgowsyky Quartett
In Arizona und Arkansas - Golgowsky Quarett
Ch-La-La! -Golgowsky Quarett
Warum hat das Zebra Streifen? - Golgowsky Quarett
Weiß du es noch? - Golgowsky Quarett


Die Gruppe während einer Aufnahme in den Odeon-Studios.

Der Erfolg blieb nicht aus und die Golgowsky –Schallplatten verkaufen sich sehr gut.
Nach der Berlin- Blockade von 1949 wechselte das Quartett von Berlin nach Hamburg und unterzeichnete einen Vertrag bei der Firma Decca.
Mit diesen Schritt ging das Quartett der Vielzahl von Geangsgruppen bei der Odeon aus dem Weg. Einen Platz neben den Metrophol-Vokalisten und den Traverlers schien der Gruppe um Golgowsky zu eng.
Die Erfolgsgeschichte baute sich mit dieser weiter aus.........



In den 1950er Jahren spielte und sang sich das Quartett an die Spitze der deutsche Kleinkunst, wo es sich lange halten konnte.


Mit einem Paukenschlag zum Erfolg.


Fortsetzung folgt .....

Quellen:
Vier vierten Nr. 6/1950
Die Schallplatte Nr. 6/1954
Die Schallplatte Nr. 10/1953
Die Schallplatte Nr. 8/1955
Die Bunte Platte Nr. 10/1950
Die Bunte Platte Nr. 7/1951




[ Bearbeitet Sa Aug 30 2014, 00:47 ]
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Barnabás
Fr Aug 29 2014, 22:22
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Hier noch ein Nachbrenner ....




[ Bearbeitet Fr Aug 29 2014, 22:25 ]
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snookerbee
Fr Aug 29 2014, 23:39
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1676



BAHNSTEIG VIER ....
Langsamer Foxtrot
Text und Musik: Werner Kleine
KARL GOLGOWSKI
mit Orchesterbegleitung
Tempo Bestell-Nr. 5125
1834

Aufnahme: ca. 1942

Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder
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humoresk
Sa Aug 30 2014, 07:39
Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: So Jun 10 2012, 16:06
Beiträge: 351
Lieber Lars,

vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Ich kann nicht mehr ergänzen als dieses kleinen Bild:


Gibt es zu Hans Rosenberg nähere Informationen? Ich vermute, es handelte sich um einen Verwandten, den Sohn (?), von Horst Rosenberg vom Schuricke-Terzett?!

Liebe Grüße

Josef
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