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Alexander Girardi
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GrammophonTeam
Fr Sep 07 2012, 18:08 Druck Ansicht
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⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
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Die in diesem Eintrag Link - Hier klicken eingebrachten Informationen zu Alexander Girardi wurden im Künstlermenü zusammen gefasst.

Vielen Dank an dieser Stelle vor allem an Joha für die Einblicke in seine Sammlung!

Vielleicht hat jemand noch weitere Informationen/Dokumente?
Diese können dann noch in den Artikel im Hauptmenü eingebracht werden.




Alexander Girardi (* 5. Dezember 1850 in Graz; † 20. April 1918 in Wien)




Girardi, ein bedeutender Schauspieler der vergangenen Jahrhundertwende nahm nicht nur frühzeitig Schallplatten auf, auch konnte man Girardi in frühen Tonfilmen sehen.
Bei diesen ersten Versuchen dem Film das sprechen beizubringen, wurde der Ton auf Schellackplatte aufgenommen und dann synchron zum Film abgespielt.
Darüber findet sich mehr unter Link - Hier klicken

aus Wikipedia:

Leben
Girardi wurde als Sohn des Schlossermeisters Andreas Girardi in Graz geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters wuchs er beim Stiefvater auf, welcher ihn eine Schlosserlehre absolvieren ließ. Gegen dessen Willen trat er der Laienspielgruppe Die Tonhalle bei, wo sein Talent entdeckt wurde. So erhielt er 1871 ein Engagement am Wiener Strampfer-Theater. Dort war er häufig der Partner von Josefine Gallmeyer.

1874 wechselte Girardi ans Theater an der Wien, dem er 22 Jahre lang treu blieb. Dort feierte er auch seine größten Erfolge als Gesangskomiker und 1. Jugendlicher. 1896/97 wirkte er am Carltheater und anschließend zwei Jahre am Deutschen Volkstheater in Wien. Daneben führten ihn Gastspiele an alle anderen bedeutenden Bühnen von Wien, aber auch nach Deutschland (Berlin, Hamburg, Dresden).

Eine seiner bekanntesten Rollen war der Valentin in Raimunds Verschwender mit seiner Interpretation des Hobelliedes (der bekanntesten Nummer der Bühnenmusik von Conradin Kreutzer).

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs zog sich Girardi von der Bühne zurück und kehrte in seine Heimatstadt Graz zurück. Zwei Monate vor seinem Tod 1918 erhielt er nochmals einen Ruf an das Wiener Burgtheater, wo er die Rolle des Fortunatus Wurzel in Raimunds Der Bauer als Millionär verkörperte.

Im Alter von 67 Jahren starb Alexander Girardi am 20. April 1918 in Wien. Er ruht auf dem Wiener Zentralfriedhof (33E-9-16) in einem ehrenhalber gewidmeten Grab.



Alexander Girardi - Rauschlied aus "Künstlerblut"
.

Messter-Biophon-Tonbild

Tonaufnahme: Gramophone Concert Record 3-42691
Matrize 9871 u, aufgenommen in Wien, Dezember 1906
mit Orchester unter Leitung des Komponisten Edmund Eysler
Filmaufnahme: Oskar Messter, Berlin
genaues Datum unbekannt, evtl. während Girardis Berliner Gastspiel im Januar 1908
Video- und Audiorestaurierung: Christian Zwarg


Wirken
Girardi galt vor allem als Repräsentant des leichten Faches. Er setzte als Schauspieler die Tradition von Ferdinand Raimund und als Dichter Johann Nestroy in der Rolle des Komikers fort. Aber auch zahlreichen Operetten prägte er seinen Stempel auf, wodurch er wohl wesentlichen Anteil am Erfolg der „Goldenen Zeit der Wiener Operette“ hatte.

Auf Alexander Girardi geht auch die Neurologie-Reform unter Kaiser Franz Joseph zurück. Seine Frau Helene Odilon wollte ihn entmündigen lassen und der Arzt Dr. Josef Hoffmann (Arzt des Theaters an der Wien) stellte ein Attest aus, in dem er Girardi für geisteskrank erklärte. Im letzten Moment erfuhr Girardi von dieser Aktion und floh zu Katharina Schratt. Auf ihr Betreiben und dem Einschalten des Burgtheaterarztes Staniek und des Gerichtspsychaiters Hinterstoißer wurde Girardi für "geistesgesund" erklärt.


Weitere Platten zu frühen Tonfilmen mit Alexander Girardi. Ob die Filme selber die Zeit überdauerten ist nicht geklärt.









Das Fiacherlied (Wiener Lied)
Text/Komponist Gustav Pick
Gesang Alexander Giradi
Max Schmidt Dirigent,Grammophon Orchester

Messter MP889 Kopplung 888
Martr.12249 u GC4-42003
Datum 1908





Hobellied (Da streiten sich die Leut herum )
Aus der Operette "Der Verschwender"
Komponist Kreutzer/Conradi
Text Ferdinand Raimund
Gesang Alexander Giradi
Dirigent Max Schmidt Grammophon Orchester
Messter MP888 Kopplung Mp889
Matr.12247 u GC4-42004
Datum 1908


Im September 1912 erzählte Alexander Giradi seine eigene Lebensgeschichte.










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Musikmeister
Sa Sep 08 2012, 11:55
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1078


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Willi-H-411
Sa Sep 08 2012, 13:19
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Was die Sache mit der versuchten Entmündigung betrifft, ist es auch interessant, das aus einem Artikel über Helene Odilon zu lesen: Link - Hier klicken

Sie schloss eine unglückliche Ehe mit dem Schauspieler Alexander Girardi. Helene hatte viele Liebhaber und Girardi war eifersüchtig. Sie versuchte, ihn entmündigen zu lassen, und ließ ihn mit Hilfe eines Gefälligkeitsgutachtens des mit ihr befreundeten Psychiaters Julius Wagner-Jauregg in eine Nervenanstalt abschieben; mit Unterstützung von Katharina Schratt wurde Girardi jedoch rehabilitiert. Helene ließ sich 1896 von ihm scheiden.



Was weiter mit ihr geschah, liest sich wie eine äußerst markabre Angelegenheit, wenn man das, was sie ihrem Ehemann antuen wollte, hinzuzieht:

- Ende November 1903, am Höhepunkt ihrer Popularität, erlitt Odilon vor einem Auftritt in Innsbruck als Nora einen Schlaganfall, war einseitig teilweise in ihren Bewegungen gehindert.

- Wegen schweren Depressionen wurde sie "auf Betreiben ihrer Verwandten unter Vormundschaft gestellt".

- 1916 erblindete Odilon und, von gewissenlosen Menschen ausgenützt, um ihre letzte Habe schmählich gebracht, war sie zum Betteln gezwungen...


VG Willi





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GrammophonTeam
Sa Sep 08 2012, 21:19
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⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
@Musikmeister

Danke für diesen Katalogauszug - ist in der Biographie im Hauptmenü eingefügt.

Viele Grüße
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GrammophonTeam
So Mär 24 2013, 19:45
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⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
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1926



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humoresk
Mo Mär 25 2013, 09:46
Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: So Jun 10 2012, 16:06
Beiträge: 351
Respekt an die Kollegen für die tollen Dokumente zu Alexander Girardi.

Von mir dazu zwei kleine Postkarten:






[ Bearbeitet Fr Sep 26 2014, 12:15 ]
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78erhortig
Mi Mai 22 2013, 12:53
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Apr 04 2013, 12:53
Wohnort: Graz
Beiträge: 175
und um sein geburtshaus in graz streiten schon seit jahren bauträger (abriß) und altstadtkommision ( erhaltung), traurig aber war.......

mach am wochenende ein photo für den threat

gruß aus graz
michael
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Formiggini
Fr Sep 26 2014, 12:17

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Alexander Girardi - Januar 1908 im Thalia-Theater, Berlin


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joha
Fr Sep 26 2014, 15:39
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Hier nun noch eine Buchempfehlung, für alle die,die gern mal über die Trödelmärkte gehen,ein Taschenbüchlein aus dem Jahr 1943,

der Wiener Bücherei-Serie Band 28 GIRARDI von Anna Charlotte Wutzky gedruckt vom Wilhelm Frick Verlag Wien 1943












Ein Büchlein, dass einen sehr persönlichen Eindruck vom Meister Girardi vermittelt.
Gruss Joha *kicher

[ Bearbeitet Fr Sep 26 2014, 16:49 ]
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Starkton
Fr Sep 26 2014, 15:51
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Am 31.10.1889 hat sich Girardi zusammen mit Johannes Brahms und anderen Prominenten den Edison Phonographen von Theo Wangemann in Wien vorführen lassen.
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WalterSchwanzer
So Mär 01 2015, 11:16
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Dez 08 2014, 12:34
Wohnort: Rohrendorf
Beiträge: 467
Für alle Girardi-Fans sehr zu empfehlen:
Alexander Girardi - Eine Roman-Biographie ISBN 3-900977-23-2



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WalterSchwanzer
So Mär 01 2015, 11:26
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Dez 08 2014, 12:34
Wohnort: Rohrendorf
Beiträge: 467
Gustav Pick (* 10. Dezember 1832 in Rechnitz, Burgenland, damals Rohonc, Ungarn; † 29. April 1921 in Wien) war Musiker und Komponist von Wienerliedern.
Er hat für Alexander Girardi das berühmte Fiakerlied geschrieben.




[ Bearbeitet So Mär 01 2015, 23:24 ]
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