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Autor Eintrag
Coyote
Mi Okt 15 2014, 09:56 Druck Ansicht
Gast
Hallo zusammen,

langfristig gesehen möchte ich einen authentischen Eindruck davon bekommen, wie es wohl war, als Vergnügungskünstler während der "Goldenen Zwanziger" gelebt zu haben. Hauptsächlich interessiert mich die Jazzszene.

Kennt ihr Instrumentalisten, Sänger, Komponisten, Tänzer oder einfach nur Beobachter der Szene, die Briefe, Tagebücher oder Ähnliches hinterlassen haben?

Über welche Protagonisten dieser Zeit habt ihr selbst faszinierende Biografien gelesen?
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Coyote
Mi Okt 15 2014, 17:49
Gast
Ich möchte noch hinzufügen, dass ich hier nicht als Bittsteller ganz bei Null starte. Auf meiner Bestellliste stehen bereits:

Lothar Fischer: Anita Berber. Göttin der Nacht. Edition Ebersbach, Berlin 2006.
Von dieser Biografie erhoffe ich mir einen Eindruck vom Leben einer berühmten Tänzerin dieser Zeit.

Horst J. Bergmeier, Rainer E. Lotz: Eric Borchard Story. Edition „der Jazzfreund“, Menden 1988.
Ich hoffe, hierin finde ich noch Tiefergehendes zum Leben eines Musikers als in Formigginis Beitrag. (Besteht Hoffnung?)

Im Titel bisher unerwähnt, aber ebenso unerlässlich sind Fotobände und Filme. Dazu:

Rainer Metzger/Christian Brandstätter: Berlin. Die 20er Jahre. Brandstätter Verlag 2006.

Irmgard von zur Mühlen: Weltbühne Berlin. Die Zwanziger Jahre. GVK 1986.


[ Bearbeitet Fr Jan 26 2018, 17:36 ]
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berauscht
Mi Okt 15 2014, 17:51
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1956
Sehr Interessant sind die Erinnerungen von Hubert von Meyerinck, die unter dem Titel "Meine berühmten Freundinnen" erschienen sind. Als antiquarisches Taschenbuch noch vielerorts billigst zu haben.
Das Buch berichtet natürlich größtenteils vom Theater, aber auch von anderen Lebensbereichen und dem Berliner Nachtleben. Nichts Jazzszenen spezifisches, aber ganz nett zu lesen.
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Musikmeister
Mi Okt 15 2014, 18:37
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1079
Erinnert mich an den Roman Die Nacht von Berlin von Herbert Beckmann aus dem Jahre 2011.
Dieser spielt im September 1911 und darin kommt u.a. Fritzi Massary und das Berliner Metropol-Theater vor. Steht schon eine ganze Zeit in meiner Bibliothek, habe den Roman aber noch nicht gelesen.
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Formiggini
Mi Okt 15 2014, 19:01

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
In dem Zusammenhang sehr zu empfehlen diese beiden (Stumm) Filme:

Berlin – Die Sinfonie der Großstadt
1927
Link - Hier klicken
.

Menschen am Sonntag
1929/30
Link - Hier klicken
.


Auch sehr zu empfehlen die Geschichte des (US) Musikers Mike Danzi der die Jahre 1924 bis 1939 in Berlin verbrachte. Link - Hier klicken

  • Michael Danzi: American musician in Germany 1924–1939. Memoirs of the jazz, entertainment, and movie world of Berlin during the Weimar Republic and the Nazi era - and in the United States. As told to Rainer E. Lotz. Ruecker, Schmitten 1986, ISBN 3-923397-02-X



Auch:
  • Hot Spots von Cafe bis Kabarett: musikalische Handlungsräume im Berlin Mischa Spolianskys 1918-1933 (Carolin Stahrenberg) Link - Hier klicken
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Webseite
joha
Do Okt 16 2014, 00:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Empfehlen kann ich nur Bücher und Zeitschriften aus den Flohmarkt-Beständen, die gern achtlos rumliegen für 1bis 2 Euronen, da findet man immer wieder Schätze.

z.B.
Käthe Dorsch - Ein Frauen und Rampenprofil 1929
Filmkünstler erzählen - Taschenbuchreihe ab 1934
Künstler Plaudern-Weinschenk 1937
Schauspieler Plaudern - Weinschenk 1936
Gutes Tanzen- Düsterhöfft 1937
Der gute Ton - Umgang in feiner Gesellschaft (Knigge)1910-1930
Universum-Bücher ab 1927-1944 alles über Kunst,Erfindungen,Technik

Sowie Zeitschriften aus den 20iger Jahren (Magazin,UHU)Mode
die damals zur Unterhaltung beitrugen
und Biographien der DDR -Verlage.
Selten findet man Tagebücher,und wenn sind sie in Steno oder Reichskurzschrift ausgeführt, was das Lesen sehr mühsam macht.

Ich halte mich gern an die alten Orginale,gute Nachschlagewerke aus der heutigen Zeit ,sind natürlich auch schön.
Gruss Joha


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Coyote
Do Nov 06 2014, 19:26
Gast
Ein kleines Lebenszeichen von mir:

Nochmals vielen Dank für die Tipps und überhaupt die gesamte Arbeit, die ihr euch mit diesem Forum macht! Mein Projekt ist auf ein paar Jahre angelegt und nun befinde ich mich tatsächlich in der Einlesephase.

Auch bei scheinbarer Inaktivität werde ich also immer mal wieder hereinschauen und sobald ich erste Ergebnisse vorweisen kann, diese auch präsentieren.

Liebe Grüße!
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jitterbug
Fr Nov 07 2014, 09:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 27 2013, 16:49
Wohnort: Berlin
Beiträge: 405
Ein paar kleine Literaturtipps von mir, auch nur antiquarisch zu beziehen, aber tauchen immer wieder mal auf. Sie sind nich jazz-spezialisiert, aber zeigen Lebensgefühl und -einstellungen:

  • "Was nicht im Baedeker steht" - Berlin von Eugen Szatmari, Piper München 1927

Das Büchlein enthälz Kapitel wie "Wo ißt man in Berlin?", "Wenn der Vorhang sich hebt", "Das Romanische Café", "Berliner Nächte", "Berliner Bälle" etc... Das Kapitel "Um fünf Uhr Nachmittags" behanelt Orte wie "Eden-Hotel", Kapellmeister wie Marek Weber und Bernard Etté...

  • "Berliner Razzien" von Kriminalkommissar Ernst Eggebrecht und Leo Heller, Hermann-Paetel-Verlag, Berlin 1924

Dieses Buch behandelt die "demi-monde" von Berlin, Kapitel wie "Berlin W. bei Nacht", "Die Kokainseuche", "Nachtkaschemmen", "Spielhöllen", "Streifzüge durch Berliner Kaschemmen", "Ein Abend im Scheunenviertel" sprechen für sich... Lustigerweise werden hier teilweise die Drogen und ihre Wirkungen durcheinandergeworfen...

  • Aus dem Tagebuch eines Tauentzien-Girls von Emma Nuß, Paul Baumann Verlag Charlottenburg, 1914

In diesem Büchlein geht es um die Fortschrittlichkeit der jungen Mädchen, die sich im "feinen Westen" dank der Reform-Bewegung bereits emanzipatorische Gedanken machen. Die "Zwanziger Jahre" fielen nicht aus heiterem Himmel, sondern wurden bereits vor dem Ersten Weltkrieg sozio-kulturell eingeläutet!

Viel Erfolg beim Recherchieren (zvab), viel Vergnügen bei der Lektüre...
Gruß, Stephan

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