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Eva Busch - Wenn ich für Dich nicht die Richtige bin
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Austroton
Mi Nov 26 2014, 21:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Sep 23 2014, 12:43
Wohnort: Villach (Kärnten)
Beiträge: 86
Lieber Stephan,
nur eine Kleinigkeit sei ergänzt: Du schreibst, "Plattenurlaube" habe es nicht gegeben, vor allem nicht ins besetzte Ausland. Prag war aber 1944 nicht Ausland, sondern seit 1939 Teil des Deutschen Reichs mit Sonderstatus ("Protektorat").
LG: Frank
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joha
Do Nov 27 2014, 01:38
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Wie es auch sei die Dame ist ein Beleg dafür,dass es eine dunkle Vergangenheit gibt,Die Daten der Plattenaufnahmen existieren ja als Fakt.Es kann auch sein, dass die Prager Plattenaufnahme eine Bandüberspielung war, die weit früher gemacht wurde und sie nie in Prag war.Sollte sie ins Protektorat gereist sein, dann nur mit Sonderauftrag,die Kontrollen waren so massiv, das es nicht möglich war ohne gültige Papiere oder gar als entlassener KZ-Häftling einfach so zu reisen.Demzufolge muss es einen wichtigen Grund geben haben.Eine Platten Einspielung war kein wichtiger Grund,es sei denn sie wurde befohlen,dann war sie Wehrmachtsangehörige mit Passierschein und höherem Auftrag unterwegs.Nach den Aussagen
der Verhörprotokolle von Kz-Kommandanten zum Nürnberger Prozess, war es nur auf höchsten Befehl möglich, Insassen für einen bestimmten Zweck der Gestapoleistelle zu überstellen.Der Zweck war meist ein Agentenaustausch im Ausland oder geheimdienstliche Ermittlung,am Ende stand die Beseitigung der Person,da Zeugen der Vorgänge in den KZs unerwünscht waren.Selbst der Papst hat versucht zu intervenieren um seine Würdenträger frei zubekommen,auch das war nicht gelungen,also kann die Legende vom KZ auch nicht stimmen,jedenfalls nicht so wie sie erzählt wird von Ihr.Wenn Eva Busch unter ihrem Künstlernamen bekannt war, sollte man nach Eva Zimmermann in den KZ Unterlagen suchen oder in Wehrmachtsarchiven.dann bekommt man vieleicht die Einzelheiten zusammen.Ihre Altersverbitterung und ihre Scheu vor Medien und ihre Verunglimpfung von Kollegen, zeigt ja,ihre absolute Unsicherheit nach Fragen zu ihrer Person.Kein Faden ist so gut gesponnen,das er nicht kommt ans Licht der Sonnen heißt es doch,es bleibt spannend.
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joha
Do Nov 27 2014, 01:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Link - Hier klicken Schaut mal hier,

[ Bearbeitet Do Nov 27 2014, 01:52 ]
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Gast
Do Nov 27 2014, 07:12
Gast
joha schrieb ...

Link - Hier klicken Schaut mal hier,


Als Quellenangabe ist auch hier die Autobiographie von Eva Busch genannt....

Aber leider müssen wir allen Angaben Buschs inzwischen mit Zweifeln begegnen.

Besonders erstaunt hat mich übrigens, daß selbst im Archiv Ravensbrück (siehe Recherche Austroton) nur die eigenen Angaben Eva Buschs als "Beleg" der Inhaftierung herangezogen werden können.

Gruß, Nils


[ Bearbeitet Do Nov 27 2014, 10:15 ]
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Austroton
Fr Dez 05 2014, 17:55
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Sep 23 2014, 12:43
Wohnort: Villach (Kärnten)
Beiträge: 86
Nils,

die Überlieferung im Archiv Ravensbrück ist lückenhaft. Die SS, die die Lageraufsicht führte, begann kurz vor der Besetzung durch russische Truppen mit der systematischen Vernichtung der Registratur, so daß etliche Unterlagen unwiederbringlich verloren sind.

Besser dokumentiert ist beispielsweise das Schicksal von Isa Vermehren, die ebenfalls dort inhaftiert war.

Viele Grüße, Frank
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joha
Sa Dez 06 2014, 15:22
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Es ist überaus interessant, wenn man beide Biographien von Ernst Busch und Eva Busch übereinanderlegt gibt es einen Schnittpunkt.Das Jahr 1943 in dem Ernst Busch in Frankreich verhaftet wurde.
Die Ehe der beiden wurde also nie geschieden.Die Gestapo war also genaustens infomiert über beide Künstler ( Kommunisten)auch bei Ernst Busch gab es eine schützende Hand in dem Fall Gustav Gründgens,so dass, die Todesstrafe in 10 Jahre Haft bei Ernst Busch umgewandelt wurde.Was ich auch nicht glaube, denn Gründgens musste selbst aufpassen,denn er stand auch unter Beobachtung soweit reichte sein Einfluß auf das System der Verfolgung nicht.Ich glaube ,dass der Aufstieg von Ernst Busch zum Chef von Lied der Zeit Gründe hatte, die weit zuvor eine Rolle spielten.Der Schlüssel für das Überleben beider,lag sicher beim sowjetischen Geheimdienst,die Gestapo brauchte beide, aber aus welchem Grund,wenn man sich überlegt wie viele für weniger ermordet wurden,und das Ehepaar Busch hat überlebt? In was waren die beiden verwickelt,das die Gestapo
sie am Leben ließ.
Wenn in Ravenbrück keine Spuren von Eva zu finden sind,dann ist das auch kein Zufall,auch bei der Aktenvernichtung sind immer die Akten mit dem Vermerk:Geheime Kommandosache,Streng Geheim,und Verschlußsache SD zu vernichten.Das System wurde ebenfalls in der jüngsten Vergangenheit der DDR so angewendet.Akten des NKWD und der Stasi unter Mielke werden sich auch die Busch-Akten noch heute unter Verschluß sein.Aufarbeitung gab es nie wirklich weder in der BRD noch in der DDR es werden Geheimnisse bleiben.
Gruß Joha

[ Bearbeitet Sa Dez 06 2014, 15:26 ]
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Gast
Sa Dez 06 2014, 16:45
Gast
Andernorts wird die Trennung der beiden mit 1934 und dann die Scheidung mit 1935 angegeben.

Eva Buschs Werdegang bleibt ein Rätsel und sehr viele Biographien von Ernst Busch sind aus DDR-Zeiten und voll von kommunistischen Märchen, Idealisierungen und "Verschönerungen".

Mir geht es inzwischen wie Stephan.
Je mehr man sich damit befaßt, umso kleiner wird der Ehrgeiz, sich weiter mit Eva Busch zu befassen.

Gruß, Nils
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78erhortig
So Dez 07 2014, 06:27
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Apr 04 2013, 12:53
Wohnort: Graz
Beiträge: 175
Man sollte aber bei allem für und wider wohl eines nicht vergessen, es war eine schlimme Zeit, und jeder kämpfte ums überleben, und die Liste der Künstler, die es nicht geschafft hatten ist ja elends lang. Und wenn die Busch´s nachdem Krieg einiges verschönt haben, naja, da wären sie nicht die einzigen, da müsste man zB. den "everybodys darling" Heinz Rühmann auch sofort an den Pranger stellen. Aber das ist so, und das müssen die Menschen mit sich selber ausmachen. Fazit ist und bleibt, daß Eva Busch eine tolle Stimme hatte und uns einige wunderbare Platten hinterlassen hat. Bei allem Respekt zu den geschichtlichen Hintergründen, die künstlerische Seite sollte nicht in den Hintergrund gleiten.

gruß aus graz
michl
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