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Tilophan
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
berauscht
Fr Sep 30 2011, 10:13 Druck Ansicht
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Die Firma Tilophan war ein kleiner Ingenieurbetrieb aus Wien, der mit eigenem Verstärker Schallplattenaufnahmen herstellte und auch ein eigenes Platten-Etikett herausgab. Meist erfolgten wohl jedoch Lohnaufnahmen für Privatkunden und andere Firmen.








[ Bearbeitet Di Mai 07 2013, 10:03 ]
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berauscht
Di Apr 23 2013, 16:13
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Eintrag aus dem Wiener Adressbuch "Lehmann 1934":
Tilophan-Studio, Ing. Dr. Pollak-Rudin, Schallplatten-Aufnahmen. IV. Margaretenstr. 22. T B-20-2-91. Lab.: IV. Mayerhofg. 3. T U-41-6-54.

[ Bearbeitet Do Mai 02 2013, 11:44 ]
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stompy_de_luxe
Mi Apr 24 2013, 02:38
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 11 2012, 18:15
Wohnort: Wien
Beiträge: 122
Es gab auch Schellackpressungen mit dem orangefarbenen Mikrophon-Label. Rawicz & Landauer etwa, oder -wie hier zu sehen- Bobby Sax.


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berauscht
Do Mai 02 2013, 11:28
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Die Firma Tilophan-Studio war nicht handeslsgerichtlich protokolliert, daher gibt es keine Akte über die Firma im Wiener Landesarchiv. Es gibt dort allerdings eine Meldung im Geschäftsregister des Polizeiamtes Innere Stadt aus dem Jahr 1938, daß der Inhaber "Rudin Pollak" die Firma Tilophan Studio in Wien 1, Plankengasse 4 aufgelöst hat.
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berauscht
Do Mai 02 2013, 20:10
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Die Auflösung der Firma steht wohl in Zusammenhang mit dem Anschluss und der Religionszugehörigkeit des Inhabers.
Über die Firma selber konnte ich weiter noch nichts finden. Jedoch habe ich etwas zum Inhaber und seiner Familie gefunden.

Die Firma Tilophan-Studio gehörte Ing. Dr. tech.Robert Pollak-Rudin, eigentlich Pollak Ritter von Rudin. Dieser war der Enkel von Aaron Pollak ein Streichholzfabrikant, welcher die Zündholzschachtel mit Reibefläche erfand. Er machte ein Vermögen und wurde 1869 geadelt und führte dann fortan den Namen Adolf Pollak Ritter von Rudin. Er stiftete ein Studentenwohnheim für studierende der Technischen Universität Wien. In diesem Haus in der Mayerhofgasse 3 befand sich später auch das Laboratorium der Firma Tilophan. Der Vater Alfred war Chemiker. Der Sohn Robert Pollaks, Walter Pollak, emigrierte über Südfrankreich in die USA und wurde dort ein erfolgreicher Mathematiker.

Ein Link ins Radiomuseum Link - Hier klicken zu einer elektrotechnischen Erfindund Robert Pollaks.

Wikipediaeintrag zum Sohn: Link - Hier klicken


[ Bearbeitet Do Mai 02 2013, 20:13 ]
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Charleston1966
Mo Mai 06 2013, 13:34
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 416
Lieber Hendrik, ich bin warscheinlich nicht der erste, der das YT Video sucht, aber net findet. Gibt´s das Video?

LG
Karlheinz

[ Bearbeitet Mo Mai 06 2013, 13:34 ]
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berauscht
Di Mai 07 2013, 10:05
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Das Video gibts leider nicht mehr. Ich hab jetzt auch den Link gelöscht.
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bavariola
Mi Jun 12 2013, 01:04
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 12 2013, 00:38
Beiträge: 162
Hallo zusammen,

spaetestens wenn man zur Platte "Fruehlingsstimmen-Walzer", die Mitglied berauscht oben abgebildet hat, die Huelle hat, wird man feststellen, dass es eine Werbeplatte war - und dass die Seite "Tischlein deck dich" wohl als A-Seite aufzufassen ist, zumal dort der gesungene Text eindeutig in diese Richtung weist: Metzgermeister Spitzauer laesst da gesanglich die Vielfalt und die Qualität seiner Waren sowie seine Leistungsfähigkeit lobpreisen, und der Titel dieses Marschliedes ist in diesem Zusammenhang ja sehr sinnfaellig. Die Kombination Marsch auf der einen Seite und Walzer auf der anderen ist ebenfalls typisch fuer Reklameplatten. Die Platte fuer Sie und Ihn sozusagen; nach diesem Schema sind ja beispielsweise auch Schultheiss-Export, C & A und Philips vorgegangen. (Auch auf billigen Kaufhausplatten kommt das auffallend oft vor).

Die discographischen Angaben: Tischlein deck dich: Matrizennummer 412 (Wr. Konzertorchester Alois Dostal, Gesang Fritz Imhoff); umseitig: Matrizennummer 414 (Titel und Interpret siehe Bild von Mitglied berauscht).

Beste Gruesse an alle!

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berauscht
Do Mai 22 2014, 10:48
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Artikel über Tilophan: Link - Hier klicken
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bavariola
Fr Jul 11 2014, 23:47
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 12 2013, 00:38
Beiträge: 162
Hallo liebe Kollegen,

nach einer gewissen Zeit der Funkstille kommt heute wieder einmal ein kleiner Beitrag von mir für das Etiketten-Forum. Von einem Flohmarkt habe ich diese Tilophan-Platte mitgebracht:

Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder

Es ist eine derjenigen Platten, die man sich als heutiger Sammler nur einmal oder zweimal im Leben anhoert; es ist eine von vielen, vielen Turner-Platten... und doch hat sie ihre Existenzberechtigung - nicht nur der (mutmasslichen) Seltenheit oder des speziellen Etikettes wegen, sondern auch (und vor allem), weil ich mir vorstelle, wie es der Teilnehmer des Landesturnfestes in Linz im Jahre 1935 wohl empfunden haben mag, wenn er, nachdem er schon so weit gekommen ist, dass er an diesem Fest teilnehmen darf, dann auch noch diese Platte als Erinnerung heimbringt. Wir Heutigen sind es gewohnt, von jedem Gartenfest und von jeder anderen Bagatelle Bilder und Handy-Videos zu haben, und zwar im Uebermass, mehr als wir brauchen. Aber das war frueher natuerlich nicht so. Vielleicht hat einer fotografiert - vielleicht, wohlgemerkt. Und vielleicht sind die Fotos sogar gelungen - vielleicht, wohlgemerkt - denn wegen der Bewegungsunschaerfe ist das bei turnenden Turnern eher unwahrscheinlich. Aber das war der Standard, den man gewohnt war. Ein Zeitungsartikel in der Lokalpresse wurde (und wird auch heute noch) als Auszeichnung empfunden, und man hebt ihn sich auf. Und dann: Die Erinnerung im Kopf wird bereichert durch die Platte. Wer hat schon sagen können: Sieh mal, sogar eine Platte hat man davon gepresst, und ich war auch dabei.

Ist das uebertrieben? Ich glaube nicht. Es war, verglichen mit heute, trotz allen bereits dagewesenen Fortschrittes eine medienarme Zeit damals.

Zur Platte: Durchmesser 25 cm, Matrizennummern 264 und 265, dabei steht in beiden Faellen das Wort TILOPHAN in der Naehe dieser Nummern. Titel der Umseite: Musik zu den Freiuebungen der Turnerinnen. Am Klavier: Franz Illg.

Zur Beachtung: Ich habe bisher darauf verzichtet, meine Bilddateien mit einem Wasserzeichen zu schuetzen, denn dadurch werden sie in aesthetischer Hinsicht unansehnlich bis unbrauchbar, und ich wuerde auch weiterhin gerne so verfahren. Umso mehr bitte ich die werten Leser/Nutzer, sollten sie beabsichtigen, meine Bilddateien weiterzuverwenden (gleichgueltig ob gewerblich oder nicht), zuvor mit mir Ruecksprache zu nehmen (PN), zumal ich, sollte ich erstmalig meine Arbeiten an anderer Stelle (Dissertation, Chronik, Fachbuch oder was auch immer) wiederfinden, augenblicklich die unschoene Wasserzeichen-Methode verwenden oder - was wahrscheinlicher ist - meine Arbeit konsequent ganz einstellen wuerde, und das ginge dann zu Lasten aller. Ich bitte um Verstaendnis und Beachtung. Herzlichen Dank!

Beste Gruesse an alle!
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