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Telefunken Sessel Phono-Super 876 Phono Luxus anno 1938
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Barnabás
Fr Jan 09 2015, 21:52 Druck Ansicht
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Phono Luxus anno 1938


Telefunken

Sessel Phono-Super 876





Im Jahr 1938 brachte die Telefunken ein Luxus-Musikmöbel der Extraklasse auf den Markt. Mit dem Modell „Sessel-Phono-Super 876“ brach die Telefunken alle bis dahin geltenden Normen von elektrischen Schallplatten-Möbeln.

Das Gerät wog 32,6 kg und wurde mit Wechselstrom betreiben.
Damit wurden fünf Röhren und sieben Schaltkreise mit Energie bedient.
Seine Maße wurden auf 761 mm Breite, 620 mm Höhe und 414 Tiefe festgelegt.
Es wurde ein Stauraum für 42 Platten in das Möbel eingelassen, der leicht zu bedienen war.

Der Sessel Phono Super war eine gute Kumulation von einem großen Empfangsgerät und einem Plattenspieler, der auf Rollen gesetzt wurde. Eine mobile Soundanlage der späten1930er Jahre.
Als Empfänger wählten die Ingenieure der Telefunken einen Großsuper 876 WK.
Der Plattenspieler wurde mit einem Saphir-Tonabnehmer TO 1001 versehen.


Der Sessel Phono-Super 876 wurde im Sommer 1938 für 600 RM angeboten.




Ansicht auf die Kopfseite der Anlage. Es wird die Funktion des Rundfunkempfänger vorgeführt.




Eine Seitenansicht des Phono-Super 876





Das Plattenfach ist geöffnet und die Seitenteile sind aufgefahren. Der Plattenspieler ist im Einsatz
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Gast
Fr Jan 09 2015, 22:03
Gast
Ein ähnliches Gerät von 1939 wird auch in einem YouTube-Video des Kanals "Deutschlandsender" vorgestellt : Link - Hier klicken
Dann bekommt man wenigstens eine ungefähre Vorstellung vom Klang des Gerätes. *radio
Ich selbst bin auch auf der Suche nach einem solchen Schmuckstück...

Gruß,
Ludwig
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Starkton
Sa Jan 10 2015, 12:25
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Sieht sehr schick und praktisch aus. Ein interessantes Multifunktionsmöbel. Danke fürs Zeigen.

Das dritte Bild von oben zeigt jedoch ein anderes Modell, bzw. eine andere Ausführung.
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Gast
Sa Jan 10 2015, 12:31
Gast
Die mittlere Abbildung zeigt die Version mit zwei verschiebbaren Rauchglas-Scheiben.
Den hatte ich auch mal.

Das Radioteil ist ganz gut, obwohl es nicht so ganz auf dem neuesten Stand der Jahre war.
Die neueste Entwicklung war die Stahlröhren-Serie.

Das eingebaute Radio hat aber noch die leicht veralteten Topfsockel-Röhren.

Der Klang ist gut - was man zu dem Preis aber auch erwarten durfte.

Gruß, Nils

[ Bearbeitet Sa Jan 10 2015, 12:33 ]
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Barnabás
Sa Jan 10 2015, 13:11
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Hallo Nils,
daß mit dem zweiten Bils stimmt.
Du schreibst, daß Du das Gerät mal hattest! Wunderbar, was für ein Traum.

Hast Du vielleicht noch Fotos von Deinem ehem. Schmuckstück???
Wenn ja, dann bitte zeigen!!!!
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Starkton
Sa Jan 10 2015, 13:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Barnabás schrieb ...

daß mit dem zweiten Bils stimmt.

Und das dritte Bild?
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Gast
Sa Jan 10 2015, 14:23
Gast
Entschuldigung, es ist das DRITTE Bild, welches den auf dem Markt zu findenden Sesselsuper zeigt.
(Glasscheiben oben).
Die anderen Bilder scheinen ein sehr seltenes (Prototyp?) Modell zu zeigen. Also jenes mit zwei klappbaren Holzdeckeln oben.

Das Gerät hatte ich mal für 30 EU auf dem Flohmarkt gekauft -keiner wollte das "häßliche 60er Jahre Ding"

Aus Platzgründen habe ich es (nach technischer Renovierung) dann einem Sammlerfreund geschenkt.
Inzwischen habe ich eine leise Ahnung, daß dieser Freund den Wagen weitergeschenkt/getauscht hat....

Gruß, Nils



[ Bearbeitet Sa Jan 10 2015, 14:24 ]
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Starkton
Sa Jan 10 2015, 14:29
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Gast schrieb ...

Entschuldigung, es ist das DRITTE Bild, welches den auf dem Markt zu findenden Sesselsuper zeigt.
(Glasscheiben oben).
Die anderen Bilder scheinen ein sehr seltenes (Prototyp?) Modell zu zeigen. Also jenes mit zwei klappbaren Holzdeckeln oben.

Oh, schade. Der Prototyp(?) ist nämlich viel schöner.
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Gast
Sa Jan 10 2015, 14:40
Gast
Ich habe im Rundfunkmuseum ERB nochmal nachgeschaut.

Es gab offensichtlich beide Varianten.

Eines mit den verschiebbaren Glasscheiben ( mit vier 30cm-Alben in Einschub) und jenes mit den klappbaren Holzdeckeln oben und einem Fach für Plattenständer).

Das Modell mit den Holzdeckeln dürfte etwas früher sein, als jenes mit den schiebbaren Rauchglasscheiben.

Gruß, Nils

[ Bearbeitet Sa Jan 10 2015, 14:42 ]
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Barnabás
Sa Jan 10 2015, 15:04
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
@ Nils:
Was für ein Jammer. Schade, der 876er hatte/ hat eine sehr schöne Optik.
Würde in meinem Plattenzimmer eine gute Figur machen.

Es gab noch eine dritte Aufführung.
Das Raumgerät ohne Räder,
Maße: 405mm breit, 606 mm hoch und 477 mm tief.

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gramofan
Sa Jan 10 2015, 15:40
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Das war sicher der Rolls Royce unter den Anlagen der Vorkriegszeit. Auf Grund des Preises konnte sich das kaum jemand leisten. Er entsprach grob 2 besseren Facharbeiter-Monatslöhnen. Selbst mein Großvater verdiente als Leiter eines mittleren Postamtes garde mal eben soviel im Monat, dass er das Gerät davon hätte kaufen können - wenn er einen Monat hätte hungern, keine Miete bezahlen usw. hätte wollen bzw. können. Schon auf Grund dessen dürfte das Gerät heute selten sein. Vor ca. 15 Jahren habe ich mal (den Rest) eines Solchen in einem Trödelladen in Berlin Friedrichshain gesehen. War auch so noch imposant, schien mir aber kaum wiederherstellbar.


[ Bearbeitet So Jan 11 2015, 16:53 ]
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Grammo-Klaus
Sa Jan 10 2015, 20:45
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jan 27 2014, 11:46
Wohnort: Im sonnigen Westfalenland
Beiträge: 577
Hallo an alle, also das nenne ich mal eine Mörder-Designer-Maschine. Absolut fantastisches Art-Deco-Design. Das war bestimmt sehr teuer in den Dreissiger Jahren und nur wenige konnten soetwas ihr eigen nennen. Besonders wenn man auf das Design wert legt. Bestimmt kein Otto-Normal-Verbraucher Gerät.
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Barnabás
So Jan 11 2015, 16:43
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Ja wirklich ein 100% Oberhammer!!!!
Wer heute so ein Spieler sein Eigen nennen kann, der hat ein Gerät daß sicher nur einige hundert mal verkauft wurde. Eine super-tolle Seltenheit, mit dem Luxusgefühl der 30er Jahre.

Ach ja... *hust

[ Bearbeitet So Jan 11 2015, 16:44 ]
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gramofan
So Jan 11 2015, 16:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Habe mir gerade noch mal die Bilder angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass bei der Rückansicht 4 Plattenalben liegend in dem Raum unter dem Plattenspieler verstaut werden können. Auf dem nächsten Bild ist aber seitlich eine Tür geöffnet, die in dem (mutmaßlich) gleichen Raum Plattenständer zeigt, nur eben von der Seite zugänglich. Wie soll man sich das erklären? Zwei verschiedene Modellvarianten?
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Starkton
So Jan 11 2015, 17:22
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
gramofan schrieb ...

Habe mir gerade noch mal die Bilder angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass bei der Rückansicht 4 Plattenalben liegend in dem Raum unter dem Plattenspieler verstaut werden können. Auf dem nächsten Bild ist aber seitlich eine Tür geöffnet, die in dem (mutmaßlich) gleichen Raum Plattenständer zeigt, nur eben von der Seite zugänglich. Wie soll man sich das erklären? Zwei verschiedene Modellvarianten?

Siehe meine Feststellung bzw. Frage ganz oben und die Antwort von Nils weiter unten:

Gast schrieb ...

Es gab offensichtlich beide Varianten.

Eines mit den verschiebbaren Glasscheiben ( mit vier 30cm-Alben in Einschub) und jenes mit den klappbaren Holzdeckeln oben und einem Fach für Plattenständer).


[ Bearbeitet So Jan 11 2015, 17:23 ]
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Gast
So Jan 11 2015, 17:26
Gast
Ja.
Das Modell mit den zwei ausklappbaren holzdeckeln oben hat eine Tür seitlich für Plattenständer.
Ein unmittelbares Folgemodell hatte oben zwei verschiebbare Rauchglasscheiben.
Dieses Modell hatte hinten vier 30cm Alben statt der Tür mit Plattenständer.

Gruß, Nils
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gramofan
So Jan 11 2015, 19:49
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Starkton schrieb ...


Siehe meine Feststellung bzw. Frage ganz oben und die Antwort von Nils weiter unten:

Gast schrieb ...

Es gab offensichtlich beide Varianten.

Eines mit den verschiebbaren Glasscheiben ( mit vier 30cm-Alben in Einschub) und jenes mit den klappbaren Holzdeckeln oben und einem Fach für Plattenständer).


Tja, ja Lesen hilft - aber das Rad wurde auch mehrfach erfunden.
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