Foren
Foren > Firmengeschichte, Labels, Hüllen, und Matrizen > Studio/Aufnahmeorte
Singakademie Berlin / Beethovensaal
Wechsle zur Seite   <<      
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Musikmeister
Fr Sep 07 2012, 22:08
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1078
Sehr interessant.
Habe leider bisher kein Bildmaterial des Beethoven-Saales Köthener Strasse 32 bei mir finden können.
Bei Wiki sieht man nur ein Bild der alten Philharmonie.
Electrola hat 1937 mit Elly Ney im Beethoven-Saal aufgenommen und wahrscheinlich wurde bis in die Kriegsjahre dort für Electrola aufgenommen.
Aufnahmen vom Chor der Singakademie gibt es 1926-28 auf Electrola und in den 30ern zusammen mit den Philharmonikern mindestens 1 Platte auf Telefunken (E 1442).
Chor und Philharmoniker sollen viel miteinander musiziert haben.

Vielleicht wurde die Weber-Platte mit "Pauline" dann 1928 in der Sing-Akademie aufgenommen, wenn es der Beethoven-Saal nicht war.


Nach oben
joha
Fr Sep 14 2012, 13:52
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Nunja ich hab mal durchgeschaut im Bestand und hab noch eine Aufnahme von Marek Weber
gefunden aus dem Saal der Singakademie gefunden.
Auch klassische Platten wurden in dem Saal aufgenommen.
Also zwei verschiedene Orte im altem Berlin wie das auch richtig auseinander gehalten werden sollte.
Gruss joha



[ Bearbeitet Fr Sep 14 2012, 13:54 ]
Nach oben
Musikmeister
Di Okt 16 2012, 20:44
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1078
zur Info: die Singakademie hatte eine Bestuhlung von 976 Plätzen ohne Podium und 1287 Plätze mit Podium.
Nach dem Weltkriege konnte man die Singakademie ohne Podium für 240 Mark "mieten" (mit Podium für 280 Mark).
Nach oben
Musikmeister
Di Okt 16 2012, 20:49
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1078
Grammophonteam schrieb ...




Dieses Bild einer Plattenaufnahme bei der Telefunken soll in der Singakademie entstanden sein.



Bildquelle: Hifimuseum.de Link - Hier klicken

[/center]


Bei dieser Telefunken-Aufnahmesitzung wurde scheinbar das Podium nicht mit angemietet.
Nach oben
GrammophonTeam
Fr Feb 01 2013, 10:14
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825




Grüße
Nach oben
Limania
Fr Feb 22 2013, 09:27

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mai 21 2012, 15:14
Beiträge: 1106
Hallo,

ich hab hier eine Electrola, wo beide Auftritts- bzw Aufnahmeorte angegeben sind.







LG Limania
Nach oben
jitterbug
Fr Mär 29 2013, 15:32
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 27 2013, 16:49
Wohnort: Berlin
Beiträge: 405
Laut dem damaligen Aufnahmeleiter Herbert Grenzebach war die "Singakademie" (das heutige Maxim-Gorki-Theater am Festungsgraben) von TELEFUNKEN als Studio genutzt worden.

Auch Musiker, die bei Telefunken aufnahmen, bestätigten dies: PRIMO ANGELI, dessen Frau HENRIETTE SCHÄFFLER, FRANZ TEDDY KLEINDIN - um ein paar zu nennen.

Der Beethoven-Saal wurde von ELECTROLA benutzt, bevor sie in die LINDSTRÖM-Räume in der Kreuzberger Schlesischen Straße umzog. Der Beethoven-Saal befand sich in der Köthener Straße (zwischen Landwehrkanal und Haus Vaterland) als Ergänzung des Hinterhof-Saals der Philharmonie in der Bernburger Straße.

Das Bild zeigt die heutige Situation: Die Ruine der Philharmonie (1944 zerstört) wurde in den 70er Jahren ersetzt durch einen Wohnblock mit mehreren Hochhäusern, der Zugang zur alten Philharmonie wird durch den geschwungenen Torbogen symbolisiert, es befindet sich dort auch eine kleine Gedenkplakette im Pflaster.

Singakademie und Beethovensaal hatten NICHTS miteinander zu tun, weder in der Verwaltung, noch geographisch.

wuthe, http://www.swingtime.de


Nach oben
Gast
Fr Mär 29 2013, 23:25
Gast
Das ist echte Aufklärung, Danke jitterbug.

Einmal hieß es nämlich der Saal mit seiner einmaligen Akustik sei im Kriege vollkommen zerstört worden, dann gabs auf einmal Bilder aus heutiger Zeit von außen, was aber nur durch ein Verwechselpiel zur Singakademie entstand.

Grüße, Gerhard
Nach oben
Musikmeister
Mo Feb 10 2014, 21:17
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1078
Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder
Nach oben
Musikmeister
Di Jan 20 2015, 19:39
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1078
Telefunken-Probeaufnahme im Juli 1936: Erna Sack und der Kapellmeister Eugen Jochum sehr wahrscheinlich in der Singakademie:

Nach oben
GrammophonTeam
Mi Jan 21 2015, 07:45
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Im September 1927 warb die Electrola mit:
"Aufgenommen in...(der) Singakademie"
Nach oben
GrammophonTeam
Mi Mai 06 2015, 16:56
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Großer Saal der Singakademie - 1900



Nach oben
berauscht
Mo Jun 22 2015, 17:06
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952


Carl Woitschach
dirigiert bei der Aufnahme einer Telefunkenplatte in der Berliner Singakademie
Nach oben
jitterbug
Mo Jun 22 2015, 21:18
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 27 2013, 16:49
Wohnort: Berlin
Beiträge: 405
Musikmeister schrieb ...

Bei dieser Telefunken-Aufnahmesitzung wurde scheinbar das Podium nicht mit angemietet.


Ich vermute es eher umgekehrt: Das Podium ist in Benutzung, der Saal ist aus akustischen mit einem Vorhang abgehängt worden. Dafür spricht der am linken Rand erkennbare Pfeiler: Diese erstreckten sich in den Saal, das Podium war hinter zwei Säulen als Portal mit Holztäfelungen hinter der Chortreppe ausgekleidet.

Das historische Photo zeigt die alte Singakademie mit Anbau (Walter Gropius) an der westlichen Seite. In diesem Anbau befand sich ein kleiner Saal mit Studio der TELEFUKEN, so wie auch im großen Saal der Singakademie aufgenommen wurde. Die Technik war im Keller des Gebäudes untergebracht, dort wurden die Wachse für den Transport vorbereitet. (Aussage Ewald Mahr, TELEFUNKEN-Techniker, Teddy Kleindin, Musiker bei TELEFUNKEN-Aufnahmen).

"Schon vor dem Kriege [Anm. 1914-18] wurde sie im Baedecker wegen ihrer unvergleichlich guten Akustik hervorgehoben. Im großen Saal der Singakademie finden die Telefunkenaugfnahmen statt.
Dort - steht das Mikrophon. Dort erklingen Stimmen und Instrumente. - Aber im Keller - im tiefen unterirdischen Gewölbe des Baues - dort sitzen die Männer am Tonregulierer - an der Schneidemaschine und an den Tonüberwachungsgeräten. - Dort ist: Das eigentliche Herz der Aufnahme-Technik."

Quelle: Im Rhythmus der Freude, TELEFUNKEN Hauptverzeichnis 1935/36


Der Wiederaufbau als Theaterraum verzichtete auf die Errichtung einer Orgel im Inneren, stattdessen wurde eine Theaterbühne konstruiert. Bei der heutigen Nutzung als Maxim-Gorki-Theater wird der ehemalige Straßenbahntunnel im Kastanienwäldchen neben dem Theater zum Kulissenlager umfunktioniert und in den vergangenen Jahren manchmal auch als Veranstaltungsraum genutzt, bevor er jetzt verschlossen wurde. (mdernes Bild in ähnlicher Perspektive, google streetview)



Das Innere mit dem Konzertpodium zeigt einen üppig dekorierten Saal mit großer Orgel, korinthischen Säulen und mannshofe Holztäfelung als Einfassung der abgerundeten Bühne.


Teile der Wandverkleidung und die Basis der Säulen sind auf dem Bild von EDUARDO BIANCO bei der Plattenaufnahme zu erkennen. Interessanterweise sind große Vorhänge ausgebreitet, um die Akustik zu verbessern und ein Publikum vorzutäuschen (Schallschlucken).


Quelle: Stern 1939

Auf dem TEDDY-STAUFFER-Bild sind Teile der Wandverkleidung des Zuschauerraumes auszumachen, auch dieses Bild entstand während einer Aufnahme im großen Saal der Singakademie. (s. Bild oben: "Großer Saal der Singakademie")


Quelle: Stern 1939


Soweit die mir zur Verfügung stehenden Bildillustrationen und Informationen zum Gebäude der alten Singakademie, Berlin.

Der Wikipedia-Artikel macht einen gut recherchierten Eindruck und zeigt weitere Einsichten.
Nach oben
berauscht
So Sep 27 2015, 20:57
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Amtliches Fernsprechbuch für Berlin und Umgegend, 1934-1936
Amtliches Fernsprechbuch für den Bezirk der Reichspostdirektion Berlin, 1937

Telefunkenplatte GmbH
Aufnahme-Abt. Singakademie,
C2, Am Festungsgraben 2.
A 6 Merkur 7866

Amtliches Fernsprechbuch für den Bezirk der Reichspostdirektion Berlin, 1938-1941

Telefunkenplatte GmbH
Aufnahme-Abt. Singakademie,
C2, Am Festungsgraben 2.
167866

[ Bearbeitet So Sep 27 2015, 21:47 ]
Nach oben
berauscht
Di Mai 16 2017, 17:30
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952


"Im Tonmischraum der alten Berliner Singakademie. Jedes Mikrophon hat seinen besonderen Regler, der durch den Tonmeister bedient wird."

.
Nach oben
Wechsle zur Seite   <<       

Forum:     Nach oben

Über Uns

Wir sind mehr als ein Forum! Als eingetragener Verein arbeiten wir an der Beständigkeit unserer Leidenschaft.

Über uns

Wir suchen Dich!

Du schreibst Artikel, möchtest im Forum als Moderator aktiv werden? Dir liegt Social Media. Bewahre Wissen! Wir warten auf dich.

Schreib uns

Tipps

Einsteiger-Ratschläge für optimale Nutzung und wichtige Aspekte beim Grammophon und Schellackplatten-Kauf.

Zu den Informationen