Foren
Foren > Schellackplatten > Diskussionskreis Schellackplatten
Auflagenhöhe / Verkaufszahlen von Schellackplatten
Wechsle zur Seite       >>  
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Austroton
Di Dez 23 2014, 19:27 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Sep 23 2014, 12:43
Wohnort: Villach (Kärnten)
Beiträge: 86
Jeder, der bei der Suche nach Platten für seine Sammlung zum hundersten Male auf den "Roten Mohn" im E-Zustand stößt, höchst selten auf einen Joost-Saisonschlager und nie auf einen Julian Fuhs-Charleston hat sich sicher schon einmal die Frage nach der Zahl der gepreßten bzw. verkauften Platten gestellt.

Dies zu beantworten ist nicht einfach. Offizielle Charts gab es seinerzeit noch nicht und die ersten verliehenen "Goldenen Schallplatten" ("Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein", "Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand") erfolgten nicht auf der Grundlage eines allgemein gültigen Regelwerks, sondern standen im individuellen Ermessen der Plattenfirmen. In der Literatur zu findenden Zahlen fehlt meist die Quellenangabe und im Internet stößt man immer wieder auf übernommene Falschinformationen. Wikipedia ist hier die denkbar schlechteste Auskunftsstelle.

Nach Gesprächen mit Stephan Wuthe über dieses Thema möchte ich an dieser Stelle eine neue Rubrik eröffnen, in der ich nach und nach die mir zugänglichen Quellen auswerte. Es hilft nichts: wir müssen die originäre Überlieferung sichten. Das wären im Idealfall die Aktenbestände von Vertriebsabteilungen der Plattenfirmen oder ersatzweise andere Quellen dieser Unternehmen, wie etwa Aufsichtsratsprotokolle, Niederschriften der Finanzabteilung usw. Dieses Material gibt leider meist eher Auskunft über die Gesamtumsatzstückzahl eines jeden Geschäftsjahrs, als über den Erfolg (oder Mißerfolg) einzelner Titel.

Es würde mich freuen, wenn die Sammlerkollegen hier Ihr Wissen beisteuern würden, so daß wir allmählich ein etwas gültigeres Bild von den Auflagenhöhen bekommen und eine Vorstellung, warum manches noch heute so oft, anderes kaum oder nie zu finden ist. Seriös ist dies aber nur mit Quellenbelegen. Auf Informationen von der Art "habe ich mal gelesen / gehört" sollten wir bitte verzichten.

Zu Beginn hier einige Zahlen über den Jahresgesamtverkauf in Tausend bei Telefunken und bei der DG. 1'244 bedeutet also 1.244.000 Stück.

Link - Hier klicken

Die Übersicht weist leider nur 2 Vergleichszahlen zwischen Telefunken und der DG aus. Trotzdem läßt sich daran gut erkennen, daß die Stückumsätze bei Telefunken in den Jahren 1938 und 1939 immerhin rund 30 Prozent höher waren als bei der DG. Ein Befund, der vielleicht die aktuellen Verhältnisse auf dem Sammlermarkt ebenso widerspiegelt wie der erstaunlich hohe DG-Absatz im Kriegsjahr 1942.

Wird fortgesetzt
Nach oben
Austroton
Di Dez 23 2014, 20:35
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Sep 23 2014, 12:43
Wohnort: Villach (Kärnten)
Beiträge: 86
Hier nun erste konkrete Angaben über die Umsatzzahlen einzelner Polydor-Titel für den Betrachtungszeitraum 2. Quartal 1950, also April bis Juni 1950. Die drei Spitzentitel in der Liste wurden in diesen Monaten ganz grob gerundet 19.000, 17.000 und 16.000 Mal verkauft. Da manches schon etwas länger auf dem Markt war, läßt sich vielleicht eine erste, vorsichtige Hochrechnung anstellen. Titel wie "Im Hafen von Adano" (René Carol), "Sarina" (Goldy und Peter de Vries) und "Samba-Expreß" (Friedel Hensch) könnten sich - die Vormonate und die nachfolgenden Monate einschließlich des Weihnachtsgeschäfts 1950 eingerechnet - durchaus 60.000 bis 80.000 oder vielleicht auch 100.000 Mal verkauft haben. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß das "Wirtschaftswunder" noch nicht eingesetzt hatte. Zwei Jahre später, 1952, dürften die Verkaufszahlen neu erschienener Titel schon anders ausgesehen haben.

Ein anderer Schluß läßt sich ebenfalls ziehen: dies hier waren Spitzentitel der Schlagerbranche. Die Auflagenhöhe von Jazz- oder auch nur swingenden Schlagerplatten dürfte deutlichst niedriger gelegen haben.

Link - Hier klicken

Quelle:
Siemens-Archiv München, SAA ohne Signatur: Nachlaß Ernst von Siemens, Aufsichtsratsprotokolle Deutsche Grammophon 1948 bis 1953.
Nach oben
Starkton
Di Dez 23 2014, 21:44
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Hier die Verkaufszahlen der Gramophone Company für Caruso zwischen 1903 und 1909. (Die Verkaufszahlen der Victor Talking Machine Co. waren vermutlich höher.)

1903 - Juni 1905: 46.727
Juli - Dezember 1906: 11.455
1907: 27.950
1908: 36.438
1909: 34.221

Quelle: Peter Martland, A Business History of the Gramophone Company, 1890-1918, PhD. Dissertation, Cambridge University 1992, S. 398.

Von 1900 bis 1901 wurden in den USA im Durchschnitt wenige hundert Stück pro Aufnahme gepresst. Es gibt Ausreisser nach unten (eine Handvoll) und nach oben (2000 Stück).

Quelle: Ted Fagan, William R. Moran, The Encyclopedic Discography of Victor Recordings, Pre-Matrix Series, New York 1983

Bei den von der Gramophone Co. gemachten Aufnahmen kann man sich recht gut am Pressstempel orientieren, wobei man davon ausgeht, dass etwa 1000 Stück pro Stempel hergestellt wurden. Nach langjähriger Beobachtung der Stempelnummern im Opernbereich kann ich sagen, dass nur wenige Bestseller über 10.000 Stück erreichten. Pro Stempel konnte man am Tag 350 Platten herstellen. Bei den heute seltenen Titeln gehe ich von Auflagen zwischen 350 und 2000 Stück aus.

Die von Odeon für Fonotipia gepressten Platten sind nummeriert. Auch hier erreichten seltene Titel nur einige hundert, wenige Bestseller (Kubelik, Bonci) etwa 10.000, in Ausnahmefällen sogar 20.000 Exemplare.

[ Bearbeitet So Jan 04 2015, 16:33 ]
Nach oben
Austroton
Di Dez 23 2014, 21:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Sep 23 2014, 12:43
Wohnort: Villach (Kärnten)
Beiträge: 86
In einer Studie eruierte die Telefunkenplatte GmbH den (desolaten) Schallplattenmarkt für das Jahr 1933 und stellte einen Firmenquervergleich der Umsatzzahlen an. Hierbei kam man zu folgenden geschätzten Ergebnissen:

Link - Hier klicken

Wahrscheinlich kannten die Telefunken-Leute ihre kleineren Konkurrenten nicht ganz genau. Wie ist es sonst zu erklären, daß ausgerechnet der Firma Longophon eine eigene Zahlrenreihe gewidmet wird? Möglicherweise ist Kalliope gemeint. Auch Clausophon als Ultraphon-Vorläufer dürfte eigentlich nicht mehr aufgeführt sein.
Nach oben
Grammo-Klaus
Mo Dez 29 2014, 12:41
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jan 27 2014, 11:46
Wohnort: Im sonnigen Westfalenland
Beiträge: 577
Hallo Austroton, gute Idee finde ich, mal alte firmeninterne Produktionsinformationen der Schallplattenindustrie nachzuforschen. Mich würde mal interessieren wie hoch die Auflagen meiner, leider nur drei, in meinem Besitz befindlichen Berliner-Platten waren.
Alle drei stammen von 1901. Municipal-Military-Band - Pilgrims March, Drittes Garderegiment zu Fuß Berlin - Armeemarsch 116 und deutsche Hymne (basierend auf der britischen Melodie) und Garde-Kürassier-Regiment-Berlin - Des grossen Kurfürsten Reitermarsch.
Nach oben
Rundfunkonkel
So Jan 04 2015, 15:25
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1112
Im unten beigefügten Artikel über einen rheinischen Musiker tauchen auch diverse Zahlen auf. Laut diesem Artikel des Spiegel von 1/1950 verkaufte die Industrie Karl Berbuers "Das kannst du nicht ahnen" 1939 300000 x , und er kassierte dafür satte 12000RM - in einem halben Jahr. Hier der Link dazu: Link - Hier klicken

[ Bearbeitet So Jan 04 2015, 15:50 ]
Nach oben
Starkton
So Jan 04 2015, 16:31
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Grammo-Klaus schrieb ...

Alle drei stammen von 1901. Municipal-Military-Band - Pilgrims March, Drittes Garderegiment zu Fuß Berlin - Armeemarsch 116 und deutsche Hymne (basierend auf der britischen Melodie) und Garde-Kürassier-Regiment-Berlin - Des grossen Kurfürsten Reitermarsch.

Marschmusik hat sich mit am besten verkauft, weil diese Art von Musik beliebt, und die Tonqualität, bedingt durch den Schalldruck einer Kapelle bei der Aufnahme, vergleichsweise gut war. Deshalb findet man, wenn überhaupt, Berliner Platten gerne mit diesem Material.

Ich gehe deshalb von etwa 1000 Stück pro Titel aus. Ich habe aber schon zweite Pressstempel mit früher Marschmusik gesehen. Maximal wären dann sogar 2000 Stück möglich. Auch einige wenige Stars, wie z.B. Slezak und Sobinov, erreichten zweite, und sogar dritte Stempel auf Berliner Platten von 1901.

[ Bearbeitet So Jan 04 2015, 17:11 ]
Nach oben
Grammo-Klaus
So Jan 04 2015, 17:24
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jan 27 2014, 11:46
Wohnort: Im sonnigen Westfalenland
Beiträge: 577
Hallo Stephan, danke für Deine Anmerkungen zu den Berliner-Discs. Wenn man so die damaligen Verhältnisse bedenkt, so vor 114 Jahren 1000 Stück Platten zu verkaufen, dann wird sich die Auflage sicherlich auch gut in dem Jahrhundert reduziert haben (Beschädigungen, zerbrochen usw.), ebenso bei den geringauflagigen Titeln.
Nach oben
Starkton
So Jan 04 2015, 17:39
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Grammo-Klaus schrieb ...

Wenn man so die damaligen Verhältnisse bedenkt, so vor 114 Jahren 1000 Stück Platten zu verkaufen, dann wird sich die Auflage sicherlich auch gut in dem Jahrhundert reduziert haben (Beschädigungen, zerbrochen usw.), ebenso bei den geringauflagigen Titeln.

Nach meiner Schätzung erwarte ich eine Überlebensrate von durchschnittlich 1 bis 2% bei den Platten bis 1914.
Nach oben
Austroton
So Jan 04 2015, 18:25
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Sep 23 2014, 12:43
Wohnort: Villach (Kärnten)
Beiträge: 86
Hier eine weitere konkrete Verkaufszahl:

Von der englischen Ausgabe der Platte "Der dritte Mann", Anton Karas (Zither), De F 9235, Matriznummer DR 14059-1 mit dem Film-Originalsoundtrack, wurden in dem kurzen Zeitraum von der Uraufführung des Films am 31. August 1949 in London bis Ende Januar 1950 - also in nur 5 Monaten - sage und schreibe 500.000 Exemplare verkauft.

Quelle:
Werbezettel für die deutsche Ausgabe der Platte auf Telefunken A 10856







Nach oben
GrammophonTeam
Mi Jan 21 2015, 17:43
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Zwar nicht einer direkten Firma zu zuordnen, trotzdem interessante Zahlen und Daten rund um die Schallplatte. Der Artikel stammt vom Dezember 1938.

Nach oben
Arto
Mi Jan 21 2015, 23:13
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jan 07 2014, 01:33
Wohnort: z.Z. Dänemark
Beiträge: 185
Ach, bitte doch auch die Quelle angeben! Die fehlt häufig. Denn der Kontext ist ja auch wichtig. Hier gibt es auch eine gewisse Auseinandersetzung Schulz-Köhn gegenüber -- er sagt 2,2 Mill. in 1937.
[Dietrich Schulz-Köhn, Die Schallplatte auf dem Weltmarkt, Reher Berlin 1940]

Bestens, Arto
Nach oben
GrammophonTeam
Mi Jan 21 2015, 23:59
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Gleiche Quelle (Hamburger Anzeiger), diesmal vom 7.März 1936



2,2 Mill.im Jahr 1937 (nach Schulz-Köhn) erscheint als rein fiktive Zahl. Hatte er eine Quelle angegeben?

Grüße
Nach oben
Arto
Fr Jan 23 2015, 11:58
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jan 07 2014, 01:33
Wohnort: z.Z. Dänemark
Beiträge: 185
“2,2 Mill.im Jahr 1937 (nach Schulz-Köhn) erscheint als rein fiktive Zahl. Hatte er eine Quelle angegeben?”

Ich entschuldige, dass ich spät antworte, aber zuerst musste ich mein Broschür-Exemplar von Schulz-Köhn aufschneiden (wie üblich von hinten), denn ich habe meine Arbeitskopie verlegt. Ich habe zusätzlich auch darauf gewartet, dass jemand sich in der Zwischenzeit mit besseren Auskünften gemeldet hat. Die oekonomische Verhältnisse in der frühen Phono-Industrie hat ja u.A. Peter Martland behandelt, und Starkton hat sich die Mühe gemacht, seine Auskünfte in das eigene Material einzukörpern und ist deshalb in der Lage gewesen, interessante Schlussfolgerungen zu ziehen.

Meines Erachtens is Schulz-Köhn 1940 in dieser oekonomischen Zusammenhang unentbehrlich – er ist sonst als Jazz-Autor bekannt. Er beschreibt ganz ausfürhlich welche seine Quellen waren, beispielsweise “Statistische Jahrbücher für das deutsche Reich” und “Phonographische, Radio-, und Musikinstrumenten-Zeitschrift” (Nachfolger der “Phonographischen Zeitschrift”) die er S. 6 wegen zuviel Radio beschimpft. Jedoch hat er alle 40 Jahrgänge mühsam über Monate her durchgearbeitet.

Die Ausfuhrzahlen bringt er in zwei Stellen: erstens Totalzahlen auf S. 152-3, und auf Länder aufgeteilt im Anhang S. 1998-203. Ich habe meine Angabe “2,2 Mill. im Jahr 1937” als Summe für die in 1937 angegebenen Ländern erreicht, aber auf S. 153 is die Summe noch grösser: 2 390 450 Stück., denn einige Länder fehlen im Anhang. Im Anhang hat Schulz-Köhn eine besondere Statistik des Phono-Verbandes von 1932-37 für seine Details zu Grunde gelegt. Wenn diese Statistik nicht in Original auftaucht, kann man die Auskünfte nicht nachgehen

Ich möchte einige Beobachtungen Schulz-Köhns als Rosinen bringen (S. 114-15):

“Eine Lindström-Platte, besungen von Zarah Leander, die zwei Melodien aus dem Tonfilm “Première” enthielt, wurde in einem halben Jahr in 30 000 Exemplaren verkauft, was einem Monatsdurchschnitt von 5000 Stück entspricht. Aus dem Tonfilm “Zu neuen Ufern” besang die gleiche Künstlerin drei Platten, von denen in kurzer Zeit 80 000 Stück umgesetzt wurden; der Wochenumsatz lag während mehrere Monate bei 3500 Stück Platten”.
----
“Die Platte “Hummel Hummel mit Humor”, von einem bekannten Tanzorchester bespielt, brachte es in elf Monaten auf einen Absatz von 12 000 Stück, wobei es sich nur um ein Fabrikat handelt (“Gloria”).”
----
“Von dem One-Step “Valencia” wurden in Deutschland allein 22 Millionen Exemplare verkauft!”

Er bringt auch dafür Quellennachweise.

Bestens,

Arto
Nach oben
berauscht
Mo Jan 26 2015, 10:56
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
Die offiziellen Zahlen der deutschen Ausfuhrstatistik für den Plattenexport:

1929 - 14,2 Mio.

1931 - 6,7 Mio.

1933 - 3,7 Mio.

1934 - 2,1 Mio.

1935 - 1,8 Mio.

1936 - 1,9 Mio

1937 - 2,4 Mio.
Nach oben
Arto
Mi Jan 28 2015, 23:56
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jan 07 2014, 01:33
Wohnort: z.Z. Dänemark
Beiträge: 185
Danke herzlichst an berauscht für die Wiedergabe einiger Exportzahlen. Die stimmen mit den Angaben von Schulz-Köhn übereins, jedoch bringt er Zahlen bis zur letzten Stelle (Platte!). Ich bringe hier einige der fehlenden Jahren:

1927: 7 122 759
1928: 10 471 915
1930: 11 738 334
1932: 4 551 921
1938: 2 594 743.

Aber ich bin dazu auch neugierig und möchte gern von den werten Sammlerkollegen erfahren, welche Plattennummern sich hinter Schulz-Köhns “Rosinen” verbergen (früher schon genannt):

“Eine Lindström-Platte, besungen von Zarah Leander, die zwei Melodien aus dem Tonfilm “Première” enthielt, wurde in einem halben Jahr in 30 000 Exemplaren verkauft, was einem Monatsdurchschnitt von 5000 Stück entspricht”

“Aus dem Tonfilm “Zu neuen Ufern” besang die gleiche Künstlerin drei Platten, von denen in kurzer Zeit 80 000 Stück umgesetzt wurden; der Wochenumsatz lag während mehrere Monate bei 3500 Stück Platten”

“Die Platte “Hummel Hummel mit Humor”, von einem bekannten Tanzorchester bespielt, brachte es in elf Monaten auf einen Absatz von 12 000 Stück, wobei es sich nur um ein Fabrikat handelt (“Gloria”)”

“Von dem One-Step “Valencia” wurden in Deutschland allein 22 Millionen Exemplare verkauft!” – hier muss es sich allerdings um mehrere Aufnahmen auf verschiedenen Labels handeln. Und welche Zeitspanne ist es?

MfG,

Arto


[ Bearbeitet Mi Jan 28 2015, 23:58 ]
Nach oben
GrammophonTeam
Mo Feb 02 2015, 09:57
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Dezember 1928


Berliner Stadtblatt, 40 Jhg., 28. Dezember 1928
Nach oben
Arto
Mo Feb 02 2015, 20:56
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jan 07 2014, 01:33
Wohnort: z.Z. Dänemark
Beiträge: 185
Danke herzlichst -- wir sind ja die "spätere Geschichtsschreiber"!

Arto
Nach oben
Musikmeister
Mo Okt 05 2015, 18:56
Autor
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 21 2011, 21:23
Wohnort: Hamburg
Beiträge: 1078
Der Emil Palm-Tango Regentropfen sowie der Franz Doelle-Walzer Wie ein Wunder kam die Liebe, beide erschienen auf Schallplatten im letzten Quartal des Jahres 1935, sollen nach 8 Monaten 36.914 bzw. 12.250 mal verkauft worden sein (Quelle: Prieberg, Musik im NS-Staat, Seite 292)

Die Zahlen dürften aus Lizenzabrechnungen stammen, evtl. Inlandsverkauf sowie Export zusammengerechnet, und den Verkauf aller Plattenmarken beinhalten.
Scheinbar stellen diese beiden Titel Platz 1 und 2 dar, der Unterschied ist aber schon beträchtlich.
Die Verkaufszahlen minus der in der Pfau-Serie angegebenen Veröffentlichungen pro Titel würden einen guten Durchschnitt und Richtwert pro Platte darstellen.
Nach oben
Wechsle zur Seite       >>   

Forum:     Nach oben

Über Uns

Wir sind mehr als ein Forum! Als eingetragener Verein arbeiten wir an der Beständigkeit unserer Leidenschaft.

Über uns

Wir suchen Dich!

Du schreibst Artikel, möchtest im Forum als Moderator aktiv werden? Dir liegt Social Media. Bewahre Wissen! Wir warten auf dich.

Schreib uns

Tipps

Einsteiger-Ratschläge für optimale Nutzung und wichtige Aspekte beim Grammophon und Schellackplatten-Kauf.

Zu den Informationen