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Foren > Grammophone > Crapophon oder nicht - Ist mein Grammophon echt?
Anfänger - Anschaffung - Unbekanntes "Buckingham" Gerät oder Tiefschnitt Gerät?
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
Saarländer
Mo Mär 09 2015, 08:06 Druck Ansicht
Gast
Ich werfe erstmal eein "Hallo" hier in die Forengemeinde.
Mein Name ist Thorsten, ich bin 34 Jahre alt und komme aus Blieskastel.

Ich bin von Beruf Industrieelektronier und "bastele" in der Freizeit
auch viel an elektronischen und auch mechanischen Dingen.
Vor allem an meinen Autos ('70er Fiat 500, '71er MB 280SEL, '59er Olympia Rekord,
'57er MB 190 Ponton) bin ich viel beschäftigt.
Generell mag ich gerne alte Technik.
Ein Grammophon wollte ich schon immer mal haben.
Ich werde zwar eher nicht zum vollblut Schelleck-Enthusiasten werden
aber ich schätze aucch hier die Technik und will mich mal ab und wann
damit beschäftigen.

Ich möchte mir nun endlich ein Gerät anschaffen.
Mein Budget ist nur ca. 250-400,-.
Dass ich dafür kein HMV Monarch o.ä. bekomme ist mir klar.
Die Optik steht bei mir in dem Fall auch eher vor den Abspielqualitäten.
Ich wohne in einem alten Gründerzeit-Herrenhaus (zur Miete)
und habe meine Einrichtung im Laufe der Zeit an die Wohnung angepasst.
So habe ich auch eine alte Standuhr besorgt und wieder flott gemacht.
Ach die Uhr - kein extrem wertvolles Sammlerstück, sondern zeitgemäß,
authentisch und sie funktioniert.

Jetzt hätte ich in meiner Umgebung zwei Trichtergeräte zur Auswahl.
Das eine Gerät ist ein englisches. Auf dem Korpus steht "Buckingham".
Die Schalldose ist eine Columbia. Es spielt soweit ganz gut mit einem
minimalen "Leiern".
Ich frage mich (bzw. Euch) nun, ist das einfach ein Massengerät aus den 1920ern
von einem der vielen unbekannten Herstellern oder kommt es aus der Retro Zeit?
Was mich etwas stutzig macht ist der rote Kunststoff "Bremsbelag"
und die etwas kleinen Scharauben vom Trichter- bzw Tonarmhalter zum Korpus.
Das Gerät soll 300,-VB kosten.

Das andere Gerät (siehe letztes Bild) ist ein "Jour et Nuit" von Pathé.
Es soll laut dem Besitzer sehr gut spielen und noch original sein.
Allerdings stört mich ein bisschen, dass ich nur Tiefschnitt Platten
spielen könnte.
Es gab doch früher solche Adapter Kits für die Saphir Geräte?
Also so einen Winkel und dann halt ne normale Nadelschalldose?
Kann man da heute noch irgendwas bekommen?
Drehzahlmäßig sollte man das ja auch hinbekommen?
Das Pathé soll ebenfalls 300,- á debattre kosten.

Also was meint Ihr? Das "Buckingham" oder das "Pahté"?
Oder lieber weiter suchen?

Vielen Dank schonmal fürs lesen und antworten.

vg

Thorsten

















[ Bearbeitet Mo Mär 09 2015, 08:10 ]
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Klangwolke
Mo Mär 09 2015, 08:43
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 04 2014, 13:54
Wohnort: 4150 Rohrbach Österreich
Beiträge: 244
Hallo Thorsten,
Bei den Trichtergeräten kann ich dir leider gar nicht weiter helfen. Aber dafür haben wir hier ja reichlich Fachleute, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen werden.
Wenn ich jedoch so deine Vorstellung lese (Beruf, Sammlerei...), drängt sich doch auch ein Electrola-Koffer Modell 106U oder UP auf! z.B.: Link - Hier klicken oder Link - Hier klicken
Da hast du, dank des Dual-Motors und des elektrischen Tonabnehmers (nur UP), "Elektrotechnik", Mechanik und du du kannst das Gerät mit deinen Oldtimern zu einem Picnic mit nehmen!
Aber natürlich macht als Einrichtungsgegenstand in einer Altbauwohnung ein Trichter- oder Tischgrammophon schon mehr her.

LG Wolfgang
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Formiggini
Mo Mär 09 2015, 09:04

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Hallo und willkommen!

Eines vorweg - wenn du ein Trichtergerät haben willst, wirst du bei einem Budget von 300 - 400.- € immer an irgendeiner Stelle Abstriche machen müssen.

Das "Buckingham" wirkt recht komisch...
Definitiv, die Schalldose gehört da nicht drauf, dass sie so unmotiviert "rumhängt" erweckt nicht Vertrauen.
Die Trichterstütze erinnert mich an billige Gußteile aus den 70er Jahren. Das Trichterknie sitzt auch recht schief drauf. Möglicherweise wurden hier verschiedene Einzelteile "verheiratet". Insgesamt ist die ganze Konstruktion Schalldose, Tonarm, Stütze etc. recht wacklig und billig aufgebaut. Eines der Geräte die oft scheppern und für die Schallplatten eine rechte Folter sind. Würde ich, trotz dem Preis, nicht haben wollen...

Deutlich interessanter das Pathe! Vergiß zunächst die Tiefenschrift. Es ist zwar anhand des einen, etwas kleinen Photos nicht zu 100% zu sagen, aber es müsste sich um ein Pathé jour & nuit ( Night & Day ) handeln. Im inneren (hinter der Stoffbespannung) ist ein weiterer, kleinerer Trichter verbaut. Nun lässt sich der externe Trichter abziehen. Der Tonarm mit seiner Halterung verdeckt den "Zugang" zum inneren Trichter. Dieser lässt sich vom Gehäuse abziehen und umgekehrt in das Loch stecken. Nun hat man ein Tischgerät, welches leiser (Nachts) spielt. In diesem Video wird es demonstriert: Link - Hier klicken




Diese Geräte (um 1920) sind nicht so häufig zu finden, für 300.- € VB eigentlich ein echtes Schnäppchen mit Seltenheitswert! Ich würde dann das Pathe nehmen und für die restlichen 100.- € deines Budgets mich nach einer passenden Seitenschrift - Schalldose umsehen. Mit etwas Geschick lässt sich eine normale Schalldose zusammen mit ein paar Teilen aus dem Baumarkt auch "passend" machen. Auch ist die Verarbeitung bei Pathe - Geräten wesentlich höherwertiger, darüber freuen sich wieder die Platten...

Grüße

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Webseite
Saarländer
Di Mär 10 2015, 04:55
Gast
Danke für Eure Antworten!

@Klangwolke:
Ja, ich wollte halt erst mal was rein mechanisches.
Aber ich befürchte, dass es am Ende nicht bei einem Gerät
bleiben wird. ;-)

Ich habe jetzt noch ein Vairiphone Münzgrammophon zur Auswahl.
Das Gerät ist allerdings 2,20m hoch und soll 500,- kosten.
Ich denke, das ist auch ein guter Kurs.
Ich wohne ja in Grenznähe zu Frankreich und das Saarland hat ja
historisch bedingt eine gewisse Verbindung zu Frankreich.
Also Pathé Geräte bekommt an in Frankreich immernoch zu humanen
Preisen.

@Formiggini:
Ja, dass das ein schmales Budget ist für ein Trichtergerät ist mir klar.
Und Du hast mich in meinem Gefühl mit dem Pathé Gerät bestärkt.
Es war mir auch von Anfang an sympathischer.
Ich werde die Woche noch einen Termin zur Besichtigung machen
und Euch berichten, wie es ausgegegangen ist.

Vielen Dank bis dahin!

VG

Thorsten
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Avitus
Di Mär 10 2015, 09:58
⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 28 2014, 19:12
Beiträge: 27
Hallo Thorsten,

Auch von mir ein herzlichen Willkommen. Es ist schön einen zweiten "Kaschdler" in dem Forum gefunden zu haben. :-D

Ich wünsche dir viel Spaß und viele spannende Stunden mit der musikalischen Zeitreise.

Beste Grüße,
Julian.
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grammofar
Di Mär 10 2015, 12:47
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 02 2012, 23:11
Wohnort: 24364 Holzdorf
Beiträge: 264
Hallo,

das Buckingham ist eindeutig ein Repro. Diese Dinger kommen aus England und sind verhältnismäßig gut gearbeitet. Es gibt sie mit verschienden Fantaisbannern, tauchen meist mit dem hier gezeigten Hecenhuttrichter auf und dürften so aus den 1980er Jahren stammen.

Also VW - Finger weg!

beste Grüße

N.P.
Link - Hier klicken
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Webseite
Saarländer
Di Mär 10 2015, 17:38
Gast
@Grammofar:
Danke, das hilft mir mal weiter. Das passt nämlich. Denn der Verkäufer hat gesagt, dass er das Gerät vor Jahren von einem England Trip mitgebracht hatte. Damals hat er angeblich 600 DM dafür gezahlt. Das kann ja auch durchaus glaubhaft sein, ändert aber ja den tatsächlichen Marktwert nicht.
Somit ist das Gerät für mich dann auch wirklich raus.

Ich habe heute nochmal mit meinem Kollegen auf der Arbeit (Franzose) Kontakt aufnehmen wollen wegen dem Pathé aber der hat Urlaub bis Montag.


@Avitus:
Wow, die Welt is klän! :-)
Wenn man bedenkt, wie speziell das Themen- und Interessengebiet dieses Forums ist und dann die Einwohnerzahl von Blieskastel dazu nimmt, dann ist es schon wirklich ein großer Zufall hier einen "Nachbarn" an zu treffen.

Kommst Du aus Blieskastel Mitte?
Ich wohne auf dem Freishauserhof.
Deine musikalischen Interessen überschneiden sich mit meinen
wie ich sehe. Vielleicht kann man ja mal gemeinsam auf die
Suche gehen irgendwann. :-)
Aber dazu muss ich erst mal ein Gerät haben...

VG

Thorsten
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