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Carmen Lahrmann das junge Talent
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Barnabás
Mi Jun 17 2015, 22:18 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Carmen Lahrmann das junge Talent


Viele Kleinkunstliebhaber kennen Carmen Lahrmann als Interpreten deutschen Grammophon der 1930er Jahre.
Was vielleicht weniger bekannt ist, daß das junge Talent 1935 mit seinen fünf Lebensjahren schon für den Rundfunk in Berlin arbeitete.
Die beeindruckende klare Kinderstimme begeistere tausende Rundfunkteilnehmer in ganz Deutschland.
In Berlin wurde sie ab 1937 nach ihren stimmlicher Erfolgen im Rundfunk vom Renaissance-Theater, der Komischen Oper, der Scala und der Volksoper unter Vertrag genommen.
Die Mutter der kleinen Carmen organisierte die Karriere des jungen Talent von einem Erfolg zum nächsten.
Arbeiten für die Schallplattenfirma Grammophon folgten und auch der Film griff auf die frische Stimme der Lahrmann zurück. Die kleine Berlinerin wurde zur deutschen Stimme des amerikanischen Kinderstars Shirley Tempel.
Neben Gesangs, - Stepp- und Tanzunterricht wurde Lahrmann mit ihren jungen Jahren auch als Sprecherin ausgebildet.
Trotz des sehr vollen Terminkalenders des jungen Stimmwunder sorgte die Mutter Carmens, daß ihre Tochter nicht die Verbindung zur ihrer Kindheit verliert.
Carmen Lahrmann besucht neben ihrer Karriere die 20. Volksschule in Berlin.
In Japan, auf der anderen Seite der Welt wurde die Stimme Lahrmann so beliebt, das sie für den japanischen Schallplattenmarkt eigene Titel in japanischer Sprache aufnahm.
Im Jahr 1939 riß der Erfolg nach und nach ab.
Mit dem Ausbruch des Krieges und deren Verlauf nahm Mutter Lahrmann ihre Tochter langsam aus der Öffentlichkeit und schütze so ihre Familie durch einen Wegzug aus Berlin vor dem Tod aus der Luft.
Nachdem Krieg konnte das nun "Fräulein" Lahrmann nicht mehr an ihre Erfolge ihrer Kindheit anknüpfen.





Carmen bei der Vorbereitung zu einer Tanzstunde in der elterlichen Wohnung



Carmen im Aufnahmesaal des "Haus des Rundfunks" mit dem Konzertmeister Willy Steiner. Leiter des Hausorchesters.



Ein Berliner Mädel zeigt sich von ihrer besten Seite.




Im Kreise Ihrer Berliner "Jugendgruppe"



Carmen singt 1937 für den japanischen Botschafter in Berlin.


[ Bearbeitet Fr Jun 19 2015, 14:52 ]
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SchellackFreak
Do Jun 18 2015, 12:46
"Seitengründer"

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Sep 16 2009, 22:06
Beiträge: 452
Danke für die kurze Abhandlung. Besonders die Bilder gefallen!

Was vielleicht weniger bekannt ist, daß das junge Talent 1935 mit seinen fünf Lebensjahren schon für den Rundfunk in Berlin arbeitete.


Das ist so nicht ganz richtig. Carmen Lahrmann (Zirke) wurde am 30. Oktober 1925 in Berlin geboren. So war sie dann zu dem Zeitpunkt (da Monat des Auftrittes nicht bekannt) entweder 9 oder 10 Jahre alt. Ihre erste Platte nahm sie einher mit den Filmsynchronisationen der Shirley Temple Filme 1936 auf.

auch der Film griff auf die frische Stimme der Lahrmann zurück


Richtig, "Monika - Eine Mutter kämpft um ihr Kind" im Jahr 1937. Der leider kein großer kommerzieller Erfolg wurde. Was wohl damit begründet sein dürfte, dass der Film nicht Jugendfrei war. In erster Linie war Carmen Lahrmann ein Kinderstar. Warum also ein Drama-Film in welchen keine Kinder dürfen...

Das wohl noch bekannteste Überbleibsel aus dem Film dürfte die Platte Grammophon 47148 mit den Titeln "Tanze und singe" (mit Steppeinlage) / "Puppenparade" mit dem Orchester von Erhard Bauschke sein.






Im Jahr 1939 riß der Erfolg nach und ab.


1940 nahm Carmen Lahrmann ihre letzten zwei Titel bei der Deutschen Grammophon auf, welche es jedoch nicht zur Veröffentlichung schafften. Einher wurde auch nicht der Vertrag verlängert. Carmen Lahrmann war dann in den Kriegsjahren viel als Truppenbetreuung im Einsatz.

Link zur Biografie: Link - Hier klicken


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Calle
Fr Jun 19 2015, 12:19
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 18 2011, 10:57
Wohnort: Emmerich am Rhein
Beiträge: 292
Sie lebt also -hochbetagt- noch...?
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jitterbug
Fr Jun 19 2015, 13:26
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Mär 27 2013, 16:49
Wohnort: Berlin
Beiträge: 405
Calle schrieb ...

Sie lebt also -hochbetagt- noch...?


Das ist richtig, sie wohnt in der Nähe von Hannover. Allerdings sind ihre musikalischen Erinnerungen eher die eines Kindes: An Walter Ulfig als musikalischen Leiter hat sie präzise Erinnerungen, über Erhard Bauschke wusste sie leider nichts mehr zu berichten...

Viele Grüße, Stephan
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Barnabás
Fr Jun 19 2015, 14:56
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Danke für die zahlreichen Ergänzungen.

Vielleicht ist es möglich den schon bestehenden Lahrmann –Eintrag mit der aktuellen Arbeit zu verbinden.
Wäre ja mal toll. (Die Entwicklung einer Biographie …)
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