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Pathé-Schalldose ausrichten
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krammofoon
Do Jun 25 2015, 22:28 Druck Ansicht
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

Unlängst hatte ich ein Tischgrammophon vorgestellt, zu welchem man mir in den Antworten mitteilen konnte, dass auf den Tonarm eine PATHÉ-Schalldose aufgesteckt werden könne, um damit Tiefenschriftplatten abzuspielen.




Nun...... unterdessen bin ich in den Besitz einer solchen Dose gekommen und habe diese mittels Schlauch auf den Tonarm adaptiert.

Mein Problem liegt nun darin, dass - trotz akkurater Ausrichtung des Grammophones mittels Wasserwaage in Kreuzebene, als auch absolut rechtwinkliger Ausrichtung der Schalldose mittels Geodreieck - der Tonarm immer wieder versucht in Richtung des Mittelloches zu laufen.
Dadurch rutscht der Tonarm natürlich immer über die gesamte Platte..... nicht so fein........

Mehrere Längenänderungen des Schlauches, sprich diesen mehr oder weniger weit aus dem Tonarm herauszuziehen haben keinen Erfolg gebracht. Die Länge des Schlauches habe ich im Übrigen auf 6,5 cm geschnitten; so wie er im Original auch war.

Erst das vollständige Hineinschieben des Schlauches bis die Schalldose direkt am Tonarm anliegt und das seitliche Versetzen der Dose von vorne gesehen nach links um ca. 2 Grad haben hier Verbesserung gebracht. Auch musste ich das Grammophon dreidimensional je 5 mm unterkeilen, was es aber dadurch ja wieder aus dem Lot brachte.

Somit erzielte ich das gewünschte Ergebnis, nämlich dass der Tonarm samt Schalldose sauber die Platte von hinten bis vorne durchläuft.......

Aber das kann es doch eigentlich nicht sein, oder? Jedesmal unterbauen und ausrichten........ das muss doch anders gehen?! Wie vermeide ich diesen Drall? Wie hat man das früher gemacht?

An der Tonarmführung kann ich nichts ändern. Die ist statisch und fest. Läuft aber sehr, sehr leicht. Also von daher kann das daran nicht liegen. Da klemmt nichts.

Vielen Dank für eventuelle hilfreiche Tips.

Gruss
Georg

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alang
Do Jun 25 2015, 22:54
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 657
Hallo Georg,

die Schalldose sollte so wie auf diesem Pathephone installiert werden fuer Tiefenschrift. Link - Hier klicken Es war aber auch bei meinem immer eine Fusselei, weil die Rillen bei diesen Pathe Platten sehr seicht sind. Ich hatte auch mehrere Male die Schalldose ueber die Platte schlittern und hatte Angst um meinen Saphir. Das Grammophon muss absolut waagerecht stehen und beim Aufsetzen des Stylus muss man sehr vorsichtig sein. Irgendwo hab ich mal gehoert, dass es angeblich verschiedene Durchmesser fuer die Saphire gab, kann das allerdings nicht belegen. Vielleicht ist auch mein Saphir zu gross fuer den Plattentyp den ich habe? Tut mir leid, wenn Dir das auch nicht weiter hilft.

Servus
Andreas
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Starkton
Fr Jun 26 2015, 09:36
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Das Phänomen, dass der Tonarm wegen der sehr flachen Pathe-Plattenrille wegrutscht, kenne ich auch sehr gut. Da hilft nur sauberes Aufsetzen und Festhalten der Schalldose bis sie wirklich sicher in der Rille läuft.
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Arto
Fr Jun 26 2015, 18:01
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jan 07 2014, 01:33
Wohnort: z.Z. Dänemark
Beiträge: 185
Es geht hier um "anti-scating", und ich würde vorschlagen, immer ein wenig schräg zu arbeiten. Das heisst, der Saphir sollte gegen ein wenig Schwerekraft arbeiten, damit die schwache Führungskraft aus der Rille nicht vom "Zug nach Innen" überwältigt wird. Du machst es also im Prinzip ganz richtig!
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Formiggini
Sa Jun 27 2015, 09:30

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Hallo,

könntest du mal noch ein Bild einstellen mit der jetzigen Situation aus gleicher Perspektive?
Bei der Schalldose für Seitenschrift, geht die Nadel ja (wie es sein soll) durch die Mitte des Plattentellers. Wie sieht es denn aus wenn die Dose für Tiefenschrift drauf sitzt? Wenn sie eher bei Position X steht, kann dass dann nichts werden.



Andere Frage ist der Zustand des Saphir und auch der Platte. Bei Pathe Platten sind die Rillen (im Vergleich zu Seitenschrift) recht flach. Ist der Ball zu abgenutzt oder die Platte sehr verschließen, führt dies auch dazu dass die Schalldose aus der Rille springt.



Grüße
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krammofoon
Sa Jun 27 2015, 21:31
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

Hier wunschgemäß Bilder vom Zustand jetzt mit aufgezogener Pathé-Schalldose:





Oberes Bild zeigt, wie sie im Moment spielbereit montiert ist, wobei sie aber am Tonarm fast anliegt.

Unteres Bild zeigt den Überstand über den Mittellochzapfen.

Ist das nun "gut" so wie ich es montiert habe oder sollte ich da noch weiter optimieren?

Gruss
Georg
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alang
Sa Jun 27 2015, 22:06
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 657
Also bei meinem setzt die Spitze der Nadel genau am aeusseren Rand der Mittelachse auf. Bei Dir scheint das etwa ein bis zwei Zentimeter weiter raus zu gehen. Bin mir nicht sicher, wie Du die Schalldose genau befestigt hast, und ob man sie evtl. noch etwas naeher zum Tonarm schieben kann? Ein zu langer Tonarm kann definitiv zum Schlittern fuehren.
Andreas
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krammofoon
Sa Jun 27 2015, 22:11
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

Also 10 mm als Maximum kann ich die Dose noch reinbekommen. Dann sitzt sie aber definitiv - allerdings mittels Schlauch adaptiert - im Tonarm.

Das wäre das Äußerste der Gefühle, was die Justierung nach innen noch hergibt...... aber wohl besser als nichts.

Blöd ist hier nur, dass ich den Kabelbinder auf dem Dosenstutzen zum fixieren brauche. Somit geht das eigentlich schon gar nicht mehr weiter rein. Wenn ich den Strip weg lasse, hat die Dose zu viel Spiel.

Muss ich wohl noch etwas experimentieren, denn Adapterlösungen von 15 mm innen auf 25 mm außen gibt es nicht viele. Selbst der Schlauch hier hat schon 16. Deswegen der Kabelbinder drum.....

Gruss
Georg

[ Bearbeitet Sa Jun 27 2015, 22:11 ]
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Formiggini
Sa Jun 27 2015, 22:34

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Also...

Bei Tiefenschriftplatten sollte die Nadel (von der Seite betrachtet) auch nicht senkrecht zur Platte stehen. Sprich, der Winkel von Saphir(ball) zur Platte sieht bei dir gut aus.



Wie Andreas aber schrieb, bei Patheplatten ist die richtige Geometrie fast noch wichtiger als bei Platten in Seitenschrift. Die Saphir Spitze muss wirklich mittig auf die Plattenachse treffen. Deswegen hat der Tonarm oben auch diesen Schlitz. Normalerweise haben die Pathedosen am Stutzen ein Gewindeloch mit einer Rändelschraube. Die Dose (Stutzen) wird soweit in den Tonarm geschoben, bis die Spitze die Mitte (der Plattenachse) trifft.

Die Verbindung von Schalldose mit Tonarm mittels Schlauch ist bei Pathe kein muss, es verhindert einfach Resonanzen, bzw. entkoppelt die Dose akustisch vom Tonarm. Spätere Pathe - Modelle (so wie hier wohl auch), hatten diese Schlauchverbindung nicht mehr!

Als Idee, umwickle das letzte Drittel des Stutzen mit Teflonband oder Isolierband. Die Schalldose soll dann zwar fest im Tonarm sitzen, sich aber mit zärtlichem Druck noch verschieben lassen. So müsstest du die Dose soweit verschieben können, bis du die Mitte triffst.

Wie vorher schon geschrieben wurde, das Gerät sollte absolut eben stehen. Am besten mit einer Wasserwaage aus justieren. Sollte es dann immer noch nicht klappen, kommen nur noch Saphir und/oder abgenutzte Platten in Frage.

Grüße

[ Bearbeitet So Jun 28 2015, 00:37 ]
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