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Ingrid Larssen Die große Blonde mit dem Saxophon
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Barnabás
Sa Jul 25 2015, 01:21 Druck Ansicht
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Ingrid Larssen
Die große Blonde mit dem Saxophon



Die kesse junge Berlinerin Ingrid Larssen muß Anfang/Mitte der 1930er Jahre sehr modern und patent gewirkt haben. Die vitale junge Frau hat mit ihren Ehrgeiz viel dafür getan, daß das Saxophon sich zu einer musikalischen Kunstform entwickeln konnte.

Der Vater des jungen Talentes, Gustav Bumcke erkannte mit geübten Auge die Fähigkeiten seiner Tochter.
Bumcke führte seine Ingrid an das Instrument des Saxophons aus der Routine eines Musiktheoretikers, Komponisten und Inhaber eines Lehrstuhles am Stern´schen Konservatoriums heran.
Bumcke, der selber ein sehr guter Saxophonist war, bildete seine Tochter sehr gründlich aus.



Vater und Tochter meim Studium.


Ingrid Larssen wurde mit ihrer Kunst eine Galionsfigur für viele junge Berlinerinnen die sich modern gaben und sich ein Stück emanzipierten wollten. Ihre Sendekraft hatte sie dem Rundfunk zu verdanken, der sie 1935 für einige Sendungen unter Vertrag nahm und für viele tausend Menschen hörbar machte.

Während dieser Arbeiten für den Deutschlandsender, traf sie mit dem Pianisten Herbert Jäger zusammen, den sie im Juni 1938 heiratete.
Jäger schätzte das Spiel seiner jungen Kollegin und späteren Frau so sehr, daß er sich sogar in seine Funk –Serie „Allerlei von Zwei bis Drei“ einbaute.

Mit der Verbindung Larssen –Jäger schmolzen sich zwei musikalische und menschliche Linien harmonisch zusammen.




Mit viel Übung und Talent zum Meister seines Faches.





Larssen übte täglich bis zu drei Stunden.




Herbert Jäger baute die junge Musikerin gerne in seine Sendung ein.
Ein Schnappschuß aus dem Sendesaal des Deutschlandsenders.


[ Bearbeitet Sa Jul 25 2015, 22:16 ]
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GrammophonTeam
Sa Jul 25 2015, 12:28
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Unter dem Künstlernamen Ingrid Larssen bekannt geworden, studierte Hildegard Bumcke (geb. 1913, gest. nach 1994) ab September 1929 Saxophon in der Klasse ihres Vaters am Stern'schen Konservatorium. Der Vater Gustav Bumcke führte nach der Jahrhundertwende das Saxophon in die Kammermusik ein und gilt als Vater des Instrumentes in Deutschland. In den 1920er Jahren gründete er das erste Deutsche Saxophonorchester, welchem später auch seine Tochter angehörte.



1932 entstand das Deutsche Saxophonquartett mit Ingrid Larssen, ihrem Vater Gustav Bumcke, Emil Manz und Carl Petzelt. Mit diesem Quartett hatte Ingrid Larssen Anfang 1933 auch ihr Rundfunkdebüt.



Neben ihrer Tätigkeit am Rundfunk trat die Saxophonistin ab 1937 auch als Solokünstlerin in klassischen Konzerten auf. 1939 entstanden einige Einspielungen für die Deutsche Grammophon, begleitet von Mitgliedern des Deutschen Opernhauses. Aus einem Interview von 1940 mit Larssen:

Die Voraussetzungen jedes dauernden künstlerischen Erfolges, nie erlahmende Energie, ernstes Studium und unermüdliche Übung gelten ganz besonders für meine Arbeit mit dem Saxophon, vor allem wohl deshalb, weil ich bestrebt bin, auch das Gebiet der ernsten Kunst für dieses Solo-Instrument zu erobern.


Die Künstlerin war auch im frühen Fernsehen über den Sender Paul Nipkow, Berlin zu sehen. Aus diesem Eintrag zu ihrem Mann > Herbert Jäger <


Das Paar am Tag der Hochzeit, nach der Sendung "von eins bis drei", in der Kantine des Berliner Funkhauses




November 1936


[ Bearbeitet Sa Jul 25 2015, 13:43 ]
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Musikmeister
So Jul 26 2015, 17:04
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Ingrid Larssen mit ihrem "Arbeitsgerät", 1937


Grammophonteam schrieb ...

1939 entstanden einige Einspielungen für die Deutsche Grammophon, begleitet von Mitgliedern des Deutschen Opernhauses.


Ich habe da jetzt nur eine Platte gefunden: die Grammophon 11107, erschienen im Juni 1939.
Zu hören sind die beiden von ihrem Mann Herbert Jäger komponierten Stücke hier, ausserdem werden neben dem oben gezeigten Bild noch weitere gezeigt:
11107A: Sehnsucht
11107B: Tarantella
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Barnabás
So Jul 26 2015, 18:15
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
@ Musikmeister Danke für die Ergänzung.
Ein hoch auf unseren Mitstreiter "Deutschlandsender".
Eine sehr schöne feine Platte.
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GrammophonTeam
Sa Aug 01 2015, 11:50
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
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Beiträge: 1825
Am 25. Februar 1930 spielte Gustav Bumcke mit seiner Saxophonklasse vom Sternschen Konservatorium zu einem Ball im Marmorsaal des Zoopalast. Tags darauf berichtete die Vossische Zeitung kurz darüber. Mit dabei war auch seine gerade mal 17 Jahre alte Tochter, die hier noch nicht unter ihrem Pseudonym auftrat. Vermutlich handelte es sich um den ersten öffentlichen Auftritt der späteren Ingrid Larssen.

Von Strauß zum Jazz


Hilde Bumcke bewies in einem Solo, daß das Saxophon auch von Frauen künstlerisch gemeistert werden kann.
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Barnabás
Sa Aug 01 2015, 21:17
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jul 04 2012, 20:37
Beiträge: 651
Hallo Grammophon-Team,

Eure Rechercheabteilung ist nicht von schlechten Eltern.
Mein Kompliment zu diesen Fund.

Bravo und Danke.

Gruss
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