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Harmona Longplastic - Volks-Langspielplatte
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Autor Eintrag
krammofoon
Fr Feb 10 2012, 16:32 Druck Ansicht
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
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Servus :-)







Gruss
Georg

[ Bearbeitet Fr Okt 09 2015, 17:41 ]
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RF-Musiker
Fr Feb 10 2012, 20:22
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
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Beiträge: 352
Eine 33er Schellack. Ungewöhnlich!

[ Bearbeitet Di Mär 27 2012, 13:33 ]
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Formiggini
Fr Feb 10 2012, 20:44

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Na, an Schellack mag ich bei Harmona Longplastic nicht so recht glauben...
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krammofoon
Fr Feb 10 2012, 22:52
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

also es ist definitiv Schellack.... ich habe auch eine zerbrochene hier, so dass ich das verifizieren kann. Nix laminiertes, kein dickes Vinyl oder sonst was. Einfach purer Schellack-Press.
Ich hatte schon mal einen anderen Thread dazu aufgemacht; da ging es aber eher um das Label Harmona an sich. Diese Hülle hier gehört zu einem Konvolut von 4 Platten dieses Typs, welche ich vorletzte Woche erhalten habe.

Gruss
Georg
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RF-Musiker
Sa Feb 11 2012, 03:15
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
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Beiträge: 352
Wäre es Vinyl, könnte man ja nicht guten Gewissens Stahlnadeln empfehlen. Nur, wer braucht 33er Schellackplatten, außer vielleicht die Besitzer von Schneidgeräten, welche mit einer Abtastdose für Stahlnadeln ausgestattet sind?

[ Bearbeitet Di Mär 27 2012, 13:34 ]
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gramofan
Sa Feb 11 2012, 12:01
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1167
Der Sinn dieser Veranstaltung mag sich mir nicht erschließen: Um mit 33 1/3 Rpm abzuspielen, brauchte man ja auf jeden Fall einen modernen Plattenspieler. Mir ist kein Grammophon bekannt, dass sich so weit runterregulieren lässt. Wenn man den aber besitzt, hätte es doch nahe gelegen, auch den dann zwangsläufig vorhandnen Mikrorillensaphir zu Wiedergabe zu nutzen und damit eine wesentlich längere Spieldauer zu realisieren. Vielleicht hat ja jemand noch den genialen Einfall, was mit dieser merkwürdigen Kombination bezweckt war?
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krammofoon
Sa Feb 11 2012, 12:17
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

es gibt noch eine weitere Merwürdigkeiten zu dieser Marke, von der ich jetzt unterdessen 5 Platten mein Eigen nennen darf:

- die Platten stammen definitiv aus den 50ern (sieht man an der DM-Angabe und auch sind die Titel höchstens Mitte 50er, aber nicht früher); ich gehe davon aus, dass da ohnehin nur noch sehr wenig bis fast gar nichts mehr mit dem Grammophon abgespielt wurde. Es gab zwar ja noch die bekannten Elektrodreher, wie z. B. von DUAL mit Stahlnadel drin, aber auch die ließen sich sicher nicht runterdrehen. Scheidet daher schon mal aus.
- die Rillen sind definitiv Mikrorillen, also garantiert wären sie mit Stahlnadeln noch während des ersten Abspielens ruiniert.
- die Entwicklungszeit lag sicher noch in den 30ern, da die Aufschrift D. R. G. M. drauf gedruckt ist. War wahrscheinlich während des Krieges irgend wie ausgesetzt worden.
- ich finde - mit meiner Art zu suchen - nichts über den - wahrscheinlich - für diese Firma geschützten Begriff "Longplastic". Und Plastik/Vinyl ist zu 100% nicht.
- wer überhaupt steckt hinter "Harmona"? Wie lange gab es diese "Volksschallplatte" überhaupt?

Für mich fast zu viele Fragen ;-)
Aber gerade das macht die Sache doch interessant, gerade wenn man doch mal insofern spekulieren könnte, dass hier wahrscheinlich ein schon in den 30ern entwickeltes Schellackplatten-Format, welches ggf. damals schon die 78er Platte ablösen sollte wegen des Krieges nicht weiter verfolgt und groß platziert werden konnte. Eventuell aber auch weil gar keine bis nur ganz wenig 33er Dreher zur Verfügung standen und als diese groß auf den Markt kamen - eben in den 50ern - stand die Vinyl-LP ohnehin schon in den Startlöchern und machte diesen "kurzen" Platten, obwohl ja schon doppelt so lange wie eine "normale" 78er, den Garaus.

Klingt vllt. wie eine Verschwörungstheorie, aber hätte ja sein können.

Gruss
Georg


[ Bearbeitet Sa Feb 11 2012, 12:18 ]
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Formiggini
Sa Feb 11 2012, 12:33

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Die 33upm lagen auf alle Fälle in den 30ern schon "in der Luft".
Victor in den USA brachten 1932 ein Format auf den Markt mit 33Upm, allerdings noch nicht mit Mikrorille, sondern dem bei Schellacks üblichen Rillenabstand. Diese Platten spielten c. 7 Minuten pro Seite.

Erstaunlich ist, das die Victor für diese Platten nicht Schellack verwendete, sondern das sog. Victorlac - im Grunde nichts anderes als Vinyl!

Hätte man dieses Format mit dem feinen Rillenschnitt kombiniert, den Edison schon 1926 verwendete, hätte man eine "normale" LP gehabt.

Victor produzierte eigens für dieses Format ein Abspielgerät in Schrankform. Diese waren jedoch so unglaublich teuer, das sich diese Erfindung auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise nicht halten konnte. Schon 1934 (oder kurz zuvor) stellte die Victor dieser 33Upm Platten wieder ein.
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Aristodemo
Sa Feb 11 2012, 12:34
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 21 2012, 01:07
Beiträge: 426
Meine Vermutung ist , daß es sich um eine Untermarke von AUSTROTON handelt,....in Österreich gab es doch auch eine HARMONA Marke.
Auf meiner ist die Rökk und Low drauf, Künstler die ja zu dieser Zeit auf AUSTROTON aufnahmen.

Gruß
Michael

P.S.:Es ist eindeutig Schellackmasse !
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krammofoon
Sa Feb 11 2012, 12:44
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

@ Michael.....: das ist dann auch eine von den meinen, die mit M. Rökk und B. Low.
Die allgemeine Vielfalt dieser Marke/Untermarke war ja nicht sooooo üppig, vertraut man mal auf die Rückseite wie oben abgebildet.
Wie gesagt, ich bleibe für mich im Moment dabei, dass das hier sozusagen eine "Momentaufnahme" einer speziellen Plattenart war und im Endeffekt durch die 33er LP abgelöst wurde.
Für mich persönlich werden sie dadurch nur wertvoller.
Am WE stelle ich übrigens eine doppelte 33er Harmona mit 78er Doubletten zusammen in der Bucht ein.

Gruss
Georg

[ Bearbeitet Sa Feb 11 2012, 12:44 ]
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RF-Musiker
Sa Feb 11 2012, 13:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
schrieb ...
Mir ist kein Grammophon bekannt, dass sich so weit runterregulieren lässt.

Also, ich erwähnte bereits Schallplattenschneidgeräte, welche Stahlnadelabtastung und 33 1/3 haben.

schrieb ...
die Rillen sind definitiv Mikrorillen, also garantiert wären sie mit Stahlnadeln noch während des ersten Abspielens ruiniert.

Dann war es wohl doch kein Schellack, aber ein anderer leicht zerbrechlicher Kunsstoff, Ãhnlich dem, der in den 80ern bei Single-Schallplatten zum Einsatz kam (ich zerstörte mir so eine Single mit dem Ententanz).


[ Bearbeitet Di Mär 27 2012, 13:36 ]
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WalterSchwanzer
Mi Feb 18 2015, 21:10
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Dez 08 2014, 12:34
Wohnort: Rohrendorf
Beiträge: 467
eine schöne Hülle von "Harmona"



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Austroton
Mi Feb 18 2015, 21:50
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Sep 23 2014, 12:43
Wohnort: Villach (Kärnten)
Beiträge: 86
Harmona war tatsächlich eine Untermarke der österreichischen Elite Special mit eigener Matrizenserie W bzw. K 6000 (im Gegensatz zur ES-Matrizenserie W bzw. K 8000). Es gab zwei Bestellnummernserien, eine frühe 17000er und eine etwas spätere 16000er Serie (ab 1950). In Deutschland wurden diese Aufnahmen auf Austroton veröffentlicht, mit den originalen Bestellnummern. Stars waren u.a. Marika Rökk, Maria von Schmedes und Bruce Low.

Harmona Longplastic kam kurzzeitig ab ca. 1952 / 53 ausschließlich in Österreich auf den Markt mit Aufnahmen aus dem z.T. auch schon älteren Harmona-Repertoire. Man wollte eine Volkslangspielplatte mi 4 Titeln in guter Qualität schaffen. Moderne Abspielgeräte mit 33 Umdr. waren schon verfügbar, nicht jedoch der neue Werkstoff Vinyl. Also nahm man als Grundlage Schellack, schnitt die Platten aber bereits im Mikrorillenformat mit 33 Umdr. So konnte man vier Titel unterbringen. Das hat sich langfristig nicht durchgesetzt, es sind wohl nur knapp 150 Ausgaben erschienen.
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krammofoon
Mi Feb 18 2015, 21:59
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1214
Servus :-)

8 Stück dieser wunderbaren Platten nenne ich mein Eigen.... also immerhin derer 32 Titel anstelle dann nur 16 auf "normaler" Schellackplatte .

Allerbester "Fifties-Schmonzes" par excellence eben..... kitschig wie ein Technicolor-Heimatfilm dieser Dekade.......

Wenn es nicht so spät in den 50ern mit dem Erscheinungsdatum wäre, würde ich mal eine hier im Sender präsentieren....... die Qualität ist außerordentlich gut; was ja sicherlich nicht zuletzt am Mikrorillenschnitt und dem an sich guten Schellackmaterial lag/liegt.

Gruss
Georg
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GrammophonTeam
Mi Feb 18 2015, 22:02
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Bereits ab den späten 1930er Jahren bestanden Schellackplatten oft nicht mehr aus "reinem" Schellack. Dazu auch: Übergang Schellackplatte zu Vinylplatte - Unzerbrechliche Platten
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berauscht
Fr Okt 09 2015, 17:39
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1956
Austroton schrieb ...

Harmona Longplastic kam kurzzeitig ab ca. 1952 / 53 ausschließlich in Österreich auf den Markt mit Aufnahmen aus dem z.T. auch schon älteren Harmona-Repertoire.


Die Preisangabe auf oben gezeigter Hülle ist aber in DM. Es muß die Platten wohl auch in Deutschland gegeben haben.
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livschakoff
Fr Okt 09 2015, 23:10
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Feb 21 2013, 13:55
Beiträge: 83
Diese Hülle enthält auch Abspielempfehlungen (rechts unten).



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berauscht
So Okt 11 2015, 13:02
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1956
Ergänzend sei noch erwähnt, dass im Dezember 1953 die ersten Harmona-Platten mit 45 UpM angekündigt wurden.
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RF-Musiker
Sa Okt 17 2015, 22:39
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
Austroton schrieb ...

..... Man wollte eine Volkslangspielplatte mi 4 Titeln in guter Qualität schaffen. Moderne Abspielgeräte mit 33 Umdr. waren schon verfügbar, nicht jedoch der neue Werkstoff Vinyl. Also nahm man als Grundlage Schellack, schnitt die Platten aber bereits im Mikrorillenformat mit 33 Umdr. ....

Und deshalb sagt man, die Platten sind mit Normalnadel abzuspielen?
Also bitte.
Wenn eine Normalrillenplatte mit 78 U/min 3 Minuten läuft, ist es ja logisch, dass diese dann bei 33 U/min mehr als die doppelte Laufzeit hergibt...
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