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Parlophon Automat Junior „Kronprinz“
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Autor Eintrag
PONOPHON
Fr Jan 01 2016, 22:55 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
Danke für das schöne Inserat aus der Phonographischen Zeitschrift.
Da wir jetzt mitten drin sind bei den Parlophon Automaten, möchte ich Euch gleich meinen „Junior“ vorstellen.
Meiner ist ein echter „Kronprinz“. So haben die Händler damals ihre eigenen Marken kreiert.
Leopold Kimpink hat auch seine bekannten Petroleumöfen unter der Marke „Kronprinz“ vertrieben. Manche Öfen, tragen exakt das gleiche Schildchen wie mein Parlophon Junior.

HERSTELLER: Carl Lindström A.G.
MODELL: Parlophon Junior „Kronprinz“ (Markenname der Fa. Leopold Kimpink)
SERIENNUMMER: keine
JAHR: 1912 (Stempelung im Gehäuse Inneren)
DAMALIGER PREIS: Exakt die Ausführung wie in der Werbung der Phonographischen Zeitschrift kostete 1909 genau 110 Mark (der Preis für die Neo-Rokoko Ausführung ist mir nicht bekannt)
GEHÄUSE: Sehr weiches Holz, ich glaube Birke, mit Prägemuster. Mit Schellack einfach lackiert.
PLATTENTELLER: Durchmesser 25 cm
TRICHTER: Durchmesser ca. 58 cm Eisenblech lackiert
MOTOR: Parlophon Junior Münz-Automat
SCHALLDOSE: Parlophon Reformschalldose

INTERESSANTE DETAILS: Münzeinwurf 2 x 2 Heller, rückseitig oberhalb der Münzschublade ist eine Eingriffsmöglichkeit. Man kann mit einem Werkzeug verklemmte Münzen entfernen bzw. die Münzwaage entriegeln.
















[ Bearbeitet So Jan 03 2016, 09:04 ]
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Starkton
Fr Jan 01 2016, 22:56
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Ein wunderbares, mir bisher völlig unbekanntes, Gehäuse. Wenn es Birke ist war es früher vielleicht eingefärbt. Wäre bei einem Automaten zu erwarten. Die waren ja gerne bunt gebeizt um aufzufallen. Die Metallschilder sind ebenfalls Klasse.

Ich halte es für möglich, dass das ungewöhnliche Gehäuse von der Fabrik Leopold Kimpink hergestellt wurde. Alle Grammophon- und Automatenteile wurden dann wohl von der Lindström A.G. zugekauft und das Ganze in der Fabrik montiert. Vielleicht war dann der Importzoll billiger, die Frachtkosten auf jeden Fall.

Kimpink hatte seit 1902 aus den USA importierte Phonographen vertrieben, und als Zusatzgeschäft in Österreich Walzen in einem eigenen Atelier aufnehmen lassen. Dazu verkaufte er Automaten. Er ist 1911 mit seiner Fabrik in die Kaiserstraße umgezogen, der Jahresstempel im Inneren passt also ganz genau.

Die "Eingriffsmöglichkeit" auf der Gehäuserückseite habe ich so auch noch nie gesehen.
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columbia201
Fr Jan 01 2016, 23:42
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Feb 24 2015, 15:09
Wohnort: Kassel
Beiträge: 11
Schönes teil, und auch noch so'n guter Zustand, mein Glückwunsch. Frohes neues und Lg Jan
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Formiggini
Sa Jan 02 2016, 00:19

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Kimpink, die "einzige Sprechmaschinenfabrik Österreichs", mochte den Namen Kronprinz wohl wirklich sehr - später wurde sein gesamtes Unternehmen in "Kronprinzwerke" Leopold Kimpink umbenannt. Daneben wurden auch Schallplatten vertrieben: Link - Hier klicken




Schön auch die "11 schwerwiegende Gründe", warum man im Dezember 1911 seine Sprachmaschine nur bei Kimpink kaufen soll. U.a. werden auch die von Starkton angesprochenen Zölle erwähnt.





Der Vollständigkeit halber noch einmal der Lindström Automat "Junior" aus der Phonographischen Zeitschrift, aus deiner anderen Vorstellung: Link - Hier klicken

Grüße



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alang
Sa Jan 02 2016, 05:09
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 659
Sehr interessantes Geraet. Vielen Dank fuers Vorstellen.

Andreas
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Limania
Sa Jan 02 2016, 09:49

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mai 21 2012, 15:14
Beiträge: 1106
Auch dieses Gerät von dir ist ein Traum, abermals meinen Glückwunsch! Schon allein der Korpus mit seinen Verzierungen ist wunderschön.
Vielen Dank für die Vorstellung dieses interessanten Grammophons.

LG Limania
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Nostalphon
Sa Jan 02 2016, 14:36
⇒ Mitglied seit ⇐: So Apr 06 2014, 08:02
Wohnort: Landkreis Ludwigsburg, Württ.
Beiträge: 151
Ich bin von den Automaten total begeistert. Daher Glückwunsch auch von mir zu diesem schönen Apparat.

Jürgen
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PONOPHON
So Jan 03 2016, 09:16
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 246
Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass das Gehäuse immer diese Farbe hatte, ich kenne insgesamt 3 Geräte dieser Art persönlich. Eines ist zu finden unter
Link - Hier klicken
Ein weiteres steht bei einem Schlossbesitzer in meiner Umgebung zur Deko, ich habe es vor Jahren für ihn repariert.
Ich kann mich erinnern irgendwann eine Parlophon-Katalog Abbildung dieses Geräts gesehen zu haben. Kann sie aber leider nicht mehr finden, bzw. mich erinnern wo ich sie gesehen habe.
Im Internet habe ich unter den Suchworten „parlophon junior automat“ folgendes Bild gefunden.
Leider nur das Bild, die Seite kann ich nicht öffnen, vielleicht kann das ja jemand anderer.



[ Bearbeitet So Jan 03 2016, 09:23 ]
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Starkton
So Jan 03 2016, 09:59
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
Die damals verwendeten Beizen sind nicht lichtfest. Deshalb sind viele ehemals bunte Gehäuse heute wieder holzsichtig. Birke wurde damals verwendet weil es die Beize gut aufnahm, deshalb meine Anmerkung. Unterhalb von Beschlägen kann man unausgeblichene Farbe finden - falls sie mal da war.
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