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Homphon-Record
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bavariola
Sa Jan 02 2016, 03:16 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Jan 12 2013, 00:38
Beiträge: 163
Hallo allerseits!

Man muss schon (mindestens) zweimal hinsehen, um festzustellen, dass dies keine Homokord-Platte ist. Das Erscheinungsbild passt beim ersten Hinsehen, und genau das war vermutlich auch beabsichtigt. Da stimmt sogar die Typografie bei der Angabe der Bestellnummer unten auf dem Etikett.

Aber nicht nur das. Es stimmen auch die aeusseren Merkmale wie Ausfuehrung der Ausschaltrille, Wulst und konzentrische Rille auf dem Aussenrand sowie vor allem Typografie und Systematik der im Spiegel eingepraegten Nummern. Es ist eine mit Homokord-Matrizen gepresste Homokord-Platte, die nur in einem etwas anderen Gewande daherkommt, schlecht getarnt sozusagen.

So schlecht allerdings auch wieder nicht, denn mir ist dieser Etikettenschwindel - nennen wir es einmal so - auch nicht etwa aufgefallen, als ich die Platte auf dem Flohmarkt gekauft hatte, sondern erst spaeter. Die Taeuschung ist gelungen. Wer hat da wohl was im Schilde gefuehrt?

Homophon hiess die Firma (gegründet 1904), Homokord war ab 1911 der Etikettenname (wegen eines Streites mit Zonophon auf Grund der klanglichen Aehnlichkeit); der Firmenname blieb aber Homophon (siehe hier: Link - Hier klicken ). Nun wurde aus Homophon nur ein O herausgenommen, und so entstand die aeusserlich nicht zufaellig so aehnlich daherkommende Homphon-Record. Noch einmal: Wer hat da wohl was im Schilde gefuehrt?
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Die Bestellnummer der gezeigten Seite ist identisch mit der Matrizennummer, technisches Datum 18313A sowie B7N (entspricht 7. Februar 1913). Umseitig: Am Woerther See, Marsch von Koschat, die selbe Kapelle, Matrizennummer (= Bestellnummer) 10001, technisches Datum 29313A bzw. A24N (entspricht 24. Januar 1913).

Besagter Herr Koschat wiederum - um nicht ins off-topic abzugleiten - wurde 1845 in Vikring bei Klagenfurt geboren und starb 1914. Er machte das Kaerntner Volkslied populaer (wer es genauer wissen moechte lese hier nach: Link - Hier klicken ). Da ist es doch schon geradezu eine Fuegung, dass ich die Platte (vor etlichen Jahren) ausgerechnet in Klagenfurt gekauft habe...

Zur Beachtung: Ich habe bisher darauf verzichtet, meine Bilddateien mit einem Wasserzeichen zu schuetzen, denn dadurch werden sie in aesthetischer Hinsicht unansehnlich bis unbrauchbar, und ich wuerde auch weiterhin gerne so verfahren. Umso mehr bitte ich die werten Leser/Nutzer, sollten sie beabsichtigen, meine Bilddateien weiterzuverwenden (gleichgueltig ob gewerblich oder nicht), zuvor mit mir Ruecksprache zu nehmen (PN), zumal ich, sollte ich erstmalig meine Arbeiten an anderer Stelle (Dissertation, Chronik, Fachbuch oder was auch immer) wiederfinden, augenblicklich die unschoene Wasserzeichen-Methode verwenden oder - was wahrscheinlicher ist - meine Arbeit konsequent ganz einstellen wuerde, und das ginge dann zu Lasten aller. Ich bitte um Verstaendnis und Beachtung. Herzlichen Dank!

Beste Gruesse an alle!
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WalterSchwanzer
Sa Jan 02 2016, 23:30
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Dez 08 2014, 12:34
Wohnort: Rohrendorf
Beiträge: 467
Wörthersee Marsch
von Franz Sykora (Kapellmeister im k.u.k. Inf. Regt. Nr. 83)

Geschrieben 1888 nach Melodien des Walzer „Am Wörthersee“ von Thomas Koschat
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Starkton
So Jan 03 2016, 09:02
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
bavariola schrieb ...

Wer hat da wohl was im Schilde gefuehrt?

Der Verdacht drängte sich wirklich auf, zumal "Homphon" ein Kunstwort ist. In diesem Fall steckt allerdings keine Schurkerei dahinter. Die Homophon Company selbst ließ sich dieses Wortzeichen schützen, siehe unten.

Am Anfang vielleicht um dem Missbrauch des Namens zuvorzukommen (Du bist ja selbst drauf reingefallen). Als man das Wortzeichen dann hatte muss jemand auf die Idee gekommen sein es anzuwenden. Das Label ist selten und der bekannte Nummernbereich eng. Es wurden offenbar nur wenige Titel darauf veröffentlicht. Sicher eine kurzlebige Geschichte.


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Formiggini
Fr Jan 08 2016, 23:15

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Das "Pressed in Berlin" lässt es ja schon vermuten, die Homphon - Record dürfte für den Export produziert worden sein.



Grüße
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