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Meine neue "Baustelle", mein neues Rätsel: Wer kann helfen?
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
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VoxHumana
So Apr 23 2017, 13:00 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
HERSTELLER: ?
MODELL: ?
JAHR: ?
DAMALIGER PREIS: ?
TRICHTER: innenliegend, Holz
MOTOR: ?
SCHALLDOSE: ? beide Schrott

Hallo zusammen,
gestern habe ich mir eine neue Baustelle zugelegt. Leider weis ich rein gar nichts über das Gerät, außer dass es dem Vater des Verkäufers gehört hat, der es aber seit einer Ewigkeit nicht mehr benutzt haben muss (vom Zustand des Teils her anzunehmen).
Inzwischen hat es sich der Wurm darin so bequem gemacht, dass wohl beide Vorderbeine amputiert und ersetzt werden müssen.
Der im Gerät verbaute Motor ist offensichtlich ein Ersatzmotor. Der Originalmotor gehörte aber ebenso zum Kauf wie 44 Schellackplatten (darunter 10x Paul Whiteman, etliche Geczy und viele andere sehr brauchbare), 24 davon in zwei Alben untergebracht. Alleine diese Platten waren aber meiner Meinung nach den Preis von 35 Euronen wert!

Hier aber erst mal einige Bilder:






Sorry, ich kann die Bilder einfach nicht drehen!









Der derzeit eingebaute Motor (läuft super!):








Der originale(?) Motor:








Kann mir jemand helfen, die vielen Fragezeichen in der Eingabemaske zu ersetzen?
Was sind das für Motoren?
Wie arbeite ich den Corpus am besten auf? Mit der Holzwurmbekämpfung habe ich bereits begonnen. Soll ich den Corpus abbeizen? Welche Oberflächenbehandlung
sollte ich abschließend wählen? Schellack erscheint mir hier nicht passend.

Wenn es gelänge, einige Fragezeichen hier zu entfernen würde ich mich sehr freuen.
LG Annette
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Limania
So Apr 23 2017, 13:50

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mai 21 2012, 15:14
Beiträge: 1106
Erstmal Glückwunsch zu diesem Schnäppchen
Bei dem Kaufpreis kann man ja wirklich nicht meckern...

Zum eventuellen Originalmotor kann ich dir nur soviel sagen, dass er exakt genau der Gleiche ist, wie in meinem Doppelfeder- Reparations- Thread

Mache doch bitte mal noch Bilder von der linken Schalldose. So schrottig sieht die auf dem Bild nämlich nicht aus.

LG Limania
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VoxHumana
So Apr 23 2017, 17:19
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
Hallo Limania,
genau aus diesem Grund habe ich geschrieben, dass Dein Thread mir wie gerufen kommt.
Hier nun die nicht von Zinkfrass zersetzte Schalldose noch mal in Einzelansicht:





Sie hat keine Membran oder ähnliches und es fehlt die richtige Nadellagerung. Ich wüsste auch gar nicht, wo und wie ich hier eine Membran einbauen sollte. Also nicht ganz schrottig, aber fast.
LG Annette
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gramofan
So Apr 23 2017, 17:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1167
Hallo Annette,
die zweite Schalldose ist vermutlich von einem Bing Pigmyphone (Kindergrammophon). In den beiden Löchern auf der Rückseite saßen Nieten, mit denen die Halterung festgemacht war. Der "Anschluss" für den Tonarm ist keiner. Da wurde direkt ein kleiner Trichter hineingesteckt. Das Modell passt daher nicht auf die üblichen Tonarme. Die Nadellagerung ist bei diesem Modell nicht aufwendiger. Allerdings scheint da das Ende, wo die Schraube reingehört ausgebrochen zu sein (Foto unscharf). Die Membran saß hinter der Abdeckung der Vorderseite, um Beschädigungen durch die spielenden Kinder zu verhindern. Leider ist die Abdeckung maschinell eingepresst und damit schwer wieder herauszubekommen (und wenn's gelingt kriegt man sie nicht wieder gut hinein). Mir scheint aber die Membran noch vorhanden zu sein, so dass sich dieses Problem nicht stellt.

[ Bearbeitet So Apr 23 2017, 18:03 ]
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Formiggini
So Apr 23 2017, 21:49

⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 28 2010, 19:20
Beiträge: 1579
Hallo Annette,

zu der zweiten Dose: DRP = Deutsches Reichs Patent. Immer praktisch, wenn sich so etwas auf einem Bauteil findet
Wie schon richtig gesagt, der Hersteller war Bing in Nürnberg. Wenn möglich, würde ich diese Schalldose zumindest erhalten - auch wenn sie nicht auf dein Grammophon passt. Hier die Patentschrift mit Zeichnung und Erklärung der (vollständigen) Schalldose

Grüße



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Webseite
VoxHumana
So Apr 23 2017, 22:52
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
Vielen Dank,gramofan und Formoggini für die Identifikation der Schalldose. Sie ist also doch kein Schrott. Leider fehlt in der Tat die Schraube.
Ich habe mich schon gewundert, dass sie ohne Membran doch eine gewisse "Akustik" bietet. Ich werde Sie aufbewahren.

Beim Aufziehen des derzeit eingebauten Motors viel mir am unteren Zahnradkranz folgende Prägung auf: GIII929. Vielleicht trägt dies ja zur Identifikation bei.

Meine derzeit dringendste Frage aber ist, wie ich das Gehäuse aufarbeiten soll. Ich würde gerne wissen, ob der dunkelbraune Anstrich original ist, oder ob ich ihn herunternehmen kann. Allzu schön finde ich ihn nicht und es dürfte ein Problem werden, die neuen Vorderbeine unauffällig zu ersetzen.Außerdem duftet er nicht gerade nach Rosen und ist ganz schmierig. Desweiteren bin ich unsicher, welche Endbehandlung das Holz erhalten sollte.
Liebe Grüße Annette
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Ph0n0
Mo Apr 24 2017, 15:53
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 26 2016, 17:41
Wohnort: Dreiländereck D/L/F
Beiträge: 108
Hallo Annette,

gegen den "Duft" hätte ich ein Hausmittelchen parat: Ein Schüsselchen mit Natron hineinstellen und Plastikhaube drüberziehen. Natron neutralisiert Gerüche. Das geht aber nicht von jetzt auf gleich und dauert ein paar Wochen. Ich habe das erst kürzlich bei einem alten aus einer Haushaltsauflösung erworbenen Schrank erfolgreich getestet. Jetzt werden in dem ehemals muffigen Schrank Kleider aufbewahrt...

Viele Grüße, Stephan
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VoxHumana
Di Mai 09 2017, 22:31
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
Vielen Dank für all die Anregungen.
Mein im Moment dringendstes Problem: Was mache ich mit dem Gehäuse. Die "Vorderbeine" sind amputiert, der Holzwurm (hoffentlich) besiegt. Am Samstag bekommt das Gehäuse seine "Prothesen". Diese sind aber hell. Also muss ich mit dem Rest etwas machen oder ich lackiere die neuen Beine dunkelbraun. Das gefällt mir zwar nicht unbedingt, aber wenn es hier Sinn macht*sauer.... Was meint Ihr dazu?
Ich bin für jede Idee dankbar.
LG Annette
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joha
Di Mai 09 2017, 23:41
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mär 26 2012, 15:45
Wohnort: Dresden/Sachsen
Beiträge: 985
Die Beine hätte man retten können,amputieren sollten nur Fachärzte :-) Holzdoktoren haben da andere Möglichkeiten die zwar Arbeit machen, aber das Gehäuse als solches im Orginal erhalten.Mit schnellen Lösungen ist da nichts zumal die Würmchen schon lange verstorben sind, was Du siehst sind Löcher und rieselndes Holzmehl was das Bein instabil macht also solltest du es wieder festigen.Dazu nehme man eine Spritze löse Paraloid auf in Spriritus und befördere es in die Löscher reichlich dieses Kunstharz härtet aus und bindet das Zellgewebe der Spritus verfliegt und das Beinchen wird wieder stabil und fest. All das ist schon mal hier im Forum geschrieben worden.
manchmal findet man die Tips in den vielen Texten.man kann sich das ja rauskopieren was man für richtig und interessant erachtet.
LG joha
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VoxHumana
Mi Mai 10 2017, 21:00
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2016, 21:13
Wohnort: Baden
Beiträge: 145
Hallo joha,
prinzipiell hast Du mit allem, was Du schreibst recht.
In diesem Fall waren aber die Würmchen nicht tot. Ich habe beim "Kampf" mehrere geschlüpfte ihren Gang verlassen sehen.
Das mit dem Paraloid hatte ich beim Durchsuchen des Forums bis heute nicht gefunden. - Danke für den Tipp!!!
Tatsächlich habe ich zunächst versucht, die Füßchen mit Knochenleim und Holzmehl zu erhalten. Bisher hatte ich damit bei alten Möbeln immer Erfolg. Hier aber bröselten Sie mir gerade unter den Händen weg. Die Füsschen hatten schließlich durch meinen Versuch und auch schon im Vorfeld so viel an Substanz in ihrem Umfang aber auch leider in Ihrer Länge verloren, dass ich alle anderen Füsschen auch hätte heftig kürzen müssen, um einen sicheren und ebenen Stand des Geräts hinzubekommen. Der Originaleindruck wäre dadurch noch mehr verloren gegangen, als beim Ersatz der Füsschen durch optisch gleiche.
Ist übrigens der Anstrich des Geräts als Original zu werten oder eher nachträglich aufgetragen? Falls er original ist, welche Art von Farbe kommt ihm am nächsten?
LG Annette
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