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"Gestimmte" Schalldosen
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Autor Eintrag
Schellack
Fr Nov 16 2018, 21:29 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Feb 29 2012, 18:09
Beiträge: 118
Liebe Sammlerkollegen,

auf einigen, meist englischsprachigen, Webseiten bzw. in Foren lese ich hin und wieder davon, dass eine Schalldose vom Besitzer "gestimmt" wurde. So war u.a. von einer HMV 5a die Rede.
Nun Frage ich mich, wie eine Schalldose überhaupt gestimmt werden kann. Etwa so wie bei einem Saiteninstrument ?
Vorstellen kann ich mir allenfalls, dass die Schraube, welche bei einigen Modellen den Nadelarm mit der Membrane verbindet unterschiedlich fest gezogen wird; ebenso auch die Nadelaufhängung oder wird an den Dichtungen etwas verändert?.
Oder wird etwa doch die Membrane irgendwie gespannt?

Nun ist bei einer HMV 5a ja der Nadelarm über eine Spinne mit der Membrane verbunden und da ist alles gelötet bzw. gesteckt, auch gibt es keine Gummidichtungen, welche irgendwie verändert werden könnten - wie wäre hier eine Stimmung möglich?

Ich habe sonst nur davon gehört, dass einige "Audiophile" wohl bestimmte Schalldosen für eine bestimmte Art von Musik verwendeten. Es gab ja früher auch einige Konstrukteure, die eine vorhandene Schalldose nochmals "getuned" haben. Häufig findet sich so etwas in England bei frühen Modellen aus den 1910er-Jahren.

Weiß hier jemand mehr?

Liebe Grüße
Schellack

[ Bearbeitet Fr Nov 16 2018, 21:59 ]
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Telraphon
Fr Nov 16 2018, 23:13
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Moin!
Ich kenne den Begriff des "Stimmens" bei Schalldosen nicht, vielleicht ist es ja eine fehlerhafte Übersetzung...Im Englischen müsste es ja "tune" sein, was sich meist auf die Feineinstellung des Nadelträgers bezieht.

In dem Zusammenhang kenne ich einen alten Standuhrensammler, der mit einer angeschlagenen Stimmgabel überprüft, ob die teils sehr dünnen Wellen und Zapfen in den Lagern bzw. Buchsen kein Spiel haben..Wenn dies der Fall ist, klirrt die Gabel beim Aufsetzen mit dem Endstück des Griffes wohl anders, als sie es bei einem perfekt eingestellten Lager tut. Was daran aber "Vodoo" und was wahr ist, und inwiefern man das auf die Schalldosen übertragen kann, vermag ich nicht zu sagen.
Ich stimme jedenfalls auch selbst Klaviere und Gitarren, aber käme nie auf die Idee, mit Schalldosen anzufangen.

Ich gehe daher eher davon aus, dass mit "Stimmen" tatsächlich nur die Feineinstellung des Nadelträgers gemeint ist.

Zu den verschiedenen Schalldosen: Ich vermute mal, dass Viele hier verschiedene Dosen verwenden. Für bestimmte Instrumental- und Gesangsstücke bevorzuge ich z.b. Glimmer, für Tanzmusik eher Alumembran.

Die 5a ist eigentlich eine wartungsfreie Dose mit Pappringen statt zweier Kautschukdichtungen. Bei Defekten oder Klirren in Maßen reparabel, aber in der Regel sollte man die Dose ohne guten Grund in keinem Fall zerlegen, auch aufgrund des brüchigen Spritzgussmaterials.


[ Bearbeitet Fr Nov 16 2018, 23:15 ]
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Limania
Sa Nov 17 2018, 13:09

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Mai 21 2012, 15:14
Beiträge: 1106
Hallo,

zum Thema "Schalldosentuning" gab es schon mal was im Forum.

Schau mal hier: Link - Hier klicken

und hier: Link - Hier klicken

LG Limania
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Schellack
Sa Nov 17 2018, 16:49
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Feb 29 2012, 18:09
Beiträge: 118
Hallo,
danke für die Rückmeldungen.
@Telraphon Das eine HMV 5a irgendwie gestimmt werden könnte, kam mir auch komisch vor, was mich dazu bewog, hier einmal dieses Thema anzusprechen.
Es könnte natürlich sein, dass mehrheitlich in den englischen Beiträgen mit "tuning" die Einstellung des Nadelträgers gemeint ist. Allerdings habe ich den Begriff "Stimmen" auch schon auf deutschsprachigen Seiten gefunden. Leider fällt mir gerade nicht mehr ein, wo ich dies gelesen habe - könnte auch in Beschreibungen von Videos auf Youtube gewesen sein.

@Limania, auch danke für die Links. Auch wenn die Threads mir schon bekannt waren, behandeln sie ja nicht unbedingt das "Tuning" an sich.

Mich würde interessieren, ob beim "tunen", so wie es der im zweiten verlinkten Thread erwähnte "Schalldosenveredler" Mr. Wild mit der Meltrope scheinbar gemacht hat, tatsächlich etwas an der Konstruktion der Schalldose / Membrane geändert wurde.
Die meisten Schalldosen sind ja nun nicht so kompliziert aufgebaut, dass man da irgendwo groß etwas einstellen könnte - erst recht nicht wie bei einem Instrument.

Liebe Grüße
Schellack
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alang
Sa Nov 17 2018, 21:28
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 657
Wie bereits gesagt ist mit dem "tuning" in amerikanischen Foren immer die optimale Einstellung einer Schalldose gemeint. Das geht vom einfachen Service wie Auswechseln der Dichtungen bis zur optimlen Einstellung der diversen Federn und Schraeubchen. Teilweise wird auch die Verbindung zum Tonarm mit extra weichen Silicon gemacht, aber alles nur um die optimale Funktion der Schalldose zu erreichen. Ein Stimmen der Tonlage etc ist damit nicht gemeint. Bei der Meltrope und auch bei verschiedenen EMG Schalldosen sind halt mehrere Einstellmoeglichkeiten vorhanden, deshalb wird dabei mit besonderer Expertise geworben. Also Tuning = Feineinstellung und eventuell besondere Dichtungen, (nicht Stimmen).

Andreas
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Schellack
Mo Nov 19 2018, 17:41
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Feb 29 2012, 18:09
Beiträge: 118
Alles klar,
danke für die Erklärungen.

Liebe Grüße
Schellack
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