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Excelsior-Phonograph Walze, Gloria-Walze und Excelsior Hartguss "Record" der Excelsiorwerk G.m.b.H.
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
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berauscht
Mo Sep 16 2019, 10:46 Druck Ansicht
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1956
Die Firma "Excelsiorwerk, Fabrik für Feinmechanik mit beschränkter Haftung" wurde am 12. Juni 1900 gegründet und am 19. Juni 1900 in das Kölner Handelsregister eingetragen. Sie entstand aus der Firma "Phil. Richard", die Philipp Richard als Stammeinlage im Werte von 55.000 M in die neue Firma einbrachte. Die Geschäftsführer der Firma waren Philipp Richard, Kaufmann in Köln, Andreas O'Daniel, Amtsgerichtsrat in Köln und Dr. jur. August Hethey, Köln. Das Stammkapital der Firma betrug 180.000 M.

Die Firma "Phil. Richard" wurde am 23. März 1899 in das Firmenregister in Köln eingetragen und am 19. Juni 1900 gelöscht.

[ Bearbeitet Do Jan 28 2021, 10:18 ]
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DGAG
Mo Sep 16 2019, 16:06

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
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Beiträge: 657
Hier ist eine sehr schlichte, handbeschriftete Walzendose der Kölner Firma Excelsiorwerk, G.m.b.H. Die Nummer 53 mit dem "Radetzky-Marsch" von Johann Strauss ist seit mindestens 1902 im Katalog gelistet. Leider besitze ich die passende Walze dazu nicht.


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DGAG
Fr Sep 20 2019, 17:20

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 657
Neben der Normalwalze ("P-Walze"), siehe oben, bot die Excelsiorwerk G.m.b.H. seit ihrer Gründung auch Konzertwalzen ("G-" oder "Gloria-Walze") mit einem Durchmesser von etwa 12,5 cm an. Der Preis der Konzertwalze betrug bei Orchesteraufnahmen 5 Mark, bei Gesängen 7 Mark. Das entsprach etwa zwei Tageslöhnen eines Facharbeiters. Mit Einführung der Gusswalzen im Jahr 1902 waren die Tage der Konzertwalze bereits wieder gezählt. Auch das macht insbesondere deutsche Walzen im Großformat außerordentlich selten.

Ich zeige ein Exemplar der Excelsior-Konzertwalzendose von 1900/01, die Nummer 588, mit handschriftlicher Titelangabe. Die ursprünglich tiefweinrote Farbe der Dose ist leider durch Lichteinfluss ausgeblichen. Ob auf der darin befindlichen, mittelbraunen Gloria-Walze tatsächlich die betreffende Baritonaufnahme aus "Traviata" zu hören ist muss ich noch überprüfen.



Abgespielt wurden die Konzertwalzen auf den großen und teuren Gloria-Phonographen bzw. -Automaten, oder auf den kostengünstigeren Gloriosa-Modellen.




[ Bearbeitet So Sep 22 2019, 21:38 ]
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Konezni
Fr Sep 20 2019, 21:20
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 20 2015, 18:23
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Beiträge: 242
Na, da bin ich aber gespannt, wer singt - wIrd wohl einer der üblichen Verdächtigen sein (Porten, Lieban oder Leonhardt)...
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DGAG
Sa Sep 21 2019, 16:08

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 657
Sehr gut möglich, aber gerade bei einer Kölner Firma würden mir noch Richard Breitenfeld, Carl Rost und Robert vom Scheidt einfallen. Dazu dessen Bruder Julius sowie Tillmann Liszewsky, von denen mir bereits bekannt ist, dass sie für die Excelsior G.m.b.H. Walzenaufnahmen gemacht haben.

Aus dem vor über 10 Jahren aufgetauchten kleinen Konvolut deutscher Konzert-Riesenwalzen, seitdem habe ich keine einzige mehr gesehen, ist eine in der Sammlung von Julien Anton gelandet: Link - Hier klicken Die übrigen beiden Dosen waren leer. Alle drei sind etwas später als meine entstanden. Dies erkennt man an dem erst am 5. Juni 1902 angemeldeten Warenzeichen mit den verschlungenen Buchstaben EWC in einem Schild. Die Bezeichnung "Gloria-" für diesen Walzentyp ist damals weggefallen und das Etikett erhielt eine hübsche Umrahmung im Jugendstil. Alle Dosen im Konvolut waren ausgeblichen. Kein Wunder, hatte sie der Verkäufer doch jahrelang im Schaufenster seines Ladens als Regalstütze missbraucht.
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gramofan
Sa Sep 21 2019, 18:07
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1167
Hier noch eine Dosenvariante:




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Konezni
So Sep 22 2019, 11:25
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 20 2015, 18:23
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Beiträge: 242
Breitenfeld scheidet aus, da er erst 1907 in Köln anfing. Für Rost ist die Walze vermutlich ebenfalls zu alt, außerdem ist das nicht sein Repertoire. Robert vom Scheidt wäre denkbar, er hat ja kurz darauf auch für Atlas (Düsseldorf) aufgenommen. Wenn Julius vom Scheidt und Liszewsky bereits auf Excelsior verbürgt sind, dann wird’s wohl einer der beiden sein, denn mehr als zwei Baritone wird die Firma kaum beschäftigt haben…
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-Juergen-
So Sep 22 2019, 13:21
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Dez 25 2018, 08:26
Wohnort: Rhein-Main
Beiträge: 222
Zur Ergänzung der Excelsiortonträger hier einer derer die für die Arnoldiapuppe gefertigt wurden. Die Walze ist etwa halb so lang wie eine Standardwalze und liegt im Innendurchmesser in etwa im gleichen Bereich wie die Excelsior Standardwalzen.
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DGAG
So Sep 22 2019, 21:46

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 657
Konezni schrieb ...

Breitenfeld scheidet aus, da er erst 1907 in Köln anfing.

Nicht dass ich zu hoffen wage es wäre tatsächlich Breitenfeld und nicht einer der üblichen Verdächtigen, aber soweit ich gelesen habe war er zwischen 1897 und 1902 in Köln engagiert. Hier ist eine von ihm geschriebene Karte mit Rollenfoto, verfasst am 11. Januar 1898 in Köln:
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DGAG
So Sep 22 2019, 22:09

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 657
-Juergen- schrieb ...

Zur Ergänzung der Excelsiortonträger hier einer derer die für die Arnoldiapuppe gefertigt wurden. Die Walze ist etwa halb so lang wie eine Standardwalze und liegt im Innendurchmesser in etwa im gleichen Bereich wie die Excelsior Standardwalzen.


Dieses exotische Format (Länge 5,5 cm, Durchmesser wie Normalwalze) taucht 1902 bei so genannten "Post-Walzen" auf, die als "Sprechende Briefe" verschickt werden sollten. Die Excelsior G.m.b.H. berechnete pro unbespielte "Post-Walze" 60 Pfennig, dazu kamen noch 20 Pfennig für das Versandkästchen:


Interessant, dass dieses Format einige Jahre später als bespielter Tonträger für Puppen zweitverwendet wurde.
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Konezni
Mo Sep 23 2019, 19:38
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 20 2015, 18:23
Wohnort: Berlin
Beiträge: 242
Was Breitenfeld angeht, bin ich wohl einer falschen Quelle aufgesessen - in der Tat war er bereits 1897 (nicht 1907) in Köln (damals noch Cöln). Ich wage aber auch nicht zu hoffen, dass er's ist...
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