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Stempelung unbekannten Gehäuseherstellers
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Telraphon
Mo Okt 05 2020, 11:58 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Werte Forumskollegen,
ich erhielt vor einiger Zeit Fragmente eines Koffergrammophons, bei dem mir eine Stempelung auf der Unterseite des Motorbrettes auffiel. Es ist leider schwer zu entziffern, ich lese I B I S? Ist euch dieser Produzent für Holzgehäuse bekannt, möglicherweise auf einem eurer Geräte verewigt?
Gerät bzw. Reste sind etwa um 1930 zu datieren und möglicherweise aus dem Umfeld Berlin.
Es wäre natürlich grandios wenn sich dazu etwas finden ließe, eine Stempelung würde für mich gegen eine Hinterhofschreinerei sprechen.
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[ Bearbeitet Mi Sep 08 2021, 02:58 ]
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berauscht
Mo Okt 05 2020, 13:36
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1956
Könnte es auch IBUS heißen? Dann könnte es "J. Brüning & Sohn" sein. Diese Firma stelle Sperrholz, Schichtholz, Pressholz und Funiere her.
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Telraphon
Mo Okt 05 2020, 13:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
DANKE. Die korrekte Bezeichnung in diesem Falle ist wohl "Betriebsblind". Hinter meinem Schreibtisch, direkt neben dem Bildschirm, hängt seit über 10 Jahren:

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berauscht
Mo Okt 05 2020, 14:45
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1956
Bleibt noch die Frage nach dem Hersteller. Die bekannte "Hinterhofschreinerei" würde ich ausschließen. Koffergrammophongehäuse waren Industrieprodukte.

Ein Großteil der Produktion von (Koffer-)Grammophongehäusen dürfte aus Fabriken in Sachsen und Nordböhmen stammen. Im Jahre 1930 war die Firma Franz Eckert aus Graslitz in Böhmen die größte Spezialfabrik für Koffergrammophongehäuse in Kontinental Europa.
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Telraphon
Mo Okt 05 2020, 23:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Die Firma JBUS war offensichtlich sehr weit aufgestellt und fertigte unter Anderem auch Zigarrenkisten und Transportkästen...vielleicht wäre es sogar denkbar, dass das Gehäuse selbst durch die Firma JBUS hergestellt und daher gestempelt wurde?
Als Standorte der Firma werden nach 1921 Potsdam, Herbolzheim, Ragnit (Ostpr.), Lüneburg, Langendiebach, Rehfelde, Leipzig, Hamburg, Herford, Mannheim, Feuerbach und Berlin genannt - denkbar wäre ja durchaus, dass man an einem dieser Standorte neben Zigarrenkisten und Transportkästen auch auf Bestellung Grammophongehäuse fertigte...
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berauscht
Di Okt 06 2020, 13:04
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1956
Ich denke, dass hier ein Hersteller einfach IBUS-Platten verwendet hat. Wäre der Koffer von JBUS hergestellt worden hätte man wohl erst zum Schluss gestempelt, und nicht die eigene Firmenmarke halb überklebt.
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Telraphon
Di Okt 06 2020, 18:40
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Das Beziehen und Ausstatten des Kastens mit Kunstleder wurde dann wahrscheinlich nachher in den eigenen Werkräumen des Herstellers vollzogen - der gesamte Holzkasten aber bei IBUS bestellt - so scheint es mir am schlüssigsten.
Wahrscheinlich sind mehr Geräte als wir vielleicht annehmen mit so einer Stempelung versehen, nur in diesem Fall ist aber glücklicherweise davon auch noch etwas zu erkennen.
Danke jedenfalls für die Hilfe!

[ Bearbeitet Di Okt 06 2020, 18:42 ]
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