Foren
Foren > Künstler > Orchesterleiter und Musiker
R.I.P. † Chris Barber
Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
Autor Eintrag
gramofan
Mi Mär 03 2021, 14:57 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1166
Bei den Älteren unter uns ist Jazz-Posaunist und Band-Leader Chris Barber sicher noch allgemein bekannt. Zu Beginn seiner Karriere als Band-Leader in den 50ern sind auch noch ein paar Schellacks von ihm erschienen. Gestern ist er nun mit fast 91 Jahren gestorben. Musikalisch war er noch bis 2019 aktiv.
Ruhe in Frieden Chris. Du hast wesentlich dazu beigetragen, dass ich Jazzfan wurde (wenn ich mich dann auch bald darüber hinaus entwickelt habe).

[ Bearbeitet Mi Mär 03 2021, 15:46 ]
Nach oben
Trutonikus
Mi Mär 03 2021, 22:34
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 12 2020, 08:14
Wohnort: Neumünster
Beiträge: 55
Oh ja, da wird einem doch ganz melancholisch ums Herz. " Just a closer walk with thee..." den hast Du großer Meister des Jazz nun live.

Der Trutonikus
Nach oben
DGAG
Do Mär 04 2021, 10:45

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 657
Chris Barber war nicht so mein Ding, aber Alexis Korner, der am Anfang seiner Karriere in seiner Band spielte.
Nach oben
snookerbee
Do Mär 04 2021, 11:02
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1676

Es gab in meinen Kinderjahren zwei ähnlich klingende Lieder, die immer wieder irgendwo swingend auftauchten, auch wenn das eine von beiden längst zum "alten Eisen" gehörte: die Melodie der dänischen Olsenbandenfilme im fröhlichen Dixielandstil und Chris Barbers "Ice cream".

Der letztgenannte Titel stammte ja schon aus den 1920er Jahren und war eigentlich ein Charleston-Schlager, in Deutschland "Eis, Eis, Eis". Chris Barber hatte in den 1950ern eine Old-Time-Variante dazu erfunden, die offenbar den Nerv der Zeit traf. In diesen Jahren hatte die Jazzwelt sich schon gespalten in die bedingungslose Moderne im Jazzkeller und verbindlichen Dixieland, den man zum bierseligen Frühschoppen oder auf dem familiären Stadtfest erleben konnte. "Ice cream" war dort schnell ein Standard, der immer lautstark eingefordert werden konnte. Man sollte als Musikant also vorbereitet sein. Selbst war ich einmal in der misslichen Lage, den Wunsch nicht bedienen zu können ... Dafür hatte sich in meinem Umfeld die Olsenbandenmelodie durchgesetzt, die gefühlsmäßig gleich an Chris Barbers "Ice cream" anschließt.

Barber selbst hatte diese doch recht festgefügte Form des Dixieland indess in den 1960er Jahren wieder verlassen und war auf der Suche nach neuen Klängen, die er bei der britischen Blues- und Rockmusik fand. Das beste Beispiel für die neue Epoche ist das damals in Ostberlin aufgenommene Doppelalbum "Chris Barber in Berlin", das neben swingender Tradmusik viel elektrischen Blues und Gospelnummern präsentiert. Die Platte wurde ein internationaler Erfolg für AMIGA und ältere Kollegen nennen ihre Melange als wichtigen musikalischen Einfluss, der wiederum in die Rock- und Soulszene der DDR hinein wirkte.

Hier ein atemberaubendes Beispiel: Link - Hier klicken

Wieder ist ein Großer der Musik gegangen und ich frage mich, wer all die Lücken füllen kann ....



[ Bearbeitet Do Mär 04 2021, 16:51 ]
Nach oben
 

Forum:     Nach oben

Über Uns

Wir sind mehr als ein Forum! Als eingetragener Verein arbeiten wir an der Beständigkeit unserer Leidenschaft.

Über uns

Wir suchen Dich!

Du schreibst Artikel, möchtest im Forum als Moderator aktiv werden? Dir liegt Social Media. Bewahre Wissen! Wir warten auf dich.

Schreib uns

Tipps

Einsteiger-Ratschläge für optimale Nutzung und wichtige Aspekte beim Grammophon und Schellackplatten-Kauf.

Zu den Informationen