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Trichtergrammophon DGAG
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WalterSchwanzer
So Jan 03 2021, 21:43 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Dez 08 2014, 12:34
Wohnort: Rohrendorf
Beiträge: 467
Ich habe heute mein erstes Trichtergrammophon übernommen.
Muss natürlich noch gereinigt werden - welche Putzmittel darf ich bei den Metallteilen, dem Trichter und dem Holz verwenden (es fehlen ein paar Holzverzierungen).
Die Metallteile dürften alle original sein.

Auf der Unterseite steht die Nummer: DGAG 17963 H

Leider kann ich den Deckel nicht aufklappen um zum Motor zu kommen - sollte das Zäpfchen zum rausziehen sein?

Hier einige Fotos:















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Telraphon
So Jan 03 2021, 22:31
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Ein schönes Gerät im optisch unberührten Zustand.

Für die vernickelten Teile empfehle ich zur Reinigung und Politur NevrDull Polierwatte, die schont die Oerfläche und liefert beste Ergebnisse.

Den Trichter würde ich zunächst mit Ballistol-Universalöl einsprühen, dann mit einer ganz weichen Bürste vorsichtig vom gröbsten Dreck säubern. Anschließend das Öl mit Destilliertem Wasser und Lappen abwaschen (geht sehr gut, da sich eine Schmutzbindende Emulsion bildet) - anschließend den Trichter kurz abtrocknen lassen, was bei destilliertem Wasser sehr schnell geht, und dann mit einer Carnaubawachshaltigen Autopolitur aufpolieren. Das schont den Lack, bildet anschließend eine polierbare und im Zweifelsfalle immer entfernbare, hauchdünne Wachsschicht.

Das Holz würde ich persönlich schlicht mit Lappen, Dest. Wasser und einem Tropfen Spüli behutsam reinigen, anschließend mit einem Baumwolllappen und Leinöl einölen und nach Einziehen des Öls mit einem anderen Baumwollappen nach Bedarf noch polieren.



Bezüglich des Motorbretts: Kurbel raus, dann den vernickelten Knopf neben der Kurbel reindrücken, dann sollte sich die Motorplatte von dieser Seite aus nach Oben aufklappen lassen.
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WalterSchwanzer
Mo Jan 04 2021, 09:31
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Dez 08 2014, 12:34
Wohnort: Rohrendorf
Beiträge: 467
DANKE für die schnelle Antwort!

Gibt es einen Trick wenn das Motorbrett nicht aufgeht?
Aus welchem Jahr konnte das Grammophon sein?
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Telraphon
Mo Jan 04 2021, 10:23
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Theoretisch muss das Motorbrett so aufgehen (es ist verhältnismäßig schwer) - aber vielleicht haben sich auch die stabilisierungsleisten neben dem Motor verzogen & verklemmen das Gehäuse, oder Jemand hat mal mit Leim o.Ä. das Brett verklebt. Du solltest ganz genau nachschauen, vielleicht einmal vorsichtig mit einem flachen Spachtel den Schlitz kontrollieren - und im Zweifelsfalle lieber die Bodenplatte abschrauben und von Innen nachsehen, warum das Motorbrett klemmt.

Dein Gerät ist im Übrigen ein Monarch II der Deutschen Grammophon AG - Anhand der Kontrollnummer würde ich dein Gerät entweder auf das Jahresende 1911, eher aber auf das Jahr 1912 taxieren wollen.

Zu diesem Gerät gibt es bereits einen interessanten Thread mit Informationen - es wäre sehr zielführend, wenn Du vielleicht weitere Beiträge zu Deinem Gerät dort postest, damit man dann Alles auf einem Haufen hat:

Link - Hier klicken

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WalterSchwanzer
Mo Jan 04 2021, 10:55
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Dez 08 2014, 12:34
Wohnort: Rohrendorf
Beiträge: 467
DANKE, ich habe die Bodenplatte vorsichtig gelöst.


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Telraphon
Mo Jan 04 2021, 12:15
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Das Werk sieht ja auf den ersten Blick noch überdurchschnittlich gut erhalten und unberührt aus, an den sichtbaren Zähnen ist ja praktisch keinerlei Verschleiß - herzlichen Glückwunsch zu so einem schönen Gerät!

Auch ergeben sich zumindest von diesem Bild her keinerlei "Modifikationen", die ein Klemmen des Deckels erklären könnten...Vielleicht ist der Aufsteller ein wenig verklemmt? Ich würde die Scharniere und den Aufsteller ein wenig bewegen, und schauen, ob der Haken der Deckelsperre (der kleine Nickelknopf neben der Kurbel) auch aushakt, wenn man ihn drückt... Dann sollte sich der Deckel auch irgendwie - notfalls mit etwas sanftem Druck - öffnen lassen.
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WalterSchwanzer
Mo Jan 04 2021, 13:41
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Dez 08 2014, 12:34
Wohnort: Rohrendorf
Beiträge: 467
Herzlichen Dank, jetzt werde ich mich mit einem Freund ans restaurieren machen

[ Bearbeitet Mo Jan 04 2021, 14:26 ]
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DGAG
Di Jan 05 2021, 16:30

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 648
Restaurieren musst Du daran nichts, reinigen reicht.

Die Oberfläche des Eichenkastens ist schellackpoliert. Bei meinen DGAG-Grammophonen war es völlig ausreichend sie mit einem angefeuchteten Baumwolllappen zu reinigen. Ich habe zum Anfeuchten Spucke genommen. Die darin enthaltenen Enzyme in Verbindung mit der Körperwärme reinigen hervorragend.

Wenn der Schmutz hartnäckig und stark anhaftend ist, oder kleine Teile der dünnen Schellackschicht abgeplatzt sind, kann man die Oberfläche mit Schellackpolitur regenerieren. Wie es geht zeigt dieses Beispiel: Link - Hier klicken

Den Trichter würde ich erstmal ebenfalls versuchen mit einem leicht angefeuchteten Baumwolllappen (warmes Wasser mit etwas Netzmittel reicht; muss wegen der Größe der Flächen keine Spucke sein) zu reinigen. Wenn das nicht hilft kann man weiter überlegen.
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WalterSchwanzer
Di Jan 05 2021, 20:27
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Dez 08 2014, 12:34
Wohnort: Rohrendorf
Beiträge: 467
DANKE soll ich die Metallteile vorher alle abschrauben zum REINIGEN?
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Telraphon
Di Jan 05 2021, 22:28
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Bei meinen DGAG-Grammophonen war es völlig ausreichend sie mit einem angefeuchteten Baumwolllappen zu reinigen. Ich habe zum Anfeuchten Spucke genommen. Die darin enthaltenen Enzyme in Verbindung mit der Körperwärme reinigen hervorragend.


Ich habe noch nie ein Grammophon (oder etwas Anderes jenseits einer Sonnenbrille oder Motorhaube) mit Spucke gereinigt - aber letztlich klingt das doch recht logisch und nach einer guten Idee (Wenngleich ich bei diesem Grad der Verschmutzung vermute, dass Spucke allein eventuell nicht mehr genügen könnte, je nachdem, wie "sauber" man das Endergebnis haben möchte. Ich werde mir diesen Tipp jedenfalls dankbar merken.

DANKE soll ich die Metallteile vorher alle abschrauben zum REINIGEN?


Für ein vernünftiges Ergebnis bei der Gehäusereinigung und ein besseres Arbeiten gerade an den Metallteilen ist das meiner Meinung nach unerlässlich, ja. Bitte darauf achten, die Schrauben nicht zu beschädigen. Soll heißen: Sehr vorsichtig arbeiten, dann sollte Alles problemlos klappen. Minimal kritisch sind ohnehin in ganz seltenen Fällen nur die Schrauben der Bremse und der Geschwindigkeitsregulierung - der Rest lässt sich in der Regel sehr gut demontieren. Da hier kein großer Rost zu sehen ist, sollten sich alle Beschläge und die Stütze problemlos abschrauben lassen.
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berauscht
Di Jan 05 2021, 22:59
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
DGAG schrieb ...

Ich habe zum Anfeuchten Spucke genommen. Die darin enthaltenen Enzyme in Verbindung mit der Körperwärme reinigen hervorragend.


Am besten reinigt Muttis Spucke. Notfalls geht auch die von der Oma.
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Telraphon
Mi Jan 06 2021, 09:23
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Am besten reinigt Muttis Spucke. Notfalls geht auch die von der Oma.


....aber nur in Verbindung mit Zeigefinger & Stofftaschentuch. ;)
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Vogtländer
Mo Feb 01 2021, 16:40
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Dez 24 2015, 00:14
Wohnort: Vogtland
Beiträge: 173
Telraphon schrieb ...

Am besten reinigt Muttis Spucke. Notfalls geht auch die von der Oma.


....aber nur in Verbindung mit Zeigefinger & Stofftaschentuch. ;)


Ihr kennt wirklich fast alle Tricks, aber - bei der NVA half auch in Fällen von
(...das is echt, das geht nicht ab) dem Spieß seine Spucke auf´m Zeigefinger!

...Spaß beiseite, Walter, was die anderen Kollegen bereits schrieben ist wirklich der beste Rat den du bekommen kannst.
Mach nicht den Fehler der "Restaurierung" welche sich oft in "Überrestaurierung" oder gar
- nicht wieder gutzumachenden Fehlern dokumentiert.
Das Gerät hat eine wunderbare Patina, behutsam gereinigt ist´s ein Schmuckstück.

Viel Erfolg wünscht der Mario
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WalterSchwanzer
Di Mär 23 2021, 12:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Dez 08 2014, 12:34
Wohnort: Rohrendorf
Beiträge: 467
DANKE für alle Ratschläge
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