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Fragen zur Restaurierung
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zzippo
Mo Nov 29 2021, 19:15 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Mär 03 2020, 10:33
Wohnort: Schwarzwald
Beiträge: 107
Hallo zusammen,

Ich hatte vor ein paar Wochen gefragt, ob ich dieses Gerät hier kaufen soll:
Link
Mittlerweile habe ich es aus Köln abgeholt.
Die Substanz ist wirklich gut, es ist nichts verbastelt, jedoch fehlen einige Teile. (Gekennzeichnete Schrauben und natürlich Trichterknie und Trichter)
Alle Metallteile waren mit Goldbronze überlackiert, hier hat WD40 ganze Arbeit geleistet, um diese wieder zu entfernen.
Das Entfernen des Plattentellers hat mich dank Passungsrosts eine Woche gekostet. Am Ende half doch nur rohe Gewalt.
Die unpassende 'Farbaufrischung' des Gehäuses lässt sich mit feiner Stahlwolle und Alkohol entfernen, so das auch noch ein Teil der alten Patina erhalten bleibt. Den Deckel habe ich schon soweit fertig, der Korpus mit Verzierungen wird sicher noch eine langwierige Angelegenheit.

Aber nun zu meinen Fragen.
- Was würdet Ihr für die Metallteile empfehlen? neu vernickeln oder so lassen?
Die Schalldose glänzt Dank NevrDull wie neu, passt dann aber nicht mehr zum doch recht angegriffenen Halter/Arm/Bremse...
- Alle Teile des Gerätes sind baugleich mit Victor III, ist das Teil Nr. 3034 P.F. die Kugel aus dem Lager der Plattenteller-Achse? diese fehlt bei mir. Kann mir evtl. jemand den Durchmesser sagen?

- Da der Boden des Gerätes fehlt, kann ich nicht sagen ob es ein DGAG Gerät ist, oder aus dem Ausland kommt. Die Einzige Kennzeichnung ist die eingeschlagene Zahl 18561 auf der Oberseite des Rahmens. Das Gehäuse hat eine Einfräsung (evtl. für das Celluloid mit dem Schreibenden Engel). Hier war eine hölzerne Nadeldose aufgeschraubt. Die Einfräsung hat einen Durchmesser von 32mm. Passt das, oder war evtl. eine andere Kennzeichnung vorhanden wie zum Beispiel Nipper bei den Spanischen Geräten?

Es wäre wirklich Toll wenn mir jemand weiter helfen könnte.

Gruß Söhnke








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berauscht
Mo Nov 29 2021, 22:05
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1952
zzippo schrieb ...

- Was würdet Ihr für die Metallteile empfehlen? neu vernickeln oder so lassen?
Die Schalldose glänzt Dank NevrDull wie neu, passt dann aber nicht mehr zum doch recht angegriffenen Halter/Arm/Bremse...


Ich würde es so lassen. Vor dem vernickeln müsste man die durch Oxidation entstandenen Löcher mit Zinn füllen und alles glatt polieren.
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gramofan
Mo Nov 29 2021, 22:16
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Ich würde die Metallteile so lassen, weil ich meine, die Korrosion ist dezent, stört nicht und man darf so einem Gerät sein Alter ansehen. Es wirkt einfach authentischer. Letztlich ist das Geschmackssache. In den USA bevorzugt man, wie mir scheint, Geräte die fabrikneu aussehen und scheut sich nicht vor massiven Eingriffen, um diesem Schönheitsideal gerecht zu werden. Rückgängig machen kann man das kaum, ohne den Zustand weiter zu verschlechtern, dagegen kann man, lässt man es so, später immer noch aufpolieren, sollte man sich die Sache irgendwann anders überlegen.

[ Bearbeitet Di Nov 30 2021, 12:27 ]
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alang
Mo Nov 29 2021, 23:00
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Jun 12 2012, 19:52
Wohnort: Delaware, USA
Beiträge: 657
Auch hier in den USA sagen die meisten Sammler "it's only original once". Diese Teile sehen altersgerecht akzeptabel aus und sollten auch meiner Meinung nach so belassen werden. Fernsehsendungen wie "American Restauration" wo alles sandgeblastet und neu lackiert wird geben nicht die Ansicht ernsthafter Sammler wieder und sind entsprechend verpoent. Gleicherfalls verhasst ist das "antiquing" oder "white washing" von jedem Holzgehaeuse in entsprechenden Antiquitaetenlaeden, oder der Umbau von Standgrammophonen zu Barmoebeln.

Andreas
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DGAG
Di Nov 30 2021, 13:13

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 648
Am Tonarm muss man überhaupt nichts machen, die stärker korrodierte Bremse plus Drehzahlregler würde ich allerdings matt vernickeln lassen. Den Tragarm für den Trichter sollte man ebenfalls mit NevrDull reinigen, aber nicht neu vernickeln. An einigen Stellen wird nach der Reinigung des Tragarms das, unter der ziemlich dicken Nickelschicht hauchdünn verkupferte, Gusseisen durchkommen, welches aber durch die hellgraue Eigenfarbe kaum auffällt.

Das gereinigte Gehäuse könnte einen einmaligen, dünnen Schellackauftrag vertragen.
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zzippo
Di Jan 11 2022, 12:58
⇒ Mitglied seit ⇐: Di Mär 03 2020, 10:33
Wohnort: Schwarzwald
Beiträge: 107
Vielen Dank an alle für die Anregungen.
Ich habe die Metallteile jetzt so gelassen. Mittlerweile konnte ich auch fehlende Teile ersetzten.
Jetzt fehlt nur noch ein passender Trichter inkl. Rändelschraube, Kurbel und das wohl nicht zu bekommende
Emblem. Mit dem Motor habe ich auch noch so meine Probleme.

Gruß Söhnke


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DGAG
Di Jan 11 2022, 15:39

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 648
Wirklich sehr schön geworden. Das fehlende Emblem bekommst Du als Reproteil hier: Link - Hier klicken
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