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Orchester Zeuner-Freudenberg
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LoopingLoui
Mo Mär 07 2022, 00:52 Druck Ansicht
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
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Beiträge: 652
Das Orchester Zeuner-Freudenberg war ab 1928 das Hausorchester der Firma Electrocord/Deuco, bis es 1930 von Sam Baskini abgelöst wurde.

Der Name setzt sich zusammen aus Richard Zeuner und einem Violinisten mit dem Namen Max Freudenberg. In einigen Fällen ist aber nur von (…)-Orchester Richard Zeuner die Rede.
Unter diversen Bezeichnungen (und Besetzungen?) waren sie quasi das Mädchen für alles bei Deuco:
- Tanzsport-Orchester Zeuner-Freudenberg
- Jazz-Orchester Zeuner
- Kammerorchester Zeuner-Freudenberg
- Tanzsport-Orchester
- Richard Zeuner-Orchester
- Blasorchester Richard Zeuner
- Streich-Orchester Zeuner-Freudenberg
…Zumeist in Begleitung von den Sängern Johannes Maximilian und Max Steinert (Max Kuttner)

Meist wird auf dem Label vollmundig mit „Orchester des Lunaparks“ geworben. Dieser wurde 1933 geschlossen.
Wer weiß mehr?




- Karikatur Richard Zeuner

- Richard Zeuner

- Max Freudenberg

Nachtrag: Herzlichen Dank an Stephan für die Bereitstellung des Orchesterfotos

[ Bearbeitet Mi Mär 09 2022, 22:48 ]
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berauscht
Mo Mär 07 2022, 11:31
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
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Es gab auch einen Luna-Park in Leipzig-Wahren. Da die Kapelle Zeuner-Freudenberg regelmäßig bei den Tanzmusikübertragungen der MIRAG gesendet wurde, ist anzunehmen, dass es sich um das Orchester des Leipziger Luna-Parks handelt.

Edit: Anzeige des Luna-Parks, Leipzig



Das Leipziger Adressbuch listet einen Max Freudenberg, Musikdirektor / Kapellmeister
1930 sind sowohl Zeuner als auch Freudenberg unter der Adresse König-Johann-Straße 19, Parterre aufgelistet.





[ Bearbeitet Mo Mär 07 2022, 14:20 ]
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Konezni
Mo Mär 07 2022, 12:13
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 20 2015, 18:23
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Beiträge: 242
Baskini kam erst nach dem Zusammenbruch der Kalliope 1931 zur Deuco.
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gramofan
Mo Mär 07 2022, 13:43
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1167
LoopingLoui schrieb ...

In der Sammlung von Jens-Uwe Völmecke befindet sich ein Foto des Orchesters. Vielleicht hat jemand Kontakt mit ihm und könnte ihn um die Erlaubnis es hier zu teilen bitten?

Aus urheberrechtlicher Sicht ist eine "Genehmigung" von Herrn Völlmecke nicht notwendig (und wäre auch nicht ausreichend), um das Photo hier wiederzgeben, da dem bloßen Eigentümer des Abzuges keine Urheberrechte am Bild zustehen. Wegen des Alters des Bildes dürften Schutzrechte ohnehin abgelaufen sein (§ 72 Ab. 3 UrHG). Es ist also mehr eine praktische Frage, ob ein Scan verfügbar ist.

[ Bearbeitet Di Mär 08 2022, 19:14 ]
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LoopingLoui
Mo Mär 07 2022, 15:34
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 652
berauscht schrieb ...

Es gab auch einen Luna-Park in Leipzig-Wahren. Da die Kapelle Zeuner-Freudenberg regelmäßig bei den Tanzmusikübertragungen der MIRAG gesendet wurde, ist anzunehmen, dass es sich um das Orchester des Leipziger Luna-Parks handelt. .






Danke für die Präzisierung und die Wohnadressen!

Konezni schrieb ...

Baskini kam erst nach dem Zusammenbruch der Kalliope 1931 zur Deuco.

Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Bis 1930 werden wohl Aufnahmen von Zeuner-Freudenberg gemacht. Danach übernimmt Baskini
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berauscht
Mo Mär 07 2022, 21:03
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1956
Bis Samstag, 15. November 1930 spielte das Orchester Zeuner-Freudenberg bei der MIRAG. Danach trennten sich wohl die Wege. Am Samstag, 6. Dezember 1930 war dann die Kapelle Richard Zeuner zu hören, und am Montag 12. Januar 1931 die Kapelle Max Freudenberg.

Richard Zeuner spielte mit Billy Goldwyn Klavier im Oktober 1934 im Instrumental Kabarett am Sender Leipzig.

[ Bearbeitet Mo Mär 07 2022, 21:11 ]
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SchwarzesGold
Mi Mär 09 2022, 20:41
⇒ Mitglied seit ⇐: So Aug 23 2015, 22:06
Wohnort: Pusemuckel
Beiträge: 36
Hallo an alle Interessierten dieses Beitrags.
Ergänzend kann ich sagen, daß es sich natürlich nicht um den Berliner Luna-Park handelt in dem das Orchester Zeuner-Freudenberg gespielt hat, sondern um den oben erwähnten Leipziger Luna-Park.
Die "Isiphon" war in der Auswahl ihrer Interpreten überwiegend lokal orientiert. Demzufolge mußten sie nicht erst anreisen, was der kleinen Leipziger Firma wiederum nur unnötige Kosten verursacht hätte.
Ansonsten entstanden Aufnahmen von Künstlern, die während eines Gastspiels in Leipzig für Aufnahmen verpflichtet wurden.

Desweiteren kann ich ein Foto des Orchesters Zeuner-Freudenberg beisteuern.
Meiner Einschätzung nach sind auf dem Bild die beiden "Orchesterchefs" Richard Zeuner (links) und Max Freudenberg (rechts) zu erkennen.
Weiteres Indiz ist die Tatsache, daß Richard Zeuner, der Pianist war, am linken von zwei (!) Flügeln sitzt.
Ein Vergleich erfolgte anhand der Illustrationen des Hauptkatalogs von "Meinel & Herold" für Electrocord und Cordy Schallplatten von 1930.

Beste Grüße - Stephan




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berauscht
Mi Mär 09 2022, 21:41
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1956
SchwarzesGold schrieb ...

Die "Isiphon" war in der Auswahl ihrer Interpreten überwiegend lokal orientiert. Demzufolge mußten sie nicht erst anreisen, was der kleinen Leipziger Firma wiederum nur unnötige Kosten verursacht hätte.
Ansonsten entstanden Aufnahmen von Künstlern, die während eines Gastspiels in Leipzig für Aufnahmen verpflichtet wurden.


Seit 1929 gehörte auch die Vox Company mbH, Berlin zur Firmengruppe, so dass der "kleinen Leipziger Firma" durchaus Möglichkeiten in Berlin zur Verfügung standen.
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LoopingLoui
Mi Mär 09 2022, 22:46
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 652
SchwarzesGold schrieb ...

Desweiteren kann ich ein Foto des Orchesters Zeuner-Freudenberg beisteuern.
Meiner Einschätzung nach sind auf dem Bild die beiden "Orchesterchefs" Richard Zeuner (links) und Max Freudenberg (rechts) zu erkennen.
Weiteres Indiz ist die Tatsache, daß Richard Zeuner, der Pianist war, am linken von zwei (!) Flügeln sitzt.
Ein Vergleich erfolgte anhand der Illustrationen des Hauptkatalogs von "Meinel & Herold" für Electrocord und Cordy Schallplatten von 1930.

Beste Grüße - Stephan







Herzlichen Dank für deinen Beitrag und das Foto! Das gleiche Foto erwähnte ich oben - nun haben wir‘s ja hier. Hätte ich auch gern einen Abzug von ^^
Die beiden Herren, anhand der Karikaturen, konnte ich auch schon zuordnen.
LG Melvin


[ Bearbeitet Mi Mär 09 2022, 22:49 ]
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Konezni
Do Mär 10 2022, 14:27
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Aug 20 2015, 18:23
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Beiträge: 242
berauscht schrieb ...

SchwarzesGold schrieb ...

Die "Isiphon" war in der Auswahl ihrer Interpreten überwiegend lokal orientiert. Demzufolge mußten sie nicht erst anreisen, was der kleinen Leipziger Firma wiederum nur unnötige Kosten verursacht hätte.
Ansonsten entstanden Aufnahmen von Künstlern, die während eines Gastspiels in Leipzig für Aufnahmen verpflichtet wurden.


Seit 1929 gehörte auch die Vox Company mbH, Berlin zur Firmengruppe, so dass der "kleinen Leipziger Firma" durchaus Möglichkeiten in Berlin zur Verfügung standen.


Die paar Berliner Aufnahmen der Deuco-Endzeit entstanden im übernommenen Kalliope-Studio. Dasjenige der Vox fand wohl keinen Nachfolger (Reichsrundfunk?).
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