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Kalliope Electro Grammophon
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juliuskalliope
Sa Jan 01 2022, 12:11 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Nov 27 2021, 10:11
Wohnort: Stuttgart
Beiträge: 36
HERSTELLER: Kalliope
MODELL: Electro ???
SERIENNUMMER: ???
JAHR: ???
DAMALIGER PREIS: ???
GEHÄUSE: Holzgehäuse mit Verzierungen am Trichterausgang
PLATTENTELLER: Gusseisen, mit Festgeklebtem Stoff
TRICHTER: Viereckiger Blechtrichter
MOTOR: Grubu Zweifeder-Motor
SCHALLDOSE: ???


Hallo allerseits! Dies ist mein Hauptgerät. Es handelt sich um ein Kalliope Tischgerät aus den Dreißigern oder früher (In den Frühen dreißigern würde Kalliope geschlossen. Der Motor läuft sehr ruhig und wurde wahrscheinlich schon Mal neu gefettet. Bei der Schalldose bin ich mir allerdings nicht sicher, um was es sich handelt:



Die Schalldose hört sich sehr gut an, aber ich bezweifle das sie auch aus den Dreißigern ist, da sie eine rote Gummidichtung hat. Kennt jemand von euch diese Schalldose?
Der Trichter hat eine eher unübliche, viereckige Form, er ist aber ordentlich laut, auch mit einer leisen Nadel. Hier habe ich ein Foto in den Trichter hinein gemacht:


Hier noch ein Paar Fotos:






Bei meinem Gerät sehe ich aktuell keine Probleme, das Gusseisen des Motors sieht noch gut aus, genau so wie das der Schalldose. Allerdings ist das Chrom, dass die Schalldose und den Plattenteller bedeckt, schon sehr schwach und kaputt. Kennt ihr mir einen weg zur Pflege von Chrom?
Ich freue mich auf Antworten ;)
Frohes Neues!
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gramofan
Sa Jan 01 2022, 13:00
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Hallo,
die "Verchromung" ist wahrscheinlich keine, sondern eine Vernickelung. Wenn Dich der Zustand stört, kann man die Teile grundsätzlich neu vernickeln (Anleitung gibts im Forum). Ich würde es im vorliegenden Fall nicht tun, so schlimm siehts doch nicht aus und leichte Alters- und Gebrauchsspuren gehören zu einem fast 100 Jahre alten Gerät dazu.
Die Schalldose ist ein Teil, dass die Hersteller extern zugekauft haben und das nicht speziell für dieses Gerät produziert wurde. Sofern der Klanng o.k. ist, würde ich nichts daran machen. Meines Wissens ist der vernickelte Außenring und die Rückseite aus Spritzguss und bei Arbeiten daran besteht immer die Gefahr, dass irreparable Schäden auftreten (kommt in dieser Zeit sehr auf die verwendete Materialmischung an. Manche Exemplare zefallen förmlich durch interne Korrosion, andere machen noch einen völlig intakten Eindruck).
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juliuskalliope
Sa Jan 01 2022, 13:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Nov 27 2021, 10:11
Wohnort: Stuttgart
Beiträge: 36
gramofan schrieb ...

Hallo,
die "Verchromung" ist wahrscheinlich keine, sondern eine Vernickelung. Wenn Dich der Zustand stört, kann man die Teile grundsätzlich neu vernickeln (Anleitung gibts im Forum). Ich würde es im vorliegenden Fall nicht tun, so schlimm siehts doch nicht aus und leichte Alters- und Gebrauchsspuren gehören zu einem fast 100 Jahre alten Gerät dazu.
Die Schalldose ist ein Teil, dass die Hersteller extern zugekauft haben und das nicht speziell für dieses Gerät produziert wurde. Sofern der Klanng o.k. ist, würde ich nichts daran machen. Meines Wissens ist der vernickelte Außenring und die Rückseite aus Spritzguss und bei Arbeiten daran besteht immer die Gefahr, dass irreparable Schäden auftreten (kommt in dieser Zeit sehr auf die verwendete Materialmischung an. Manche Exemplare zefallen förmlich durch interne Korrosion, andere machen noch einen völlig intakten Eindruck).

Hallo! Danke für die Antwort und die Tipps. Ich hatte nicht vor, an der Schalldose zu arbeiten, also wird das Problem mit dem Gusseisen erstmal Kein Problem sein. Das Gusseisen selbst sieht aus wie neues Gusseisen auch aussieht, also denke ich, dass dieses noch gut hält. Nur an der Nadelhalterung sehe ich Etwas, dass Korrosion ähnlich sieht. Liegt das nur daran, dass man an den Stellen schwer putzen kann oder ist das Korrosion?


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gramofan
Sa Jan 01 2022, 14:07
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Okt 01 2011, 20:32
Wohnort: bei Berlin
Beiträge: 1164
Wie gesagt, das Material der Schalldose ist (höchstwahrscheinlich) kein Gusseisen sondern (Zink)Druckguss. Auf den Fotos sieht sie aber insgesamt gut aus, also wahrscheinlich Glück gehabt. Neben den Lagern für die Nadelhalterung das sieht mir nach Korrosion aus, allerdings eher oberflächich und daher wohl nur optisch störend. Du kannst mal versuchen es mit ganz feiner Stahlwolle (Stärke 000) oder einem Glasfaserradierer etwas wegzuputzen.
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LoopingLoui
Sa Jan 01 2022, 15:59
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 650
Das Decal im Deckel mit "Electro" bezeichnet nicht das Modell, sondern soll kennzeichnen, das dieses Gerät neue elektrische Schallplatten gut wiedergeben kann. Diese kamen in Deutschland um 1926/7 in weite Verbreitung. Ich würde daher dein Gerät auf 27/28/29 datieren.
Wohl spätestens ab 1930 oder auch schon 1929 wurde ein anderes Design auf Grammophonen und Plattennachträgen genutzt, welches den Namen Menzenhauer direkt nennt. Wenn gewünscht zeige ich dies hier (liegt im Keller), aber es ist für dein Gerät ja weniger relevant.

Wie du richtig vermutet hast ist die Schalldose nicht korrekt. Es ist eine Goldring und war Ende der 1930er vielfach als Ersatzteil zu kaufen - seit dieser Zeit kann sie also auch schon an deinem Gerät angeschlossen sein.
LG
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Webseite
juliuskalliope
Sa Jan 01 2022, 17:53
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Nov 27 2021, 10:11
Wohnort: Stuttgart
Beiträge: 36
LoopingLoui schrieb ...

Das Decal im Deckel mit "Electro" bezeichnet nicht das Modell, sondern soll kennzeichnen, das dieses Gerät neue elektrische Schallplatten gut wiedergeben kann. Diese kamen in Deutschland um 1926/7 in weite Verbreitung. Ich würde daher dein Gerät auf 27/28/29 datieren.
Wohl spätestens ab 1930 oder auch schon 1929 wurde ein anderes Design auf Grammophonen und Plattennachträgen genutzt, welches den Namen Menzenhauer direkt nennt. Wenn gewünscht zeige ich dies hier (liegt im Keller), aber es ist für dein Gerät ja weniger relevant.

Wie du richtig vermutet hast ist die Schalldose nicht korrekt. Es ist eine Goldring und war Ende der 1930er vielfach als Ersatzteil zu kaufen - seit dieser Zeit kann sie also auch schon an deinem Gerät angeschlossen sein.
LG

Hallo! Danke für diese Infos! Ich fand noch nicht viel über diese Schalldose heraus, bis auf dass ich sie einmal im Internet gefunden habe, was sich jetzt natürlich erklärt hat :)
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juliuskalliope
So Jan 16 2022, 09:58
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Nov 27 2021, 10:11
Wohnort: Stuttgart
Beiträge: 36
Hallo! Ich bin mir leider noch unsicher, welche Platten ich mit dem Gerät abspielen kann. Gehen diese von 1927?

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Telraphon
So Jan 16 2022, 10:09
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Apr 03 2017, 18:57
Beiträge: 333
Grundsätzlich jede Platte bis etwa 1950 sollte spielbar sein. Das "Electro" bezieht sich auf besondere Eignung für elektrisch aufgenommene Platten (wie die im Bild z.b.) im Vergleich zu älteren, akustisch aufgenommenen. Der Frequenzumfang beim elektrischen Aufnahmeverfahren ist größer, dem wird eine Dose mit Kugellagern deutlich gerechter als eine recht starre Dose mit Federlagerung da der Nadelträger besser auf die Feinheiten der Rille reagieren kann -> besserer Klang. (Wobei ich auch nie etwas auf z.b. eine perfekt eingestellte Exhibition kommen lassen würde...)
Du kannst mit deiner Dose aber natürlich auch akustisch aufgenommene Platten der 1890er bis frühen 1920er Jahre abspielen - wobei ich vom regelmäßigen Spielen auf dem Grammophon schon wegen der Plattenabnutzung abrate... Ab und an ist es jedoch ein wirklicher Genuss.
Bedenke: Man kann die Scheiben ja nicht mehr nachkaufen, sie sind heute kein Verbrauchsgegenstand mehr...
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Falk76
Fr Dez 23 2022, 06:39
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Dez 22 2022, 06:58
Wohnort: Dülmen
Beiträge: 4
gramofan schrieb ...

Hallo,
die "Verchromung" ist wahrscheinlich keine, sondern eine Vernickelung. Wenn Dich der Zustand stört, kann man die Teile grundsätzlich neu vernickeln (Anleitung gibts im Forum). Ich würde es im vorliegenden Fall nicht tun, so schlimm siehts doch nicht aus und leichte Alters- und Gebrauchsspuren gehören zu einem fast 100 Jahre alten Gerät dazu.
Die Schalldose ist ein Teil, dass die Hersteller extern zugekauft haben und das nicht speziell für dieses Gerät produziert wurde. Sofern der Klanng o.k. ist, würde ich nichts daran machen. Meines Wissens ist der vernickelte Außenring und die Rückseite aus Spritzguss und bei Arbeiten daran besteht immer die Gefahr, dass irreparable Schäden auftreten (kommt in dieser Zeit sehr auf die verwendete Materialmischung an. Manche Exemplare zefallen förmlich durch interne Korrosion, andere machen noch einen völlig intakten Eindruck).

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Falk76
Fr Dez 23 2022, 06:46
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Dez 22 2022, 06:58
Wohnort: Dülmen
Beiträge: 4
Hallo,
ich bin seit einiger Zeit im Besitz eines ganz ähnlichen Kalliope-Grammophons und freue mich daher über den Beitrag!

MfG
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Falk76
Fr Dez 23 2022, 06:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Dez 22 2022, 06:58
Wohnort: Dülmen
Beiträge: 4




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Falk76
Fr Dez 23 2022, 07:01
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Dez 22 2022, 06:58
Wohnort: Dülmen
Beiträge: 4


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