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elektrischer Tonabnehmer: Spule defekt
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Oldman
Do Mai 29 2025, 17:17 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 03 2011, 12:47
Beiträge: 38
Hallo Freunde alter Gerätschaften,
da habe ich einen elektrischen Tonabnehmer für Grammofone, als eine Aufwertung der Wiedergabequalität. Leider keine Hinweise auf Hersteller noch Typ. Vor langer Zeit kam er zu mir ohne Funktion. Nach Aufarbeitung tat er wieder was man von ihm erwartete. Als Fehler zeigte sich der dahin geschmolzene Dämfungsgummi, für den Anker, mit anschließender totaler Aushärtung. Auch die Verkabelung brauchte Zuwendung. Zwei betagte Bananenstecker ergänzten das Kabel.
Jetzt bei erneuter Inbetriebnahme eine Überraschung. Kein Ton. Fehlersuche angesagt. Als Fehler stellte sich nach Murphys Gesetz natürlich ein total Schaden heraus. Das Herz ist die Spule und hat keinen elektrischen Durchgang mehr. Eine Ersatzbeschaffung wird sich als aussichtslos zeigen. Die Unterbrechung ist sicherlich nicht so leicht auf spürbar. Spule ausgebaut und der Anschluss des oberen Ende der Spule ohne Befund. Somit liegt die Unterbrechung irgendwo dazwischen. Jetzt ziehe ich in Erwägung eventuell sie neu zu wickeln. Der Kupferlackdraht ist sehr, sehr fein. Ganze 0,06mm. Er wird auch im Internet zu einem annehmbaren Preis angeboten.
Meine Frage jetzt an die Runde: hat jemand schon so was divisiles gemacht und könnte seine Erfahrung hier kundtun. Einen Versuch würde ich wagen.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred


[ Bearbeitet Fr Mai 30 2025, 13:02 ]
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berauscht
Do Mai 29 2025, 19:32
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 2027
Das ist doch ein Fall für unseren Rundfunkonkel
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Rundfunkonkel
So Jun 01 2025, 22:41
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1119
Hallo Manfred,

auf ein paar Windungen kommt es da nicht an. Wenn der Querschnitt identisch ist und vollkommen verbrannt, könnte man zuerst die Spule mit altem Kupfer darauf wiegen, dann abwickeln (gern die Windungen zählen, falls möglich), den leeren Spulenkörper wieder wiegen, und rechnen. Oder die abgewickelte Menge wiegen. Und dann die Menge anhand des Gewichtes bestimmen. Sollte die Anzahl der Windungen beim Abwickeln festgestellt worden sein, könnte man dann Windungen für Windung von Hand wieder draufwickeln. Per Gewicht festgestellte Menge befähigt einen aber, das ganze dann per Bohrmaschine bei adäquatem Tempo schnell und per Hand geführt auszuführen.

Oder einfach wieder vollwickeln per Bohrmaschine, wir sind ja hier nicht im HiFi Bereich unterwegs, und ob das 0,5 V Signalspannung ergibt, oder 0,4 oder 0,6 V, ist eher untergeordnet.

Bitte aber darauf achten, dass die Dämpfungsgummis auch wirklich dämpfen. Wenn der Anker Resonazen bei der Wiedergabe zeigt, kann das gern die Rille "neu schnitzen". Und ich empfehle eine damals übliche Bassanhebung zwischen Tonabnehmer und Verstärker, sind nur ein paar Bauteile.

Sollte die Auflagekraft unter 70 Gramm liegen, empfiehlt sich eine Dauernadel mit Saphirspitze - schont die Platten.

[ Bearbeitet So Jun 01 2025, 22:43 ]
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Oldman
Mo Jun 02 2025, 06:03
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 03 2011, 12:47
Beiträge: 38
Hallo Carlo,
es freut mich, dass Du die Einladung von Hendrik angenommen hast. An Euch Beiden herzlichen Dank.
Nun habe ich mich zwischenzeitlich mit dem Problem näher befasst. Dabei bin ich sehr nahe an Deine Herangehensweise gekommen. Nachdem die Spule ausgebaut war, habe ich die Maße derer aufgenommen. Um später bei der Neubewicklung eine Reverenz zuhaben, den noch hatte ich keine spezifischen Daten, wie Drahtstärke, Länge noch Windungen. Die Drahtstärke zumessen ist nicht so einfach. Mir steht da nur ein Messschieber zur Verfügung. Er hat zwar eine digitale Anzeige, auch im 1/100 Bereich. Die Genauigkeit ist da fraglich. Also dann Drahtstärke über den spezifischen Widerstand pro Meter ermitteln. Länge 1m sind 7,2 Ohm. Tabellen im Internet zeigen wo es lang geht. Da mir bei einer früheren Zuwendung der Gleichstromwiderstand von fast exaktem 1 Kiloohm noch in Erinnerung war, konnte ich die Drahtlänge dabei ermitteln. Es waren 138 Meter. Mit Hilfe des mittleren Spulenumfang auch die Windungen. Diese kann ich bei der Neubewicklung nicht kontrollieren, da ich nicht im Besitz einer Wickelmaschine bin. Ich versuche dann über das Maß der alten Spule heranzutasten. sollte ich in der Nähe angekommen sein, so werde ich noch einen Schlag drauf wickeln, um etwas Sicherheit zu haben Eine Widerstandsmessung wird mir dann zeigen wo ich gelandet bin. Bin ich in der Nähe, soll es gut sein. Ist der Widerstand zu hoch, dann kontrolliert abwickeln ( Widerstand pro Meter ). Ist er zu klein, muss noch was drauf. Wobei Du schon anmerkst, ein paar Windungen mehr oder weniger, egal. Dabei ist es ab zu warten, ob diese Weise machbar ist.
Jetzt heißt es den passenden Draht zubekommen. Zwischenzeitlich muss ich mir was einfallen lassen, wie ich die Wicklerei ausführe. Eine zweite Meinung ist immer hilfreich, das bestärkt einen. Nochmals herzlichen Dank.
Grüße aus München
Manfred
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