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Polyphon – Stand - Automat 16
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PONOPHON
Mo Okt 27 2025, 20:17 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 275
HERSTELLER: Polyphon – Musikwerke Aktien Gesellschaft Leipzig - Wahren
MODELL: Stand - Automat 16
SERIENNUMMER: Am Boden der Münz-Schublade ist groß die Nummer 47256 gestempelt.
JAHR: Ab, bzw. nach 1910
DAMALIGER PREIS: ?
GEHÄUSE: Eiche, schwarzbraun gebeizt, die Poren waren und sind z.T. noch silberfarben gefüllt. Farbton lt. Katalog: Silbergrau
PLATTENTELLER: Gusseisen, 25cm
TRICHTER: Starkton Blumentrichter aus Stahlblech mit vernickeltem Schwanenhals aus Zinkblech und Messing. 70cm. Durchmesser.
MOTOR: PWAII, Einfeder-Automatenwerk
SCHALLDOSE: Polyphon

Der Stand – Automat stammt lt. Vorbesitzer aus Berlin, ich habe ihn in 49401 Damme abgeholt.
Als ich ihn kaufte, war am Münzeinwurf noch ein aus einem Typenschild eines Elektromotors, selbstgemachtes Alu-Schild „Einwurf 1 Mark“ montiert.
Bei der Reinigung des Gehäuses fand ich im Inneren noch eine Ostmark, was für die Berlin-Geschichte spricht.
Weiter fand ich noch einen einzigen Kupfer Jeton, in der exakten Größe der 10 Pfennig Münzen.
Dieser diente mit Sicherheit in der Inflationszeit zum Betrieb des Gerätes, als keine Münzen mehr in Umlauf waren.
Das Polyphon befindet sich in einem hervorragendem Originalzustand, der Münzmechanismus war vollständig funktionsfähig, ohne fehlende Teile.
Lediglich der Schwanenhals hatte die häufig vorkommenden Deformierungen, Brüche und unsachgemäßen Lötstellen. Und war mit Goldfarbe überstrichen.
Zum Glück war die Oberfläche darunter noch sehr gut erhalten, ich musste nur die Brüche sachgemäß reparieren und den Nickelbelag ausbessern.

Hier ist ein Link zum Katalog hier im Forum. Auf Seite 78 und 79 ist das Gerät abgebildet und beschrieben.
Link - Hier klicken



















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Hedensö
Di Okt 28 2025, 10:17

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Jan 06 2012, 11:09
Beiträge: 913
Ein wirklich tolles Gerät in ebenso tollem Zustand. Herzlichen Glückwunsch!
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Fehlmann1960
Di Okt 28 2025, 13:42
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Dez 19 2013, 15:39
Wohnort: CH- 4492 Tecknau
Beiträge: 473
Ein imposantes Grammophon, war ja auch die Musikbox in den Lokalitäten in den 1910er Jahren. Gratulation!
Habe noch einen Katalogauszug von diesem Stand-Automat No. 16. (aus: Link - Hier klicken )
Man lese: Höhe des Gerätes 2.10m!! Gewicht ca. 40kg netto!!
Gruss Thomas

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DGAG
Do Okt 30 2025, 12:30

⇒ Mitglied seit ⇐: So Dez 31 2017, 12:30
Wohnort: Berlin
Beiträge: 760
Die Restaurierung des für Deformationen und Risse besonders anfälligen Schwanenhalses ist Dir sehr gut gelungen! Der Trichter sieht ebenfalls super aus und ist ein Hingucker erster Güte! Würde man in einer Gastwirtschaft auch so erwarten. Laut Katalogbeschreibung müsste der Durchmesser des riesigen Blumentrichters sogar 75 cm sein. Miss doch noch mal nach.

Das Gehäuse hat eine schöne Patina. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, wurde die originale silbergraue Beize irgendwann mal mit einer dunklen Beize übergangen. Das würde ich ebenfalls so sehen, weil die dunkle Beize stellenweise auch ins helle Gehäuseinnere gelaufen ist. Das hätte man vor 115 Jahren der Möbelfabrik nicht durchgehen lassen.

Es sind innen nur je 12 Fächer für 25 cm und 30 cm Platten. Um dort etwa 100 Stück unterzubringen, wie der Katalog behauptet, hätte man also vier Platten in ein Fach quetschen müssen.
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PONOPHON
Do Okt 30 2025, 18:28
⇒ Mitglied seit ⇐: Sa Dez 12 2015, 17:45
Wohnort: Österreich
Beiträge: 275
Hallo Stephan, ich nehme an, dass die Katalogbeschreibung in diesem Fall unrichtig ist bzw. bewusst übertreibt. Der Trichter misst genau 70 cm.
Insgesamt habe ich 4 solcher Trichter und sie sind alle nicht größer. Mir ist jedenfalls noch keiner in der Art mit 75cm Durchmesser untergekommen.

Die Oberfläche ist völlig im Originalzustand, keine Spur von einer Überarbeitung.
Der Farbaufbau ist genau anders herum. Die jetzt so gute sichtbare schwarzbraune Farbe ist eigentlich die Grundfarbe, welche einen silberfarbenen Überzug hatte.
Diese Silberfarbe ist an weniger gut zugänglichen Stellen noch erhalten, überall anders ist die Silberfarbe nur mehr in den Poren vorhanden.
Neu war das Gehäuse wohl überwiegend silbergrau.
Die im Gehäuse verronnene Beize wird wohl auch immer schon so gewesen sein.
Es scheint als sei sie bei liegendem Gehäuse im Bereich des unteren Scharniers und der Sockelleiste in das Innere gelaufen. Außen jedenfalls ist kein Fehler bzw. keine Überbeizung erkennbar.
Der Silber-Überzug ist genau wie sonst überall in den Poren vorhanden.

Die Plattenfächer sind recht eng, vor allem wenn man Platten mit Hüllen unterbringen will.
Für den Gaststättenbetrieb waren die Platten wahrscheinlich ungeschützt untergebracht, dann bringt man mehrere in ein Fach.
Recht praktisch sind die engen Fächer aber nicht.
Hier sind noch Bilder von der Oberfläche und eines vom Schwanenhals vorher. Man kann sehen wie glatt er abgesehen von den Lötstellen noch war. Die Silber-Oberfläche ist schwer zu fotografieren.
Die Bilder muss man alle anklicken damit sie richtig gedreht sind.












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LoopingLoui
Mi Nov 05 2025, 17:25
"Moderator"

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 26 2021, 19:14
Wohnort: Altkreis Bersenbrück
Beiträge: 867
Ein absolut beeindruckendes Gerät was wohl scheinbar ganz in meiner Nähe stand - Glückwunsch!
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