Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, Do Apr 25 2013, 19:40
Hallo,
irgendwann vor mindestens 8-10 Jahren habe ich einmal diese unvollständige Exhibition erhalten:
Da ich sie mit dem sog. long throat-Anschluss nicht verwenden konnte, lag sie bis heute Abend herum...
Ich habe schließlich mal versucht etwas über diese Dose in Erfahrung zu bringen und habe sie geöffnet. Dabei stellte ich fest, dass der klassische Exhibition-Schriftzug wie auf nachfolgender Dose
nur eine Kopie auf Papier war, die jemand aufgeklebt hatte. Das ist sehr unüblich, dachte ich mir und entfernte das Papier. Darunter kam folgendes zum Vorschein:
Kann jemand was zu dieser Exhibition sagen? An welches Gerät bzw. zu welchem Tonarm passt solch ein Long throat?
Wie müsste das äußere Gehäuse sein? Das ist m.E. schwarz bzw. mglw. schwarz überlackiert? Ist bzw. war das so? Die waren doch eher vernickelt, oder?
Über Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
gramofan, Do Apr 25 2013, 20:27
Diese Exhibition ist schlicht und ergreifend keine (echte). Die Exhibition wurde damals vielfach (illegal) kopiert und teilweis mit verwechlsungsfähigen Namen verkauft. Z.B. habe ich eine "Exquisit" im Bestand, die ansonsten einer Exhibition zum verwechseln ähnlich sieht.
Die Saturn-Schalldose ist eine der vielen Exhibition-Kopien. Ich habe vor langer Zeit mal eine in Messing gekauft, bei der die von Dir freigelegte Oberläche ungehindert hinter der Glimmermembran zu sehen war. Anscheinend hat man hier eine in Deutschland gefertigte Dose (wo es schon um 1910 einen funktionierenden Markenschutz gab) plump für den Export in ein Land "umgerüstet", wo es einen solchen Markenschutz nicht gab, um von dem guten Namen der HMV zu profitieren.
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, Do Apr 25 2013, 20:30
@gramofan: Danke für die Info.
Also meinst du, dass die schwarze Farbe auf dem Korpus eher ungewöhnlich ist und daher nachträglich aufgebracht wurde?
Ich kann mir nur keinen Reim darauf machen. Zu was soll den eine schwarze Dose gepasst haben? Darunter blitzt zumindest das Messing...
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
gramofan, Do Apr 25 2013, 20:47
Ich denke mal die Schwarzfärbung ist dem Versuch geschuldet, die Kopie dem Original möglichst ähnlich erscheinen zu lassen. Die echte Exhibition ist ja bis auf den vernickleten Ring, der die Membran hält, auch dunkel (wenn auch nicht wirklich schwarz).
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
alang, Do Apr 25 2013, 20:49
Long throat Schalldosen sind fuer "Front Mount" Grammophone, wo die Schalldose direct mittels eines "Elbow" aus Metall oder Leder am Horn befestigt ist. Beispielsweise die ganz fruehen Victor Maschinen noch vor dem "Rigid Arm" oder "Tapered Arm". Victor Modelle D, E, M, R, etc.
Weil diese fruehen Maschinen noch nicht so hohe Verkaufszahlen hatten, sind diese Long Throat Exhibition Schalldosen seltener und teurer als die normale Exhibition. Ich vermute, dass ein Sammler keine Originale Long Throat Exhibition gefunden hat und deshalb zu diesem Ersatz gegriffen hat. Das Insert ist wieder entfernbar, aber das Grammophon schaut in der Sammlung korrekt aus. Ach ja, korrekterweise muesste diese Schalldose dann auch eine Nadelaufnahme mit rundem Loch haben, nicht dreieckig.
Gruss
Andreas
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
grammofar, Do Apr 25 2013, 22:28
Stimmt!
...auch ist es unwahrscheinlich eine solche Schalldose mit dem Schriftzug His Master´s Voice zu bekommen. Das waren ehr die letzten Exhibition Modelle wie sie noch bis ca. 1924 gefertigt wurden.
Anbei eine ganz freche Fälschung:
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Rundfunkonkel, Do Apr 25 2013, 22:43
Wäre nicht ein Thread nur für Fälschungen eine nützliche Sache?
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
joha, Fr Apr 26 2013, 11:03
Hier sind noch zwei aus meinem Bestand.
Die erste ist voll Messing und hat eine Runde Nadelaufnahme.
Die zweite ist schmaler und leichter ebenfalls runde Nadelaufnahme.
Beide weisen nicht das HMV auf.
Zeitlich sicher früher als die bekannten HMV.
Gruß joha
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, Fr Apr 26 2013, 13:54
Hallo joha,
was steht genau auf der ersten Dose? Es spiegelt...
Ist diese auch mit Exhibition gekennzeichnet?
Ich finde diese Schalldose grundsätzlich sehr interessant, da die Grundform und die Maße immer in etwa gleich sind, es aber tausend verschiedene Varianten gibt.
Von daher auch optisch schön anzusehen...
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
joha, Fr Apr 26 2013, 14:07
Hallo Hedensö,
auf der 1. steht EXHIBITION 2 Sterne
London Mittig
Paris-Berlin-Wien
auf der 2.
EXHIBITION 2 Sterne Made in Germany
The World Best Reproducer
London -Berlin -Paris
die erste aus Messing ist kleiner Breiter und schwerer
Gruss joha
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
alang, Fr Apr 26 2013, 14:51
Bei genauerem Ansehen der Saturn Dose sieht man, dass im langen Hals ein kleines Loch fuer eine Feststellschraube ist. Ich muss also mein vorheriges Statement revidieren. Das ist keine fruehe "Long Throat" im eigentlichen Sinne und past warscheinlich nicht auf ein Front Mount Grammophon. Der Anschluss past vermutlich auf jeden Tonarm mit entsprechendem Durchmesser. Ob es eine boesartige Faelschung ist, oder nur der Versuch eines Sammlers, sein Grammophon daheim besser aussehen zu lassen, werden wir wohl nie erfahren. Ich glaube lieber immer erst mal an das Gute/Unschuldige im Menschen bis das Gegenteil bewiesen ist.
Gruss
Andreas
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, So Nov 10 2013, 09:40
Noch eine Nachahmung: EXPORTATION
Hat jemand weitere Exhibition-Kopien /Nachahmungen im Bestand und möchte diese hier nochmal zeigen?
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
gramofan, So Nov 10 2013, 15:30
Anbei noch eine besonders dreiste Fälschung und die schon erwähnte SATURN in Messing. Beide haben übrigens nicht den typischen HMV/DGG-Anschluss, sondern einen ganz gewöhnlichen hinten aus der Schalldosen heraustehendem Stutzen.
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
gramofan, So Nov 10 2013, 15:41
Auch dieses Exemplar gehört in die Kategerorie der Nachbauten. Die verantwortlich zeichnende Firma war in der Berliner Weinmeisterstr. 14 (Mitte) ansässig und besaß dort ein größeres Anwesen. Der eigentliche Geschäftgegenstand waren allerdings Fahrräder. Was ich nicht weiß ist, ob man lediglich Versandhandel mit fremdproduzierten aber entsprechend gelabelten Produkten betrieb, oder ob man auch selbst produzierte.
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
_-_-_, So Nov 10 2013, 16:21
Zu Arcona-Schalldose gibt's hier die passende Platte:
Link - Hier klickenRe:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
joha, Mo Nov 11 2013, 23:21
Alle sehr Interessante Exemplare.
Ich gehe nicht davon aus ,dass es sich dabei nicht um Fälschungen (Kopie) handelt.
Hier werden sicher die Patentregistrieungen in den einzelnen Ländern und die Apikationen greifen.
Die genannten Hauptstädte zeigen wo die Patentierung verwendet werden durfte. (Freigabe für Länder)
Die auf den Innenflächen der Dosen aufgeklebten schwarzen Papierlabel auch mit Vertrieb oder Sprechmaschinen Hersteller sind individuel gestaltet.
Das die Exibition-Schalldosen von Grossiten vertrieben wurden und nicht Geräte gebunden waren, zeugt von einer hohen Qualität des Produktes und wertete ein Gerät sicherlich klanglich auf.
Interessant wäre es hier mal einen Zubehör oder Grossisten Katalog zu sehen mit Bestellnummern und Patentangaben.
Wir sollten mal den Begriff der Fälschung hier weglassen.Denken wir mal so wie die Unternehmer Damals dachten,und machten sich natürlich auch die Übersee Kontakte zu nutze,es war kein Problem per Telegraph 10000 Dosen unter dem Code Wort zu ordern die auch prommt per Schiff gegen Skonto geliefert wurden,wo sollte da das Problem gewesen sein. Die Dinge kamen in Hamburg per Schiff in Holzkisten nach Deutschland so wie auch Singer Nähmaschinen und andere Importe.Auch damals gab es freien Handel, deshalb auch die Angaben in den Grossistenkatalogen in mehreren Sprachen mit Code der die Ware im Hauptlager genau bestimmte,und das Setzen der Ware für den Versand erleichterte. Alles keine Hexerei sondern Handel und Wandel schon zur Kaiserzeit,Denkt mal an Kolonialwaren da gab es alles ,alle Importe aus den Kolonien.Messen in Leipzig gabs ja auch dort konnte man Ordern auch die Weltausstellungen waren so ein Handelstreffpunkt.
Gruss joha
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Starkton, Di Nov 12 2013, 01:21
Nur diejenigen Händler, die ausschließlich Waren der Grammophongesellschaft verkauften, bekamen die "Exhibition" Schalldose geliefert. Ausserdem kostete sie etwa das Doppelte der Imitationen. Da macht Not eben erfinderisch. Trotzdem waren nur ein Teil echte Fälschungen. Viele waren auch nur so ähnlich hergestellt, dass man stillschweigend in Kauf nahm, dass der Kunde sie mit der echten "Exhibition" verwechseln würde. Man wollte eben vom Prestige des Vorbilds als beste Grammophonschalldose auf dem Markt profitieren.
Hier ist ein typisches Beispiel von Beka aus ihrem Katalog von 1912. Nicht zufällig ist die Schalldose im Katalog so gedreht, dass der Name "Exposition" nicht lesbar ist. Nur wenn sich der Kunde die Schalldose genau ansah, oder mit dem Original verglich, konnte er den Unterschied feststellen. Klar, dass der Händler nicht auf die Verwechslungsgefahr hinwies!
Mir liegt das vertrauliche Preisverzeichnis vor, das der Kunde natürlich nie zu Gesicht bekam. Entlarvender Weise steht hier folgendes als Bezeichnung: "Exposition [Exhibition]"
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
joha, Di Nov 12 2013, 13:31
Zur Herstellung der Dosen brauchte man schon das nötige Potential an Maschinen und Fachleuten,deshalb sehe ich die Nachbauten und Umbauten nicht als reine Fälschungen an.
Auch der Bergriff Kopie ist hier sicherlich nicht so wie wir Ihn heute verstehen als ein Billigprodukt aus China.
Wenn man davon ausgeht ,dass die Fertigung ebenfalls in den damaligen Industriestaaten gestattet war (Patente),jedoch die Namensnennung des Orginals nicht mit dem Patentschutz versehen war ,ist es durchaus möglich,dass der Preisdruck für die Massenfertigung sich wiederum rechnete und der Absatz dieser speziellen Dosen sich für den Hersteller, ob er nun in Deutschland saß oder wo anders sich bei den hohen Absatzzahlen der Grammophone rechnete.
Die Rechnung für den Guten Klang zahlte der Verbraucher in jedem Fall.
Der Verbraucher wenn er überzeugt war, etwas besonderes zu besitzen.
Wieso auch nicht, auf das Made in....... konnte man sich sowieso erst später verlassen.
Die Händler nutzten ihre Chance,der Verbraucher hatte sicher nicht die Möglichkeit zum Vergleich mit dem Orginalprodukt.
Ein spannender Wirtschaftskrimmi. *grins
Es ist trotzdem erstaunlich ,dass die Dosen in großer Vielzahl die Zeiten überdauert haben, ohne von Zinkfrass zerfressen zusein und die meisten noch spielbereit, also war die Materialauswahl schon eine hohe Qualität und rechtfertigte somit den höheren Preis auch in der Nachbetrachtung.
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
bavariola, Do Nov 14 2013, 21:37
Hallo miteinander,
...und hier gibt's zu alldem die passende Huelle:
Link - Hier klicken Beste Gruesse an alle!
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, So Nov 17 2013, 10:11
Hallo zusammen,
ich habe mal versucht, alle möglichen Fotos von irgendwelchen Exhibition-Dosen, die ich in meiner Bildersammlung finden konnte, zusammen zu stellen.
Es würde mich freuen, wenn Ihr weitere, hier nicht aufgeführte Schalldosen der Hersteller beisteuern würdet und wenn es gelingen würde, die Dosen zeitlich einzuordnen.G&T/HMV:
Victor
Deutsche Grammophone/Gramola
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
gramofan, So Nov 17 2013, 10:27
Danke für die Zusammenstellung der Bilder!
Bei den deutschen Exemplaren hat sich aber eine Dose eingeschlichen, die mit der Exhibition rein gar nichts zu tun hat: die letzte Dose rechts unten. Das ist eine Neukonstruktion der DGG (ich habe zwei Exemplare davon), sie ist deutlich größer im Durchmesser, hat einen anderen Korpus und (wie auf dem Bild schon zu sehen) auch eine andere Nadelträgerlagerung.
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, Sa Mai 03 2014, 14:47
Hier ein Neuzugang im Exhibition-Gewand:
HALLEY
K.R.H.P D.R.P.
Berlin-Petersburg
MASS
Kann jemand Angaben dazu machen?
Anschluss ist wie HMV...
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, Sa Mai 10 2014, 18:59
Hier eine klassische, späte HMV Exhibition mit dem Zusatz "Importe D' Angleterre". Sie stammt von einem französischen "La voix de son maitre"-Gerät.
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
grammofar, So Mai 11 2014, 08:42
Hier auch nochmal etwas aus meinem Fundus:
..am besten finde ich die Inschrift "Die Seele"
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
grammofar, So Mai 11 2014, 08:45
Dann hätte ich da noch was....kürzlich habe ich ein Tischgerät der Deutschen Grammophon bekommen, es wird um 1916 - 1920 entstanden sein. Es hat noch die typische HMV-Optik, wurde aber schon unter der Regie von den Polyphonwerken hergestellt. Es war folgende Schalldose drauf:
Resultat kriegsbedingter Engpässe? Als Rückenteil ist eine typische Gummikupplung der Exhibition angebracht.
Gibt es hier evtl iwelche Belege??
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
, So Mai 11 2014, 09:04
Halllo Nico,
erstaunlich ! Die hätte ich jetzt sofort in Verarbeitung und Details der häufigen (billigsten) "Goldring" - Dose zugeordnet !
Dafür habe ich keine Erklärung....
Gruß, Nils
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, Mo Apr 17 2017, 08:19
Hier zwei weitere Dosen in Exhibition-Optik.
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, Mi Okt 11 2017, 13:04
Hier eine frühe Exhibition der International Zonophone Company
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Starkton, Sa Okt 14 2017, 08:39
Hier ist eine Variante aus der Übergangszeit zwischen Gramophone Co. und Deutsche Grammophon AG. Nach Ausbruch des 1. Weltkriegs wurde die eingravierte Beschriftung dieser Exhibition-Schalldose mit einem bedruckten Pappschild überklebt.
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, So Dez 17 2017, 13:04
Hier eine Dose, die mir persönlich sehr gut gefällt, was die Optik anbetrifft. Es hadelt sich um eine GRAMOLA der Gramophone Co.
Das interessante ist aus meiner Sicht, dass es die einzige Exhibition (-artige) Schalldose ist, die diesen geriffelten Ring aufweist. Für das Handling ist das ja sehr gut - merkwürdig, dass man das nicht anderswo auch so umgesetzte hat.
Der zweite interesante Punkt ist, dass der Anschlussdurchmesser von dem der Exhibition´s abweicht. Man wollte damit sicherstellen, dass auf Gramola-Geräten keine Exhibiton-Schalldose montiert werden konnte.
Weiterhin hat diese Dose keinen Gummi-Flansch, wie man am unteren Foto gut erkennen kann.
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, Sa Mär 17 2018, 20:45
Hedensö schrieb ...
Hier eine frühe Exhibition der International Zonophone Company
Hier eine spätere Variante:Beim Fotografieren ist mir aufgefallen, dass der Schriftzug im Winkel zur Nadel deutlich unterschiedlich ist. Produktionsbedingte Abweichung oder Absicht?
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Hedensö, Sa Mär 17 2018, 20:50
Nachstehend einige Werbeanzeigen aus der Phongraphischen Zeitschrift. Ähnlichkeiten zu bekannten Markenschalldosen sind wohl rein zufällig
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
Nipper, So Mär 18 2018, 14:18
sehr interessante Anzeigen,was bedeutet denn eine Exibition in "Friedensausführung"wäre die Kriegsversion in minderer Materialqualität/Legierung gewesen?
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
maestro, Mi Apr 04 2018, 17:18
Variants of heads for the Russian market. There were many fakes. In advertisements and written, beware of counterfeits. And yet I got caught, apparently one of these heads
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
maestro, Mi Apr 04 2018, 18:05
However, after disassembly I don't think so.Paint still in the recesses, though roughly done.Well, and a triangular hole under the needle..
Re:
Exhibition-Schalldose und Nachahmungen
gramofan, Mo Jan 18 2021, 22:10
Die originale Exhibition ist ja oben schon hinreichend gezeigt worden. Was mich veranlasst hier nocheinmal was zu schreiben ist, dass diese Schalldose in großem Umfang „raubkopiert“ wurde, obwohl zumindest in Deutschland bereits vor der Jahrhundertwende der komplette rechtliche Rahmen eben zur Verhinderung solcher ungenehmigter Nachahmungen geschaffen worden war (Urheberrechtsgesetz 1870/71, Patentgesetz 1877, Gebrauchsmustergesetz 1891, Warenbezeichnungsgesetz 1894). Dennoch stammen die nachfolgend gezeigten Kopien durchweg aus deutscher Produktion, bei manchen ist das sogar explizit angegeben, bei anderen zumindest naheliegend. Besonders dreist sind die Schöpfer der Dosen vorgegangen, die gleich den Namen übernommen haben und dann, damit das Publikum auch weiß, was es (vermeintlich) vor sich hat, hinzugefügt haben „The best sound box of the world“ bzw. „World’s best reproducer“. Die Benennung „Exquisit“ spekuliert ganz offen auf die Verwechslungsfähigkeit des Namens. Übrigens ein Trick, der schon damals rechtlich genauso bewertet wurde, wie die unberechtigte Übernahme des korrekten Namens. Noch dreister gingen die Schöpfer einer Schalldose mit dem Namen „Exquisition“ vor, die ich leider nicht zeigen kann, weil der Anbieter damals einfach nicht zu einem tragbaren Preis verkaufen wollte. Immerhin ist sie oben in einer der gezeigten Annoncen abgebildet. Auf Grund der minimalen orthographischen Abweichung, bei sonst gleicher Buchstabenfolge, sah man da den Unterschied nur, wenn man genau hinsah. Ominös finde ich auch die Saturn-Schalldose mit der Angabe „exclusively manufactured for Talking Machine C(ompan)ies“. Da versucht man doch glatt, die Kopie als das Original hinzustellen.
Ich bin mir sicher, die Schar der Nachahmer ist mit den hier gezeigten Exemplaren keineswegs erschöpft und der Ein oder Andere wird noch ein Exemplar beisteuern können?