Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
, Do Jul 28 2011, 12:46

Hallo an Alle!


Bei mir herrscht Verwirrung über die Bestellnummern sowie auch der Matrizennummern der Gloria-Serie.

Gloria war ein Label der Grammophon und wurde 1933 von Lindström übernommen; so die Aussage von onlyesterdays (laut Lange).

Nun hab ich hier eine Gloria mit einer frühen Bestellnummer jedoch eine Matrizennummer die dem Jahr 34 zugeordnet werden muss:




Desweiteren weiß ich ebenfalls von onlyesterdays das dies eine Grammophonaufnahme ist, möglicherweise, nicht sicher: (Gramm grün 23895)

Grammophon-Aufnahmen behielten bei Veröffentlichung auf Gloria ihre mx. bei wie diese hier: 2680 BH II



Gehe ich nun recht in der Annahme, dass Lindström die Gramm-Matrizennummern entfernte und die eigenen einsetzte? Jedoch, warum die frühe Bestellnummer??

Über eurer Fachwissen oder eure Überlegungen bin ich echt gespannt ;-)

Hier noch die Aufnahme:

Link - Hier klicken

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Richard Herfeld, Do Jul 28 2011, 13:40

Ich glaube das kann man so pauschal nicht sagen.

Alle Glorias (sogar die frühen von 1931) die sich in meiner Sammlung befinden tragen als Markenzeichen "Carl Lindström AG".

Ein schönes Beispiel ist "Bei Fräulein Lisbeth im Parterre" (G.O. 10 023).
Auf der Gloria spielt (wie auf der Grammophon Grün Aufnahme) das Orchester Paul Godwin, Refraingesang Rolf Sandor.

Allerdings steht trotzdem Carl Lindström auf dem Label - nicht Deutsche Grammophon.

Des weiteren ist deine Gloria G.O. 10042 sicher nicht von 1934.
Der Film "Seitensprünge" hatte seine Premiere am 19.03.1931. Ich glaube kaum, dass Gloria dermaßen hinterher war mit der Produktion, dass sie Schlager erst 3 Jahre später auf den Markt brachten.

Macht ja auch keinen Sinn, die hätte wohl eh keiner mehr gekauft ...

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
, Do Jul 28 2011, 14:11

Hallo Frank, es war nicht ganz so wie du es hieroben geschrieben hast.. ; ) Ich sagte dir : "Die Marke GLORIA gehörte ursprünglich der Deutschen Gramm. AG und wurde (laut Horst Lange!) 1933 von der Lindström AG übernommen. Daher (wahrscheinlich) die frühe Bestellnummer 10042 mit der (1934-) Matrizenummer von dieser Aufnahme die aus 1931 stammt ". Ich fügte hinzu : "Es gibt sie übrigens auch von Godwin (Gramm grün 23895) und vom Grammophon-Tanzorchester (Gramm braun 612)".

(und) Da ich die "grüne" Grammophon bisher noch nicht gehört habe möchte ich dazu sagen dass ich solange nicht ausschliesse dass es sich bei der (1934) Gloria-Pressung um eine andere (Deutsche Grammophon!) Take handeln dürfte, als die ursprüngliche 1931 Godwin-Ausgabe auf Grammophon (wie es auch bei der "Lisbeth"-Platte der Fall ist). Soweit. Grüsse, Rogi.

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
, Do Jul 28 2011, 14:16

Hallo Rogi,

wenn ich das jetzt richtig verstanden habe: Es ist zwar eine Grammophon-Aufnahme, muss aber nicht mit der (Gramm grün 23895) identisch sein. So richtig??

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
, Do Jul 28 2011, 14:22

Ja, so ist es richtig

(...vorausgesetzt, dass meine Vermutung dass es sich bei der Gloria-Platte um eine andere Take als die der Grammophon-Pressung(-en) handelt, stimmt... : )

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Odeon89, Do Jul 28 2011, 15:59

Hallo zusammen,

Hier noch eine kleine Anmerkung zur Geschichte der "Gloria"-Platten:

"Gloria" war anfangs der direkte Nachfolger der 20cm-Derby Platten (als Kooperation der Deutschen Grammophon A.G. mit den Carl-Lindström-Werken). Dies war aber nur bis Ende 1931 der Fall, zu diesem Zeitpunkt wurde die Zusammenarbeit auf Grund eines Zerwürfnisses der beiden Firmen beendet und "Gloria" ging in den alleinigen Besitz der Carl Lindström A.G. über. Somit müssten alle nach Dezember 1931 herausgebrachten, bzw. aufgenommenen "Gloria"-Platten ausschließlich Lindströmaufnahmen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach Dez. 1931 noch Aufnahmen der Deutschen Grammophon A.G. auf Gloria vermarktet wurden.

Viele Grüße
Kai

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
, Do Jul 28 2011, 18:33

Hallo records78,

dann müsste es ja eine Grammophon-mx. sein, oder.

Gruß Frank

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Richard Herfeld, Do Jul 28 2011, 19:48

Müsste eigentlich, aber als Matr.Nr. habe ich auch eine Lindström Matr. (Bi 2025). Allerdings klingt sie absolut identisch mit der Grammophon Aufnahme, sogar die Soli sind an der gleichen Stelle (und der Sänger ist identisch).
Und die Platte hat auch den typischen Grammophon-Pfeifton gegen Ende. Würde mich schon sehr wundern, wenn das nicht Godwin wäre.
Vermutlich hat Lindström auch einfach die Grammophon Matr. übernommen, denn lustigerweise ist im Spiegel auch "Mechan.Copt 1931" zu lesen, gleichzeitig aber auch "Bi 2025". Ersteres ist ja ein sehr sicheres Indiz auf eine Grammophon Matritze.

Gruß, Daniel

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
, Sa Jul 30 2011, 10:07

Heißt das denn, das die Bi-Matrizennummern nicht chronologisch sondern willkürlich eingesetzt wurden?

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
, Sa Jul 30 2011, 13:49

Hallo an alle vorherigen Textersteller,

nach Auslaufen der beiden Derby-Serien (25/20 cm), die ein Gemeinschaftswerk zwischen den bereits bekannten Herstellern darstellte, sollte 1931 mit dem Label "Gloria" eine Fortsetzung dieser Zusammenarbeit auf besserer Grundlage (und Qualität) zwischen "Lindström" und "Grammophon" weiterlaufen.
(Bei den Derby-Platten haben sich die Händler immer aufgeregt, dass ihnen vom Umsatz zu wenig eigener Erlös verblieb!)

Auch hier beteiligten sich beide Firmen mit eigenen Aufnahmen. Die Platten erschienen dann, je nach Presswerk, mit unterschiedlichen Etiketten und Beschriftungen. Hier gab es nun endlich auf jeder Platte auch Matrizennummern zu sehen. Aber, bei gleicher Platte mal diese, mal jene!

Die "Bi"-Nummern wurden bei Lindström gefertigt, die Aufnahmen von "Grammophon" hatten den typischen Stil ihrer Matrizennummern (z.B. 3370½ BR-2).

Nun zu den Fällen mit den genannten Bi 2000-er Nummern:

Das sind ursprünglich alles "Grammophon"-Aufnahmen, die Lindström nochmal mit einer eigenen Matrizennummer kennzeichnete. Alle übernommenen Aufnahmen erhielten solche Nummern, aber nur wenige davon sind für uns sichtbar.

Hier wurde bereits 1931 weit voraus gegriffen und mit 2000 begonnen, ohne zu bedenken, dass im regulären Nummernablauf irgendwann mal (bereits im Jahr 1934) diese Nummern hätten tatsächlich erreicht werden können.
Hier gibt es also unter gleicher Matrizennummer zwei total verschiedene Aufnahmen.

Zum Beispiel (um mich auf das erste hier eingestellte Etikett zu beziehen
[Gloria GO 10042a]:

Bi 2040 (Jahr 1931): "Ich weiß, das du..." (von Grammophon)
Bi 2040 (Jahr 1934): "So oder so ist das Leben" (von Lindström)


Ihr braucht Euch bloß zu merken: Habt Ihr eine Gloria-Platte mit Bestellnummer 10000 bis 10055 in der Hand und ist darauf eine Mx mit Bi 2000 bis ca. 2060 zu sehen, so sind das Grammophon-Aufnahmen. (Manche wurden tatsächlich auch mit Grammophon-Mx in den Handel gegeben).

Habt Ihr eine Platte mit wesentlich höherer Bestellnummer (ab 13300) so gehören die Bi 2000er Aufnahmen zu Lindström.

Abschließend noch ein wichtiger Hinweis:
Wenige Monate nach Beginn dieses Gemeinschaftswerkes (Januar 1931) gab es zwischen beiden Firmen Streitigkeiten (April 1931), die zum Abbruch dieser Zusammenarbeit führten.
Das Label "Gloria" verblieb bei Lindström und wurde dort weitergenutzt.

Bei "Grammophon" wurde daraufhin (als Ersatz) das bekannte Braun-Etikett neu eingeführt, was mit der Nummernserie 500 begann und die Preisklasse 1 (die kurz drauf in "C" umgewandelt wurde) erhielt ( = 2,00 RM im Juni 1931 - wurde später auf 1,50 RM gesenkt).
(Wegen hoher Arbeitslosigkeit und Kaufkraftverlust war man zu billigeren Platten gezwungen).

Die letzte mir bekannte "Gemeinschaftswerk-Platte" ist übrigens die Gloria G/GO 10055.

Mir liegt auch ein Matrizenverzeichnis (Abschrift des Aufnahmenbuches) vor, was auch die Aufnahmetage der Bi-Matrizen enthält. (Nur die Lindström-Matrizen!!)

Ich hoffe, ich konnte Euch mit diesen Details etwas weiterhelfen.

=================================

Für Frank (BrillantSpecial):

(1) Das Gloria-Label kam bereits ab Mai 1931 eindeutig zu Lindström.

(2) Zu: "Gehe ich nun recht in der Annahme, dass Lindström die Grammophon-Matrizennummern entfernte und die eigenen einsetzte?:

Ja, das ist richtig!! Das war bei allen großen Firmen weitestgehend so üblich, dass man bei Übernahmen alles "Fremdartige" entfernte!

Für alle:

Die Übernahmen von Grammophon gab es natürlich dort auch mit deren Etiketten (22/23000er Bestellnummern).


Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Musikmeister, Mi Nov 30 2011, 19:17

Die Gloria-Serie ab der Nr. 10000 wurde bis ca. der Nummer 10070 mit Aufnahmen von der Grammophon und Lindström bedient, wobei Lindström laut Gloria-Aufnahmebücher Matrizen ab Bi 1 bis fortlaufend verwendete. Die Aufnahmen der Grammophon wurden entweder mit der originalen Grammophon-Matrize übernommen oder sie bekamen eine angepasste Gloria-Matrizennummer ab Bi 2000.

Die weiter oben abgebildete Platte "Blonde Cläre" habe ich als Lindström-Version mit der Matrize Bi 2050, wobei im Wachs nur noch der "Mech.Copt." Vermerk sichtbar ist und die originale Grammophon-Matrizenkennung entfernt wurde. Diese frühen Bi 20xx Matrizen sind meiner Meinung nach ausschliesslich Aufnahmen der Grammophon. Gloria an sich hat diese Marke Bi 2000 ja laut Gloria-Aufnahmebücher erst im Dezember 1934 erreicht.

Nach dem fortlaufend die Gloria Neuerscheinungen so ca. die Bestellnummer 10070 erreicht hatte, wurden mit aktuell neu aufgenommenen Lindström-Matrizen alte Gloria-Bestellnummern neu vergeben (z.B. Gloria 10006 mit Bi 112/113),
was vielleicht auf plötzlich eingetretene urheberrechtliche Probleme bei Titeln oder Künstlern mit dem Partner Grammophon hindeuten könnte und letztlich zum Ende der Zusammenarbeit führte. Diese Neubelegungen der früheren Gloria-Bestellnummern erfolgten im Sommer 1931.
Als Reaktion auf den Streit mit Lindström hat meiner Meinung nach die Deutsche Grammophon AG im Jahre 1931 das neue "Braun"-Etikett eingeführt und damit unmittelbar neue Konkurrenz zur billigen Gloria-Platte geschaffen.

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Musikmeister, So Okt 13 2013, 15:22



Zu den späteren "normalen" Gloria-Serien:

Die letzte Platte aus der 41er Gloria-Serie müsste die Gloria G.O. 41359 sein, diese erschien im September 1941.

Bereits seit Februar 1940 gab es keine Neuaufnahmen mehr für Gloria, bis im April 1943 noch 4 Titel vom bayrischen Zithermeister Alfons Bauer aufgenommen wurden. 2 dieser Aufnahmen wurden für die letzte Platte der 27er Gloria-Serie genutzt - Gloria G.O. 27856 (erschienen mit der allerletzten Odeon-Neuheitenliste 6 für 1943 (=November/Dezember 1943)).


Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Musikmeister, So Mai 18 2014, 16:12

Es gibt meines Wissens 2 Gloria-Platten im 30cm-Format.
Diese beiden Platten haben wohl eine eigene Matrizenserie XXBi 1-4.

Die 2. dieser Platten habe ich in meiner Sammlung und hier seht ihr zum Beweis ein Bildvergleich mit einer normalen 25cm-Gloria-Plattenhülle. Zur 1.Platte kann ich nur sagen, dass diese nach Lotz-Angaben im April 1934 aufgenommen wurde. Weiteres ist nicht bekannt.

Meine Platte wurde im Mai 1935 aufgenommen und ist nach meinem bisherigen Kenntnisstand erst ca. 3 Jahre später in der normalen 27er Gloria-Bestellnummerserie veröffentlicht worden.

Hat jemand vielleicht eine 30cm-Gloria-Plattenhülle und würde sich mangels geeigneter Platte von dieser trennen?

Inhalt, Bild oder Datei nur fuer angemeldete Mitglieder



Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
livschakoff, Mo Okt 13 2014, 23:07

Es gibt auch noch - zumindest eine - Gloria-30cm-Platte aus Homocord-Matrizenbeständen: Ich besitze G.O.27508 mit den Homocord-Matrizen H-2-52508/9: Hans Heinz Bollmann singt das Wolgalied (Zarewitsch) und "Was ich längst erträumte" (Der Göttergatte) - jeweils von Lehár. (Bemerkenswert ist dabei auch das schöne Autogramm des Sängers, das auf beiden Matrizen verewigt worden ist.)

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Austroton, Di Okt 14 2014, 20:44

Danke für die Aufklärung. So ist wieder ein Rätsel gelöst. Habe mich auch immer gefragt, weshalb bei niedrigen Glorias (100xx) Bi 20xx-Matriznummern verwendet werden.

Hier noch ein Beispiel für die Doppelverwendung der Gr-Matrize 3384 BR II sowohl auf Gr 603 wie auf Gl 10036. Bei der Gr 603 ist im Spiegel die Gl-Bestellnummer ebenfalls eingeprägt.

Gerade stelle ich fest, daß das Glas des Scanners mal wieder gereinigt werden müßte. - Wer spielt und singt eigentlich hier? Godwin / Sandor?







Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
jitterbug, Mi Okt 15 2014, 13:14

Austroton schrieb ...

- Wer spielt und singt eigentlich hier? Godwin / Sandor?

Deine Vermutung GODWIN / SANDOR scheint richtig, zumindest besitze ich noch andere Veröffentlichungen in dieser Kombination, die sowohl auf GLORIA als auch auf GRAMMOPHON erschienen (z. B. "Jeder Tag hat 24 Stunden").

Noch für alle generelle Informationen: Hansfried Sieben hat im Selbstvertrieb bereits 1996 die GLORIA-Story aufgearbeitet und ein Komplettverzeichnis der GLORIA Lindström Bi-Matrizen erstellt.

Die letzten Aufnahmen des Labels erfolgten am 7.4.1943 (vier Titel von Alfons Bauer, wobei Bi 2674 und Bi 3676 bei der Entwicklung zerstört wurden). Die eigentliche Aufnahmetätigkeit wurde mit einer Joe-Bund-Sitzung vom 6.2.1940 (vier Titel) eingestellt (41348 und 41350). Die höhere Nummer 41357 (Bayernkapelle Heinrich Wehner) wurde bereits im Juni 1939 aufgenommen und dürfte die letzte Neuveröffentlichung von Titeln sein. Noch höhere Bestellnummern zeigen Neukopplungen älterer Aufnahmen.

Musikmeister schrieb ...

Die letzte Platte aus der 41er Gloria-Serie müsste die Gloria G.O. 41359 sein, diese erschien im September 1941.

Die mir vorliegende höchste Bestellnummer zeigt die G.O 41360 mit Wiederveröffentlichungen in Neukopplung von Bi 2556 von G.O. 27270 (28.2.1936) und Bi 3269 von G.O. 41201 (27.6.1938).





Von 37 GLORIA-30cm-Platten (die Nummer 27519 war zwar vergeben, aber nicht belegt worden), sind nur zwei Platten Eigenaufnahmen von 1935 für GLORIA:

  • xxBi 1 Die bunte Platte, Großes Potpourri für Orchester, gesang und Instrumental-Soli 1. Teil

  • xxBi 2 Die bunte Platte, Großes Potpourri für Orchester, Gesang und Instrumental-Soli 2. Teil

  • xxBi 3 Es singt der Rhein! Gloria-Künstler-Orchester, Chor, Sologesang 1. Teil

  • xxBi 4 Es singt der Rhein! Gloria-Künstler-Orchester, Chor, Sologesang 2. Teil

Alle anderen 30cm-Veröffentlichungen auf GLORIA sind Übernahmen von HOMOCORD (27500, 27505, 27506, 27508, 27509, 27510, 27511, 27512), ODEON (27501, 27502, 27503, 27513, 27516, 27528, 27532) und PARLOPHON (27504, 27507, 27514, 27517, 27518, 27520, 27521, 27522, 27524, 27525, 27526, 27527, 27529, 27530, 27531, 27533, 27534, 27535, 27536, 27537)

Diese übernommenen Aufnahmen entstanden zwischen Februar 1927 und September 1930 und enthielten neben instrumentalen Aufnahmen, bzw. Orchesterdirigenten von Felix Günther, Frieder Weißmann, Carl Woitschach, Friedrich Ahlers, Dajos Béla, Edith Lorand, Otto Dobrindt, Walter Sieber und Arthur Guttmann auch Gesangsaufnahmen von Hans Heinz Bollmann, Kuban-Kosaken-Chor, Harry Steier, Elise Wald, Elisabeth Kühnlein, Hans Clemens, Homocord-Ensemble und eine Celloplatte von Arnold Földesy.

Die meisten Namen sind auf den Etiketten anonymisiert worden ("Gloria-Künstler-Orchester", "Gloria-Walzer-Orchester", "Gloria-Künstler-Vereinigung", "Gloria-Symphony Orchester").

Laut Hansfried Sieben gibt es zu den beiden Eigenaufnahmen für GLORIA leider keine Unterlagen mehr, die ein präzises Aufnahmedatum aufzeigen würden.

Sehr interessant erscheint mir noch die Abtrennung der GRAMMOPHON vom GLORIA-Etikett, das ursprünglich als hochwertige Nachfolge der beireits in Kooperation entstandenen DERBY-Platten gehandelt wurde (bei DERBY war die Gewinnspanne für die Händler so niedrig, dass diese die Platten nur noch ungerne verkaufen wollten):

Im Juni 1931 hat die GRAMMOPHON in ihren Mitteilungen die Einführung der billigen BRAUN-Etikett-Serie vorgestellt:

"Allen Schallplatten-Freunden die große Überraschung. Die bisher von uns herausgebrachte 25cm-Platte in der 2Mark-Serie bringen wir nicht mehr. Dafür aber jetzt: Serie Braun-Etikett 'Grammophon' für nur 2,- RM".

Am 15.1.1931 erfolgten die ersten Einspielungen der LINDSTRÖM unter OTTO DOBRINDT für das GLORIA-Etikett (Bi 1 John Hendrick, Gloria Tanz Orchester, "O bella donna", Film: Zwei Menschen, Foxtrott, G.O. 10016/10053). Abgesehen von wenigen PARLOPHON- und HOMOCORD-Aufnahmen auf den 10000er Nummern, handelt es sich in der Regel um Eigenaufnahmen für GLORIA.

Hier noch aus meiner Sammlung eine Seite der Zeitschrift "Grammophon", die die Einführung der GLORIA-Platte vom März 1931 zeigt, wobei nicht mit einem Sterbenswörtchen die LINDSTRÖM erwähnt wird. So scheint es eine ungeliebte Vernunftehe gewesen zu sein und die Kooperation hat tatsächlich nicht lange gehalten...



Viele Grüße, Stephan



Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Musikmeister, Mi Okt 15 2014, 19:20

jitterbug schrieb ...

Musikmeister schrieb ...

Die letzte Platte aus der 41er Gloria-Serie müsste die Gloria G.O. 41359 sein, diese erschien im September 1941.

Die mir vorliegende höchste Bestellnummer zeigt die G.O 41360 mit Wiederveröffentlichungen in Neukopplung von Bi 2556 von G.O. 27270 (28.2.1936) und Bi 3269 von G.O. 41201 (27.6.1938).


Ja, diese Platte G.O.41360 habe ich mittlerweile auch bekommen.
Ich konnte aber, wenn man von fortlaufender Veröffentlichung der Bestellnummern ausgeht, keine VÖ dieser Platte nach der VÖ der Platte GO 41359 im Sept.1941 finden (besitze alle Odeon/Gloria-Neuerscheinungsheftchen bis zum bitteren Ende 1943). Sehr kurios!

jitterbug schrieb ...

Alle anderen 30cm-Veröffentlichungen auf GLORIA sind Übernahmen von HOMOCORD (27500, 27505, 27506, 27508, 27509, 27510, 27511, 27512), ODEON (27501, 27502, 27503, 27513, 27516, 27528, 27532) und PARLOPHON (27504, 27507, 27514, 27517, 27518, 27520, 27521, 27522, 27524, 27525, 27526, 27527, 27529, 27530, 27531, 27533, 27534, 27535, 27536, 27537)
Diese übernommenen Aufnahmen entstanden zwischen Februar 1927 und September 1930 und enthielten neben instrumentalen Aufnahmen, bzw. Orchesterdirigenten von Felix Günther, Frieder Weißmann, Carl Woitschach, Friedrich Ahlers, Dajos Béla, Edith Lorand, Otto Dobrindt, Walter Sieber und Arthur Guttmann auch Gesangsaufnahmen von Hans Heinz Bollmann, Kuban-Kosaken-Chor, Harry Steier, Elise Wald, Elisabeth Kühnlein, Hans Clemens, Homocord-Ensemble und eine Celloplatte von Arnold Földesy.

Die meisten Namen sind auf den Etiketten anonymisiert worden ("Gloria-Künstler-Orchester", "Gloria-Walzer-Orchester", "Gloria-Künstler-Vereinigung", "Gloria-Symphony Orchester").


Die ersten 14 dieser 30cm-Gloria-Platten sind dann erst im April 1935 ab der neuen Bestellnummerserie 27500 erschienen, zu einer Zeit, wo Gloria noch seine 25cm-Platten im 134xx-Bereich veröffentlichte und erst später mit dem Wechsel der 25cm-Platten auf die 270xx-Serie irgendwann die ursprünglichen Bestellnummern der 30 cm-Platten ein- und überholte.


Gloria-Neuerscheinungen 30cm, April 1935


Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
jitterbug, Mi Okt 15 2014, 20:36

Musikmeister schrieb ...

Ich konnte (...) keine VÖ dieser Platte nach der VÖ der Platte GO 41359 im Sept.1941 finden (besitze alle Odeon/Gloria-Neuerscheinungsheftchen bis zum bitteren Ende 1943).


Es ist ja immer wieder zu beobachten, dass nicht sämtliche Veröffentlichungen in Nachträgen erwähnt werden. Besonders lückenhaft erscheinen mit die BRUNSWICK-Veröffentlichungen zu sein, selbst in den Hauptkatalogen sind immer wieder Lücken zu sehen, auch bei TELEFUNKEN sehe ich dieses Phänomen.

So ist es denkbar, dass die Nr. G.O. 41360 quasi "durchgerutscht" ist, auch bei ODEON/GLORIA längst nicht alles erfasst wurde. Ob die Platte nun noch im selben Monat wie G.O. 41359 (September 1941) veröffentlicht wurde, oder doch erst sehr viel später, spielt in meinen Augen auch nicht mehr eine sehr große Rolle; zumindest ist uns nun eindeutig bekannt und belegt, dass ab 1940 (bis auf die vier Alfons-Bauer-Aufnahmen), keine Einspielungen mehr getätigt wurden. Vielleicht ist sie auch erst nach Ende der Nachtragshefte (1944) erschienen?

Schließlich haben wir ja bereits an einigen Stellen belegen können, dass die Plattenproduktion im Kriegsdeutschland - zwar mit starken Einschränkungen - bis in den Winter 1944/45 fortgeführt wurde.

Mit dem Mitglied Austroton tausche ich mich gerade über die GRAMMOPHON/POLYDOR-Aufnahmen der 47000er Serie aus - sicher wird bald etwas hier im Forum dazu vorgestellt werden!

Viele Grüße, Stephan

Viele Grüße, Stephan


Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Musikmeister, Mi Okt 15 2014, 21:06

Austroton schrieb ...


Hier noch ein Beispiel für die Doppelverwendung der Gr-Matrize 3384 BR II sowohl auf Gr 603 wie auf Gl 10036. Bei der Gr 603 ist im Spiegel die Gl-Bestellnummer ebenfalls eingeprägt.







Schöner Bildvergleich der beiden Platten. Der Preis beider Platten betrug 1931 ja 2 RM, ab 1932 konnte man dann beide theoretisch jeweils für 1,80 RM kaufen, wobei ich glaube, dass die Gloria bereits im September 1931 nicht mehr lieferbar war, da sie in dem Nachtrag des Monats nicht mehr unter den Vorveröffentlichungen im Bereich Tanzmusik zu finden war (ähnliche Gloria-Platten waren noch gelistet).

Die Gloria müsste ca. März/April 1931 erschienen sein, die Grammophon "erst" im Juni 1931.
Beide mit dem "R"-Stamper hergestellt. Es wurde dann wohl je nach Bedarf etikettiert.

Mein Exemplar der Gloria-Platte trägt statt des Deutsche Grammophon AG den Schriftzug Carl Lindström AG, also eine Nachpressung und der verwendete Stamper ist im Spiegel nicht zu erkennen.

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
GrammophonTeam, So Jul 05 2015, 18:15

Wir haben uns in den letzten Wochen zusammen mal die Arbeit gemacht zu der Gloria Bi - Serie die relevanten Interpreten (Pseudonyme) und das jeweilige Aufnahmedatum aus den Aufnahmebüchern der Lindström abzutippen. Durch einfachen Vergleich der Matriznummer können nun Mitglieder und Gäste der Seite ganz einfach Datum und Pseudonym entschlüsseln.

>> Gloria Liste <<


Die Aufnahmebücher der Lindström sind als CD-Rom über die >> GHT << zu beziehen. Viel Spaß mit unserer Arbeit!

Grüße
Yannick & Uli

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
snookerbee, So Jul 05 2015, 20:12

Das war sicher viel Arbeit.

Vielen Dank für das Aufbereiten der Daten!



Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Charleston1966, Mo Jul 06 2015, 18:39

Oh Mann, eine Sysiphusarbeit, vielen Dank, das erleichtert die Suche ungemein.

LG
Karlheinz

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Rundfunkonkel, Di Jul 07 2015, 11:02

Wäre es eine Idee, wenn die Titel anhand unserer Platten zugeordnet würden? Insofern genug mitmachen...

Danke auch von mir.

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
berauscht, Di Jul 07 2015, 12:05

Wäre es eine Idee, wenn die Titel anhand unserer Platten zugeordnet würden? Insofern genug mitmachen...


Interessierten steht es ja offen mit Hilfe der Liste eine Gloria-Diskografie in unserem Wiki anzulegen. Link - Hier klicken



Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Malte, Di Jul 07 2015, 17:52

Ahh, tausend Dank! Habe schon lange die CD der GHT, hatte aber stets Probleme das handschriftliche zu entziffern.

Hat jemand Bezugsquellen zu den Büchern von Grammophon? Gerne auch per PM.

MfG

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Musikmeister, Sa Jul 11 2015, 18:56

Der Einzelpreis für die neuen Gloria-Platten von 2 RM musste bis Ende 1931 gezahlt werden, dann wurde ähnlich wie bei der Konkurrenz (Grammophon Braun-Etikett) der Preis auf 1,80 RM reduziert und im Sommer 1932 dann noch einmal auf 1,50 RM.

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Formiggini, Sa Jul 11 2015, 19:31

Zum Vergleich, Gloria zu den Odeon Platten aus dem Haus Lindström:

1939


Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
WalterSchwanzer, Sa Okt 24 2015, 23:43

Ich habe eine tschechische GLORIA-Platte
mit dem Logo der OSA (Der Verband wurde 1919 gegründet und verteidigt in Tschechien – ähnlich wie die deutsche GEMA – die Urheberrechte von Komponisten.)

Alles vorbei! - Marsch von Franz Kovarik
G.O.27336 - aus welchem Jahr stammt diese Platte ??

Rückseite: Basel-Zürich, Schnellzugmarsch von Hermann Strübl
G.O.27333a (Bi 2616)






Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Formiggini, So Okt 25 2015, 00:08

Hallo Walter,

zu "Alles vorbei!": die 118000-Serie wurde von Parlophon für den Markt in Tschechien produziert. Es handelt sich hier also auf Gloria um eine "Verwertung" einer älteren Parlophon Aufnahme. Die Serie begann 1926 bei 118000 und ging bis zu der Matriznr. 118288 (1931).

Deine "118110" liegt dazwischen. Eine Aufnahme um 1929/30 wäre möglich. Darauf deutet auch das LIndström L im Spiegel für deren eigenes, elektrisches Aufnahmeverfahren nach Ende 1928. Vielleicht hat aber ja jemand noch weitere Unterlagen um diese Aufnahme genauer datieren zu können.

Grüße

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
WalterSchwanzer, So Okt 25 2015, 12:11

Herzlichen DANK

LG aus der Wachau
Walter

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Pinetop, So Okt 25 2015, 14:47

die mx 118110 wurde im August 1930 vom Saxophon-Orchester Dobbri aufgenommen und im September 1936 von Gloria übernommen.
Quelle: Aufnahmebuch Parlophon International 1930 - 1937

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
WalterSchwanzer, So Okt 25 2015, 18:26

lieber Herbert auf Dobbri wäre ich nie gekommen.
Dachte eher an eine tschechische Aufnahme - DANKE


Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Musikmeister, Di Okt 27 2015, 19:18

WalterSchwanzer schrieb ...

Dachte eher an eine tschechische Aufnahme - DANKE

Der Titel wurde wohl auch für den tschechischen Markt aufgenommen, so heisst der Titel ja im Aufnahmebuch noch "Pryc a Pryc je Vsecko" (oder so ähnlich!)

WalterSchwanzer schrieb ...

Ich habe eine tschechische GLORIA-Platte
mit dem Logo der OSA (Der Verband wurde 1919 gegründet und verteidigt in Tschechien – ähnlich wie die deutsche GEMA – die Urheberrechte von Komponisten.)


Die OSA wurde mit Beginn des Jahres 1942 in die STAGMA eingegliedert.



Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
berauscht, Sa Apr 21 2018, 18:20

Odeon89 schrieb ...

Hallo zusammen,

Hier noch eine kleine Anmerkung zur Geschichte der "Gloria"-Platten:

"Gloria" war anfangs der direkte Nachfolger der 20cm-Derby Platten (als Kooperation der Deutschen Grammophon A.G. mit den Carl-Lindström-Werken). Dies war aber nur bis Ende 1931 der Fall, zu diesem Zeitpunkt wurde die Zusammenarbeit auf Grund eines Zerwürfnisses der beiden Firmen beendet und "Gloria" ging in den alleinigen Besitz der Carl Lindström A.G. über. Somit müssten alle nach Dezember 1931 herausgebrachten, bzw. aufgenommenen "Gloria"-Platten ausschließlich Lindströmaufnahmen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach Dez. 1931 noch Aufnahmen der Deutschen Grammophon A.G. auf Gloria vermarktet wurden.

Viele Grüße
Kai


Bislang wurde noch nichts über die genauen Gründe des Endes der Zusammenarbeit der beiden Konzerne bei der Gloria-Platte geschrieben, es wurde oben nur von Zerwürfnissen geschrieben, dabei ist der Grund für das Ende der Zusammenarbeit ja ganz genau bekannt.
Die Carl Lindström AG war zu 100% im Besitz der Columbia Graphophone Company.
Im März 1931 schlossen sich in Groß Britanien die Columbia Graphophone Company und die Gramophone Company zur Electric and Musical Industries zusammen. Die neugegründete EMI wollte die Deutsche Grammophon isolieren und beendete deshalb jede kooperation mit der Firma.
Die Zusammenarbeit bei der Gloria-Platte wurde eingestellt.
Die Deutsche Grammophon reagierte und brachte umgehend die Braun-Etikett-Platte als Konkurenz zur Gloria-Platte heraus.

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Telraphon, Di Apr 06 2021, 14:16

Ankündigung der neuen Gloriaplatten für Händler vom Generalgrossisten in Mitteldeutschland





Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
zzippo, Fr Aug 20 2021, 13:01

ich habe hier die G.O 10566
es handelt sich um eine Homocord Matrize von 1928.
Seltsamer Weise ist der Interpret auf Homocord mit Richard Bitterauf angegeben.
Gloria macht daraus Hans Heinz Bollmann.
Auf der Rückseite ist wie bei Homocord "Aus der Jugendzeit"
Wurde dies gemacht damit sich die Platte besser verkauft, oder war es einfach ein Fehler?








Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Polyfar41, Fr Aug 20 2021, 17:23

Wir können die Frage klären, wenn wir mal die Stimmlage der Sänger betrachten und vergleichen.
Auf dem Etikett der Homocord -Platte (4-2685, Matrix T.M.20096) steht als Interpret: "Richard Bitterauf, Bariton". Das ist richtig, denn Bitterauf war ein Bariton, und die Loewe-Balladen werden üblicherweise nur von den tiefen Männerstimmen (Bariton bzw. Bass) gesungen.
Hans Heinz Bollmann hingegen war ein Tenor und kommt deshalb hier als Interpret so gut wie nicht in Frage.
Da sich die Gloria-Platte aber auf dieselbe Matrix-Nummer 20096 von Homocord bezieht (darum das vorangestellte "H"), kann man hier den Schluß ziehen, dass die Namensnennung von Bollmann falsch ist.

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
zzippo, Fr Aug 20 2021, 19:33

Hallo Polyfar41,

vielen Dank für die Antwort.
Das die Angabe Richard Bitterauf richtig ist, hatte ich bereits vermutet. Die Stimmen auf A und B Seite scheinen identisch.
Meine Frage war aber, warum der Name auf Gloria ausgetauscht wurde.
Absicht oder Fehler?

Re: Gloria (Carl Lindström & Deutsche Grammophon)
Polyfar41, Fr Aug 20 2021, 20:31

Eine Absicht würde ich der Lindström-Gesellschaft keinesfalls unterstellen wollen.
Wieviel Profit hätte denn der Verkauf einer einzelnen Billigplatte auf Grund eines bekannten Namens bringen können? Wollte man da wirklich größeren Ärger riskieren, wenn sich heraustellte, dass das gar nicht die Stimme von Bollmann ist? Nein, sicher nicht.
Bollmann war in den 30er Jahren an den deutschen Operettenbühnen zu präsent und zu bekannt, als dass ein gewollter Etikettenschwindel Sinn gemacht hätte. Ausserdem hatten sie ja von ihm genügend "echte" Aufnahmen in den Gloria- und Odeon-Katalogen anzubieten, die für Umsatz gesorgt haben.
Meiner Meinung nach ist da ein Fehler passiert und jemand hat gepennt, entweder beim Abschreiben der Daten aus den Unterlagen oder beim Satz in der Druckerei.
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