Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Okt 05 2013, 08:47
Ich restauriere einen Plattenspielerschrank einer frühen Musik- "Anlage":
Radio + Nachrüst- UKW- Teil + Plattenspieler- Unterschrank + Fernbedienung.
Aus Familienbesitz eines Konzertmusikers, von dessen Enkel bekommen.
"Anlage", weil der Besitzer ein Grundgerät, das Radio von einer Fachwerkstatt mit UKW, Fernbedienung und Plattenspielerschrank zusammenstellen und nachrüsten ließ.
Das Radio ist ein Spitzengerät von 1948, drei Jahre nach dem Krieg eine sehr teure Anschaffung, die Umbauten noch dazu- da wurde viel Liebe investiert, so wird die "Anlage" jetzt auch zusammenbleiben.
Auf dem Plattenspieler- Teller befand sich eine Stroboskopscheibe zur Geschwindigkeitsmessung, die dort recht fest "angebackt" war.
Ich konnte sie mit etwas Mühe lösen.
Ich habe die Scheibe gescannt, per Bildbearbeitung restauriert und druckbar gemacht.
Wie auf der Scheibe steht, Wechselstrom- Licht, die Frequenz des Lichtnetzes ist heute viel konstanter, als damals.
Ich denke, die Scheibe ist ein nützliches Zubehörteil
Gleichzeitig möchte ich fragen: Kennt jemand den Polydor- Plattenspieler (Plattenwechsler), hat etwas darüber ?Edi
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Okt 05 2013, 09:26
Hallo Edi,
viel Informationen habe ich zu dem Plattenspieler leider nicht.
Es ist ein PW 1 aus der Saison 1950/51 der Deutschen Grammophon.
Firmiert auch als Polydor oder Siemens.
Es gab den Spieler in Wechselstromausführung (w) oder für Allstrom (a).
Er hat ein Kristallsystem mit Saphir und ist nur mit 78 UpM versehen.
Gruß, Nils
(Informationen: Rundfunkmuseum)
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Okt 05 2013, 09:41
Hallo, Nils,
Das mit dem Kristall- System habe ich befürchtet... Es funktioniert noch rudimentär, sehr leise, es sieht so aus, als ob es den Seignette- Kristall erwischt hat, optisch ist schon um die Nadel herum zerfallenes Zeug zu sehen, wahrscheinlich eine Art Gummi.
Gibt es einen Ersatz, der in solchen Geräten verwendbar wäre ?
(Ja, ich weiß, daß wir 2013 haben... :-) )
Re:
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Charleston1966, Sa Okt 05 2013, 13:27
Diese Firma hat sich auf das Reparieren von Kristalltonabnehmer spezialisiert:
Link - Hier klickenRe:
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snookerbee, Sa Okt 05 2013, 14:32
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Re:
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snookerbee, Sa Okt 05 2013, 14:55
Hier noch ein paar technische Angaben zum offenbar baugleichen Plattenwechsler Miracord.
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Re:
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GrammophonTeam, Sa Okt 05 2013, 19:59
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Re:
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, Mo Okt 07 2013, 23:06
Hier der Tonarm von unten, Tonabnehmersystem ausgebaut.
Umbau oder nicht ?
Ich überlege momentan, ob ich ein modernes System einbaue.
Zur Wahl stünden:
Shure M78
Stanton TH 500
General Electric VR
Audio Technica AT-MONO 3/SP
Audio Technika AT78
Ortofon OM78
Dual CDS-660 oder CDS-620 (Kristall)
Etliche Systeme sind Stereosysteme mit Nadeln für Vinylplatten, wo eine andere Nadel drin ist, ist dann eine Schellacknadel, mit 65µm oder 80µm Verrundung, zu ordern.
Dies erfordert allerdings eine Entlastung des Systems, moderne Systeme haben 1 bis 5 Gramm Aaflagegewicht, das alte TA- Tonarm- System etwa 30- 40 Gramm.
Zweifelhaft allerdings ist wegen des geringen Gewichts die Mitnahme des Arms gegen die Reibung in seinen Lagern, auch muß die Führungskraft ausreichen, den Arm zuverlässig in die Endrille/ Abschaltzone zu bringen.
Die Entlastung dürfte machbar sein, ein modernes System bekomme ich von der Größe her auch montiert.
Zugunsten der Lebensdauer erwäge ich ein Magnetsystem.
Einige Magnetsysteme, wie das AT Mono, versprechen eine ausreichende Ausgangsspannung (AT Mono 1,2 mV). Kristallsysteme liefern gewöhnlich aber wesentlich höhere Ausgangsspannungen.
Bleibt auch die Frage der Gastustheit, das Laufwerk PW1 wurde tatsächlich als narrensicher gegen Fehlbedienung beworben, dashält also schon einiges aus- und der Elac- Tonabnehmer sieht auch nicht so zart aus, die modernen Tonabnehmer dagegen mögen harte Handhabung eher nicht.
Ob dann als letzte Maßnahme ein Verstärker und/ oder Entzerrer nötig oder empfehlenswert ist- wird sich mit dem Tonabnehmer entscheiden, der beschafft werden kann.
Re:
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, Mo Okt 07 2013, 23:51
Nun wird der Plattenspieler ausgebaut und gereinigt.
Sieht soweit gut aus, keine Schäden an Teilen.
Alle Lagerstellen werden kontrolliert und gefettet.
Generalreinigung der Stellen, wo nur noch dreckiges oder verharztes Fett ist.
.
PW1 ausgebaut
Oberseite, Plattenteller entfernt
Unterseite
Die Hebelmechanik
Der Motor. Leicht drehbar, Federn an den Fliehgewichten ok- top !
Plattenheber ohne Abdeckung
Nach mehreren Stunden Entfernung von Kleberresten, gründlichster Rei-
nigung, Ölen und Fetten sieht PW 1 schon mal richtig schick aus
Re:
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, Di Okt 08 2013, 09:23
Justage
Nach der Reinigung und Wartung ging die Endabschaltung plötzlich nicht mehr.
Nach etwas Suche fand ich die Erklärung:
Der Plattenteller hat einen Stift, welcher einen Auslösehebel betätigt.
Der Plattenteller hat durch seine Masse (Schwung-)Kraft genug, um die recht kraftaufwendige Abschaltung in Gang zu bringen.
Der Stift streicht dabei mittels einer aufgesetzten Rolle gegen eine Schicht Hartpapier (Pertinax), die im Auslösehebel eingenietet ist, das bewegt den Auslösehebel einige Millimeter.
Diese Hartpapierschicht war über die Jahrzehnte leicht abgenutzt, vielleicht ein oder mehrere Zehntelmillimeter, jedenfalls kaum erkennbar.
Abhilfe kann recht einfach geschaffen werden: Auf dem Auslösehebel befindet sich ein kleiner Anschlagblock, der die Kraft an einen darunterliegenden Hebel weiterleitet, und dessen Schrauben in 2 Langlöchern sitzen.
Einfaches Nachstellen beseitige den Fehler sofort.
Um etwas Reserve zu haben, habe ich von etwa 1,5 mm, die noch da waren, nur etwa 0,5 mm genutzt.
Plattenteller von unten. Der Auslösestift ist neben dem Achsloch erkennbar.
Auslösehebel und Achse.
In der Rundung ist die mit 4 Nieten befestigte Hartpapierschicht erkennbar, welche die beträchtlich hohe Kraft des Auslösestifts aufnimmt.
2 mit blauem Sicherungslack fixierte Schrauben halten einen kleinen Anschlagblock, der den Schaltimpuls an den darunterliegenden Hebel weiterleitet.
Unter den Schrauben befinden sich Langlöcher zur Justage.
Achse, Anlaufhebel mit Anlaufschicht aus Hartpapier, sowie dem justierbaren
Bock (blau verlackte Schrauben)
Re:
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snookerbee, Do Okt 10 2013, 11:29
Eine Bemerkung zu Diskussion über Frequenzgrenzen bei Plattenspielern:
Es kann sein, daß ein normaler Plattenhörer in den 1930er Jahren mit durchschnittlichen Geräten nicht viel mehr als 7 kHz hören konnte. Aber bereits bei einer Telefunkenplatte von 1938 bringt die Frequenzanalyse bei den Blechbläsern Frequenzen weit über 7 kHz! Das mögen Ausnahmen sein, aber wenn man bei der Digitalisierung die hohen Frequenzen generell abschneidet, kann man solche Platten nicht in vollem Umfang ausreizen.
Hier das Zeit/Frequenzdiagramm von Einsatz der Blechbläser bei 2:09. Die feinen "Rippchen" im Bild sind Toninformationen. Je mehr die Farbe ins gelbe geht, desto stärker sind sie. Über 8 kHz sind sie immer noch deutlich rot. Ab 14 khz verschwinden sie langsam.
Deshalb ist es m.M. nach sinnvoll, einen modernen Plattenspieler mit 78rpm zur Digitalisierung zu verwenden.
Bei einem alten Plattenspieler wie dem PW1 wäre es sicher historisch falsch, ihm ein modernes HIFI-System einzubauen. Dann muß man aber den Kompromiss eingehen, auf höhere Frequenzen zu verzichten.
Viele Grüße
Claus
Re:
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Willi-H-411, Do Okt 10 2013, 13:53
Ich bin da vorsichtig. Erst mit den Schneidegeräten, die in den 1950er entwickelt wurden, war es möglich, bis zu 15 KHz schneiden zu können. Mit den Schneidegeräten vorher war dies nicht möglich.
Wenn man bei deiner verlinkten Aufnahme ab 8,5 KHz senkrecht abschneidet, so bleiben die Höhen beim Becken und beim Blech noch voll erhalten. Nur die lauten Passagen beim Blech scheinen weniger Höhen zu besitzen. Das läßt aber eher darauf schließen, daß es sich um Verzerrungen handelt, die unserem Ohr zusätzliche Musik-Höhenanteile vorgaukeln. Ich hatte mich da mal gründlich von Norman aufklären lassen, wie das mit diesen speziellen Verzerrungen ist.
In einer Funkschau aus dem Jahre 1928/29 wird genau erklärt, weshalb bei einer Schellackplatte auch keine höheren Oberschwingungen speicherbar sind. Es liegt u.a. daran, daß die Amplitude ab einer bestimmten Frequenz so klein ist, daß
a) das Schellackmaterial zu großkörnig ist, als daß diese kleinen Amplituden speicherbar wären
b) die Amplitude so klein ist, daß sie keine nennenswerte Auslenkung beim Abtaster hervorruft.
Oberschwingungen sind ja nicht nur höher als der Grundton, sondern haben auch von Oktave zu Oktave eine kleinere Amplitude. Irgendwann bewegt sich da nichts mehr. Und diese Grenze liegt, bei der damaligen Technik, bei ca. 7 KHz.
Die höchste Amplitude bei 200 Hz (das war damals ca. die Übergangsfrequenz) liegt bei ca. 65µm. Rechnet man das jetzt mit konstanter Schnelle hoch, kommen dabei diese Werte zustande:
400 Hz = 32,5µm
800 Hz = 16,3µm
1600 Hz = 8,1µm
3200 Hz = 4,1µm
6400 Hz = 2,0µm
Das wären die Werte bei
Vollaussteuerung. Wenn man bedenkt, daß Oberschwingungen niemals Vollaussteuerung haben, sind die Auslenkungen hier noch wesentlich geringer. Bei einer Oberschwingung von 12 KHz läge die Amplitude wahrscheinlich bei etwa 0,5µm. Ein Wert, der gar nicht mehr abtastfähig ist. Wenn dann die vermeindlichen Oberschwingungen auch noch besonders laut erscheinen, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, daß es sich hierbei um Verzerrungen handelt.
VG Willi
Re:
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, Do Okt 10 2013, 14:46
Bitte an einen Admin: Dier letzten beiden Antworten hierhin verschieben (anhängen):
Link - Hier klickenRe:
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snookerbee, Do Okt 10 2013, 15:12
Meine
Antwort habe ich hier gegeben speziell im Zusammenhang mit der Frage, welche Tonabnehmer in den PW1 eingebaut werden sollen. Deshalb ist sie hier in diesem Thread schon ganz richtig.
Eine neue Diskussion über Frequenzgrenzen brauchen wir nicht von Neuem beginnen, da das schon an anderer Stelle im Forum zur Genüge getan wurde.
Link - Hier klickenGrüße
Claus
Re:
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Rundfunkonkel, Do Okt 10 2013, 15:16
Auch wenn das nun hier zum absoluten Offtopic wird, an Claus´ Beispielaufnahme hängt kommentierenderweise eine bearbeitete Fassung an, welche den ausgeschnittenen Frequenzbereich von 8,5 khz bis 15 khz ertönen lässt - auf die Hälfte per Tonlagenverschiebung heruntergerechnet. Anhören - und nochmal urteilen, warum z.B. die Telefunkenmänner ab Mitte der Dreissiger einen riesigen Aufwand trieben, um den Frequenzbereich bis 10 khz linear abtasten zu können.
Die üblichen ca. 6 khz als Obergrenze liegen bei den alten, großen Systemen u.a. daran, dass der Anker in diesem Tonbereich seine Resonanzstelle hat (wegen des Gewichtes vom Anker).
Re:
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, Do Okt 10 2013, 15:29
@snokerbee,
Eigentlich ist es hier ja der Restaurationsbericht des PW1- wenn es auch mit der Stzroboscheibe anfing- der Bericht wurde ja gewünscht.
Die Diskussion um die Frequenzgrenzen, Systeme und Digitalisierung war in der Chatbox- ich halte den vorgeschlagenen Beitragsfolge für passender...
...wie man sieht, ist das Thema ja noch nicht gegessen.
Oder soll das Thema nicht mehr diskutiert werden ? Dann bitte die beiden Beiträge weg, und die Beitragsfolge zur Digitalisierung auch.
Re:
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Willi-H-411, Do Okt 10 2013, 15:51
Rundfunkonkel schrieb ...
Auch wenn das nun hier zum absoluten Offtopic wird, an Claus´ Beispielaufnahme hängt kommentierenderweise eine bearbeitete Fassung an, welche den ausgeschnittenen Frequenzbereich von 8,5 khz bis 15 khz ertönen lässt - auf die Hälfte per Tonlagenverschiebung heruntergerechnet. Anhören - und nochmal urteilen, warum z.B. die Telefunkenmänner ab Mitte der Dreissiger einen riesigen Aufwand trieben, um den Frequenzbereich bis 10 khz linear abtasten zu können.
Ja, da ist in der Tat was zu hören. Es klingt aber mehr als verzerrt. Macht man das mit einer modernen Aufnahme, klingt dieser Frequenzbereich sauber.
Warum Telefunken diesen Tonabnehmer entwickelt hat? Wohl deshalb, weil es technisch machbar war und weil es mit diesem Tonabnehmer möglich war, den gegebenen Frequenzumfang der Platte (bis knapp 7 KHz) auch wirklich sauber wiedergeben zu können. Erst mit den Schneideköpfen in den 1950er Jahren war es überhaupt erst möglich, bis zu 15 KHz schneiden zu können. Was man als Obertöne empfindet, sind in Wahrheit lediglich Verzerrungen. Die gaukeln einem höhere Obertöne vor. Und natürlich klingt eine Aufnahme dadurch lebendiger. Aber nicht zwangsweise richtiger.
VG Willi
Re:
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snookerbee, Do Okt 10 2013, 16:05
@Edi:
Link - Hier klicken steht:
Ich überlege momentan, ob ich ein modernes System einbaue.
Darauf hatte ich den Hinweis auf die Frequenzen gegeben.
Eine neue Diskussion über Frequenzgrenzen brauchen wir nicht von Neuem beginnen...
... da sie ja schon an anderer Stelle geführt werden kann.
Threads kann man technisch nicht aufteilen. Deshalb soll der Hauptadmin entscheiden wie es hier weitergeht.
Grüße
Claus
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Do Okt 10 2013, 16:21
@snokerbee, ok, haben Sie wahrscheinlich nicht mitbekommen, war in der Chatbox- das mit dem modernen System für PW1 ist auf Eis gelegt, möglicherweise hat es sich gegessen.
Ich bekam einen Hinweis auf einen Reparateur, der alte Kristallsysteme wiederbeleben kann, schrieb diesen an, und der Mann antwortete, ich solle ihm die beiden Systeme zuschicken, sind gestern auf die Reise gegangen.
Wäre super, wenn die Dinger repariert werden können. dann wäre es original, und -das ist ganz wichtig- ich habe keine Probleme mit Auflagegewichts- Entlastung und ein Führungsproblem in der Endrille (Abschaltung).
Jedenfalls denke ich, wenn machbar, kann man die Frequenzgrenzen- Diskussion woanders hinschieben, wer sich für den Restaurationsbericht interessiert, wird spätestens hier die Beitragsfolge verlassen.
Edi
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
GrammophonTeam, Do Okt 10 2013, 19:06
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Re:
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, Sa Okt 12 2013, 20:09
Hallo Edi,
ich habe das Bild hier reingemacht, da dann alle was davon haben.
Es zeigt die Wechslerachse des PW 2, die aber auch in den PW 1 passt.
Sie ist nicht, wie ich geschrieben hatte, geschlitzt, sondern es ist nur ein kleine Nut von ca. 0,5mm Tiefe.
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Okt 12 2013, 23:08
Ist in der Motorachse ein Gegenstück zu der Nut, welches eine Drehbewegung verhindert ?
Ich muß jetzt erst mal die Sache beiseite lassen, Urlaub vorbei...
Soweit ist PW 1 ok, die Mechanik funktioniert einwandfrei, schön leise, alles leichtgängig.
Ich warte auf die Kristallsysteme- der Tip war gut (Danke!), der angegebene Restaurator schrieb mir, ich solle ihm die Systeme zuschicken.
Mit Gewalt kriege ich die Steckachse nicht schadlos herunter, da komme ich also erstmal nicht weiter.
Ich habe es mit Wärme versucht- nichts- mit leichten Hammerschlägen probiert, was mir das Antriebsrad an der Motorschnecke 2 Millimeter verschob, und den Motor schwergängig machte- glücklicherweise sind nur 3 Schrauben zu lösen, bzw. festzuziehen.
Bevor ich Schaden anrichte, werde ich einen 2- teiligen Abdrücker bauen, ein Teil wird fest auf die Steckachse geschraubt, 1 Teil kommt auf den Plattentellerkonus- und das Steckachsen- Teil wird mit Schrauben gegen das Teil auf demPlattentellerkonus abgedrückt.
Für den Konus muß ich ein Extra- Teil bauen, um nicht gegen den Plattenteller selbst abdrücken zu müssen, wenn die Konuspassung mit Gewalt aufeinandergedrückt wird, läßt sich der Plattenteller nicht mehr von der Steckachse lösen- dann habe ich auch nichts gekonnt.
Das Ding bauen, dürfte eine Weile dauern, es dauert sicher auch eine Weile, bis ich ein Kristallsystem aus der Restaurierung zurück habe.
Edi
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, So Okt 13 2013, 16:25
Bei mir dreht die Achse frei durch. Die Nut hat keine Mitnahmefunktion.
Der Sinn weshalb sie rausgehen muß liegt darin, den durchgewechselten Stapel Platten leicht wieder entfernen zu können. Es ist falsch zu glauben, dass die Platten über die ganze Stange nach oben gehoben werden müßten, wo die Abwurfklappen dann auch noch im Weg sind.
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, So Okt 13 2013, 17:30
Das war mir schon klar- darum muß ich ja die Steckachse entfernen können, ich bekomme ja weder einen Stapel, noch eine einzelne Platte vom Teller.
Einzig das Totlegen oder Demontieren der Abwurfklappen und Messer ermöglicht dies, dann muß man aber die Platte(n) über die gesamte Steckachsenhöhe heben, uind dann kann man die Tonarm- Auflege- Automatik nicht mehr nutzen, weil der Durchmesser der Platte nicht mehr von der Automatik erfaßt wird, und die Anfangsrille verpaßt wird..
Bleibt also nur, die Achse mit speziellem Werkzeug zu lösen, dann sind aber auch alle Funktionen nutzbar.
Ob ich die Wechslerfunktion nutze, ist was ganz anderes- ich werde wohl meist Einzelplatten abspielen- der Wechsler ist eben einfach mal da.
Edi
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Fr Nov 15 2013, 16:57
Es geht weiter mit dem PW1... !
Ich berichte nur kurz, bin dieses Wochenende nicht zu Hause.
Und es geschehen noch Wunder... kam gestern ein Paket. Was war drin ? Die beiden PW1- Systeme.
Mit neuem Kriställchen und neuer Nadel.
Hat der Spezialist "HSE" aufgearbeitet, der mir hier empfohlen wurde.
Wie man sieht, recht schnell. Preislich... ziemlich genau das, was ich für 2 moderne Systeme der mittleren Preislage hätte ausgeben müssen- ich finde das absolut nicht zu teuer.
Und dafür kann ich den Tonarm mit seinen 30- 40 Gramm Auflagegewicht ohne aufwendige Umbauten und evtl. schlechterer Führung/ Abschaltung verwenden- wie der Hersteller es einst erdachte.
Auf meine Bitte, weil es für andere Mitleser interessant sein könnte, hat Hr. Schmidt für die Veröffentlichung auf meiner Seite und hier im Forum (ich habe ihn gefragt) Vorher/ Nachher- Fotos gemacht. (Vielen Dank an Hr. Schmidt !!!)
Hr. Schmidt hat beschränkte Internet-Möglichkeiten, die Fotos sind auf Normalpapier ausgedruckt, geben nicht viele Details her, aber es ist schon erkennbar, wie zerfallen der alte Kristall war.
Nochmals vielen Dank für den Tip !
Ich habe die festgekeimte Wechslerache noch nicht lösen können, habe erst Material für den Bau eines Abziehers (Abdrückers) beschafft.
Ich berichte weiter.
Hier die Fotos.
Die Nadel ist eine Stahlnadel mit Saphir.
Paket
Die beiden Systeme
Bißchen näher ran
Nadel- mit Lupe vor dem Fotoapparat. Der in die Stahlnadel eingearbeitete Saphir ist gut zu erkennen.
Vorher. In der Mitte der ausgebaute, total zerfallene Kristall.
Nachher
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Nov 30 2013, 14:00
Der Komplettizität halber ergänze ich noch den Bericht, evtl. kann dies ja mal nützelich sein.
Wie beschrieben, ist die Steckachse dermaßen fest- da geht gar nichts- jeder Versuch im Guten scheiterte.
Aber... "Schwer geht !"... gibt's. "Geht nicht !"... gibt's nicht.
Frisch draußen- da kommt man auf gute Gedanken.
Ist 'ne Achse fest wie Hulle,
macht der Edi sich `ne Stulle.
Solcherart gestärkt und frisch
geht's dann an den Werkstatt- Tisch.Die Lösung für festgegangene Teile bei Autos wäre ein Abzieher/ Abdrücker.
Habe ich auch verschiedene, aber die sind zu groß.
Also- muß einer gebaut werden.
Von Arbeit habe ich mir Stahlteile mitgebracht. Richtig dickes Zeug. 10 mm Stahl"blech".
Und mit dem Material und Bohrmaschine geht's in die Autowerkstatt, ich habe früher Auto- und Motorrad- Oldtimer restauriert.
Die Motorachse hat einen Konus für den Plattenteller, darüber ist sie 7,0 mm.
Dann einen dünnen Abschnitt, 5,0 mm.
Dann wieder einen 7 mm- Abschnitt, bis zur Spitze.
Ich gedenke, die Stackachse gegen den Konus abzuziehen/ abzudrücken, Gegenhalt muß auf dem 5 mm- Abschnitt sein, dieser muß sich formschlüssig gegen den 7 mm- Abschnitt abstützen, ein rein kraftschlüssiger Gegenhalt würde auf der Achse geschoben werden, und häßliche Längsriefen verursachen.
Der Plattenteller kann kein Gegenhalt werden, sein Konus würde auf den Achskonus gedrückt werden.
Konuspassungen können sich ineinander regelrecht verkeilen- wennmittig des Plattentellers keine Möglichkeit für das Ansetzen eines Abziehers ist, ist Schluß mit lustig- der Plattenteller würde nicht mehr heil abgezogen werden können.
Also... 2 Stahlklötzer gesucht.
3 Bohrungen rein- 7 mm in der Mitte, 6,5 die anderen.
Da soll Gewinde rein, M8. Benötigt 6,5er Bohrung. (Genauer eigentlich: Gewinde- Nennduchmesser mal 0,8 nehmen= Bohrungs- Kerndurchmesser= 6,4 mm).
Dann Gewindevorschneider rein.
Jetzt- Gewinde schneiden.
Beim Gewindeschneiden immer 2 Umdrehungen vor, eine zurück- das nennt man "Span- Brechen", sonst geht's nach einigen Drehungen extrem schwer, und dann bricht der Gewindeschneider, und das abgebrochen Stück bleibt drinnen.
Nachschneider rein, fertigstellen
Dann von einem Stahlstreifen 2 kleinere Streifen abgeschnitten.
2 Bohrungen durch beide Streifen gleichzeitig, 4,2 mm links und rechts.
Dann in der Mitte, genau Trennkante zwischen den beiden Teilen, die 5 mm- Bohrung für die verjüngte Steckachse.
Letztere Bohrung bohrt sich bescheiden- weil der Schraubstock drückt- selbst bei so dickem Zeug ist da ein heftiger Widerstand- 1 Bohrer verliert eine Schneide.
ABer- geht.
Dann Schrauben M8 Inbus ins Gewinde.
Inbusschrauben sind meist bessere Qualität, weil der Kopf unter schwerem Druck verdichtet ist, das Gewinde ist sowieso gerollt, außerdem läßt sich ein Schlüssel in den Schraubenkopf einstecken- das spart Platz, bei Sechskant ist der nicht immer einfach zu schaffen.
Schrauben M4 durch die Gegenhalter- Bohrungen durchstecken, Mutter rauf- ich habe gerade Gewindehülsen, die sind ganz gut für den Zweck.
Jetzt wird's ernst.
Abdrücker- Unterklotz aufgesteckt, bis unten geschoben, genau auf dem Konus plaziert.
OK, geht genau bis zum Konus- dann ist Ende- paßt.
Dann der obere Klotz mit den Inbusschrauben auf die Achse geschoben, Schrauben runtergedreht, Klotz nach oben gedrückt, paßt.
Dann der Gegenhalt auseinandergeschraubt, auf die Achse, zusammengeschraubt, paßt.
Inbusschrauben eindrehen, der obere Klotz stützt sich nun gegen den Gegenhalt.
Perfekt.
Dann Inbusschlüssel rein, und die beiden M8- Schrauben wechselseitig je 1/8 Umdrehung drehen.
Geht gar nicht schwer...Wat'n dat... die Achse war doch wie festgeschweißt... !
Oh- da tut sich was. Und... es geht noch leichter...
Schrauben hoch, Klotz anheben- Kontrolle.
Ja- super- ein Spalt wird sichtbar- die Steckachse kommt !
Also... wieder Inbusschrauben runter auf den Gegenhalt, weiter drehen.
Nach 1 Minute liegt die Steckachse da- ganz unschuldig.
Und ging sooo leicht runter...
Abdrücker ab, den PW 1 wieder zurück in die Wohnung, alles nochmal saubermachen, Achse entkeimen, fetten.
Ja, ich denke, das hat sich gelohnt.
Aufwand: 2 Stunden.
Und jetzt habe ich einen Abdrücker für Plattenspieler- Steckachse- falls jemand genau das beschriebene Problem mit einer festgegammelten Steckachse hat... ich geb' das Ding gern mal rüber.Fotoserie folgt gleich.
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Nov 30 2013, 14:04
Fotoserie
Material.
Klotz bohren.
Gewinde schneiden.
2 x vor, 1 x zurück,
sonst verläßt dich schnell das Glück...
Die fertige Abdrückvorrichtung.
Abdrückvorrichtung angesetzt.
Kontrolle- die Steckachse ist gekommen, ein Spalt wird sichtbar (dicht unterhalb des Klotzes)
Die Steckachse ist draußen,
Alles da, unbeschädigt.
DieSteckachse mit der Nut, wie @Gast beschrieb.
(Verdammt... die dünne Strecke sieht irgendwie länger aus... hab' ich die Steckachse in die Länge gezogen.... ???)
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, So Dez 01 2013, 12:47
Hier noch die Handskizze der Abdrückvorrichtung, um zu verdeutlichen, wie das genau funktionierte.
Leider krumm und schief- eben handgemalt- aber sollte die Funktionsweise verdeutlichen.
Detailansicht alller Teile
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Jan 18 2014, 16:01
So... Eeeeeeendlich fertig.
*year *tee
Ich kam erst Donnerstag-Nacht nach Hause, inzwischen waren die Kristallsysteme des PW1 gekommen, da hatte es ein Problem mit der Nadelhalterung der restaurierten Kriställchen gegeben, welches Hr. Schmidt aber gelöst hat. (Vielen Dank !)
Eingebaut- die Kristalle spielen mit der Saphirnadel, wie neu..
Der Klang ist... phänomenal !
Ich hätte nie gedacht, was eine 66 Jahre alte Anlage herzugeben vermag.
Der Besitzer war Orchester- Musiker, und wollte damals das Beste haben, was für Geld zu haben war, und ließ sich seine Traum- Anlage von Fachleuten zusammenstellen.
Man muß jetzt also den Klang der so existierenden Gesamt- Anlage sehen- mit einem anderem Verstärker- (Radio-) Gerät ist es... eine andere Anlage.
Die Schatulle als Platten- Verstärker bringt so abgrrrrrrrundtief rrrrrrollende Bässe... unglaublich.
Der mörderliche Tiefton- Lautsprecher (30 cm Durchm.) bringt mit 4 Watt (!) alles zum Beben.
Da halten die PW1- Kristalle nicht gegen, das gibt ein gleichmäßiges Hintergrundrumpeln.
Auch der obenauf stehende HiFi- Vinylplattendreher von Ziphona (DDR, 80er Jahre) mit Magnetsystem und elektronischem Entzerrer ist hin- und mitgerissen, das hatte ich schon nach der Restauration der Schatulle, und Einspeisung von Vinylplatten festgestellt.
Selbst das herunterdrehen der Tiefen ist nicht genug- so habe ich, mangels geeigneter Unterlagen, die Geräte auf alte, sehr dicke Autositzbezüge gestellt.
Damit geht es.
Später kommen natürlich besere Unterlagen her, etwa dicke Filzmatten, vielleicht Gummi.
Immerhin wiegt die Schatulle... fast 30 KG ! (original 27,5 Kg, aber ein UKW- Teil wurde nachträglich eingebaut)
Gute Schellacks der 30er Jahre werden mit einem hervorragenden Baßfundament versehen- es ist nicht die geringste Anhebung der Tiefen nötig, wie in einigen Schaltungen empfohlen, im Gegenteil, ich muß Tiefen zurücknehmen.
Das Nadelgeräusch kann man mit sehr geringem Herunterdrehen der Höhen stark gedämpft werden, ohne merkliche Verluste der Höhen des Musikinhalts.
Ich habe mein "Büro" umgeräumt, um der Anlage einen Ehrenplatz zu geben, gegenüber Fernseher und Anlage steht die Couch.
Ist noch nicht optimal, wird später sicher noch anders gestellt.
Geblieben ist noch die sehr in Mitleidenschaft gezogene Furnierung, das mache ich in der warmen Jahreszeit.
Ich werde dann noch ein Verteilerfeld für die verschiedenen Schallquellen bauen.
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Jan 18 2014, 16:18
Um mal zu zeigen, was der Tiefton- Lautsprecher pustet... ich habe ein Stück Video zu einem animierten GIF gemacht.
Kein Trick, der Schallwandstoff bebt wirklich so.
OK... der Schallwandstoff könnte vielleicht straffer sein, ich werde gelegentlich mit einem Hausmittel (Spraydose, "Sprühstärke") dafür sorgen- aber der Stoff dieses Gerätes ist nicht "labberig", die alten Tieftöner lassen auch straffste Bespannungen deutlich zittern.
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Jan 18 2014, 16:35
Gratulation, Edi !
Da ist eine historische "High-End-Einheit" wieder auferstanden.
Die Siemens Kammermusik-Schatulle ist einfach nur zum Anbeten *armen
Danke für den Bericht und die Fotos!
Gruß, Nils
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Jan 18 2014, 17:21
Hallo, Nils,
Danke.
Ist übrigens keine Kammermusik- Schatulle, die Schatullen it diesem Namen sind die Vorkriegs- Kisten, mit der berühmten 2 x AD1- Gegentakt- Triodenendstufe, und einem noch größeren Lautsprecher )60 cm).
Wenn der 30 cm- Lautsprecher schon so abgeht... der 60er räumt dann wohl die Bude um...
Ich versuche mal, die Wechslerfunktion darzustellen. Nachdem ich ja die Wechslerachse anziehen kann, kann ich die Funktion ja nutzen, wenngleich ich es eher selten tue.
Funktioniert schon genial. Siemens bewarb den PW1- Wechslertrieb als narrensicher.
PW1 schiebt ein "Messer" zwischen die unterste und die darüberliegende Platte- man kann unten links an der Platte das vordere Messer gut beoabachten.
Danach wird die Platten- Auflage einfach weggeklappt ("Abwurfklappen"), die jeweils unterste Platte stürzt ab, und der Tonarm auf sie.
(Hier ist ein Video als GIF, wenn nicht zu sehen, bitte warten... kostet etwas Ladezeit)
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, Sa Jan 18 2014, 17:39
Ich habe das GIF zur Wechslerfunktion auf meinen Webspace hochladen müssen- Dateigröße zu groß. Ich hoff, das geht mal.
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
, So Jan 19 2014, 16:00
So, nun noch mein abschließender Beitrag zum Thema.
Test der alten Siemens- Schatullen- "Anlage", eine Schellackplatte aus den 30er Jahren.
Mit Mikrophon sehr dicht vor dem Lautsprecher der Schatulle aufgenommen.
Beim Abspielen bitte die Tiefen Ihrer Anlage auf Null drehen, keine Absenkung, keine Anhebung- die Schatulle hebt ja bereits die Tiefen an, und das nicht wenig.
Auch die Höhen bitte auf Null.
So sollten Sie genau das hören, was man mit dem Ohr so dicht am Lautsprecher hört.
Anders ist es übrigens nicht möglich- der Hall des Abspielraumes (die sog. "frühen Reflexionen"), auch wenn dieser vom Hörer an der Stelle des Mikrophons nicht wahrgenommen wird, würde bei größerer Distanz Mikrophon- Lautsprecher einen "Waschküchen- Klang" hervorrufen.
Die Geräusche beim Aufsetzen und Einschwenken in die Auslaufrille/ Auslösung der Abschaltung habe ich belassen.
Ich habe mit leichter Höhenabsenkung durch den Radio- eigenen Klangregler aufgenommen, um das Nadelgeräusch zu dämpfen- so, wie man es als Hörer wohl einstellen würde.
Beide Testaufnahmen umgewandelt in MP3, 320 Kb/sec.
"Eine kleine Nachtmusik- Hören am Lautsprecher"Hier die gleiche Platte, Ton abgegriffen direkt vom Kristall- Tonabnehmer zum Computer (Soundkarte).
Nicht bearbeitet.
"Eine kleine Nachtmusik- am TA"Ich finde, ohne Filterung durch Mischpult/ Klangregler oder nachträgliche Bearbeitung reißt die Aufnahme den Hörer eher nicht vom Hocker.
Bei den vorstehenden Aufnahmen bitte beachten:
Es handelt sich bei den Tondokumenten NICHT um Digitalaufnahmen in guter Qualität zwecks Download- Angebot !
Die Musikstücke sind oft durch das wiedergebende Gerät stark verändert, insbesondere der Frequenzgang, möglicherweise aber auch die Geschwindigkeit, der Anteil an Verzerrungen, Nebengeräuschen, usw..
Die hier eingestellten Musikstücke sind als Meßergebnisse zu werten, die in Zusammenhang mit der Restauration erstellt wurden, als Demonstration, zum Vergleich, usw.
Fazit:Siemens "Maestoso" SB780 Schatulle, vereint mit einem Polydor- Plattenspieler PW1, eine Anlage, die 1948 das Ende der Fahnenstange war, kann es heute, 66 Jahre später, immer noch.
Grüße an die Familie des Erstbesitzers, die ja die Restauration mitverfolgte !Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
FlorianZwk, Do Sep 26 2024, 18:05
schön einen beitrag dazu zu lesen.
ich beitze einen PW 3 , aber leider fehlt im Tonarm ein ersatzteil welches dafür sorgt dass der Tonarm eigentlich sich hebt und senkt
eventuell hat von euch jeamdn bilder dazu, Maße oder würde den tonarm für mich abschrauben um mir maße usw zu geben, das wäre sehr nett.
in dem anhang das blau umrandete stück fehlt mir leider, ich habe zwar schon kollegen im metall und 3D drcuk gewerbe die mir das wzar herstellen könnten, aber die maße wäre super wichtig,
mfg Florian
Re:
Restauriert: Plattenwechsler PW 1 und Stroboskopscheibe Polydor zur Geschwindigkeitseinstellung
Rundfunkonkel, Fr Sep 27 2024, 12:11
Hallo Florian,
so als Vorschlag: sollte sich, durch Vergleich mit dem vorhandenen Tonarm, der Maßstab der Zeichnung feststellen lassen, so könnte man dort die Maße dieses (?) Blechteiles abnehmen lassen. Mit etwas handwerklichem Geschick ließe sich das sicher nachfertigen. Den nach unten zeigende "Stift" würde ich durch eine 3 mm Schraube ersetzen, die eine Spitze erhalten hat. Befestigung ginge sicher, weil auch oben Platz ist, durch Muttern über/unter dem Blech. So könnte man auch die Länge einstellen.