Kriegsausbruch und Tanzverbot am Beispiel der Berliner "Cascade" 1939
Barnabás, Di Mär 25 2014, 22:14

Hallo Fachwelt,

heute möchte ich Euch ein Schreiben aus dem Jahr 1939 vorstellen.
Es handelt sich dabei um eine Kündigung eines Musikers, der im Berliner Nachtlokal „Cascade“ angestellt war.
Mit dem Kriegsausbruch vom 01. September 1939 wurde ein „Tanzverbot“ im Deutschland erlassen.
Folge dieser Richtlinie war die Entlassung vom besagten Paul Fräuzke.

Im Kündigungsschreiben wird auf einen Treuhänder der Arbeit verwiesen. Treuhänder wurden ab 1934 in allen größeren Firmen eingesetzt und sollten als Schlichter zwischen Firmen – und Arbeiterinteressen wirken.

Interessant ist weiter der kurze Zeitraum von nur vier Tagen vom 01. September bis 05. September, im dem die Vorgaben der Reichskulturkammer umgesetzt wurden.
Eine sehr Linientreue Handhabung. (Nach meiner Meinung)

Am Rande sei zu hoffen, daß Fräuzke nicht gleich zum Wehrdienst eingezogen wurde und den Krieg überleben konnte. Über sein weiteres Schicksal ist mir nichts bekannt.


Gruss B.




Re: Kriegsausbruch und Tanzverbot am Beispiel der Berliner "Cascade" 1939
Arto, Mi Mär 26 2014, 01:25

Warum schreibt er doch auf der Rückseite des Briefbogens?
B.G., Arto

Re: Kriegsausbruch und Tanzverbot am Beispiel der Berliner "Cascade" 1939
, Mi Mär 26 2014, 03:54

Danke für das Dokument !

Der besagte Mann heißt aber mit großer Sicherheit Paul FräNzke.

Gruß, Nils

Re: Kriegsausbruch und Tanzverbot am Beispiel der Berliner "Cascade" 1939
Barnabás, Mi Mär 26 2014, 16:15

@ Arto: ja sehr ungewöhnlich. Man hätte das Schreiben ja gleich richtig aufsetzten können.
@ Gast: Danke für die Verbesserung. Die Schreibschrift war nicht ganz eindeutig.
Aber dazu gibt es den Austausch im Forum ja. Toll, Toll.

Gruss B.