Barnabás von Géczy
berauscht, Mi Feb 23 2011, 17:51

Sprich: Barnabasch von Gezi


Postkarte

Re: Barnabás von Géczy
SchellackFreak, Mi Feb 23 2011, 18:05

Hey in Farbe sieht das ja Toll aus !
Habe auch noch so ein ähnliches (siehe unten) nur in SW.



Hab noch eine gefunden :-)



Re: Barnabás von Géczy
berauscht, Di Jun 07 2011, 18:34

Barnabas von Géczy steht heute ja nicht unbedingt im Hauptinteresse vieler Sammler. Zu seiner Zeit war er jedoch ungemein Populär.
Um dies zu zeigen, hier mal ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1937. Leider ist aus dem Ausschnitt nicht ersichtlich aus welcher Zeitung er stammt. Die Rückseite gibt aber Grund zur Vermutung, daß das Konzert irgendwo in Franken war.
Ich habe den Artikel in lateinische Schrift transliteriert.


Barnabas von Geczy erweckte Begeisterung
Das ist "Musik im Blut" - Klassische, Tanz- und Unterhaltungsmusik in Vollendung

Wir haben es der NS-Kulturgemeinde zu danken, daß sie uns dieses Gastspiel einer der berühmtesten Kapellen der Welt vermittelte. Selten dürfte der Saal des Evangelischen Gemeindehauses solche Beifallsstürme erlebt haben wie am Montag abend [Anm. 10. Mai 1937]. Die Leute wollten sich gar nicht mehr beruhigen und erst nachdem man unzählige Dreingaben erzwungen hatte, konnten sich die gefeierten Künstler endgültig verabschieden. Barnabas von Geczy mußte aber noch oft vor den Vorhang, bis man sich endlich zufrieden gab.
Wer Barnabas von Geczy ist, wissen die meisten Menschen in Europa und vor allem in Deutschland. Unzählige Male spielte dieser gefeierte Geiger mit seinen Solisten vor Mikrophonen. Unzählige Schallplatten künden seinen Ruhm in allen Ländern. Millionen von begeisterten Verehrern darf dieser Beherrscher der Geige sein eigen nennen. Wenn man daheim am Radio "Europa absucht", dann wird man sofort merken, wo Geczy spielt.
Man kennt seine Musik, seinen unnachahmlichen Rhythmus und seine künstlerische Eigenart aus Hunderten Kapellen heraus. Unlängst spielte ein englischer Sender Schallplatten ohne Zwischenansage. Plötzlich ein vertrauter Klang: Barnabas von Geczy spielte "Frische Briese". Wie ein funkelnder Brillant leuchtete er heraus.
Trotzdem man beinahe das ganze Programm und alle Dreingaben sozusagen schon auswendig kannte, wurde man willenlos mitgeriffen. Das persönliche Erleben dieser Künstlerschar gehört wohl zu den stärksten musikalischen Eindrücken der letzten Zeit. Wunderbar der Aufbau und diese feine Steigerung des Programms. Alles in rein logischer Linie entwickelt und fundamentiert. Klassische Musik hatte den Vortritt. Mozart und Richard Strauß und dann gleich ein kühner Sprung zum modernsten Klassiker unserer Operette: Lehar. Saxophon-Solis leiteten über zu virtuosen Effektstücken. Die "Mexikanische Serenade" des Pianisten Kabuschec entfesselte rasende Begeisterungsstürme, sodaß sie wiederholt werden mußte. Dann folgte moderne Tanz- und Unterhaltungsmusik in höchster Vollendung.
Wie ein weithin leuchtender Obelisk steht Barnabas von Geczy im Brennpunkt dieser musikalischen Leistungen. Er erlebt die Musik mit der Seele, wie sie eben nur ein Ungar erleben kann. Seine Technik ist so souverän, daß man beinahe nicht mehr fühlt. Seine Bogenführung elastisch und subtil, wie man dies kaum mehr bei einem zweiten Geiger erleben wird. Dabei überträgt sich das Fluidum dieses gottbegnadeten Künstlers mit beinahe Hypnotischer Kraft auf seine Solisten. Das ist ein Mitgehen mehr, das ist eine Seelengemeinschaft von Vollblutkünstlern. Mittendrin schwingt als Grundton dieser Seele die Geige des Dirigenten. Diese Geige singt und weint, daß man ihr rettungslos verfallen ist.
Und dann diese Instrumentation! Jedes Stück wurde von Barnabas von Geczy und seinen Mitarbeitern eigens für diese Kapelle eingerichtet. Die einzelnen Instrumente bekommen dabei Aufgaben zugewiesen, die mit einer künstlerischen Einfühlung verteilt sind, daß ein solcher Zusammenklang und virtuose Betonung der einzelnen Stimmen bislang noch nicht erlebt wurde. Hat man jemals die "Lustige Witwe" schon so gehört? Oder den "Rosenkavalier"? Gibt es noch eine Steigerung des musikalischen Ausdrucks für die "Mexikanische Serenade"? Wer kann auf der Welt den "Spitzbub" noch so spielen wie diese zehn Künstler?
Dabei ist jeder einzelne Virtuose nicht nur auf einem, sondern auf mehreren Gebieten. Phantastisch dieser Pianist mit einem hauchzarten, seidenweichen Anschlag und einer Technik, die uns alle den Atem anhalten ließ. Erich Kabuschec mußte die "Gute Laune" wiederholen. Das Publikum tobte vor Begeisterung. Das wird niemand vergessen und auch niemand mehr so schnell hören. Oder Heinz Gerhardt am Cello, das wie eine Zigeunergeige sang. Gleichzeitig aber ist dieser Cellist ein Gitarrenvirtuose in höchster Vollendung. Gerade diese Gitarre ist es, die der Kapelle mit die Note verleit und sich mit der Geige des Dirigenten zu einem Wohlklang vermält, der schlechthin nicht mehr übertroffen werden kann.
Jeder ist ein Vollblutkünstler: ob er nun Geige, Cello, Baß, Saxophon oder Schlagzeug spielt. Jack Hylton gilt als ganz Großer auf dem Gebiet moderner Unterhaltungsmusik. Er hat aber auch zwanzig bis vierundzwanzig Mann, zwei Flügel und alles in doppelter und dreifacher Besetzung. Geczy erzielt die gleichen Effekte mit diesen neun Solisten. Dabei sind seine Mittel aber bedeutend feiner, kultivierter und jederzeit in den
Grenzen modernen Kammermusikstils.
Niemand, der den Montag abend erleben durfte, wird diese drei Stunden vergessen. Es ist schließlich der höchste Ausdruck potenzierten Musikertums, aus sogenannten Unterhaltungsstücken wahre Kunstwerke zu machen. Wenn darob die Zuhörer vor Begeisterung rasten, daß der Saal einzustürzen drohte, dann kann man das alles wohl verstehen. Hanns Schödel.


Re: Barnabás von Géczy
, Sa Jun 11 2011, 15:42





(..Von Géczy ?)

Der Zeitungsartikel war mir noch gar nicht aufgefallen, vielen Dank dafür! Auch ich liebe Von Géczy, besonders seine ersten Parlophon-Aufnahmen. Weitere Titel die ich mir sehr oft anhöre sind z.B. 'Hallo, kleines Fräulein' (Gesang: die 5 Songs, auf Telefunken), oder 'Die zerbrochene Schallplatte' und 'Puszta Fox' (vielleicht wohl seine bekannteste? beide auf Electrola-Platten). Der Von Géczy hat ja so viele Titel aufgenommen ..die kann man hier leider nicht alle erwähnen! Tolle Musik!





(a.d. Parlophon-Beka Schallplatten-Katalog 1931)

Re: Barnabás von Géczy
, Sa Jun 11 2011, 16:32

Aus den Kriegsjahren dann auch sehr populär bei den Rundfunkhörern durch seine regelmäßigen Auftritte beim "Wunschkonzert für die Wehrmacht"





Re: Barnabás von Géczy
berauscht, Mo Jun 20 2011, 15:45

Im Sommer zog es die Orchester, wie ihr Publikum, hinaus aus der stickigen Großstadt. Seebäder waren ein beliebtes Ziel. Barnabas von Geczy zog es zum Beispiel nach Westerland auf Sylt.

Abends zum Solo im Trocadero . . .

. . . und tagsüber zur Erholung mit der Familie an den Strand


Re: Barnabás von Géczy
SchellackFreak, So Jun 17 2012, 15:44





Gruß Yannick


Re: Barnabás von Géczy
Barnabás, Sa Jul 07 2012, 22:10

Zur Ergänzung:
Herr von Géczy gehörte ab 1934 bis 1943 zu den Hauptverkauftträgern der Electrola. Dies galt für den
Euroraum und für das englischen Einflußgebiet.
Grundsätzlich wurden in der Regel bis Sep. 1939 zwei neue Géczy -Platten auf den dt, und engl. Markt gebracht.
Der Puszta Fox war die erste nachweisbare Schallplatte der Electrola, die über eine Million mal, allein in Deutschland verkauft wurde. Mit diesen einen Song verdiente die Electrola mehr, als alle anderen Künster im Jahr 1935 einspielten.
Herr von Géczy und sein Orchester waren die ersten "Megastars" der U-Musik in Deutschland.
Dies ist an den vielen euröpäischen Konzerten und den Verkaufzahlen der Electrola zu sehen.
Am Rande sei gesagt, daß die Konzertreihe in der Philharmonie 1932 (3000 Bestuhlungen) zehn mal in Folge ausverkaut war.
Noch heute gibt es beim Bayrischen Rundfunk eine Barnabás von Géczy Akte, die die beispiellosen Erfolge des Orchester
aufgezeichnet hat.
PS: Es wurden bei der Digitalisierung des Rundfunk nur die alten Géczy-Aufnahmen mit in das neue Zeitalter genommen.
Alle anderen Schellackaufnahmen wurden aus den Archiven entfernt. Leider.

Re: Barnabás von Géczy
Géczy77, Di Sep 18 2012, 16:52

Ich habe mal ein Programmheft von ca. 1941 von Barnabás von Géczy eingescannt.
Es befinden sich mehrere Fotos, sowie ein fingiertes Interview dabei. :)













Re: Barnabás von Géczy
Calle, Di Sep 18 2012, 17:04

Bezueglich Erich Kaschubec... schon gewusst wie der gestorben ist... :(

Re: Barnabás von Géczy
Barnabás, Di Sep 18 2012, 18:03

Erick Kaschubec ist im Mai 1945,in Prag durch "aufgehetzte" Einwohner der Stadt erschlagen worden. Seine Leiche wurde durch die Straßen Prag geschliffen.
Ein Grab wurde nicht angelegt.

gruss B.

Re: Barnabás von Géczy
joha, Di Sep 18 2012, 20:56

Auch Musiker wurden damals nicht verschont,zumal sie überall sehr bekannt waren,Geczy war ein begnadeter Musiker,sein Orchester war als Klangkörper weltberühmt.Seine Tätikeit während des 2.WK war nicht nur das produzieren von Platten,er wirkte im Rundfunk sowie bei den sonntäglichen Wunschkonzerten für die Wehrmacht mit und wurde zur Truppenbetreuung herangezogen wie so viele andere auch.





Hier 2 Ausschnitte aus der Zeitschrift ERIKA 1940 und 1941 diese Zeitschrift berichtete über Erfolge an der Front sowie über die sogenannte Heimatfront, sie zeigte Künstler bei der Truppenbetreung und Schauspieler bei Dreharbeiten sowie Privat.Sie sollte vom Abonenten über die Feldpost an die Soldaten geschickt werden.Mit weiteren Verlauf des Krieges wurde die Zeitung 1943 dann ganz eingestellt,wie auch die Wunschkonzerte.
Gruss joha

Re: Barnabás von Géczy
Calle, Di Sep 18 2012, 21:11

In habe mal gelesen oder gehört daß Erich Kashubek -zusammen mit mehrere Musiker usw.- sich im Radiogebäude Prag befand als dieses erstürmt wurde.
Es sind damals mehrere LKW's geflohen wovon eine vom Wege abgekommen ist da diese von angehetzte Einwohner bzw. Aufständige beschossen wurde.
Laut Georg Haentzschel saß auch Erich Kashubek in diesen LKW; Georg Haentzchel hat zudem erklärt (und ich meine sogar er hat es auch gesehen) daß man Erich Kashubek an einen Lanternenpfahl afgehängt hat und angezündet....

Wenn man Link - Hier klicken liest, gibt es da schon einige übereinstimmungen...
Zudem: es ist sehr wahrscheinlich daß Barnabas von Géczy sich am 5. Mai in Prag befand...



Re: Barnabás von Géczy
joha, Di Sep 18 2012, 21:23







Re: Barnabás von Géczy
Calle, Di Sep 18 2012, 22:26

Aus meiner Sammlung...


Re: Barnabás von Géczy
Barnabás, Mi Sep 19 2012, 06:45

@ Calle:
Deine Vermutung ist richtig!!!
Aber Barnabás von Géczy hat schon einige Tage vorher (vor dem Aufstand) Prag verlassen und ist in Richtung Süden gegangen. Er hatte Ende Mai noch einen Stellungsbefehl erhalten, der ihm aufforderte sich noch verbleibenden ungarischen Militärverbänden im süden des Reiches anzuschliißen. Das war sein Glück!!!
Viele andere Deutsche wurden in Prag auf das "Unmenschlichste" (oder alle die deutsch sprachen und mit den Deutschen in Kooperation getreten waren)weggeschlachtet!!!!

PS. Deine Nippon Telefunken, ein sehr schöner Belegt für die internationale Vermarktung des Orchesters.Nur sehr wenigen Künstler war eine solche Tragweite ermöglicht worden. *year

PS: Danke an joha für´s zeigen der Zeichtungsseiten. Sehr schön.....

Gruß B.


Re: Barnabás von Géczy
, Mi Sep 19 2012, 09:26

Ein ganz ähnliches (gleiches?) Schicksal soll zu gleicher Zeit den Violinisten Kurt Henneberg in Prag widerfahren sein. (Henneberg u.a. festes Mitglied bei Jary im Orchster und auch ein paar Aufnahmen unter eigenem Namen auf Odeon)

Leider weiß ich die Quelle dazu nicht, resp. habe keine.

Vielleicht weiß ja jemand auch über sein Ende hier jemand etwas.
Ein neues Thema will ich dazu nicht eröffnen.

Gruß, Nils

Re: Barnabás von Géczy
joha, Do Nov 29 2012, 01:00




Wieder ein Fundstück aus der Zeitschrift: Front und Heimat 1941

Gruss joha

Re: Barnabás von Géczy
Barnabás, Do Nov 29 2012, 21:21

Hallo Joha,

ein ganz großes Danke fürs zeigen.
Die Info werde ich gleich mal in´s B.v.G. Archiv verschieden.
Super schön...............

Gruss B.

Re: Barnabás von Géczy
Limania, Fr Feb 22 2013, 10:01





Auf der B-Seite wird aus "Esplanade" einfach mal "Esplande"





LG Limania

Re: Barnabás von Géczy
humoresk, So Feb 24 2013, 16:35

Aus einem Programmblatt von etwa Anfang 1935:




Re: Barnabás von Géczy
, Di Feb 26 2013, 22:29

Hallo Nils

Der von Dir erwaehnte Kurt Henneberg ist auf besondere Weise mit von Geczy verbunden. Er war Teil des seit November 1943 in Prag ansässigen DTUO (Deutschen Tanz- und Unterhaltungsorchester). Von Geczy und Willi Stech wurden die neuen Leiter des DTUO. "Der Minister (Goebbels) wünsche, so Hinkel, dass von Géczy die künstlerische Leitung übernehme." Von Geczy wurde zugetraut, "mit den seit 1943 gemeldeten Missständen nichtmusikalischer Art im Vorzeigeorchester aufzuräumen." (Jockwer S. 505)

In einem Brief von Géczy und Stech an die RKK vom 30.03.1944 petzten sie:
"Immer wieder seien vorgekommen: „Unentschuldigtes Fernbleiben vom Dienst, Wochenendfahrten, Besuchsfahrten über die Grenze, Nichtvorlegen von Attesten bei Erkranken usw.“ Außerdem werde jede Maßnahme, „die mit Mehrarbeit verbunden ist“, mit „Unwillen“ aufgenommen und bewusst untergraben. Der Orchester-Obmann, Konzertmeister Kurt Henneberg, verstehe sein Amt komplett falsch, indem er das Orchester in „oppositioneller Haltung“ zur Geschäftsleitung bestärke, anstatt als Mittler zu fungieren. Außerdem habe er bei Géczy und Stech aus persönlichen „Ambitionen“ heraus bereits versucht, gegen die Geschäftsführung zu intrigieren.
Nach der „ermahnende Ansprache“ Hinkels am 27. März 1944 vor den versammelten Orchestermitglieder traf man sich zwei Tage später, um die neuen „Richtlinien“ entgegenzunehmen, die sich in Anbetracht der Kriegssituation überraschend „harmlos“ lasen: Hier ging es in erster Linie um ein Verbot von Reisen ohne Genehmigung, um Anwesenheitspflicht bei Rundfunkaufnahmen und die Akzeptanz schriftlicher Dienstanweisungen in der Umlaufmappe. Henneberg habe, so berichten von Gézczy und Stech, daraufhin sofort unaufgefordert das Wort ergriffen und die Richtlinien als „unwürdig“, „herabsetzend“ und die „künstlerische Freiheit und Tätigkeit beschränkend“ zurückgewiesen, was wohl zu einem „Durcheinander von Zurufen und Zwischenrufen“ gegen die Geschäftsleitung geführt habe, bei dem sich vor allem der Violinist Adalbert Luczkowky und der Trompeter Hendrik Bruyns hervorgetan hätten. Safronow habe versucht, ein Machtwort zu sprechen, indem er das Orchester darauf aufmerksam machte, dass es „auf Wunsch des Herrn Reichsministers Dr. Goebbels nicht als demokratischer Haufen, sondern als eine disziplinierte Gemeinschaftsgruppe nach dem Führerprinzip“ zu verwalten sei. Er habe darauf „lautes Hohngelächter und Zurufe“ geerntet, man werde sich „in Berlin beschweren“. Als Konsequenz aus dieser „beschämende Formen annehmenden Debatte“ wandten sich nun von Géczy, Stech und Safronow mit drei Forderungen an die RKK: Henneberg müsse seinen Posten als Obmann verlassen, an den beiden auffällig gewordenen Musiker jedoch sollte ein Exempel statuiert werden …" (wörtlich aus Jockwer S. 507f)


Was ich bemerkenswert finde, ist, dass die Musiker den Mut hatten, so offen gegen die Leitung zu opponieren. Dass von Geczy gute Verbindungen zur RKK und zu Goebbels hatten, war bekannt. Und was das Aufheben des uk-Status bedeuteten konnte, wussten die Musiker sehr wohl. Abzug an die Front, so wie es vielen Musikerkollegen ergangen war…. (Hans Carste, Adalbert Lutter, Heinz Wehner, Ernst Weiland, um nur ein paar wenige zu nennen.)

Die Musiker hatten Glueck, Goebbels hielt weiterhin an 'seinem' Vorzeige-Orchester fest, es wurde nicht aufgeloest. Dass Henneberg kurz vor Kriegsende dann auf diese Weise im Prager Aufstand umkommen musste, finde ich besonders bedauerlich.


Re: Barnabás von Géczy
humoresk, Di Mär 26 2013, 19:02




Re: Barnabás von Géczy
humoresk, Mo Aug 19 2013, 10:35












Geczy in allen Formen, aus allen Winkeln, von allen Seiten. *grins

Liebe Grüße,

Josef

Re: Barnabás von Géczy
GrammophonTeam, Di Aug 20 2013, 18:34

Kurzer Artikel von 1929 über die Anfänge des von Géczy Orchesters. Interessant auch: Barnabás von Géczy spielt in London für den Prinzen von Wales...

Das Magazin, Dezember 1929























Re: Barnabás von Géczy
GrammophonTeam, Do Mär 06 2014, 20:03


Februar 1929


Re: Barnabás von Géczy
SchellackFreak, Do Apr 17 2014, 14:19

Nach dem Krieg zog Barnabás von Géczy nach München, wo er Anfang der 1950er ein neues Orchester zusammenstellte, welches auch für die Polydor einige Einspielungen hinterließ. Geczy trat als Hausorchester in dem Café Luitpold in München auf, wo er schon damals als feste Größe gefeiert wurde.





Re: Barnabás von Géczy
humoresk, Sa Mai 30 2015, 23:14



1928


1940


Re: Barnabás von Géczy
GrammophonTeam, Fr Jul 10 2015, 19:16

Barnabás von Géczy und sein Arrangeur Herbert Jäger in England:



Schallplattenaufnahmen 1929 in London...


Re: Barnabás von Géczy
GrammophonTeam, Fr Jul 10 2015, 20:42




Re: Barnabás von Géczy
Musikmeister, Fr Jul 10 2015, 23:10

Grammophonteam schrieb ...

Barnabás von Géczy und sein Arrangeur Herbert Jäger in England:



Schallplattenaufnahmen 1929 in London...



Meiner Meinung nach ist der rechts sitzende Musiker auf dem genannten Bild Kaschubec. Der mittig sitzende könnte Jäger sein. Es sind bei dem Bild aus England aber wohl nicht alle Musiker abgebildet, bei den englischen Decca-Aufnahmen wirkten ca. 15 Musiker im Orchester mit. Es war eine fünfmonatige Konzertreise.
Die Platte Decca M-51 wurde am 02.07.1929 im Londoner Chelsea aufgenommen, die M-52 am 11.07.1929 und am 01.08.1929 weitere 2 Decca-Platten. Mehr zu Herbert Jäger: Link - Hier klicken


Re: Barnabás von Géczy
berauscht, Sa Jul 11 2015, 20:33

Aus: Hans Schnoor
Barnabás von Géczy - Aufstieg einer Kunst

London, 1929. Der Prinze von Wales, nachmaliger König Edward VIII., hat Barnabás von Géczy für die angelsächsische Welt entdeckt. Er hat hat ihn oft in der ganz unköniglichen Behaglichkeit von Piccadily York Hauses empfangen. Dort wurde Barnabás von Géczy der musikalische Märchenerzähler am Kamin. Aber auch zu offiziellen Gelegenheiten im St. James Palast hat er gespielt, und die ehrwürdigen Räume verwandelten plötzlich ihr museales Aussehen und wurden zu Stätten intimer Fröhlichkeit. Nicht weit von jener alten Kapelle, in der einstmals Musik von Orlando Gibbons und Purcell erklungen, ertönte die "dunkelfarbige Zigeunermusik" des blondesten aller ungarischen Künstler. Fünf Monate lang trotzte Barnabás von Géczy in London erfolgreich der stärksten Konkurenz. Noch an seinem Abschiedsabend mußte er dem künftigen Beherrscher des britischen Imperiums stundenlang vorspielen . . .


Re: Barnabás von Géczy
berauscht, So Jul 12 2015, 17:20

Das Orchester Barnabás von Géczy um 1930



Re: Barnabás von Géczy
Musikmeister, Mo Jul 13 2015, 19:49

berauscht schrieb ...

Das Orchester Barnabás von Géczy um 1930

Laut dem Eintrag von humoresk weiter oben soll dieses Bild 1928 entstanden sein.
Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte, dass Herbert Jäger auch auf diesem Bild zu sehen ist?
Ich könnte mir vorstellen:
- auf dem 1928 Bild sehen wir Erich Kaschubec
- auf dem Bild aus England 1929 sehen wir Herbert Jäger

Ein kleines Bilderrätsel. Wer ist wer im oberen Bereich (Vgl. Kaschubec unten links, Jäger unten rechts)?
Die oberen Bilder aus der Zeit vor 1930, die unteren ca. 10 Jahre später.



BvG hat auch selbst arrangiert, hier eine Notenmappe des Erich Kaschubec-Titels "Mexikanische Serenade" mit mehreren Stimmen aus dem Jahre 1937.



Re: Barnabás von Géczy
humoresk, Mi Jul 22 2015, 19:28

Ein tolles Notenblatt, das Walter Schwanzer zur Verfügung gestellt hat:




Vielen Dank dafür!

Re: Barnabás von Géczy
Calle, Mi Jul 22 2015, 23:29

Schon gewußt....
Sein Sohn Iwan bzw. Ivan von Géczy lebt heutzutage in Feldkirchen-Westerham (zumindest... laut Telefonbuch)...
Hat einer da schon nachgeforscht ?

Re: Barnabás von Géczy
Barnabás, Fr Jul 24 2015, 20:36

Hallo Leute,

ich bin gerade aus dem Urlaub zurück.
Hier erstmal ein kleiner Lesebeitag vorweg.

Iwan von Géczy ist vor 17 Jahren leider schon verstorben.
Der Nachlas seines Vater wurde zu großen Teilen beim Abriss und Umbau des "Gutes" (Erbhof im Feldkirchen) verkauft oder entsorgt. (LEIDER!!!!)

Die Sache mit Herbert Jäger und Kaschubek werde ich die Tage noch malk aufgreifen und um einige Fakten erweitern.

Gruss

Re: Barnabás von Géczy
Formiggini, So Dez 06 2015, 11:11

Der Schüler Geczy in Budapest, 1912


Pester Lloyd, November 1912


Re: Barnabás von Géczy
Barnabás, So Dez 06 2015, 12:29

@ Formiggini,
Danke für Deinen Eintag.
Was für ein Zeitfenster. Einfach toll.
Der junge Geczy machte sich also gut. Wunder micht garnicht.
Aus dem Jungen wird bestimmt noch mal was.



Re: Barnabás von Géczy
Grammo-Klaus, Di Jan 26 2016, 11:17

Hier habe ich noch ein altes Autogrammbild von Barnabas von Géczy mit Tintenfüllersignatur und Electrola-Plattenliste auf der Rückseite wiedergefunden.




Re: Barnabás von Géczy
WalterSchwanzer, Mo Aug 15 2016, 14:32

Hier noch ein Titelblatt einer Klavierausgabe Schöne Tango's




Re: Barnabás von Géczy
Graf_Phono, Fr Sep 16 2016, 08:27

Zwei Werbefotos mit Barnabás von Géczy aus seiner Parlophon-Zeit.

(Leider lässt sich auch das UFA-Foto nicht exakt datieren, von Géczy war 1931 bis 1933 als Darsteller und Musiker beim Film tätig: Hier klicken.)







Re: Barnabás von Géczy
jitterbug, Mi Nov 02 2016, 14:00

BARNABAS VON GÉCZY und MAURICE CHEVALIER

(4/4 7. Jahrgang / Nr. 10 / Berlin, Oktober 1953)