Ecola Tischgrammophon
, Mi Feb 11 2015, 09:22
Hab nun endlich das Grammophon meines Großvaters bekommen und möchte es wieder fit machen. Ich glaube es ist nicht der original "Motor" verbaut. Zum einen sind die Löscher zur Befestigung nachträglich gebohrt wurden und der geschwindigkeitsregler ist eine Stange die unter dem Plattenteller hervor kommt und nicht die auf der Holzlatte vorgesehene Armatur.
Probleme: fliehkraftregler schlägt aus und die Geschwindigkeit lässt sich nicht gleichmäßig einstellen.
HERSTELLER:Ecola
MODELL:
SERIENNUMMER:
JAHR:
DAMALIGER PREIS:
GEHÄUSE:
PLATTENTELLER:
TRICHTER:
MOTOR:
SCHALLDOSE: Normag Monsalvar
INTERESSANTE DETAILS:






So erstmal das letzte. Falls noch jemand genauere bilder braucht einfach melden.
Danke schonmal
Re:
Ecola Tischgrammophon
Fehlmann1960, Mi Feb 11 2015, 14:07
Hallo Kenny
Hier zum Anfang 2 Werbungen aus der Phonographischen Zeitschrift Berlin. Die Firma Ecola Musikwerke in Zwickau stellte um 1920 solche "Sprechapparate" her. Die Werbungsausschnitte sind vom Jan. 1920.
Vielleicht hilft das für weitere Recherchen.
Die Schalldose kannst Du im Beschrieb mal eintragen: Normag Monsalvar
Gruss Thomas


Re:
Ecola Tischgrammophon
, Mi Feb 11 2015, 21:46
Vorderansicht

Re:
Ecola Tischgrammophon
GrammophonTeam, Do Feb 12 2015, 10:17
Hallo!
Eine der vielen kleineren Firmen die sich Anfang der zwanziger Jahre mit
Sprechmaschinen versuchten. Der Anzeige nach fertigte man wohl vor allem die Motoren und Metallwaren. Möglicherweise wurden die Gehäuse extern hergestellt. Selten, wie auch hier, hielten sich solche kleinen, mittelständischen Unternehmen länger auf dem Markt. Vielleicht noch regional - ansonsten trat die Firma
ECOLA nicht weiter in Erscheinung.
Auf der Frühjahresmesse 1920 (in Leipzig) war die Firma noch vertreten; im Herbst 1920 bereits nicht mehr.
Im Namen
ECOLA stecken ja auch die Initialen des Inhabers
Erich
Crasser. Im Zwickauer Telephonbuch von 1919 findet sich dieser Eintrag:
Crasser, Erich, Sprechmaschinen- und Musikwerke-Großhdlg., Römerplatz 15
- Karl, Geschäftsführ., Römerplatz 15 III
Die Firma bestand mindestens noch bis 1925:
1922
1925
Durch den Austausch des Motors ging natürlich der Sammlerwert des Grammophons verloren. Solche regionalen Grammophone werden sowieso nicht sonderlich hoch gehandelt; als Familienstück spielt dies ja aber auch keine Rolle.
Grüße
Re:
Ecola Tischgrammophon
, Do Feb 12 2015, 11:34
Vielen dank schonmal für die tollen Infos. Weis zufällig jemand was da für Motoren verbaut wurden?
Re:
Ecola Tischgrammophon
berauscht, Do Dez 03 2020, 13:47
Zwickau, Sachsen. [38973] Ueber das Vermögen des
Kaufmanns Erich Karl Crasser in Zwickau, Inhabers einer Sprechmaschinenfabrik unter der Firma Ecola Musik Erich Crasser in Zwickau-Eckersbach, Parkþlatz, wird heute, am 26. Juni 1925, Nachmittags 2 1/2 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Herr Rechtsanwalt Lehmann I, hier. Anmeldefrist bis zum 26. August 1925. Wahltermin am 20. Juli 1925, Vormittags 11 Uhr. Prüfungstermin am 14. September 1925, Vormittags 10 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 17. Juli 1925.
Zwickau, den 26. Juni 1925.
Das Amtsgericht.
Re:
Ecola Tischgrammophon
somberrecords, Sa Apr 19 2025, 11:38
Habe auf einer Platte von 1925 einen interessanten Aufkleber zum Thema "Crasser" gefunden. Vielleicht gehörte die mal zur Konkursmasse?

Äah, habe eben entdeckt, dass es sich hier um den oben erwähnten R. Crasser, Nähmaschinen, Fahrräder, Grammophone aus der Marienstraße handelt! Im Netz war noch ein ähnlicher Aufkleber
mit Initiale zu finden!